Hallo,
nach meiner vierten Sitzung wollte ich mich mal wieder kurz melden.
Ich kann sagen, dass die Nebenwirkungen sich bisher im Rahmen halten, absolut erträglich sind, auch wenn sie nach der vierten Sitzung jetzt aber doch mehr werden.
Vor allem die Empfindungsstörungen in den Händen werden mehr und bleiben auch länger. Kann, während ich an der Infusion hänge, tatsächlich nicht kaltes mehr trinken. Einmal dachte ich, in der Milch seien Glassplitter und musste sie dann wieder ausspucken...
Kopfschmerzen nehmen zu, was in in dieser Form so gar nicht kannte. Diese bleiben im Moment auch recht lange.
Throbozyten haben sich heute, warum auch immer, wieder von selbst in den Normbereich begeben,so dass mir die Sorge von Blutgerinnungsstörungen und thrombozytenspende erst mal genommen ist.
Ich gehöre zu der Gruppe, die sich statt mit Durchfall mit massiven Verstopfungen auseinandersetzen muss, was ich aber auch eher als Vorteil erachte, Nach einigen Tagen scheint sich mein Darm nachts aus seiner Trägheit kurz zu verabschieden und lässt dann los. Dann bin ich wieder bereit für einen neuen Nahrungsaufnahmezyklus 
Mein Geruchsempfinden hat sich verändert. Ich kann diese künstlichen Raumdüfte nicht mehr ertragen, obwohl mir das vorher völlig Wurst war.
Das geht so weit, dass ich fast nur noch durch den Mund atme, damit ich meinem Würgereiz nicht nachgeben muss.
So gesehen will ich mich gar nicht beklagen, es könnte immer schlimmer kommen. Die nächsten 8 Zyklen werden auch rumgehen und dann ist Weihnachten, worauf ich mich jetzt schon freue.
Wünsche Euch Kraft und ganz viel positive Einstellung. Oftmals denke ich, ich habe nur eine Grippe, bei den ganzen Schilderungen, die ich hier so lese.
Schön, dass es dieses Forum gibt
Chicana
413 postsHallo Marcel
Deine positive Einstellung gefällt mir sehr und ich glaube, damit wirst Du die Chemo auch gut überstehen. Bei mir blieb als Erinnerung die Abneigung gegen den Geruch einer Metzgerei und das auch noch nach 5 Jahren. Aber vielleicht spielt die Seele noch eine grosse Rolle.
Sei nicht traurig, wenn es hier im Moment sehr ruhig ist, denn trotz Krankheit sind wir ein reisefreudiges Grüppchen und ich weiss nur, das einige unterwegs sind und ich mache mich auch auf den Weg gegen Osten.
Ich wünsche Dir viel Kraft und schmeiss das Krabbeltier raus.
Liebe Grüsse
Chicana
Marcel70
11 postsHallo Chicana,
Ich werde doch nicht traurig, nur weil keiner auf meinen Post antwortet
Ich denke, vielen geht es so, dass sie hier still lesen und wenn auch nur einer etwas Positives daraus ziehen kann, ist damit doch gedient. Wie gesagt, bei manchen Schicksalen hier sehe ich, dass es mir doch noch verdammt gut geht, mit meinen kleinen Wehwehchen.
Vor einem Metzger habe ich auch Abneigung, aber auch nur, weil ich seit 25 Jahren Vegetarier bin[smiley:smiley-surprised].
LG
Marcel
sigi55
80 postsHallo Marcel,
ich bin so eine „stille Mitleserin“, die sich hin und wieder auch mal meldet. Ich freue mich , dass du so eine positive Einstellung hast, denn ich glaube, dass hilft dem Betroffenen am besten. Ich habe vor genau 2 Jahren meine Krebsbehandlung mit OP, Chemo und anschließender Reha abgeschlossen (T4; N2; M0, G2). Die Folgeerscheinungen während und nach der Chemo, wie Polyneuropathie der Hände und Füße, Kältegefühl, Geschmacksprobleme usw. sind nach kurzer Zeit wieder abgeklungen und es geht mir heute gut. Die regelmäßigen Nachuntersuchungen sind jeweils ohne Krebsbefund verlaufen und ich hoffe sehr, dass das auch weiterhin so bleibt. Nur ein Problem habe ich noch immer – das Reizdarmsyndrom. Dünne Stühle öfters am Tag; der Darm gibt nicht eher Ruhe, bis er vollständig entleert ist. Vielleicht hat hier im Forum jemand mit gleichen Problemen gute Tipps, wie man das in den Griff bekommen kann?
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles Gute
LG Sigi
Hallo Marcel
Schön, dass es Dir einigermassen gut geht. Da Du den Darmkrebs auch relativ jung bekommen hast, rate ich Dir, zusätzlich eine Misteltherapie (Infos unter www.lukasklinik.ch) zu machen.
Ich hatte während der Chemo wahrscheinlich dadurch weniger Probleme und konnte alle 12 Zyklen mit voller Dosis durchstehen. Nach Beendigung der Chemo hast Du immer noch etwas in der Hand gegen den Krebs, d.h. Du machst aktiv etwas dagegen. Das gibt mir jedenfalls auch psychisch ein gutes Gefühl, der Situation nicht ausgeliefert zu sein.
Ferner solltest Du Dein familiäres Krebsrisiko abchecken lassen (HNPCC)!
Meine besten Wünsche begleiten Dich
Sandrine
Ich bin am 6.11.2009 operiert worden (6,6 cm Kolonkarzinom). Meine Tochter, auch Ärztin, riet mir zu einer Misteltherapie. Spritze nun seit der Zeit 3 x wöchentlich Iscador und nehme tägl 6 Tabl. Regazym. Fühle mich sehr gut und glaube, daß ich nur wegen dieser Therapie noch lebe. Würde allen raten, sich testen zu lassen, welches Mistelextrat für sie infrage kommt (Heilpraktiker oder Mediziner der nach der Naturheilmethode behandelt).
Habe heute meine Chemo beendet und muss sagen, dass ich sie recht gut hinter mich gebracht habe. Missempfindungen in Händen und Füßen sind zwischen den Zyklen immer länger geblieben und wegen der fallenden Temperaturen auch unangenehmer geworden, waren aber zu ertragen. Die Verstopfungen sind bis zum Ende geblieben, aber auch damit ließ sich reht gut umgehen. Mein Thrombozytenwert ist zum Schluß bei 75 gelandet, aber nun kann sich mein Körper von den Strapatzen erholen.
Auch mit der Müdigkeit und dem Kräftemangel, welche mir die Chemo beschert hat, musste ich erst mal umgehen lernen...
Wünscche allen Betroffenen eine geruhsame Weihnachtszeit und für das neue Jahr ganz viel Gesundheit.
maincoon10
647 postsHallo Marcel,
glückwunsch zur überstandenen Chemo - das ist ja fast ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Ich wünsche Dir ein besinnliches Fest, gute Erholung und ein fantastisches 2014.
lg andrea