Hallo zusammen.
Bei meinem Vater (69jährig) kann der Dickdarmkrebs leider nicht mehr geheilt werden. Es sind in der Bauchdecke Lympfknoten befallen und auf Leber und Niere Metastasen vorhanden. Im November begannen die Aerzte mit einer palliativen Chemotherapie (Erbidux und die 2. habe ich leider den Namen vergessen). Mein Vater ging durch die Hölle. Er ass undtrank nichts mehr. Innert kurzer Zeit hat er über 30 Kg abgenommen.Nach der 3. Chemo war er so geschwächt, dasssein grösster Wunsch war: friedlich einzuschlafen - für immer. Wir waren sehr traurig aber konnten ihn gut verstehen. Er hat beschlossen, sämtlichelebensverlängerte Therapien abzubrechen. Diesen Tag werde ich nie vergessen, wir verliessen die Arztpraxis mit dem Gedanken, dass unser Vater in den nächsten Tagen sterben wird.
Das sind jetzt 3 Wochen her! Mittlerweilen trinkt und isst er wieder und hat bereits 10 Kilogramm zugenommen.
Uns ist bewusst, dass die Krankheit ihn wieder einholt. Umsomehr geniessen wir jeden Tag, an dem er bei uns sein darf und es ihm "gut" geht.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Ging es auch besser nach Abbruch der Therapie und wie lange hält die Besserung an?
Herzlichen Dank für Eure Erfahrungen. Schön dass es Euch gibt!
Liebe Grüsse
Charlie
katrin1
55 postshallo charlie,bei mir wurde vor 3 jahren darmkrebs festgestellt,es sah erst alles ganz gut aus,op dann chemo,9 monatestoma mit rückverlegeung,letztes jahr hieß es metastasen in leber und lunge,die von der leber wurden entfernt,wieder chemo seit juni,antikörper,dann kam der schlaganfall im oktober hieß es die metas in lunge und leber wären gewachsen wieder chemo mit antikörper ,mir ging es auch schlecht,kein appetit,im nov bekam ich starkeschmerzen in den beinen,da wurde gesagt nervenstörungen,im dezember kam ich deshalb wegen der schmerzen ins kh,da wurde mir gesagt ein tumor an der wirbelsäule,es wird keine chemo mehr gemacht,nur der tumor an der wirbelsäule wird 10x bestrahlt zur schmerzlinderung,morgen nochmal dann bin ich fertig und ich kann nach hause,mach dieses sapv,palliativprogramm mit,pflegebett ist schon da,ne toilettensitzerhöhung hab ich auch,der pflegedienst ist auch informiert,bei mir herscht nur noch chaos,ich will noch nicht sterben,fühl mich so hilflos und allein gelassen,kann nicht mehr,soweit geht es mir gut,hab keine schmerzen,weiß nicht mehr weiter,ich weiß wie ihr euch fühlt,hab gerade an nikolaus geheiratet,mir wird das zuviel,bin so traurig,hatte in den letzten wochen viele negative erlebnisse hier im kh,das macht auch noch fertig
ich verstehe euch es,gehört soviel kraft dazu,ich weiß auch nicht mehr woher damit
LG Katrin
Liebe Katrin
Meine Augen sind mit Tränen gefüllt, du tust mir so leid. Die Hilflosigkeit ist für mich kaum auszuhalten. Sehen wie jemand leidet und doch nicht helfen können.
Ich denke mir immer: es ist für mich schon schwer, aber wie ist es für den Menschen, so wie Du, wenn man ganz genau weiss - es wird keine Heilung geben und man stirbt an diesem sssssch...... Krebs. Wir, die hier zurückbleiben haben einander und können uns gegenseitig trösten aber derjenige, der gehen muss - das ist jahorror.In unserer Situation - klar denke ich mein Vater hatte 69 schöne Jahre, hat die Grosskinder erlebt und gleichwohl tut es so weh, zu wissen, dass er uns bald verlassen muss.
