Hamlet32

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Donnerstag, 11. September 2014 - 18:22

Hallo,

auch mich hat es mit 39 Jahren und zwei Kindern von 10 und 13 Jahren getroffen (Stadium 4, G2). Vor 4 Wochen bekam ich die Diagnose Darmrebs mit Metastasen in Bauchfell, Blase, Leber, Gebärmutter, rechtem Eierstock und schmerzhaften 2 Metastasen im 2. Lendenwirbel mit Deckplatteneinbrüchen. Eine schurige Untersuchung folgte der nächsten, dann sofort O.P. Alles bis auf Wirbelmetastasen und einem unklaren 3 mm Befund in der Leber konnte entfernt werden. Seid einer Woche nun Bestrahlung, die ich mal gut und mal spuckend überstehe. Die Krankenhauszeit war schlimm. Ich lebe im ländlichen Bereich und scheine dort recht interessant gewesen zu sein. Viele gaben mir das Gefühl, dass ich meine letzte Zeit mit den Kindern nun mal in Ruhe genießen soll. Hallo! Ich bin 39! Heute soll ich zur onkolog. Ambulanz wg. Der Chemo. Morgen bekomme ich einen entzündeten Zahn gezogen, damit die Knocheninfusionen keinen größeren Schaden anrichten. Mir macht das alles furchtbare Angst. Ich stand bis vor 4 Wochen voll im Leben und plötzlich folgt eine Drama dem nächsten, obwohl ich seit Jahren bei versch. Ärzten war, weil ich das Gefühl hatte, es stimme was nicht und alle haben dies negiert. Blutwerte waren immer okay. Ich habe eine Heilpraktikerin gefunden, die mich komplementär nach Dr. Coy behandeln wird und habe begonnen meine Ernährung kohlehydratfrei umzustellen, aber ich bin körperlich noch sehr schwach und habe durch all das stark abgenommen ( wiege noch 65 kg bei 180 cm) ich brauche dringen Zuverischt und Durchblick, um meine veränderte Lage annehmen zu können und mich nicht mehr als Spielball aller anderen zu empfinden. Ich möchte so gern noch bei meinen Kindern bleiben und habe durch den frühen Tod meiner Mutter jung erfahren müssen, wie elend Krebs ein Leben beenden kann.

Gast
Freitag, 12. September 2014 - 16:16

Gern würde ich mit jmd. In Kontakt treten

Gast
Freitag, 12. September 2014 - 20:28

hallo und sei herzlich gegruesst im forum, ich wundere mich sehr das dir noch niemand geantwortet hat. ich moechte dir einfach nur mut zu sprechen im jahre 2009 ist mein vater an einer mandarine erstickt , kurz danach mein bruder 46 jahre darmkrebs t4 genau wie du wir haben gekaempft und viel durchgemacht. es hat sich gelohnt thomas lebt und es geht ihm bis auf viele toilettengaenge am tag und in der nacht gut , je nach speisen . danach ich lungentumor , op bstrahlungen auch ueberstanden , du kannst unter thomas mein bruder thomas hier alles nachlesen du schaffst das und deine kinder werden die mutti behalten , ich drueck dir die daumen und schreib dir alles von der seele kaempfen lohnt sich du bleibst sieger nicht das boese krustentier das wird entsorgt . dicke umarmung von annette

Gast
Freitag, 12. September 2014 - 22:18
Vielen Dank für deine Worte. Ich stolpere im moment von einer Schreckensnachricht in die Nächste. Die Zahnop war furchtbar, weil es überhaupt nicht so funktioniert hat wie es sollte. Ich soll nun einen 12 er Zyklus folfox 4 anfangen. Die Chemo macht mir am meisten Angst. Ich habe mein Leben lang gekämpft und frag mich gerade, ob ich das eigentlich alles will. Aber da sind meine tollen Jungs und für alle, die mich lieben ist es ganz klar, dass ich wieder kämpfe, nur ich bin davon momentan nicht überzeugt. Meine Psyche kommt nicht hinterher und ich würde am liensten weglaufen und mich verstecken, um meine Familie vor all dem zu verschonen. Mir wurde zueiner Zweitmeinung aus HH Eppendorf geraten. Was, wenn die etwas anderes sagen? Es ist 150 km entfern und ich sehr schwach.

