Inge

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Donnerstag, 29. Januar 2015 - 13:33

nach längerer Abwesenheit möchte ich gerne erstmal allen ein gutes neues Jahr wünschen!

Mein Anliegen: ich habe seit einer Woche Schmerzen im Bauch, u.zwar im Gebiet des ehem.Tumors. linke Bauchseite. 2009war die erste OP/halber Darm entfernt u.danach Chemo. 2010 Metas im Unterleib. Daraufhin Wertheim-OP/mit Scheidenkürzung und auch 30cm Darm mitentfernt/CHEMO. Bin jetzt seitdem Metafrei und letzter CEA-Wert vor zwei Wochen 1,3. Kolo im Nov.2014 unauffällig.

Gehe nun seit einem Jahr regelmäßig mit den nordic-walking-Stecken langsam laufen. Das Narbengebiet meckert zwar aber ich gebe da nicht nach. Jetzt bin ich letzte Woche zweimal schneller und länger gegangen. Nun schmerzt mich die Narbengegend massiv, auch die Lymphknoten in der linken Leiste sind wie Erbsen zu tasten und ziehen. Trotz ausruhen die letzten zwei Tage läßt es nicht locker und ich glaube mich schon langsam als hochempfindlich (auch extrem wetterabhängig) einzustufen. Habe mittlerweile Angstgedanken, könnte da wieder etwas passiert sein, Arzt sagte mir am Telefon das sei halt meine Schwachstelle und ich solle nicht so schnell laufen. Das hilft mir aber nur bedingt weiter, die Angstgedanken nehmen leider zu, auch habe ich wieder Albträume die letzten Nächte.

Kennt Jemand solche Beschwerden nach körperlicher Anstrengung/Laufen (ich jogge nicht, gehe halt schnell mit den Stecken). Die Stelle ist jetzt richtig schwach, wenn ich mich nur wenig anstrenge reagiert sie sofort. Auch die Bauchnarbe zieht links unten dabei. Bin ich nur sehr empfindlich(auch wetter)?

Hoffe das dies kein zu banales Thema ist, es belastet mich halt und ich weiß nicht mit wem ich da noch darüber reden kann, alle "Gesunden" haben keine Ahnung was ich meine, die kennen Narbenschmerzen anders.

Danke für jede Antwort und noch einen guten Tag Euch allen!

sYogi

282 posts
Donnerstag, 29. Januar 2015 - 22:17

Hi Inge,

klar - remote sind Diagnosen schecht möglich, die müsste ein Arzt stellen. Das scheint ja nicht zu funktionieren oder aber es ist alles ok und nur das Training ist anzupassen.

Für den zweiten Fall, empfehle ich, auf Walking zu verzichten und den Fokus erstmal nur nach innen auf den Gang zu legen. D.h. langsames ruhiges Spazieren und dabei auf das Becken und auf die Füsse achten. Immer wieder versuchen das Becken aufzurichten und nach innen zu spüren. Gerne auch Pausen machen und ein paar kleine Mobilisationsübungen einbauen (z.Bsp. auf die Fussballen hoch und langsam mit der Atmung wieder runter). Ruhig auch längere Spaziergänge, aber halt langsam. Walking bringt m.E. nicht soviel mehr, wenn überhaupt. Was war denn das Ziel mit Stöcken zu laufen?

M.E. ist es wichtiger, zuerst die Becken-, Bauch- und Fussmuskulatur zu entwicklen und das mit lockeren Spaziergängen zu kombinieren.

Gerne gibts weitere Mobilisationsübungen, wenn gewünscht. Mit Michael haben wir schon ein kleines Programm entworfen :-)

Bei den Schmerzen muss man lernen Anpassungs- von Zerstörungs/Überlastungsschmerzen zu entscheiden. Den zweiten Typ ernst nehmen und die Bewegungen hinsichtlich der Übungen anpassen. Den ersten Typ kann man durch Atemübungen wahrnehmen und durch Bewegung positiv beeinflussen. Bei unseren OP's ist die Bauchmuskulatur immer ein Problem, da arbeite ich mich auch immer langsam dran, jeden Tag etwas mehr. Da braucht es Geduld - aber dann gibt es Erfolge. Nie aufgeben. Und täglich üben.

