Gast
Samstag, 1. Juni 2013 - 23:25

Guten Abend!

Ich möchte hier die Geschichte meiner Mama erzählen. Und bin auf die Reaktionen gespannt. Anfang März 2013 wurde bei meiner Mama(65 Jahre) Darmkrebs diagnostiziert. Sie hatte Metatasen in Leber und Lunge. In der Lunge ganz winzige. Über sechs Wochen lang sind wir einmal wöchentl. ins Krankenhaus gefahren, um Untersuchungen durchzuführen und Gespräche zu haben. Laut dieser Gespräche hielten die Ärzte es für wichtig gleich mit einer Chemo zu beginnen. Operiert werden sollte erst dann, wenn sie die Metas im Griff hätten. Am 23.5.2013 wurde ihr dann ein Port implantiert. Sie hat das alles gut überstanden. Und es ging ihr, trotz der schweren Krankheit sehr gut. Sie hat gut gegessen und getrunken. Manchmal war sie etwas müde, aber ansonsten topfit. Dann am 27.05.2013 wurden viele Dinge durch diesen Port gespült. Nach ca. 3,5 Std. Spülerei wurde ihr dann diese, ich nenn es mal ne Chemopumpe angesetzt. Nach einigen Erklärungen durfte sie dann nach Hause. D.h. wir waren nachmittags wieder Zuhaus. Wir sollten dann am 29.05.2013 so gegen Mittag wiederkommen, um die Pumpe abzustöpseln. Am 28.05.2013 habe ich mich morgens bei ihr erkundigt, wie es ihr geht. Meine Schwester (sie wohnt bei der Mama) sagte dann das es ihr nicht so gut geht. Daß sie viel erbricht, wenig Apetit hat und daß sie schlapp ist ohne Ende. Am 29.05.2013 ging es ihr dann so schlecht, daß meine Schwester darum bat schon morgens mit ihr ins Krkhs. zu fahren. Ich fuhr sofort los, dennoch musste der Rettungswagen zwischenzeitlich gerufen werden, da es rapide mit ihr bergab ging. Sie bekam keine Luft. Der Notarzt wurde per Heli eingeflogen. Über eine Stunde lang versuchte er meine Mama zu reanimieren. Leider ohne Erfolg. Meine Mama starb im Treppenhaus. Meine Familie und ich stehen völlig unter Schock, weil wir nicht begreifen was dort geschehen ist. Viele Fragen stehen im Raum. Warum hat man sie für die erste Chemo nicht in der Klinik behalten? Ist das immer so, das man so etwas zu Hause macht? Ich kenne niemanden. Bitte ist hier irgendjemand, der mir eine winzig kleine Hilfe geben kann?

Vielen lieben Dank!

Gast
Sonntag, 2. Juni 2013 - 00:27

Hallo liebe jacqueline,

es tut mir sehr Leid auf welche Weise und wie schnell Ihr Eure Mutter verloren habt. Es gibt schon immer wieder mal Fälle wo Patienten einen Herzinfarkt bekommen aufgrund Chemo oder auch Allergische Reaktionen aber ich denke dies ist sehr selten. Ich hab selbst eine Chemo letztes Jahr aufgrund Brustkrebs machen müssen und konnte immer nach Hause da mein Allgemeinzustand gut war. Und auch bei meiner Ma war es so.

Aber jetzt hat mein Pa Darmkrebs und soll Chemo bekommen, da mache ich mir auch große Sorgen wenn man das so liest was Deiner Mutter passiert ist frown

Gab es keine Obduktion? Hatte Sie Herzprobleme evtl.?

Alles Gute für Dich!

LG Lillipuh

maincoon10

647 posts
Sonntag, 2. Juni 2013 - 07:46

hallo jacqueline,

das ist ja schrecklich. mein herzliches beileid für dich und deine familie. ein so plötzlicher und unerwarteter tod ist immer ein grosser schock für alle!

was da passiert ist, darüber können wir nur mutmassen, normal ist aber, dass der patient - wenn die chemo gut verlief nach hause kann. bei sämtlichen anormalitäten ruft man dann in der regel in der praxis, klinik an und berichtet und bekommt tipps, wie weiter zu verfahren ist. (so z.b. bei erbrechen).

ich kann euch nur den tipp geben, fragt die ärzte die darüber sicher auch sehr betroffen sind und lasst es euch von ihnen erklären.

ein psychologe kann in solchen situationen auch sehr hilfreich sein, damit ihr euren schmerz verarbeiten könnt.

alles gute für euch.
ein stiller gruss
andrea

jacqueline

3 posts
Sonntag, 2. Juni 2013 - 09:51

Guten Morgen, ich danke Euch für die Antworten und für Eure tröstenden Worte.

Ich kann es nur wiederholen, meine Mama war topfit. Nix mit dem Herzen. Obduzieren lassen, so hat uns der Pathologe gesagt, würde uns ab 400€ aufwärts kosten, da so etwas einen Staatsanwalt nicht interessiert. Man sagte es wortwörtlich so. Ich habe Kontakt zum Hausarzt aufgenommen. Der will sich alle Unterlagen kommen lassen, weil auch er das Ganze sehr merkwürdig findet. Auch den Umstand, daß sie diese Chemo zuhause machen musste, und nicht wie er gedacht hat im Krkhs. In der Tagesklinik wurde ja nur die Vorbereitung zur Chemo gemacht. Der Rest daheim. Ich hätte das Verstanden, wenn sie schon Einige hinter sich gebracht hätte, und es wäre alles gut gewesen. Aber so? Die Erste, und keiner weiß wie sie reagiert? Ich werde jetzt warten, was der Hausarzt sagt. Kommende Woche soll ich anrufen. Morgen werde ich den Bestatter informieren, daß er mit den Wegen, die für für Mama besprochen haben, noch warten soll. Ich werde mich wieder melden und hier berichten, wie es weitergeht.

