Gast
Donnerstag, 4. Oktober 2012 - 13:54
Hallo zusammen,
ich wurde im Dez. 2011 wegen Darmkrebs mit Einbruch in die Harnblase operiert. 5 Tage später hatte ich noch eine weitere OP am Darm wegen einer Perforierung. Die bei der OP entnommenen Lympfknoten (27St.) waren allesamt nicht befallen. Aufgrund dessen, dass die Krebserkrankung die Darmwand durchbrochen hatte, wurde mir eine Vorsorgechemo von mehreren Ärzten empfohlen mit dem Hinweis, dass ich das Restrisiko von 20% auf 10% reduzieren kann. Diese Chemo habe ich von Anfang März bis August 2012 erhalten. Seit ca. Juni habe ich als Nebenwirkung der Chemo ständig starkes und schmerzhaftes Kribbeln inallen Fingerspitzen und an beiden Füßen.Hatte jemand gleicheNachwirkungen und wie lange kannsowas noch andauern?
maincoon10
647 postshallo,
was hattest du denn für eine chemo? irgendwas mit oxaliplatin? wenn ja, dann ist das eine nervenstörung / neuropathie heisst das fachwort dazu, du solltest auch kälte / wärmeempfindlich sein oder ggf. auch taubheitsgefühle haben in dem falle. theoretisch ist es reversibel, in der praxis kann es sehr lange dauern.. (ich hab auch noch leichte taubheitsgefühle in den füssen nach 2 jahren, aber mir ist es egal.. wenn das alles ist, was bleibt, soll es mir recht sein)
hast du eine reha gemacht? die haben mittel dagegen im bereich ergotherapie und bäder, das kann auch helfen, dass die nerven sich schneller regenerieren.
wenn es ne andere chemo war - bzw. keine oxaliplatin nachwirkungen, dann keine ahnung;)
Hallo maincoon10,
besten Dank für deine Informationen, sind für mich sehr hilfreich, glaubwürdigund beruhigend. Ich hatte tatsächlich die Chemo mit Oxilaplatin als Infusion und Xeloda (Capecitabin) als Tabletten. Kälteempfindlichkeit und Taubheitsgefühle trifft bei mir auch zu. REHA habe ich nicht gemacht, wollte schnellstmöglich wieder arbeiten undbin jetzt schon wieder in Vollbeschäftigung.
Alles Gute auch für dich
Hallo Rolli57.
Mir hat damals eine Infusion geholfen (2mg Mg. Sulfat 50% + 10 mg Ca. Gluconat in ziemlich viel Infusionslösung - 100ml).... jedenfalls soweit ich das jetzt auf der alten Flasche noch lesen kann.
Das war besser als das teure Lyrica, das die Ärzte daher nicht gern verschreiben.
Frage doch mal den Arzt danach.
Viel Erfolg
Wolfgang
sigi55
80 postsHallo Rolli 57,
ich hatte adjuv. Chemo (Folfox 4 mit Oxiliplatin) von Februar 2011 bis August 2011. Kribbeln, Taubheit und Kälteempfindlichkeit fingen schon im März 2011 an. Lyrica in steigender Dosis hat nicht geholfen. Nach Beendigung der Chemo hatte ich ein widerliches ständiges Kribbeln in den Fingern und Füßen, das ging echt an die Substanz. Während der Reha habe ich Übungen mit Wechselbädern, Igelball und in Körner treten gemacht und zu Hause fortgeführt. Allmählich wurde es besser, oder man hat sich dran gewöhnt. Heute, nach 1 Jahr, muss ich sagen, dass sich die Nerven langsam regeneriert haben und ich kaum noch Beschwerden habe. Der Neurologe sprach davon, dass die Nervenzellen ca. 2 Jahre benötigen, um sich vollständig zu regenerieren.
LG Sigi