Martl

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Freitag, 4. Oktober 2013 - 20:52

Hallo,

letzte Woche wurde bei einer Nachuntersuchung (3,5 Jahre ist die Erstdiagnose nun her) zum ersten Mal wieder was gefunden in der Leber bei einer Kontrast-Sonografie - Raumforderung ca. 2 cm Durchmesser in Segment 8 (dort wurde 2010 eine Lebermeta entfernt). Da sich der Doc aber nicht ganz sicher war, ordnete er ein MRT an. Dieses wurde vorgestern gemacht.

Der Radiologe schreibt nun im Befund des MRT mit Kontrastmittel, dass auf Segment 8 nur die übliche Stelle zu sehen ist wie schon im März 2012 beim MRT - unveränderte Läison durch die OP von 2010. Dafür soll bei Segment 4a was Neues zu sehen sein mit ca. 2,3 x 1,3 cm - aber auch hier ist nicht ganz klar, was. Eine Metastase kann nicht ausgeschlossen werden heisst es - daher Empfehlung Biopsie. Rest der Leber ist ok.

Tja...jetzt stehen wir da - einerseits froh, dass nicht mehr ist, weil die beiden Tumormarker seit März etwas gestiegen sind (einer sogar leicht über der Norm). Hier kann ich allerdings null einschätzen, ob das was heisst, weil die beiden Marker bei meinem Dad selbst damals bei der Erstdiagnose mit Primärtumor, Lebermeta und drei Lungenmetas noch im Normbereich waren. Andererseits wissen wir natürlich jetzt nicht was da los ist in der Leber. Der beängstigende Punkt bei Segment 8 soll ja laut MRT doch nur ne Narbe sein, dafür aber das neue Zeug in Segment 4a, welches aber bei der Sono nicht gesehen wurde.

Oder wurden hier die Segmente verwechselt? Kann doch auch nicht sein oder?

Martl

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Freitag, 4. Oktober 2013 - 20:55

Ach ja....was ich konkret auch fragen wollte:

Hat jemand ne Ahnung, welche Bildgebung genauer und zuverlässiger ist bei der Leber? MRT oder Kontrast-Sono?

Und wie schwerzhaft oder schwierig ist einer Biopsie der Leber.

Bei nem Bekannten wurde mal danebengestochen hab ich gehört.

Gast
Samstag, 5. Oktober 2013 - 09:52

Hallo Martl,

das hört sich alles sehr verwirrend an. ich würde evtl. eine zweitmeinung einholen. lasst euch vom mrt eine cd geben und einen zweiten arzt das ansehen.

ich war gerade beim mrt und habe danach bei meinem onko gefragt, was besser ist - mrt oder kontrastsono. er sagte mir, mrt sei genauer. ob ich mich jetzt darauf verlassen kann, weiß ich auch nicht. aber vom baugefühl sage ich mir auch, das mrt besser und genauer ist. hier wird der körper besser auseinandergenommen als bei einer sono.

ich drücke euch die daumen, dass es nur altes narbengewebe/schnittstelle von damal ist.

viele grüße

lindi

Martl

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Samstag, 5. Oktober 2013 - 10:14

Hallo Indi,

also ich tippe ja auch drauf, dass das MRT hier genauer ist.

Aber man weiß ja nie.

Der Tipp mit der CD für eine Zweitmeinung ist gut.

ursus

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Samstag, 5. Oktober 2013 - 12:50

Hallo Martl,

Indi hat recht! Lass dir alles solange erklären, bis es für dich verständlich ist.. Es ist dein Körper und dein Leben.

.2011 hatte ich eine große Lebrr-Op. Vorher wurden ALLE Möglichkeiten an Voruntersuchungen gemacht: Ct, Mrt, Pet, Sono & Leberpunktion. Mir war das nur recht, denn nur so hatten meine Chirurgen die bestmögliche Vorbereitung....und ich die bestmöglichen Chancen.

Ich lebe immer noch gut & grne!

Übrigens, die Leberpunktion ist nicht so richtig nett...aber auchauszuhalten!

Hole dir, wenn es nötig ist, auch eine Drittmeinung ein.

Alles Gute für die nächste Zeit für dich, liebe Grüße, Ursula

Martl

188 posts
Sonntag, 6. Oktober 2013 - 11:16

Sorry, dass ich vergessen hatte, hier zu schreiben, dass es bei den Befunden um meinen 58 jährigen Vater geht, aber ist ja an sich egal.

Seine Vorgeschichte kann jeder im Thread "2 Jahre danach" lesen einige Threads weiter unten bei der Themenübersicht.

