TochterVon

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Donnerstag, 8. Januar 2015 - 14:15

Hallo zusammen,

ich suche für meine Mutter nach Infos und Tipps.

Sie hat vor knapp zwei Jahren den Dickdarm entfernt bekommen. Das Sigma und den Dünndarm hat sie noch. Sie hat also keinen künstlichen Darmausgang. Da der Krebs verkapselt war, brauchte sie keine Chemo. Es ging ihr nach der OP recht gut. Sie hatte keine Inkontinenz.

Mittlerweile hat sie mit einigen Nebenwirkungen zu kämpfen, die sie nicht in den Griff kriegt und die Ärzte können irgendwie auch nicht viel dazu sagen. Es macht den Anschein, als würden nacheinander die anderen Organe "aufmucken". Die Bauchspeicheldrüse scheint nicht mehr gut zu funktionieren, denn plötzlich bekam sie Diabetes. Sie nimmt also Metformin. Die Leber scheint entzündet zu sein und sieht im Ultraschall "fransig" aus. Krebs ist es nicht. Auf der einen Niere sitzt ein Tumor (gutartig) so unglücklich, dass man ihn nicht wegoperieren kann, ohne dass die Niere erhalten bleiben kann.

Das allergrößte Problem ist der Stuhlgang. Es ist immer wieder so, dass nur eine ätzende Flüssigkeit kommt, die fürchterlich brennt und dadurch alles wund und blutig wird. Sie cremt und pudert, aber das bringt nicht viel. Jetzt wurde festgestellt, dass der untere Magenpförtner wohl zu eng ist, deshalb die Galle anschwillt und das für den beißenden Stuhlgang verantwortlich ist. Zudem wurde heute eine Gewebeprobe aus dem Sigma entnommen, was eitrig war.

Kennt jemand hier diese Probleme?

Meine Mutter hat bereits die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, kalt zu essen. Bei warmem Essen ist es noch schlimmer.

Gibt es irgendwelche Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente, die da helfen könnten? Sie nimmt Mukofalk und Movikol. Auch etwas für die Harnsäure. Sie fühlt sich schwach und kommt nicht auf die Füße, wie sie sagt.

Es wäre toll, wenn hier jemand eine Idee hätte.

Vielen Dank

pevau

151 posts
Freitag, 9. Januar 2015 - 08:41

Guten morgen Tochter,

es tut mir leid, dass es deiner Mutter so schlecht geht! Und dass, wo sie soviel Glück mit dem Krebs gehabt hat.

Die einzige Idee, die ich dazu hätte, wäre folgende:

Ist es möglich, dass der Darm bei der OP minimal verletzt wurde, und sich dadurch Entzündungen bilden? Wie hoch sind denn die Entzündungsparameter?

vielleicht kennt jemand anderes hier im Forum diese Problematik!

Alles Gute für euch

Petra

MICHAELII

287 posts
Freitag, 9. Januar 2015 - 10:55

Hallo Tochtervon,

deinen Schilderungen zufolge ist der gesamte Verdauungsapparat in einem desolaten Zustand. Eine klare Diagnose liegt offensichtlich auch nicht auf dem Tisch. Kennst du wirklich alle Befunde?

Deine Mutter muss sich ja in dem von dir beschriebenen Zustand absolut miserabel fühlen.

Wenn ich dir einen Tipp geben darf.

Wende dich direkt an die Beratungsstelle eines universitären Darmzentrums mit dem Ziel, mit allen Krankenunterlagen dort einen Vorstellungstermin zu bekommen. Alles andere ist in meinen Augen unnötig vertane Zeit und keinesfalls nachhaltig.

Erst nach einer glasklaren Diagnose sind die Ärzte in der Lage, deiner Mutter optimal zu helfen.Egal wo du wohnst: Du kannst dich kostenlos informieren zum Beispiel bei der Universitätsklinik Freiburg, die dir auch gern das dir nächst gelegene geeignete universitäre Zentrum benennen kann.

Ich würde weder mit Nahrungsmittel und schon gar nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln experimentieren. Ob Flohsamen zwischenzeitlich Linderung bringen kann, sollte mal mit dem Gastroenterologen erörtert werden. Ebenfalls muss ausgeschlossen werden können, dass eine Divertikulitis sich breit gemacht hat, die dann bis zu einer Perforation des Darms und einer Bauchfellentzündung führen kann. Können Ekzeme, Fisteln, Fissuren und Abszesse ausgeschlossen werden? Woher kommen die Blutauflagerungen im Stuhl?

Fragen über Fragen. Bei jedem ist es anders. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr in gute Hände kommt und ihr ein kompetentens interdisziplinäres Team findet, das deine Mutter gründlichst untersucht und Therapievorschläge unterbreiten kann.

Michael