Nochmals vielen Dank. Ich wünsche Allen, daß Eure Wege ins positive führen.

Liebe Grüße Jacqueline

ursus

256 posts
Sonntag, 2. Juni 2013 - 10:30

Liebe Jacqueline,

herzliches Beileid zum Tode deiner Mutter.

Zur Chemo kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass ich die Chemozyklen inklusive Chemopumpe alle ambulant hatte, was ich auch selber wollte.

ABER: mein Chemoarzt gab all seinen Patienten seine Handynummer für Notfälle und eventuelle plötzlich einsetzenden Beschwerden aller Art.

Es war eine, wenn man so will, ambulante "Rundumbetreuung".

Wir Patienten wurden eindringlich darauf hingewiesen, dass jede körperliche Veränderung sofort gemeldet werden muss zum eigenen Schutz.

Ich habe nur einmal ein wenig kollabiert...und das während der Infusionen in der Praxis. Man konnte mich durch irgendwelche Spritzen sofort wieder herstellen!

Ich habe parallel eine Freundin mit Chemotherapie erleben müssen. Sie hat die Chemo NUR stationär bekommen...das war in Krefeld.

Ich habe die Chemo in der meinem Krankenhaus angeschlossenen Praxis hier bei mir in Aachen bekommen.

Ich wünsche dir und deiner Familie Kraft und auch Aufklärung eurer Trauer.

Liebe Grüße, Ursula

annachristine

307 posts
Sonntag, 2. Juni 2013 - 16:21

meine aufrichtige Anteilnahme.

Hallo Jacqueline, es ist schon krass, was da bei Euch abgelaufen ist. Was wurde denn von dem Notarzt dann als Todesursache auf den Totenschein geschrieben? Habt Ihr Euch mit dem KH und dem dortigen behandelnden Arzt in Verbindung gesetzt? Es sollte dort ja von Interesse sein, was die eigentliche Ursache für den Tod im Zusammenhang mit der Chemo war. Es interessiert den Staatsanwalt nicht und er würde es eben nicht anordnen nach der Ursache zu suchen.Mein Mann ist im KH verstorben und ich wurde vom behandelden Arzt gefragt ob man ihn aufmachen kann um nach der Ursache zu suchen. Dem habe ich zugestimmt und muß auch jetzt noch sagen, daß ich darüber froh bin das Ergebnis zu Kennen. Es hat mich nichts gekostet. Es war bei meinem Mann eine Begleiterkrankung seiner Krebserkrankung, die man aus Untersuchungen und Studien noch nicht so lange kannte. Es gab und gibt dagegen noch keine Mittel.

Ich wünsche Euch aber für die kommende Zeit viel Kraft.

Anna-Christine

jacqueline

3 posts
Sonntag, 2. Juni 2013 - 19:41

- Auf dem Totenschein steht: eines natürlichen Todes gestorben.

Das lass ich mal im Raum stehen.

- Die Frage nach ambulanter Chemo oder stationär wurde nie gestellt.

Wir alle in der Fam. haben keinerlei Erfahrung mit Krebserkrankungen.

Ich erhoffe mir Hilfe vom Hausarzt, der sich alle Unterlagen kommen lassen will. Vielleicht hat er eine Möglichkeit meine Mama obduzieren zu lassen. Ich würde mich nicht dagegen wehren, denn ein \"natürlicher Tod\" sieht anders aus.

Riesterer

588 posts
Dienstag, 4. Juni 2013 - 09:22

Hallo Jacqueline,

mein Beileid.

deine Frage: es ändert nichts mehr :-(

und du bzw. deine Familie macht sich dann nur negativ verrückt.

Wie in jeder Werbung: fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker zu Nebenwirkungen. Auch wenn du fragst, wird damit keine Garantie übernommen. Und bei jeder Narkose, und Medikament kann es zu Nebenwirkungen kommen, die auch in unterschiedlichen Klassifizierungen auf jedem Baipackzettel eines Medikamets stehen.

Da steht dann zum Beipiel: in 1 von 100.000 Fällen kam es zu.

Damit wirrst du das Medikament nehmen, da das Risiko mimimalst ist. Wenn du jedoch dann dieser Eine Fall bist .......... :-(

Alles Gute

Manfred

jacqueline

3 posts
Freitag, 7. Juni 2013 - 17:50

Hallo an Alle!

Nach einem Gespräch mit einem Pathologen haben haben wir uns gegen eine Obuktion entschieden. Wir fünf Kinder sind nun zu Ansicht gekommen, daß es für unsere Mama so besser ist. Sie muss keine Schmerzen mehr ertragen, keine üblen Medis mehr nehmen. Da wo sie jetzt ist geht es Ihr gut. Und Sie hat ein letztes Mal gehandelt, wie eine Mutter. Soll heißen: Sie hat uns vor etwas schrecklichem bewahrt. Sie hat wieder mal schützend Ihre Hand über uns gelegt und hat zu ihrer Krankheit gesagt: komm lass uns gehen, dass ist nix für Kinder....

Wir werden Ihr nun Ihren letzten Wunsch erfüllen und Sie auf Ihrer gewünschten Blumenwiese beisetzen.

Allen denen, die mir hier Trost und Hilfe gegeben haben möchte ich ein dickes Dankeschön senden und eine liebe Umarmung. Und für Eure Gesundheit soll es nur bergauf gehen.

Es grüßt Euch von Herzen

Jacqueline