Ich finde keine richtigen Worte für Dich und was tröstet Dich schon in der jetzigen Situation. Ich denke ganz fest an Dich, die Kerze auf meinem Tisch brennt auch für Dich. Alles Liebe und Kraft. Mein Vater sagt immer: Wunder geschehen. Ist leider nur schwer zu glauben.
Liebe Grüsse
Renate
katrin1
55 postshallo charlie,es ist sicherlich schwer für euch zu verstehen das euer vater die therapien abgebrochen hat,das der krebs weiterwächst wurde mir auch gesagt,auch das es keine jahre mehr sind die ich noch habe,wurde mir auch gesagt,es ist aber auch bei jedem anders,mir wird auch immer wieder gesagt ich soll die zeit genießen,das ist ja das problem bei mir,weil ich das gefühl dieser hilflosigkeit nicht los werde,mir ging es an manchen tagen während der chemo auch sehr schlecht,ich möchte euch gern helfen,lasst euch drücken,es ist auch sehr schwer zuzu schauen hat eine freundin mir mal gesagt,man möchte helfen,kann es nicht,
lg katrin
katrin1
55 postsHallo Charlie,es ist schwer ,zu verstehen,danke für euer mitgefühl,das schlimme ist ich bin erst 43,manchmal als es mir schlecht ging hatte ich auch den gedanken alles abzubrechen,dann bin ich wieder zur chemo gefahren,habe weitergemacht,deshalb hatte ich die hoffnung ich besiege diese schei... krankheit.
ich versuche jetzt auch immer mich abzulenken,mein gedanke war auch schon mich mit einem ambulanten hospiz in verbindung zu setzen,ich habe das gefühl das krankenhaus läßt mich im stich,es zieht mich immer wieder runter anstatt zu versuchen mich aufzubauen,da fühle ich mich allein gelassen.
LG Katrin
ursus
256 postsHallo Charlie, ich habe die erfreuliche Erfahrung machen dürfen, dass aus prognostizierten "noch etwa 6 Wochen" mittlerweile 5 Jahre geworden sind.
Meine positive Lebenseinstellung, die fest zusammenhaltende Familie und treue Freunde haben mein Leben mit Krebs lebenswert gemacht.
Du siehst ja, wie dein vater sich wieder Schritt für Schritt besser fühlt...wie lange, das kann keiner sagen, das liegt in einer anderen Macht...aber versuchen kann man's!!!
An Katrin: bitte, halte dich da auf, wo du dich am geborgensten fühlst!
Alles erdenklich Liebe für euch, Ursula
Hallo Charlie,
mein Vater der etwa gleich alt ist wie Dein Dad kann auch nicht mehr geheilt werden. Er hat bisher eine Chemo bekommen die er sehr gut vertragen hat, allerdings waren dort noch keine Antikörper mitdrin. Im Moment läuft die 2. Chemo und wir hoffen dass es so weitergeht.
Ich weiss, dass wir ihn irgendwann hergeben müssen. Da er aber im Moment noch nichts ( außer mal Verstopfung und dann mal wieder Dünnpfiff) von seiner Erkrankung merkt, ist es schwer zu glauben, dass er so krank ist. Er ist ein mega positiv denkender Mensch und irgenwie reißt er einen mit in dem Glauben, dass die ganze Therapie wirkt. Wir lassen uns natürlich auch nur allzu gerne mitreißen.
Es gibt Tage, da kehrt Alltag wie früher ein und das ist wahrscheinlich gut so. Wir brauchen alle unsere Kraft noch für das was evtl. kommt.
Er möchte unbedingt nochmal Urlaub mit seinen Kindern und Enkeln machen und das halbwegs fit natürlich.
Er meint wir warten das Staging ab und wenn die Chemo nichts gebracht hat hört er auf und wir fahren erst einmal spontan weg. Soviel zum Thema Chemo abbrechen. Meine Unterstützung hat er dabei.
Ich besuche meine Eltern so oft es geht. Meine Kinder stehen voll auf den Opa und das tut ihm mega gut.
Wir hoffen das Beste und das wünsche ich Euch Allen von ganzem Herzen.