Chicana

413 posts
Samstag, 13. September 2014 - 14:58

Hallo

und erstmal wünsche ich Dir viel Kraft und Erfolgfür Deinen Weg. Frag im Krankenhaus nach Psychologische Unterstützung, wie ich gesehen habe, gibt es bei Euch die Krebshilfe.de. Hole Dir bitte Hilfe und Unterstützung soviel Du bekommen kannst. Mir ging es so, das ich mich mit Betroffenen besser austauschen konnte, wie mit der Familie. Eine 2. Meinung ist nie verkehrt, rede mit Deinem Onkologe.....

Liebe Grüsse

Chicana

Gast
Samstag, 13. September 2014 - 18:38

Hallo,

heute ist ein schlimmer Tag. Der Onkologe hat meine Targin verdoppelt. Das macht die Rückenschmerzen nicht besser, aber ich bin vollkommen kraftlos und musste wieder erbrechen. Die Zahnop macht mir zu schaffen und leichtes Fieber. Alle Nahrungsaufnahme scheint mir vollkommen unmöglich. Wenn die Kinder bei mir sind, fühle ich mich total schuldig und nutzlos. Ich bin schon beim Psychoonkologen in Behandlung, aber irgendwie scheint es nicht zu reichen. Ich kenne mich selber gar nicht wieder. Ich war wirklich immer eine toughe, beruflich erfolgreiche Frau und liebevolle Mutter. Mein Mann versucht nach Kräften mich anzutreiben und ich schütte hier nun wildfremden Menschen mein Herz aus, dessen Mutzusprüche meine Tage so unglaublich erhellen (vielen Dank dafür). Wird das besser? Ich bin total überrollt von der Macht meiner Ohnmacht. Bei der örtlichen Kontaktaufnahme habe ich Angst vor Negativnachrichten. Ich kann einfach nichts mehr verkraften. Am liebsten würde ich mich irgendwo verkriechen und abhauen, um meine Kinder zu schützen und mich zu drücken. Ich habe mittlerweile 12 kg abgenommen und die Chemo hat noch nicht einmal angefangen. Habt ihr denn immer volles Vertrauen in das, was die Ärzte euch sagen? Ich habe immer für mich selbst sorgen müssen, mich Fremden anzuvertrauen fällt mir unendlich schwer. Bestimmt haltet ihr mich für total bekloppt:)

Gast
Samstag, 13. September 2014 - 20:20

hallo, ach du arme, wie gut kann ich dich verstehn , dein tun, denken alles ist verstaendlich, dass die zaehne auch noch dazukommen mussten ist nicht so schoen, es ist einfach jetzt alles viel zu viel fuer dich man kann das nicht alles so verarbeiten das geht nicht. du willst alles richtig machen und zweifelst. so erstmal eine zweitmeinung ist wichtig und gut , es waere gut es waere ein darmkrebszentrum wichtig... nein wir haben auch nicht immer auf die aerzte gehoert , ich habe chemo abgelehnt nachdem der tumor entferntr und aus der pathologie der befund kam habe dann mit 3 aerzten gesprochen , 1 sagte chemo machen 2 sagten muss nicht sein, mein bauchgefuehl hatte mir vorher gesagt -muss nicht sein. man muss alles hinterfragen dein mann kann dir sicher dabei helfen. verliere bitte nicht den mut, es kommen wieder bessere zeiten, da musst du jetzt durch und bitte eine hoehere macht oder wie du es verstehst um hilfe -kaempfen ist angesagt , deine kinder moechten mutti behalten , ich schick dir ein ganz dickes kraftpaket und drueck dich liebe gruesse annette