Einerseits sind wir froh, dass bisher noch nichts Sicheres bzw. nicht viel gefunden wurde (wir hatten ja extrem Angst, dass mehrere bestätigte Metas gefunden werden beim MRT), aber andererseits ist man halt doch irgendwie beunruhigt. Nachdem die Tumormarker beide etwas gestiegen sind und dieses neue Ding mit guten 2 cm in der Leber gewachsen ist, muss man natürlich logisch erwarten, dass das sehr wahrscheinlich eine Meta ist. Ich hab sogar Angst, dass in der Lunge auch wieder was sein könnte (da wurde seit nem Jahr kein CT mehr gemacht, sondern nur immer Röntgenbild (das ist ja sehr ungenau) und das letzte ist auch schon 7 Monate her (März 2013). Der Arzt meinte aber, dass es reicht, wenn man die Lunge 1x im Jahr röntgt, sofern keine Symptome auftreten. Ständig ein CT wäre zuviel Strahlung. Aber jetzt gehts erstmal um die Leber.

Martl

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Samstag, 12. Oktober 2013 - 19:30

Vor einigen Tagen war Tumorkonferenz.

Man ist sich mittlerweile einig, dass der Fleck auf Segment 4a wohl auch der ist, der bei der Kontrastsonographie festgestellt wurde und zuerst mit Segment 8 angegeben wurde (anscheinend liegen diese beiden Segmente recht nah zusammen). Zusammen mit den gestiegenen Tumormarkerwerten reicht dies an sich schon aus, dass es sicher eine Metastase ist in der Leber. Es wurde zudem beschlossen, am Montag ein CT des Thorax zu machen, um dort auch nachzusehen, ob noch was ist (letztes war ja vor einem Jahr). Bei dem CT wird dann auch gleich nochmal die Leber mitgemacht, um die Meta zu bestätigen. Die Leber-Op soll dann in Regensburg an der Uni-Klinik gemacht werden, weil die nicht ganz so einfach ist, heisst es.

Natürlich ist nun auch die Angst da, dass in der Lunge auch noch was gefunden wird (womit der Weg wieder ähnlich und unerträglich lang wäre wie damals ganz am Anfang 2010).

Was ich nicht ganz verstehen kann, ist, wie die angebliche Meta in der Leber so groß wachsen konnte (2,3x1,7 cm)? Die muss doch im März vor 7 Monaten bei der normalen Ultraschalluntersuchung übersehen worden sein bzw. war doch bestimmt schon.

Metas von einem G1-Tumor sollen an sich langsam wachsen.

maincoon10

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Montag, 14. Oktober 2013 - 14:24

hallo martl,

ich drück euch die daumen für das CT!

lg andrea

Martl

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Dienstag, 15. Oktober 2013 - 11:25

Befunde sind da:

Das CT der Leber bestätigte nochmal die Meta (ca. 2,3 cm) auf Segment 4a.

OP in Regensburg - wird nicht so einfach, weil sie sehr an der Ader sitzt.

Zudem wurde beim CT Thorax auf der Lunge noch eine Meta gefunden (1,5 cm).

Dieser Punkte ist schon 2011 im März aufgefallen, wurde damals weiter beobachtet, ist aber damals noch nicht gewachsen, weshalb eher nicht von einer Meta ausgegangen wurde. Jetzt ist es halt doch eine.

Die Meta in der Lunge dürfte nicht so das Problem sein, weil sie anscheinend recht langsam wächst - muss man halt irgendwann auch rausoperieren.

Wir sind einerseits froh, dass es "nur" diese zwei einzelnen Punkte sind, andererseits liegt wieder ein recht langer Weg vor uns (Chemo kann ja auch noch sein). So ists halt...

Meine Mum tut mir halt leid....sie ist mit den Nerven völlig am Ende und braucht wieder Tabletten, um sich psychisch zusammenzuhalten.

Martl

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Mittwoch, 23. Oktober 2013 - 22:04

Heute dachten wir, dass wir endlich von der Regensburger Uni-Klinik Nachricht bekommen, ob mein Dad an der Leber operiert werden kann.

Statt wie abgemacht vormittags, bekamen wir nach unzähligen Anfragen erst am Spätnachmittag von der Ärztin die Nachricht, dass beim Tumorboard entschieden wurde, ein PET-CT zu machen. Man wolle ausschließen, ob noch irgendwo anders Tumore sind außer dem einen in der Leber und dem einen in der Lunge. Der Termin für das PET wird erst nächste Woche Montag gemacht (!!!), wird also folglich erst in 7-10 Tagen sein.