Viele Grüße

sYogi

Gast
Donnerstag, 29. Januar 2015 - 23:22

Hallo Inge,

du wurdest im November untersucht und hast einen beneidenswerten CEA. Herzlichen Glückwunsch!

Wenn ich richtig gerechnet habe, fehlen dir rd. zwei Drittel des Dickdarms. Entfernt wurden sie nicht ohne erhebliche Beeinträchtigungen weiter Areale deines Muskelgewebes. Jetzt gibt dir dein Körper Signale, dass er deinem Ansinnen nicht gewachsen ist. Wenn du sie mißachtest, läufst du 100 pro Gefahr, dir dauerhaft ernsthafte Schwierigkeiten einzuhandeln.

Deine Erfahrung macht doch fast jeder von uns(sYogi deutete es soeben an). Und deine Zweifel haben viele andere auch. Ich glaube, dass du dem Rat deines Arztes, der dich wohl gut kennt, voll vertrauen kannst, denn alles spielt eine Rolle: die vielen Spuren des Skalpells, deine Konstitution, das Alter, deine Kraftakte und natürlich auch das Wetter.

Warum schnell, wenn es auch langsamer geht? Genieße den schönen Odenwald, verbinde dich mit der Natur, beweg dich und vermeide einfach Kraftakte, bei denen du doch selbst richtigerweise spürst, dass sie dir nicht gut tun.

Nur so viel, weil sYogi es erwähnt hat. Vergleiche ich meine Leistungen bei Yoga und Radfahren mit denen vor dem OP, so schaffe ich erst 30 ? 40 Prozent und das "nur", weil es zwickt und zwackt, manchmal viel zu lange und nicht immer gleich usw. Kraftmäßig könnte ich wieder alles ?stemmen?. Leider Fehlanzeige.

Ich glaube, s.Yogi hat dir soeben ganz gute Tipps gegeben.

Michael

sYogi

282 posts
Freitag, 30. Januar 2015 - 10:21

Hi Inge,

wenn das mit den Fussballen nicht klappen will, mit der Atmung Fersen heben und senken. Die Fussballenübung dann zuhause ohne Schuhe.

Auch gut: unterwegs mal innehalten, ein Bein an das andere lehnen, ein hübschen Baum ansehen und eine zeitlang auf einem Bein stehen. Dann Bein wechseln.

Oder: mit einem Fuss einen sehr kleinen Schritt nach vorne, das Becken nach vorne ausrichten, die Wirbelsäule beim Einatmen lang machen, dann eine seitliche Drehung beginnend am unternen Rücken, endend an der Schulter soweit es mit höchstens leichten Schmerzen geht - 5 Atemzäge halten.

Kleine Vor- und Rückbeugen - wieder mit nur kleinen Schmerzen - immer wieder in den Tagesablauf integrieren.

Wenn das klappt gibts neue Übungen :-)

sYogi

(jetzt gehts an das Tagesprogramm)

sYogi

282 posts
Freitag, 30. Januar 2015 - 12:17

Hi Inge,

Michael gab mir eben zurecht den Hinweis, dass Rückbeugen sehr kritisch sind. Da hat er absolut recht. Daher hier noch eine kleine Ergänzung: Es kommt nicht darauf an, weit oder irgendwie sportlich in eine Rückbeuge zu gehen, sondern darum in einer ganz langsamen Bewegung die Bauchmuskulatur ohne viel Schmerz zu spüren und das Becken zu stabilisieren. So bekommt man ein gutes Gefühl für die Nervenzentren im Bauchbereich. Leichte Rückbeugen machen zudem munter :-) Vorbeugen beruhigen hingegen. Auch bei diesen kommt es nicht darauf an, sich möglichst weit zu beugen sondern darauf in die Bewegung hineinzuspüren: Ist das Gewicht auf dem Vorderfuss? Ist der Nacken und sind die Schultern entspannt?

