Ramada
2 postsHallo
Im Januar wurde bei meiner Mama (75 Jahre) Darmkrebs festgestellt.
Am 6. Februar wude Sie operiert. In der zwischenzeit ist sie wieder zu Hause. Es geht ihr soweit ganz gut. Ab dem 4. März soll Sie jetzt eine Chemo im 14 Tage Rytmus beginnen. Adjuvante Chemoterapie nach vorheriger Portanlage.
Leider habe ich als Sie im Krankenhaus war keinen der behandelnen Ärtzte auf Grund meiner Montagetätigkeit über Ihren Zustand sprechen können.
Könnt Ihr mir mal bitte Angaben im Entlassungsbrief etwas erklären? Mache mir doch grosse Sorgen.
Also:Diagnose:
Schlecht differrenziertes invasives Adenokarzinom des Colon Ascendens pT3 N 1b ("/12) V1 L1 R0 M0 G3,C 18.2
Histologischer Bericht:
Schlecht diferenziertes Invasives Karzinom mit Infiltration des pericolischen Fettgewebes, klinisch Hemicolektomie recht bei Tumor des Colon ascendens.
zusätzlich im zweiten histlogen Bericht:
Chirugische Resktionsränder tumorfrei, klinisch Hemicolektomie rechts.Lymph- und Haemangiosis carcinnomtosa. Tumormetastasen in 2 von 12 regionären Lymphknoten.
Tumorverschlüsselung:
M8 140/3,pT3 N1b (2/12) V1 L1 R0 Mx G3, C18.2, Colon ascendens (Veränderung von M0 zu MX).
Wäre dankbar wenn Ihr mir helfen könntet. Insbesondere bin ich an der Prognose interessiert und wie weit die Erkrankung vorgeschritten ist.
Schon mal herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf
Martl
188 postsHallo Ralf,
willkommen erstmal.
Ich versuche mal so gut es geht nach meinem Wissen aufzuschlüsseln:
Der Tumor deiner Mama saß im Dickdarm und hat sich schon in die Lymphbahnen und -venen verbreitet - daher V1 und L1. Zudem wurden in zwei von 12 zwölf entnommenen Lymphknoten Metastasen entdeckt . Organe wurden aber noch nicht mit Metastasen befallen (was schonmal gut ist) - daher M0.
T3 bedeutet, dass der Tumor bereits in die Darmwand eingewachsen war (es gibt hier T1-4).
G3 bedeutet, dass der Tumor recht aggressiv ist (es gibt hier G1-G4) - daher die Bezeichnung "schlecht differenziert".
Sehr gut ist, dass sie den Tumor komplett bei der OP entfernen konnten (R0).
Die Chemo macht man, weil die Lymphknoten befallen waren - das ist Standard.
Eine Prognose kann man hier wie immer eigentlich schlecht abgeben.
Da deine Mum keine Organmetastasen hat (wie es bei meinem Dad 2010 festgestellt wurde), hat man durchaus recht gute Behandlungsmethoden. Das G3-Grading ist allerdings wieder etwas schlechter, weil die Krebszellen (wenn sie wachsen) recht schnell wachsen dürften - man muss halt sehr engmaschig Nachsorge betreiben. Alles in Allem würde ich die Chance auf Heilung oder noch viele schöne Jahre mit dieser Diagnose nicht aufgeben (Anmerkung: Mein Dad lebt nun schon 4 Jahre mit der Darmkrebs-Diagnose und ist aktuell in gutem Zustand und das obwohl immer mal wieder Metas in Leber und Lunge waren).
Gruß
Martl
Der geschilderte Befund ist lediglich eine Momentaufnahme und sagt erstmal wenigüber diezukünftigen Entwicklung aus. Ob die Sache nun gut oder schlecht ausgeht, wird allein die Zeit zeigen.
Martl hat die Bedeutung der Tumorklassifikation gut beschrieben. Bei Wikipedia findet man unter "Darmkrebs" noch die eine oder andere Information.
Lass uns aber auch mal realistisch sein: 75 ist ein gutes Alter. Wenn noch ein paar Jahre dazukommen, ist das noch besser. Schließlich können wir nicht alle "heestern".
Hatte übrigens auch G3 und habe bald meine 5 Jahre rum. Also alles kann, nix muss. Mit 80 fange ich wieder an zu rauchen...
Ramada
2 postsDanke erst mal für eure antworten. Bin dadurch doch schon etwas entspanner. Meiner Mutter geht es weiterhin sehr gut. Man sieht Ihr die Krankheit überhapt nicht an. War in Ihrem Leben bisher nie ernsthaft krank. Fährt fast täglich so etwa 10 Kilometer mit ihrem Rad. Ohne E-Antrieb. Also schon noch sehr Vital für Ihr Alter. Dann ist so eine Diagnose für Sie und Ihre Angehörigen doch erst mal ein Schock. Das Wisst ihr aber ja sicher alle selbst.
Nun werde wir mal sehen wie Sie die Chemo verträgt. Ich weiß jede Chemo ist persönlich zugeschnitten. Aber ist in jedem Fall mit Haarausfall zu rechnen? Gibt es da auch infoseiten im Internet? Bin schon optimistisch das wir noch einige gemeinsame Jahre haben werden. Werde gelegentlich berichten wenn ihr wollt. Ist sicher auch für meien Seele gut.
Wünsche euch noch eine schöne Woche
*Rena*
24 postsHallo Ralf,
schaue immer wieder mal hier rein, und habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Bei meinem Mann (damals 58), wurde im Juli 2011 Darmkrebs festgestellt. Die Diagnose fast so wie bei Deiner Mutter, ebenfalls T3 und ebenfall G3. Von 27 entfernten Lymphknoten waren 14 bereits befallen.
Er hat auch eine adjuvante Chemo hinter sich bringen müssen. Vor der Chemo haben wir uns, bei der Krebsgesellschaft Heidelberg beraten lassen. Dort hat man ihn auf Xeloda aufmerksam gemacht. Das ist eine hochwirksame Chemotherapie in Tablettenform. Auf Nachfragen meines Manne beim Onkologen, hat er ihm auch dieses Medikament verschrieben.
Du kannst darüber auch einiges hier im Internet nachlesen. Vielleicht wäre das auch etwas für Deine Mutter.
Die Dosis wird nach dem Körpergewicht berechnet. Er hat 8 Zyklen von 3 Wochen bekommen, 2 Wochen Tabletteneinnahme, eine Woche Pause. So hat er sich auch den Port erspart.
Er hat die Chemo recht und und mit nur wenig Nebenwirkungen vertragen, wir haben in diesr Zeit immer versucht so normal , wie mölich zu leben, und nicht immer an die Krankhiet zu denken, und sind auch mehrmals für kuze Zeit verreist.
Seit Ende der Chemo sind inzwischen über 2 Jahre vergangen. Er muss vierteljährlich zur Nachsorge. Zum Glück immer ohne Befund.
Viele Grüße, und alles Gute für Deine Mutter.