Gast
Samstag, 13. September 2014 - 20:58

Hallo,

ich bin in Heide und werde dort behandelt. Dies ist ein Darmkrebszentrum, aber ein kleines und sie sagen halt, dass mein Verlauf sehr ungewöhnlich ist. Das verunsichert mich. Es scheint nicht viele Junge Betroffene, wenn überhaupt, zu geben. Meinem Gefühl wage ich nicht zu trauen, weil ich ja die Kinder habe und noch Restbefunde da sind. Ich könnte es mir schlecht verzeihen, wenn ich aus Schiss vor der Chemo eine Möglichkeit unversucht ließe. Das mein Onkologe die komplementäre heilpraktische Behandlung jedoch so kategorisch ablehnt belastet mich.

Chicana

413 posts
Samstag, 13. September 2014 - 21:09

nein, ganz sicher nicht............. mit bekloppt hat das gar nichts zu tun. Aber sag mal, magst Du uns nicht Deinen Namen (echt oder nicht, ist egal) verraten. Es ist einfach persönlicher und nun zu Deiner Frage. Nein, ich habe nie meine Behandlung in Frage gestellt, auch weil mein Mann zur gleichen Zeit an Lungenkrebs erkrankte und wir beide dieselbe Onkologin hatten. Ich muss dazu sagen, bei uns in der Schweiz spezialisiert sich jedes Kantonsspital auf ein Fachgebiet, wie z.b. Transplantationen, Herz usw.und meines hier hat sich auf den Krebs. Ich konnte gar keine besseres Spitalfinden, weil viele aus der ganzen Schweiz reisen hier für eine Behandlung an.Aber vorallem musst DuDich nicht nutzlos fühlen,weil niemand sucht sich so etwas aus undda hatauchSchuldgefühl nichts zu suchen.Beisind es jetzt 6 Jahre her und ich habe fast mein Gesundheit wieder, aber mein Lebenund auch ich hat sich total verändert.Es ist ein harter, schwerer Weg, aber es lohnt sich. Fluche, schimpfe, jammere, alles erlaubt, aber bitte gib niemals auf.

Liebe Grüsse und einen ganz dicken Knuddler

Chicana

Gast
Sonntag, 14. September 2014 - 08:33

Guten Morgen,

ich heIße Dörte. Wie alt warst du, als du krank wurdest?

Chicana

413 posts
Sonntag, 14. September 2014 - 13:00

Hallo Dörte

Ich bin die Romy und war bei meiner Erkrankung 55 Jahre. Ich merke einfach, dass irgendetwas nicht stimmte, hatte aber keine Schmerzen, im Gegenteil, mir ging es sehr gut. Mein Ex-Hausarzt meinte, es seinen Hämoriden und drücke mir eine Salbe in die Hand und gut war es. Aber nicht für mich und ich melde mich in der Frauenklink für den Abstrich an. Habe dann meinem Gyno meinen Verdacht erzählt, ein Griff..............und am nächsten Tag Darmspiegelung, ein T3 und es sei 5 vor 12. Musste dann am Sonntag stätionär für die Chemo ins Spital, die 120 std. über die Vene lief. 5 Wochen Bestrahlung und nochmals Chemo, dann OP mit Stoma, der 9 Wochen später zurückverlegt wurde, noch eine Chemo zur Absicherung, dann war gut. Mein Andenken ist ein verbrutzelter Harnleiter, den man erst für einen 2. Tumor hielt. Heute habe ich einen Pigtail (Silikonröhrchen) im Harnleiter, der einmal im Jahr gewechselt werden muss, aber das sind Peanuts............mich haben sie geheilt aus der Onkologie rausgeschmissen, muss aber bei jeden Besuch noch Hallo sagen. Du siehst, manchmal muss man durch die Hölle gehen um wieder den Himmel zu sehen. Du schaffst das........ganz sicher!