Erst wenn das passt, dann geht man an die mögliche OP der Leber, wobei uns auch hier noch nicht klar gesagt wurde, ob man einfach operieren kann (die ca. 3 cm-Meta liegt recht nah an der mittleren Lebervene) oder mit RFA arbeiten muss. Wenn also Leber-Op, dann wohl erst Mitte November - das wäre dann fast zwei Monate nach dem Auffinden.

Diese ewigen Untersuchungen und ständigen Aufschiebungen machen uns wahnsinnig (seit einem Monat wird nur untersucht - Sono, MRT,CT und jetzt PET-CT). Von der Strahlenbelastung will ich gar nicht reden - ich hoffe, das rächt sich nicht irgendwann.

Wir hoffen, dass beim PET nicht noch irgendwie im Körper (Kopf, Knochen) was gefunden wird - ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber auch hier hat man halt Angst. Dann ist natürlich noch die Angst, dass in dieser ganzen Untersuchungszeit die Leber-Meta weiter wächst und am Ende vielleicht grad wegen der Verzögerung nicht so gut operiert werden kann. Es hieße heute zwar, dass man sich da nicht sorgen sollte, weil es auf 1-2 Wochen hin oder her nicht ankäme und das Ding ja schon vor etlichen Monaten gewaschsen sei.

Was will man machen??? Ist halt so.

Zumindest scheint es nun recht sicher, dass mein zweiter Sohn die nächsten Tage/Wochen auf die Welt kommt, bevor sein Opa zur OP muss, und hier nicht alles gleichzeitig zamfällt.

Vielleicht soll es so sein, damit ich beruhigt bin, wenn die Geburt gut gelaufen ist und ich dann mehr Kraft für die Sache mit meinem Dad habe. Gottes Wege sind manchmal seltsam...

ursus

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Mittwoch, 23. Oktober 2013 - 22:33

Hallo Martl, zuerst möchte ich euch für die Geburt eures zweiten Sohnes alles Gute wünschen und ganz viel Freude!

Die elend vielen Voruntersuchungen sind leider kaum zu vermeiden...bei meiner Leber - und Galleünoperation war das ganz genauso. Und es ist jetzt bei meiner bevorstehenden Magenop auch nicht anders....es werden sogar manche Untersuchungen kurz hintereinander zweimal gemacht.

Meine beiden Haus-und Hofchirurgen, die mich seit 2009 operieren möchten sich, wie sie sagen, bei solch großen Eingriffen am besten 180% absichern bevor sie schneiden.

Mir ist das sehr recht!

Und was die Strahlung angeht....dieses Vielleicht- Risiko eines Spätschadens muss ich jetzt eingehen.

Grant me patience Lord, but hurry! Grduld ist auch nicht so richtig meine Tugend...aber die ist vielleicht in meinem und dem Fall deines Vaters lebensrettend!

Alles erdenklich Gute für deinen Vater.

Liebe Grüße, Ursula

Martl

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Mittwoch, 23. Oktober 2013 - 22:40

Du hast schon recht, Ursula.

Vor einigen Wochen hatte ich selbst zu meiner Mum immer wieder gesagt: "Nur nicht hetzen - immer mit der Ruhe." und heute bin ich fast durchgedreht, weil wieder nix voran ging. Es ist ja nix Schlimmes passiert bzw. die Lage hat sich ja nicht verändert/verschlechtert.

Mit der Strahlung und den möglichen Spätfolgen sollte ich mir wirklich auch nicht mehr soviele Gedanken machen. Mein Dad ist nun 59 und da wird es sich im Falle des Falles nicht mehr so dramatisch auswirken können wie bei einem Kind oder Jugendlichen denke ich.

Würde nächste Woche schon operiert werden, würden wir auch zitternd daheim sitzen und Angst haben - diese Krankheit bringt einfach mit sich, dass ma eigentlich fast immer unruhig ist. Wir müssen wieder lernen, gelassener zu werden. Das alles war 2010 auch so, als das Thema losging und damals sah es ja weitaus heftiger aus (Darmtumor, eine Meta Leber, zwei Metas linke Lunge, eine rechte Lunge, künstlicher Darmausgang etc). Wir haben damals auch langsam gelernt, mit dieser immer wieder ansteigenden Anspannung zu leben.

Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber da mein erster Sohn (2,5 Jahre) nun da ist, scheint mir alles noch weitaus emotionaler zu sein - auch für meine Eltern.