Gast
Samstag, 11. Januar 2014 - 10:15

Hallo Zusammen,

bei meinem Vater hat jetzt endlich die Chemo begonnen. Er hat die erste sehr gut vertragen. Folfiri hat er bekommen mit Antikörpern.

Ist das normal das man total nervös ist? Man sitzt jetzt rum und hofft daß das Zeug wirkt und die Sch... Metas kaputt macht damit evtl. doch noch eine Leber-OP in Frage kommt. Im Moment sehe ich eher alles schwarz und fürchte daß er bald nicht mehr da ist obwohl dazu im Moment kein aktueller Anlass besteht.

Eigentlich sollte man ja total froh über jede Chemo sein die er so gut verträgt.

Nach 6 Zyklen wird ein Staging gemacht und dann evaluiert. Was hat Euch geholfen Euch aus einem Tief zu ziehen?Auch die Sicht von Betroffenen würde mich sehr interessieren wie Ihr mit dem Beginn der Chemo umgegangngen seid. Es ist ja im Moment die einzige Hoffnung.

Für Tipps dankt Euch die nervöse Billy

Küstenkind

32 posts
Samstag, 11. Januar 2014 - 16:04

Ich würde dir gern aus Sicht einer Angehörigen Mut machen. Meine Mutti hat(te) Darmkrebs mit Lebermetastasen. Die Metas waren zunächst auch inoperabel und sie musste nach der Darm-OP eine Chemo über sich ergehen lassen, damit die Metas sich verkleinern und die Leber-OP möglich wird. In den 10 Wochen der Chemo haben wir auch nichts zum Verlauf des Krebses erfahren. Erst am Ende der gesamten Chemo wurde erneut CT und MRT gemacht um zu beurteilen, ob und in wie fern die Chemo wirksam war.

Zu Beginn der Chemo habe ich gedacht, diese Zeit überstehen wir nie. Diese elendig langen, ungewissen 10 Wochen, in denen man nichts erfährt.

Aber wir haben von Woche zu Woche geschaut und uns über jede Chemo-Gabe gefreut, die sie gut vertragen hat. Und ich muss dir sagen, am Ende waren die 10 Wochen doch ziemlich fix rum, auch für meine Mutti.

Die Metas hatten sich glücklicherweise verkleinert und die Leber-OP konnte im November letzten Jahres stattfinden, bei welcher die übrigen Metas komplett entfernt wurden, indem 2/3 ihrer Leber entfernt wurden.

Jetzt ist meine Mutti grad in der Anschlussheilbehandlung und erholt sich.

Küstenkind

32 posts
Samstag, 11. Januar 2014 - 16:07

Wie lang ist denn die Zeit, die er die 6 Zyklen bekommt? Bei meiner Mutti waren es ja nur 2 Zyklen.

Gast
Samstag, 11. Januar 2014 - 18:12

Hallo Küstenkind,

vielen Dank für Deine aufmunternde Antwort.

Er soll 6x alle 14 Tage die Chemo erhalten. Nach diesen ca 3 Monaten dann das Staging und direkt evtl. der erste Teil der Leber-OP, dann nach ein paar Wochen der 2. Leberlappen. Danach nochmals Chemo. So der Onkologe. Aber das steht ja alles noch in den Sternen.

Man klammert sich so an die hoffentliche Wirksamkeit der Chemo.

Ich sag mir immer: noch lebt er, ist genauso gut beieinander wie vorher. Genieße die Zeit solange es keine Nebenwirkungen gibt oder der Zustand sich verschlechtert.

So, genug gegrübelt. Step by Step. Wir werden die Zeit rumkriegen und weiter positiv denken.

Ich war i.ü. mit 44 Jahren vor 2 Wochen bei der Darmspiegelung und es wurden mir 2 Polypen entfernt.

Glück auf!!!

Küstenkind

32 posts
Samstag, 11. Januar 2014 - 21:41

Dann ist es ja ein ähnlich langer Chemo-Zeitraum wie bei meiner Mutti. Bei ihr entsprachen die 2 Zyklen insgesamt etwa 2,5 Monaten. So unterschiedlich lang kann also ein Zyklus sein, da bei euch 6 Zyklen ja etwa der gleichenZeit entsprechen, wie bei meiner Mutti die 2 Zyklen. Aber wie gesagt, wir empfanden, dass diese Zeit wirklich zügig vorüberging.

maincoon10

647 posts
Montag, 13. Januar 2014 - 05:25

Hallo Billy,

ja man ist nervös... klar. Aber die Nervosität wird erfahrungsgemäss unter der Therapie kleiner - wenn der Patient die Chemo gut vertragt, man gewöhnt sich an die Situation. Bei Stagings steigt sie wieder an... aber ich drücke euch ganz fest die Daumen dass die Chemo wirkt.!!!

Versuch dich abzulenken... die Zeit vergeht genauso schnell bzw. genauso langsam wenn du was schönes, anderes, machst, etwas um den Kopf freizu bekommen. So kannst du deinem Vater auch am besten helfen.. ER hat sicher die gleichen Gefühle sichtbar, oder unterschwellig im Kopf und auch ihm tut die Ablenkung gut.

Alles Alles gute für Euch

lg andrea

Gast
Montag, 13. Januar 2014 - 20:12

Vielen Dank Andrea,

ich bin im Moment viel mit ihm unterwegs und wir waren uns nie so nah. Es ist eine sehr schöne Zeit im Moment trotz der Umstände.

Wie geht es Dir denn eigentlich?

Sonnige Grüße aus dem Nebelloch