Hallo Zusammen!
Bei meinem Großvater wurde ein Rektum-Karzinom mit einer Größe von 6 cm, 7 cm vom Darmausgang entfernt festgestellt. Die Ärzte haben drei Therapien vorgeschlagen:
1. Entfernung des Tumors mit Legung eines künstlichen Darmausgangs
2. Chemotherapie
3. Bestrahlung
Die ersten beiden Varianten kommen für meinen Opa nicht in Frage, er möchte weder eine OP noch einen künstlichen Ausgang und vor der Chemo hat er viel zu viel Angst, da er alleine wohnt und nicht die Möglichkeit besteht, das kurzfristig zu ändern. Die Bestrahlung hätte er wohl machen lassen, hätte ihm der Arzt heute nicht als Risiko das Anschwellen des Tumors und einen evtl. daraus resultierenden Darmverschluss mit der Folge einer evtl. Not-OP genannt. Nun ist er natürlich soweit gar nichts zu unternehmen und hofft, dass der Tumor einfach nicht so schnell wächst und auch nicht streut, damit er wenigstens noch eine Weile beschwerdefrei sein Leben leben kann. Mein Opa ist - wie viele ältere Menschen eben - sehr, sehr stur. Aber es ist natürlich sein Körper und sein Leben und wir alle werden seine Entscheidung respektieren.
Ich erhoffe mir durch diesen Beitrag hier einfach nur ein paar Erfahrungsberichte dahingehend, ob es denn oft vorkommt, dass ein Tumor durch Bestrahlung anschwillt bzw. liege ich denn falsch, wenn ich mir denke, dass durch ein weiteres Größenwachstum des Tumors nicht auch evtl. bald ein Darmverschluss vorliegen könnte und er dann sowieso operiert werden wird?
Vielen Dank für's Lesen!
sYogi
282 postsHi,
gibt es schon eine TMN-Einstufung (also T N M G)? 6 cm ist schon gross. Aus meiner Sicht ist es so, wie von Dir beschrieben.
Die S3 AWMF Empfehlung wäre noch härter: neodjuvant (vor OP) Strahlen und Chemo, dann OP schliesslich, nochmal adjuvant (nach OP) Chemo.
Eine geplante OP ist sicherlich besser als eine Not-OP, zumal es keine einfache OP ist. Diese erfordert eine Klinik mit Erfahrung.
Meist macht das Tumorboard eine auf den Fall bezogene Empfehlung, die auch andere Faktoren wie zum Beispiel den Allgemeinzustand, berücksichtigt. Gab es solch ein Board?
Viele Grüße
sYogi
Hier wurde die richtige Therapiereihenfolge empfohlen.
Wenn der Tumor - wie bei mir- richtig zu bluten beginnt, dann wird er als Notfall stationär aufgenommen und nicht mehr entlassen. Dann muss operiert werden.
Dass bei der Bestrahlung Gewebe anschwillt, ist kaum auszuschließen und damit besteht die Gefahr des Darmverschlusses.
Die sicherste Methode ist die Operation. Durchgeführt in einem zertifizierten Darmzentrum, dürfte dies der beste Weg sein. Die Chemo danach kann er dann ablehnen, ebenso die Bestrahlung, was oft in diesem Alter akzeptiert wird.
Michael II
Hallo,
Ich hatte einen 6 cm großen Tumor im aufsteigenden Dickdarm,der plötzlich stark anfing zu bluten,ohne vorherige Beschwerden.
Wurde im Krankenhaus aufgenommen,bekam Blutransfusionen,und nach ca 3 Tagen hat es aufgehört zu bluten. Ich wurde aber erst nach etlichen Untersuchungen-sie gingen davon aus daß ich eine Magenblutung hatte-ca 1 Woche später operiert.
Die Ärzte sagten mir,das diese Tumore meistens von selbst aufhören zu bluten!
Na ja ,diese Aussage hat mich nicht so überzeugt,aber bei mir war es ja so.
Es war keine Notfall OP,obwohl es sehr schwallartig blutete.Aber bei einem Rektum Karzinom ist es wahrscheinlich eine andere Situation.
Alles Gute