Gast
Sonntag, 7. Juli 2013 - 00:07

Hallo,

ich bin etwas verunsichert und wollte gern um Rat oder Erfahrungswerte fragen die mir helfen die Situation besser einzuschätzen. Ich hoffe, jemand kann mir ein wenig helfen zu verstehen.

Mein Partner Ende 50 hat eine Coloskopie gemacht und es wurde eine fortgeschrittene Polyposis mit zahllosen Polyknospen (habe eben aus dem Bericht ein wenig übernommen) und sessilen und gestielten Adenomen festgestellt. Ein Adenom (Polyp?) blutete heftig und musste sofort entfernt werden, der Rest kann nur stationär erfolgen, weil es zu viele sind und zudem vermutlich ein chirurgischer Eingriff nötig wird auf Grund der Lage eines der Polypen. Bei dem Gespräch nach der Untersuchung wurde gesagt, das ihm max. 3 Monate gegeben werden, sonst ist es unter Umstände zu spät. Vermutlich ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass diese Krankheit auch bei seiner Mutter aufgetreten ist und sie starb daran.

Das ist alles noch sehr frisch und ein histologischer Bericht liegt noch nicht vor. Der Arzt war sich aber sicher, dass es noch nicht bösartig ist. Weil ich die Situation aber gerne besser einschätzen wollte, habe ich viel im Netz gelesen und bin mir dennoch nicht im Klaren wo wir stehen. Die OP wird bald erfolgen. Aber wird dann Darmkrebs ausgeschlossen werden können bei dem Befund? Ich bin mir nicht sicher, wie ich das „übersetzen“ soll? Warum wurden ihm maximal 3 Monate gegeben, wenn man sicher ist, es ist noch kein Darmkrebs? Oder habe ich alles missverstanden in meiner Sorge?

Ich hoffe, nicht zu verwirrt zu wirken. Ich bin lediglich verunsichert, mache mir Sorgen, möchte aber genau wissen wo wir stehen um richtig handeln zu können. Deshalb bin ich für jede Hilfe/Unterstützung sehr, sehr dankbar.

Sternenstaub

maincoon10

647 posts
Sonntag, 7. Juli 2013 - 06:44

Hallo Sternenstaub,

das hört sich für mich nach einer erblich / genetischen Variante von DK an. Was an sich jetzt erst mal nichts schlimmes ist. (hab ich auch) Denn bei diesen erblichen / genetischen Varianten treten zahlreiche (können bis zu 100 oder mehr sein) Adenome und Polypen auf. Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten davon. Aber nur eine davon kann entarten, Das sind die serratierten Adenome. Aber dazu braucht man die Histologie.

Ich würde die restlichen einfach im Rahmen einer grossen Darmspiegelung im KH wegmachen lassen. Und es hört sich auch rechtzeitig an - dann ev. jedes Jahr zur DS aber das wars dann auch schon, es sei denn die Genetik sagt noch was anderes.

Sucht Euch am Besten ein KH mit Darmzentrum aus. Dieses sollte zertifiziert sein, in dem Moment gibt es glaube ich automatisch einen Kontakt zum Humangenetischen Institut.

Wie war der Fall denn bei seiner Mutter? Wurde dort etwas festgestellt?

Darmkrebs kann man ohne Histologie nicht auschliessen, aber die Internisten wissen auf Grund ihrer Erfahrung (wie auch die Chirurgen) auch optisch wie das aussieht. Krebszellen bzw. entartete Zellen schauen halt anders aus, als normale.

Ev. würde ich mir für die OP auch ne Zweitmeinung einholen.

Ich drück euch die Daumen, dass alles gut verläuft und es rechtzeitig war, so dass der DK noch nicht ausgebrochen ist.

lg andrea