hallo zusammen,
ich würde gerne eure Meinung zu folgender Fragestellung hören:
männlich, 30, Gelegenheitsraucher, Anhaltende abdominale Schmerzen seit ca. 1 Jahr, gelegentlich Blut am Toilettenpapier (Hellrot, Blutflecken bis 5 Mark Stück Grösse).
Folgende Untersuchungen:
CT --> mesenteriale Lymphknoten die in erster Linie aufgrund ihrer Anzahl und erst in zweiter Linie aufgrund ihrer Grösse in den klinischen Kontext zu setzen sind --> aha ???
Spiegelung Enddarm (letzte 10 cm) --> Hämorrhoiden Grad 1-2
Blut--> Leichte Anämie --> zwischenzeitlich wieder verschwunden
Ca19/9; CEA --> unter Referenz
M2 PK Stuhltest 2x --> negativ
Ultraschall Abdomen--> ohne Befund.
Anhand der Daten und Symptome, würdet ihr eine Darmspiegelung machen ? Die involvierten Ärzte u.a ein Gastroenterologe sind der Meinung dass es nicht nötig sei, da die Hämorrhoiden ursächlich für das Blut sein sollen.
Die Schmerzen kann aber niemand erklären und auch diesen Lymphknoten-Befund finde ich seltsam und versteh ihn auch nicht so wirklich.
Würde gerne einfach Meinungen hören, keine Diagnosen od Sonstiges.
Danke und Gruss
Hallo,
vor einer Einschätzung sollte auch noch die Frage beantwortet werden
ob es in deiner Familie Krebserkrankungen gibt oder gegeben hat.
nein, es sind bisher keine krebserkrankungen in der familie aufgetreten.. ausser bei meiner urgrossmutter bsdk im alter von 75 jahren
maincoon10
647 postshallo,
wenn man die schmerzen auf dem darm lokalisieren kann.. würde ich auf jeden fall eine darmspiegelung machen... weil man nur bei der darmspiegelung sieht was im darm los ist - von aussen sieht man das nicht (weder mit dem CT noch mit dem ultraschall)... ansonsten können abdominelle schmerzen viele ursachen haben...
aber darmkrebs würde ich nicht vermuten, nicht bei dem alter.
es kann wenn es harmlos ist, auch ein reizdarmsyndrom sein, passagestörungen durch divertikel, laktoseunverträglichkeit, fructoseunverträglich usw. (ist das mal getestet worden?)
es gibt da so vieles im darm (in anderen organen sicher auch), dass man da von aussen nix sagen kann.
ich würde den arzt so lange "belabern" bis eine spiegelung kommt oder mir einen anderen arzt suchen.. dann habt ihr gewissheit. und ggf. vorher die laktose/fructose-tests machen.
lg andrea
lg andrea
Ich hatte mit 27 die Diagnose Darmkrebs mit multiplen Lebermetastasen,bin allerdings auch Familiär vorbelastet bzw. habe nachgewiesendas HNPCC-Syndrom.
Also auch im jungem Altertritt Darmkrebs auf. Sicherlich selten, aber genauAbklären sollte man unklare Beschwerden schon...Jedoch sollte man sich auch nicht verrückt machen, in erster Linie sind oft andere Ursachen für Verdauungsprobleme in diesem Alter verantwortlich.
Ich bin heute übrigens30 und bin dank sehr guter Ärzte, günstigen Bedingungen(Lage der Metastasen,meiner Meinung nach richtigem Chemoprotokoll) seitfast 3 Jahren Krebsfrei.
MfG
Sascha
Interssant! Sascha, magst Du Deine Geschichte etwas weiter ausführen? Wie sah die Chemo bei Dir aus und was meinst Du mit "günstiger Lage". Wie schwer war Deine Leber befallen und wo bist Du behandelt worden?
Wenn ich Dir zu nahe trete brauchst Du nicht zu antworten!
Danke für die zahlreichen Antworten.
Wie hast du den Krebs bemerkt , Sascha ? Durch eine geplante Spiegelung od durch Beschwerden ?
Hallo Sascha!
Würde mich auch sehr interessieren, wo Du in Behandlung warst/bist. Mein Papa hat Lebermetastasen, der Tumor wurde operiert, nun stellt sich die Frage, das weitere Vorgehen gut zu planen bzw. Einen guten Onkologen zu finden.
