Inge

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Dienstag, 20. Mai 2014 - 20:43

Hallo, bin neu hier und dies ist mein erster Beitrag.

Hatte 2009 Dickdarmkarzinom, OP/die Hälfte des Darmes kam raus und anschl. Chemo. Im gleichen Jahr, ca. 8 Monate nach der Chemo hatte er in den Unterleib gestreut und dort die Gebährmutter und die Eierstöcke mit Metastasen befallen. Alles wurde entfernt plus wieder einem Stück Darm anschließend palliative Chemo mit Antikörpern. Bin seit 2011 "sauber", d.h. keine Anzeichen von erneutem Ausbruch der Erkrankung. Bin laufend in der Nachsorge und hatte bisher einen CEA zwischen 0,9 und 1,1.

Habe heute bei meinem Arzt nach den Ergebnissen der letzten Nachsorgeuntersuchung von letzter Woche gefragt. Der Marker ist auf 1,5 gestiegen. Ich hatte vor drei Wochen ziemliche Beschwerden im Bereich der damaligen Tumorgegend im Darm und hatte mir noch dazu warscheinlich auch einen Darmvirus zwischenzeitlich eingefangen.

Jetzt sind die starken Beschwerden im Bauch wieder besser geworden, jedoch beunruhigt mich nun der marker von 1,5. Der Arzt meint, es könne auch an einer Entzündung liegen, welche die Beschwerden verursacht hatte. Was meint Ihr? Bin nun doch ziemlich durcheinander, welche Hinweise deuten da jetzt auf eine evtl. überstandene Entzündung hin und wann sollte ich nachhaken? Danke für jede Antwort.

Gast
Dienstag, 20. Mai 2014 - 21:01

Hallo Inge,

Der CEA-Wert ist - zumindest in dieser Größenordnung - nicht aussagekräftig. Zum Grundsätzlichen habe ich schon mal was geschrieben, und zwar hier:

http://www.darmkrebs.de/forum/?tg_id=1&t_id=4489

Und in der Tat können entzündliche Prozesse, also auch die von Dir erwähnte Virusinfektion, zu einem zeitweiligen Anstieg des CEA-Wertes führen.

Bei der Vorgeschichte bist Du natürlich beunruhigt. Ich denke, dass Du in 6 Wochen die Messung wiederholen solltest.Zurzeit ist Beunruhigung wegen dieses Einzelwertes nicht angesagt. Aber ich weiß, das schreibt sich so einfach.

Alles Gute

vantast

Inge

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Dienstag, 20. Mai 2014 - 21:35

Hallo vantast,

erstmal herzlichen Dank für die schnelle Antwort! Die koloskopie im Oktober letzten Jahres war auch in Ordnung, die Sono letzte Woche (also drei Wochen vorher begannen die akuten starken Beschwerden, welche ca..14 Tage in veränderter Stärke täglich auftraten plus Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit wie in der Chemo damals) war auch ohne Befund, kein Wasser im Bauch, nur die Leberzysten und die Zyste an einer Niere sind noch in unveränderter Form da. Da dachte ich auch nach den drei Wochen müsste ja was zu sehen sein, wenn was gewachsen wäre. Doch dazu kenne ich mich zu wenig aus. Das ist mein Hoffen und Glauben, das kennt Ihr ja wohl auch? Lieber das positive annehmen und das andere abwarten. Bin noch etwas durcheinander jetzt, hoffe ich schreibe es verständlich was ich meine. Bitte das zu entschuldigen, ich mag nur so nicht zu Bett gehen, dann kommen wieder die Albträume....

Also habe das so verstanden, und auch nochmal nachgelesen in dem Link, am besten die Beschwerden beobachten, ob sie ganz weggehen oder wieder stärker werden. Dann nach 6 Wochen den Test nochmal einfordern beim Onkologen oder Hausarzt. Hoffe das halte ich bis dahin durch. Danke nochmal und liebe Grüße an alle im Forum. Darf ich evtl. nochmal nach Kontakt zum Forum fragen während der Wartezeit? Grüße, Inge

Gast
Mittwoch, 21. Mai 2014 - 07:00

Hallo Inge,

Du kannst Dich natürlich jederzeit an das Forum wenden, dafür ist es ja schließlich da - so eine Art Schicksalsgemeinschaft ohne Eintrittsschwelle.