Denk an Dich

Romy

Gast
Sonntag, 14. September 2014 - 14:53

Hallo Romy,

das hört sich schön an. Ich freue mich, dass du alles so gut überstanden hast. Leider ist es bei mir stark metastasiert und t4, d.h. 10 nach 12 und ich habe nicht gut auf mein Gefühl gehört. Wie es so ist mit Job und Kindern. Aber da ich immer gesund und sportlich gelebt habe, gab es auch null Indizien. Laut infobroschüren habe ich eine Chance von 5 prozent das ganze die nächsten 5 Jahre zu überleben, dann sind meine Kinder immer noch klein und ich jung. Die Onkologin sprach von 30 Monaten. Ach, blöde Jammerei. Ich nerv mich mittlerweile selbst und kann trotzdem nicht aufhören.

Chicana

413 posts
Sonntag, 14. September 2014 - 16:04

Hallo Dörte

Glaub nur Statistiken, die Du selber gefälscht hast. Klar sind die Metastasen ein Problem, aber wir haben hier einige, die die Prognosen von den Ärzten um eine weites überlebt haben. Schreib Deine eigene Geschichte, Schritt für Schritt....

Sonnige Grüsse

Romy

schreibe Dir noch eine Pn.

Gast
Sonntag, 14. September 2014 - 20:50

hallo doerte

ganz liebe gruesse aus hamburg an dich und noch ein kraftpaket,an deiner stelle wuerde ich wie romy sagt die eigene geschichte schreiben, mein bruder lebte ja dann schon lange nicht mehr man hat ihm noch zwei mal den bauch aufgemacht. das ist nun mal ein harter weg das leben ist kein wunschkonzert und da musst du nun durch wir sind gern bereit dich zu unterstuetzen. wir alle haben eine harte zeit hinter uns aber dann scheint auch wieder die sonne auch fuer dich und deine familie ein sonnenstrahl fuer dich von annette

rolli57

53 posts
Montag, 15. September 2014 - 11:44

Hallo Doerte,

ich bin auch ein T4, hatte einen Mega-Tumor der auch in die Harnblase eingewachsen war. Seit der OP habe ich noch etwas über 30cm Dickdarm und eine halbe Blase. Das war vor 2 3/4 Jahren. Mir geht es wieder gut, treibe Sport und bin für jedes Spässchen zu haben. An die Folgeschäden habe ich mich inzwischen gewöhnt, ich kenne jetzt in allen Kaufhäusern und Märkten wo die Toiletten zu finden sind. Die blöde Krankheit habe ich in die hinterste Ecke meines Hirn's geschoben und dort ruht sie, bis ich wieder Termine zur Nachsorge habe. Was ich dir damit sagen möchte, immer nach vorne blicken, positiv denken, für die Zukunft planen. Morgen begleite ich meinen ältesten Enkel zur Einschulung, dann kommen mehrere Geburtstagsfeiern (Fasching +9 = Oktober bis Dezember), Weihnachtsfeiern, Jahreswechsel, Urlaubsplanungen und und und. Das Leben ist schön, das Schalentier kannmich mal. Ich schicke dir aus Oberfranken ein dickes Kraftpaket, du schaffst das !!!!

Roland

Gast
Dienstag, 16. September 2014 - 21:54

Liebe Dörte,

ich bin ja nur Angehörige( allerdings aus dem midizinischem Bereich) und ich betreue selbst viele Betroffene. Man kann Deine Panik raushören. Ich würde mir auf jeden Fall eine Zweitmeinung holen damit Du Dir später keine Vorwürfe machst etwas versäumt zu haben. Mein Vater hat Folfox super gut vertragen. Die Haare wurden etwas dünner und am Tag der Chemo war er etwas platt aber daswar es auch schon. Rissige Haut an den Händen hatte er noch, aber da hat die Creme von Ursus gut geholfen.

Ich kenne mich mit der Materie nicht aus und vielleicht habe ich auf die Schnelle etwas überlesen bitte korrigiert mich: hast Du Dich informiert über HNPCC? Ich kann Dir dazu rein gar nichts sagen aber es wird bei so jung Erkrankten darauf hingewiesen.

Meine allerbesten Wünsche