Vielen Dank und weiterhin alles Gute,
Susi
Hallo Thorsten,
habe eben erst hier mal wieder vorbei geschaut...Also sorry für die späte Antwort. Du trittst mir mit Deinen Fragen nicht zu nahe.
Also, bis ca. Oktober 2009 war alles in bester Ordnung. Ich fühlte mich gut und hatte keinerlei Anzeichen, dass irgend Etwas nicht stimmt. Bis auf Rückenschmerzen die ich aber auf Sportliche Belastung geschoben hatte. Dann fühlte ich mich schlapp und ich nahm in 1 Monat ca. 10 Kilo ab, hatte Verdauungsprobleme, hatte das Gefühl das ich nichts mehr essen kann…
Also ab zum Arzt, der erst eine Colitis Ulcerosa vermutete, mich dann aber rasch zu einer Darmspiegelung schickte weil er meinte das diese Symptome doch nicht einwandfrei dazu passen. Hatte dann einen Tag vor der Spiegelung ordentlich Blut im Stuhl und natürlich großen Bammel vor den Untersuchungen.
Die Spiegelung musste abgebrochen werden da der Tumor der dann entdeckt wurde schon sehr groß war. Vorher hatte ich schon ein Ultraschall und der behandelnde Arzt stellte schon lauter komische Fragen. Wie alt sind Sie? Hatten Sie schon mal ein Ultraschall, Krebs in der Familie? usw. Dachte mir erst nichts dabei…Nach der Spiegelung musste ich gleich ins CT.
Dann kam für mich die Schockdiagnose mit 27 Jahren ein 8cm x 10cm großen Dickdarmtumor und 5 Metasten in der Leber. Lunge war zum Glück nicht befallen. Es war der 17. Dezember oder so und am 22. Dezember lag ich dann unter dem Messer um den Darmtumor zu entfernen. Op Verlief gut und Ergebnis R0.
2 Monate Ruhe und dann kam die Leber dran. Die Günstige Lage der Metastasen, ließ es zu das eine Resektion durchgeführt werden konnte und auch diese OP ausgezeichnet verlief Ergebnis ebenfalls R0. Es waren glaube ich ca. 40 % Restleber nach der OP vorhanden.
Nach ich glaube 4 Wochen Ruhe begann dann die Chemotherapie nach dem Folfiri Regime, Folsäure,Irinotecan und 5FU kombiniert mit dem Antikörper Cetuximab. Hab ich alles ganz gut weggesteckt, ich denke mein Alter war ein großer Vorteil. Nach 6 Monaten dann eine Anschlussheilbehandlung und Wiedereinstieg in meinem Job. Seit dem alle 3-6 Monate Nachsorge und bis dato keinerlei Probleme was mich sehr glücklich macht.
Ich weiß das ich bis jetzt sehr großes Glück hatte. Meiner Meinung nach verdanke ich den Behandelnden Ärzten im Universitätsklinikum Magdeburg meine „2. Chance“ Ich habe von verschieden Ärzten vor den OPs die Einstufung von 5-15 % Überlebenschance für die nächsten 5 Jahre bekommen. Nach den Ops waren es 60%! Ich glaube auch das mein Onkologe das richtige Händchen hatte mit dem Folfiri Regime. (Habe nachgewiesen das HNPCC Syndrom)
Okay genug geschrieben…Ich wünsche allen Ratsuchenden, Betroffenen und Angehörigen in diesem Forum alles Gute!
Sascha
Hallo Susi,
habe eben erst gesehen das Du auch etwas zu meinem Post geschrieben hattest. Ich weiß nicht, darf man in diesem Forum Namen von Ärzten schreiben?Ich mach das jetzt einfach mal...Wenn nicht liebe Admins löscht diesen Beitrag.
Meine Behandlung war im Universitätsklinikum Magdeburg. Die Chirurgen für Darm und Leber waren Dr. Lippert und Dr. Schubert. Und mein Onkologe Dr. Stübs.
Alles Gute, Sascha
Vielen Dank Sascha und alles Gute!!
Susi
Danke Sascha für die Infos! Das hat ja wirklich toll hingehauen bei Dir, geil:)