Als ich im September vergangenen Jahres die Diagnose Darmkrebs bekommen habe ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Es ist immer das gleiche- Krebs bekommen immer nur die Anderen-ich doch nicht- und dann ist es doch passiert.
Mir ist es sicher so gegangen wie vielen anderen Betroffenen. Zuerst einmal habe ich mich versucht in Foren über die Krankheit schlau zu machen. Was ich da teilweise gelesen habe, hat mich noch tiefer verunsichert. Ich habe mir damals geschworen,wenn du das überstehst,versuchtst du anderen Betroffenen Mut zu machen. Ich habe es überstanden und hier meine kurze Geschichte.
Im September 2013 Diagnose Darmkrebs-Rektalkarzinom. Ich bin 59 Jahre alt,habe eine tolle Frau und 2 tolle Mädchen,mittlerweile sind das junge Frauen. Wir haben uns zusammengesetzt und beraten,wie es weiter geht- Ergebnis-ich will kämpfen und diese Krankheit besiegen.
Im Oktober Einweisung ins KH- 1 Tag vor der OP bin ich zum Krankenhausfriseur und habe mit Glatze schneiden lassen-das war für mich der Anfang in den "Kampfmodus" zu gehen. Ich wollte diese Krankheit überleben. OP dann am 23.Oktober-wie man sich danach fühlt wisst ihr sicher gut. Aufgewacht bin ich mit einem künstlichen Darmausgang. Bei der Visite Aussage der Ärzte: großer Tumor entfernt,ca. 20 cm Mastdarm entfernt-gerade noch so viel um den Restdarm wieder anzubringen. Künstlicher Darmausgang wird nach 4-5 Wochen wieder zurück verlegt-puh-klang doch erstmal gar nicht so schlecht-bin euphorisch geworden und habe zu mir gesagt-du schaffst das!! Am Tag nach der OP ist die Familei gekommen.Es war so schön zu fühlen,daß ich so eine tolle Familie habe! Meine Kinder arbeiten beide in München und haben gleich Urlaub genommen um gemeinsam mit meiner Frau an meiner Seite zu stehen-es hat mir unheimlich viel Kraft gegeben.
Nach 14 Tagen bin ich entlassen worden-15 kg Gewicht verloren und ziemlich wacklig auf den Beinen. Nach 2 Tagen zu Hause bekomme ich einen Anruf von behandelten Arzt-histologischer Befund: keine Lymphen befallen,keine Nachbehandlung sprich Chemo nötig-beste Aussichten. Ich habe dem Arzt angemerkt,daß er auch so richtig froh war so eine Nachricht zu überbringen. Er hat mir das auch bestätigt.
Ja und ann geht da so weiter: mich bemüht wieder fit zu werden,Ernährung umgestellt,viel spazieren gehen,leichtes aufbauendes Krafttraining etc. Im Dezember dann Termin zur Rückverlegung-ja da ist dann einiges schief gelaufen-nicht die OP-sondern der "Motor "für den Darm ist nicht angesprungen. Das war sehr schwierig- ich war dann über Weihnachten leider im KH,aber dann ist wieder alles in Ordnung gekommen.
Heute fühle ich mich fit und gesund. Es gibt natürlich noch immer etwas Schwierigkeiten beim Stuhlgang etc-aber da lache ich drüber!!
Fazit liebe Menschen: eine solche Krankheit kann man besiegen,nicht aufgeben,den Kopf nicht in den Sand stecken und einen Willen entwickeln um diese Krankheit zu überwinden-und noch was-meine persönliche Meinung: lest nicht negative Meinungen in Foren-ihr macht euch da ganz "verrückt"-sucht den Kontakt mit Betroffenen und versucht euch gegenseitig aufzumuntern.
Noch ein Wort zum Schluß: ich habe den Weg zu Gott gefunden-ich bete jetzt jeden Tag und danke für die Genesung. Jetzt könnte man sagen,wenn es einem schlecht geht dann findet man plötzlich zu Gott- ja-das ist so-zumindest bei mir.
Ich wünsche euch alles,alles Gute. Seid stark und werdet wieder gesund und allen Männern und Frauen ab 50 sei gesagt:geht zur Vorsorgeuntersuchung,geht zur Darmspiegelung!!bZeYBe
Binweg
596 postsIch danke dir für deinen guten Beitrag, bei uns war es leider nicht so, aber es ermuntert, was du schreibst, ich wünsche dir und deiner Familie weiter alles, alles gute.
Einen lieben Gruß
Friderike, noch aus IN
Hallo Frederike,
es freut mich,wenn ich dir Mut gemacht habe. Ich weiß,daß ich unheimlich viel Glück gehabt habe-das wünsche ich dir von ganzen Herzen auch!
Sei stark und denke unbedingt poitiv-es wird alles Gut!
liebe Grüße
Thomas