Gast
Donnerstag, 9. August 2012 - 19:04

Hallo zusammen.

Lange habe ich nichts mehr lesen lassen, hab nur mitgelesen.

Leider gehts bei uns kaum einen Schritt nach vorne und ich hoffe Ihr habt vielleicht ein paar Erfahrungen die Ihr mit mir teilen könnt.

Kurz nochmal meine Geschichte:

Ich bin "nur" Angehörige. Diagnose Darmkrebs bei meinem Vater im Juli 2011, gleich OP ohne künst. Ausgang. Chemo Folfox abgebrochen aufgrund Hand-Fuss-Syndrom. T3 L1 keine Metastasen. (mehr weiss ich leider nicht) Alles ok bis Nov. 2011, dann schlimme Bauchkrrämpfe. Im Dezember die schlimme Nachricht Krebs ist wieder da.

Es wurde eine neuerliche Op durchgeführt samt Rektumsamputation und Stomaanlage. Dazu nur kurz für alle die sich vor einem Stoma fürchten: Es ist das kleinste Problem das mein Vater hat, er kann super damit umgehen, war schon schwimmen und ist bereits auf einen sogenannten "Einteiler" umgestiegen! Auch hier angeblich wieder keine Metastasen. Chemo mit Xeloda und 38 Beckenbestrahlungen durchgehalten!

Dann kam noch im Mai eine Stomabruchoperation.

Die Probleme die uns geblieben sind ist einmal die noch immer offene Wunde da wo mal der Schließmuskel war. Es soll von innen nach aussen heilen aber niemand kann sagen wie lange das dauert.

Das zweite ist das Problem mit der Blase. Durch die OP wurden so denke ich Nerven geschädigt und er kann die Blase nicht vollständig entleeren, sprich es bleibt zuviel Restharn. Er hat einen Bauchkatether nun schon seit fast 5 Monaten und möchte den loswerden. Das nächste was eigentlich anstehen sollte ist eine Therapie mit Strom.

Das schlimme, und auch der Grund warum ich mich entschieden habe wir zu posten war die Diagnose heute. Seit gut 3 Wochen hat er Schmerzen bei den Rippen und er meint seine Lunge gurgelt. Nach einer normalen Untersuchung beim Arzt meinte dieser nur es sei eine Rippfellentzündung. Heute Röntgen und der Schock! Er hat Wasser in der Lunge. Morgen ab in KH und raus mit dem Wasser, angeblich darf er Abends schon wieder heim?!

Ich kenne mich einfach nicht mehr aus! Der Arzt meint das könnte mit der Stomabruchop zusammen hängen. Ich hab keine Ahnung woher Wasser in der Lunge kommt, ob das nach dem Abziehen dann auch weg bleibt und ob sowas wirklich eine Art Nebenwirkung einer Operation sein kann. Kann das Wasser auch durch die Bestrahlung kommen?

Natürlich denkt man immer gleich wieder an das Schlimmste. Die nächste Hiobsbotschaft kommt dann wahrscheinlich mit dem Befund. Irgendwie gehts einfach doch immer schlimmer und wenn man glaubt es läuft mal einigermaßen kommts halt wieder ganz dick!

Ich wünsche ihm nichts sehnlicher als die Zeit die ihm bleibt schmerzfrei und halbwegs lebenswert zu verbringen. Die dauernden Schmerzen, Probleme und Problemchen, Prognosen, Statistiken und Diagnosen machen die Zeit verdammt viel härter als sie sein sollte. Wie gehts man als Betroffener und auch als Angehöriger am Besten damit um?

vielleicht habt Ihr ja ein paar Ratschläge oder eigene Erfahrungen

Liebe Grüße und euch allen nur das Beste

s'Madl

ursus

256 posts
Donnerstag, 9. August 2012 - 22:21

Hallo Madl, es ist als ob ich meine Krankengeschichte lese, so ähnlich ist die deines Vaters!

Offene Wunde durch Schließmuskelentfernung,

Blasensitz verlagert, dadurch Resturin,

Lungen - und Zwerchfellerguss!

Ich habe meine Geschichte veröffentlicht: "Oma, wenn du im Herbst noch lebst..."

Ich lebe, und zwar mit all den Einschränkungen, Umbauten, Chemos, 3 Riesenop's, 4 kleine Op's und Wasserschäden recht gut.

Wenn du möchtest, kann ich dir meine Geschichte zuschicken. Kannst mir ja eine PN schicken.

Sag deinem Vater einen lieben Gruß.

Dir wünsche ich Kraft, herzliche Grüße, Ursula aus Aachen

Madl

3 posts
Montag, 13. August 2012 - 07:17

Danke Ursula für Deine Antwort. Hab eine PN geschickt, hoffe es hat funktioniert.

Madl