Hallo alle zusammen,
vor zwei Jahren hatte ich Darmkrebs (halber Dickdarm wurde entfernt), drei Monate später Gemärmutterkrebs (Totaloperation). Daraufhin hieß es, dass ich an einem Gendefekt leiden würde (HNPCC) und ich hätte eine sehr hohe Mikrosateliteninstabilität. Ich befinde mich eigentlich ständig bei irgendeinem Arzt, entweder zu Vorsorgeuntersuchungen oder wegen meiner Misteltherapie. Auf Chemo und Bestrahlung habe ich verzichtet. Es sollten auch sämtliche Lymphknoten im Bauchraum entfernt werden - vorsorglich. Auch das wollte ich lieber doch nicht machen lassen. Die Angst, dass der Krebs wieder kommt, ist natürlich ständiger Begleiter, erst recht wegen des Gendefekts. Aber das kennt hier im Forum natürlich jeder.
Nun wurde mir empfohlen, eine Erwerbsunfähigkeits- oder Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Hat hier jemand Erfahrung damit? Wie stehen die Chancen, dass das überhaupt funktionieren wird? Was muss man bei diesem Antrag beachten?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
Wünsche allen hier alles, alles Gute!!!!
Paulinchen
2 postsich hab noch was vergessen: da mein Bauchraum nun ziemlich leer ist und Vernarbungen bzw. Verwachsungen hat, habe ich als Folge der beiden OPs jetzt noch drei Bandscheibenvorfälle anzubieten, die ich mit Physiotherapie und homöopathischen Mitteln in den Griff zu bekommen versuche, weil ich nicht schon die nächste OP haben möchte.
Seit drei Jahren bin ich arbeitslos und auch nicht vermittelbar bzw. habe ich auf jede Menge Bewerbungen nur Absagen bekommen.
Hallo Paulinchen.
Ein Hinweis den mir mal die Rentenberatung gab:
Vor dem Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente kritisch abschätzen (vielleicht Arzt fragen) ob man wirklich mit 100% Erwerbsunfähigkeit rechnen kann (wird per Gutachten festgelegt).
Besonders ungünstig sind so um die 50% herum.
Man bekommt dann nur eine Teil-Rente, darf aber auch nicht viel Hinzuverdienen (sofern das in Ihrem Beruf überhaupt geht).
Einspruch gegen Gutachten sind möglich, aber wenig aussichtsreich.
Man kann den Antrag auch nicht zurückziehen wenn es ungünstig auszugehen droht. Also gut überlegen.
Viel Erfolg
Wolfgang R
maincoon10
647 postshallo paulinchen,
ich bin zwar davon noch nicht betroffen, aber ich würde den VdK einschalten und den Antrag mit Hilfe des VdK stellen. Bei Fällen im Bekanntenkreis (kein Krebs aber trotzdem EU Rente), hat das ganz gut geklappt. Beim VdK kann man übrigens ein kostenloses Erstgespräch erhalten und muss dann erst Mitglied werden, wenn man deren Leistungen weiter nützt.
lg andrea
Hallo,
ich würde den Antrag auf jeden Fall stellen. Die Antwort von wolfgang ist auch nur bedingt richtig, denn wenn man nur eine Teilerwerbsminderungsrente bewilligt bekommt, aber arbeitslos ist (oder Krankengeld bezieht), dann wird die Teilrente als volle Rente gezahlt. Das sind dann die sog.Arbeitsmarktrenten.
Zur Antragstellung (am besten in einer Beratungsstelle) würde ich die Arztberichte der letzten 2 Jahre mitnehmen.
Viel Glück !
Paulinchen
2 postsvielen Dank für die Ratschläge und Tipps! Ich war mittlerweile bei der Rentenberatungsstelle. Dort wurde mir empfohlen, den Antrag auf jeden Fall zu stellen. Der Sachbearbeiter hat das auch gleich vor Ort für mich erledigt.
Ich weiß nicht so recht, ob das richtig ist. Ich möchte ja nichts "erschleichen". Allerdings sehe ich mich nicht in der Lage, jeden Tag 6 Stunden zu arbeiten, auch wenn es "nur" ein Bürojob wäre. Ich habe Konzentrationsschwierigkeiten und brauche morgens ewig, bis ich in Schwung komme (Verdauung, Bandscheiben, Blase, ungute Gedanken etc.), ich kann nicht lange sitzen, und wenn ich länger in den PC schaue, wird mir schwindlig, da die Halswirbel auch im Eimer sind.
Den Rat mit dieser Rente habe ich von einer Mitarbeiterin vom VdK bekommen, die es ja eigentlich wissen sollte. Ich habe nichts zu verlieren und versuche es jetzt einfach mal.
Ich halte Euch auf dem Laufenden, vielleicht ist das ja für den/die eine/n oder andere/n auch interessant.
Ich wünsche allen hier von Herzen alles Gute!!!!!!!
bine
77 postsHallo Paulinchen
Ich denke das hat nichts mit erschleichen zu tun. Ich finde es gut dass du den Antrag gestellt hast, ich habe das auch gemacht und ich habe die Erwerbsminderungsrente nun schon seit 3 Jahren.Bei mir war es so ich habe den Antrag gestellt dann muss der behandelnde Arzt oder alle ÄRzte bei denen du in Behandlung bist die Arztberichte dazulegen. danach wirst du zu einem Vertrauensarzt geschickt der Rentenstelle,und dieser entscheidet dann ob du die Erwerbsminderungsrente bekommst.Wenn du sie bekommst, steht in dem Brief drin was du noch hinzuverdienen darfst und wie lange die Rente zuerst einmal bezahlt wird.Drei Monate vor Ablauf kannst du sie wieder neu beantragen da musst du nur wieder das Formular ausfüllen lassen,und die Arztberichte dazulegen.Hast du auch einen Schwerbehindertenausweis