Wichtig ist, dass diese Bauchbeschwerden nachlassen; denn die ärgern wohl richtig. Aber eine klare Diagnose scheint nicht vorzuliegen. Die Koloskopie ist unauffällig - schon mal gut, das Sono zeigt auch nicht irgendetwas, was da nicht sein soll - auch gut. Nieren- und Leberzysten sind nicht gefährlich. Viel mehr kann man zurzeit nicht - neben Labor und direkter Beobachtung - einsetzen.

Noch einmal zum CEA-Wert. Es ist ein Verlaufswert. Wenn der steigt und steigt, ist das verdächtig. Um hier mal Werte zu nennen. Je nach Labor liegt der Wert, der Verdacht erregt, bei 3ng/l oder auch 5 ng/l - kann Dir die Praxis sagen. Mit 1,5 ng/l liegst Du erheblich unter der Schwelle. Wirklich starke Hinweise auf einen Tumor, dafür braucht es noch wesentlich höhere Werte.Und auch bei hohen Werten muss erst ein Tumor mit anderen Verfahren nachgewiesen werden.

Alles Gute

vantast

Inge

7 posts
Mittwoch, 21. Mai 2014 - 14:41

Hallo vantast,

erstmal herzlichen Dank für die guten und aufbauenden Worte. Ich bin sehr froh das ich gestern den Mut fand mich hier anzumelden. Wir haben vor Ort leider keine Selbsthilfegruppe o.ä. Bin jedoch unregelmäßig im Kontakt mit der bay.Krebsgesellschaft, dort habe ich auch heute Morgen ein sehr gutes Telefongespräch erleben dürfen.

Wie Du schon schreibst, der Wert ist wohl noch im untersten Bereich, kann ich alles heute (schon wesentlich ruhigersmiley) im Kopf nachvollziehen. Doch der berühmte Bauch und sein Gefühl, und die leidigen Erfahrungen mit Fehldiagnosen.....

Naja, werde jetzt zusammen mit meinem Mann am Wochenende für ein paar Tage zum campen fahren. Er hat heute seine Überstunden genommen und hier fällt mir nur die Decke auf den Kopf. Gehe morgen noch singen (im Chor, da kann ich sogar die Tränen fließen lassen wenn nötig, ganz liebe Leute neben mir) und danach noch zwei Stunden arbeiten. Dann versuche ich alle Gedanken und Gefühle an die Situation loszulassen und im hier und heute zu leben, wie es so schön heißt, aber wohl wahr ist wenn es funktioniert.

Vielleicht noch zum Verständnis: Ich bin keine SChwarzseherin , hatte eben leider sehr schlechte Erfahrungen machen müssen nach der ersten Diagnose 2009 mit 44 Jahren. Wenn ich 2010 nicht so hartnäckig und "lästig" geworden wäre bei meinen Ärzten, wäre ich heute sicher nicht mehr hier. Denn die erneute Streuung hatte keiner! bemerkt, trotz elend schmerzhafter Untersuchungen und Krankenhausaufenthalt, ein halbes Jahr lang!! Der erste Tumor war wohl auch schon Jahre im Bauch gewachsen, da war höchste Eisenbahn angesagt mit der OP, und selbst da wußten sie nicht sicher was die Operatöre (sagt man so?) erwartet. Wir sind damals aus allen Wolken gefallen. Stadium vier und nach der Chemo gleich wieder gestreut.

Da wird Frau, in dem Fall eben ich, skeptisch und mußte erst mal lernen die Signale wieder zu deuten. Also wo hören die täglichen Schmerzen mit welchen ich nach den ganzen OP´s etc. leben muss (und auch kann!) auf und wo fangen sie an, Alarm zu schlagen. Das kennt sicher auch der/die eine oder andere Betroffene hier im Forum nehme ich an. Bin da aber dran und lass mir auch begleitend helfen, damit der Alarmknopf nicht so schnell losgeht. wink

Das Forum empfinde ich als tatsächliche Entlastung. Sagen was ich denke und ich muss nichts erklären oder mich rechtfertigen, so wie bei Nichtbetroffenen, da habe ich auch kein Bedürnis darüber groß zu reden. Also nochmal danke an Dich und alle die hier sind, um füreinander da zu sein!

Gebe jedenfalls hier kurz Bescheid was die nächsten Ergebnisse sagen sobald ich sie habe. Egal was jetzt auf mich zukommen wird.....

Liebe Grüße an Euch alle, Inge