Viele Grüße - jetzt geh ich wirklich raus, es schneit gerade :-)

sYogi

Gast
Montag, 2. Februar 2015 - 10:15

einen schönen guten Morgen,

bitte entschuldigt das ich erst heute antworte. Habe seit Freitag einen heftigen grippalen Infekt und konnte heute Morgen zum ersten Mal wieder online gehen. Danke, vielen Dank für Eure schnellen und umfangreichen Antworten. Ich drucke mir die Übungen aus und werde sie sehr gerne ausprobieren. Am Freitagmorgen habe ich, nachdem ich Eure Antworten gelesen hatte, bei meinem Hausarzt angerufen und konnte noch kurzfristig zu einer Untersuchung kommen. Der Bauch wurde abgetastet und das Ergebnis deutet erstmal auf eine Überlastung hin.Unter Berücksichtigung der erst kurz zurückliegenden Ergebnisse der Nachsorge beim Onkologen. Sollten die Schmerzen nicht innerhalb von zwei Wochen deutlich weniger werden, soll ich nochmal kommen.

Bin nun erleichtert, aber auch erschrocken, wie schnell ich mich wohl überfordere.?? Da werde ich zumindest mein Übungspensum anpassen. Mit den Stecken laufe ich, da mein Gleichgewichtsorgan durch die letzte Chemo geschädigt wurde. Dies wurde beim HNO festgestellt, nachdem ich über ein Jahr mit Schwindel zu tun hatte und auch gestürzt bin. Habe auch durch die zweite OP im linken Oberschenkel taube Stellen und einen Schwerbeh.Ausweis mit Merkzeichen "G" erhalten. Da bin ich nun froh über die Stecken, damit kann ich wenigstens alleine in den Wald zum Krafttanken. Ich bin so gerne draußen und möchte das auf keinen Fall aufgeben.

Besteht die Möglichkeit wegen der Übungen nocheinmal kurz Kontakt aufzunehmen falls ich dazu noch Fragen habe? Wie wird das hier im Forum gehandhabt? Dazu jedesmal ein neues Thema eröffnen, ist sicher nicht Sinn der Sache denke ich, oder?indecision Danke für eine kurze Rückmeldung wenn Ihr Zeit habt. Der Austausch hat mir sehr gut getan, da merke ich wie mir das auch fehlt denn hier bei uns in der Stadt gibt es keinerlei Anlaufstellen oder eine Selbsthilfegruppe. Gibt es hier noch ein anderes Forum in dem man sich einfach ab und an mal auszutauschen kann, ohne ein konkretes Problem zu haben?

Danke nochmal für Alles! Liebe Grüße von Inge

pevau

151 posts
Montag, 2. Februar 2015 - 10:42

Hallo Inge!

Wenn du an jemanden eine konkrete fahre hast, kannst du demjenigen sich eine PN schicken.

Bei einem Themenwechsel innerhalb des Threads empfiehlt es sich einem neuen Thread mit dem entsprechenden Betreff zu eröffnen.

Liebe Grüße

Petra

Gast
Montag, 2. Februar 2015 - 10:52

Wenn es um Bewegung geht und du mit uns Vorlieb nehmen möchtest, empfehle ich den Wechsel auf s.Yogis Threat. Wir müssen dann nicht so viel suchen. sYogi "betreut" mich ebenfalls auf seinem Threat.

Michael

sYogi

282 posts
Montag, 2. Februar 2015 - 21:38

Hi Inge,

dann verzichte bitte auch auf die Übung 'auf einem Bein stehen' :-)

Unter 'Walken' hatte ich verstanden, die Stöcke kraftvoll einzusetzen, um zusätzlich die Großmuskulatur am Oberkörper zu stärken. Nach Deiner Darstellung würde ich wirklich empfehlen, die einzelnen Schwerpunkte getrennt zu üben.

Langsame bewusste Spaziergänge (Kreislauf, Stoffwechsel) kombinieren mit einfach wirkungsvollen Übungen zum Kraftaufbau (zuerst vor allem Füsse und Becken, dann Rücken und Bauch, dann die Schulter und Arme) und zur Koordination (Gleichgewicht). Beweglichkeit würde ich erstmal vernachlässigen.

Ein Spaziergang ist bewusst, wenn ich alle Gedanken beobachte, kommen und gehen lasse, aber jeden Augenblick bewusst wahrnehme, jeder Schritt, die Natur, das Wetter - alles was ich in diesem Moment wahrnehmen kann. Bei jedem Schritt spüren, wo ich mich anstrenge, wo man sich entspannen kann, spüren, ob der Gang noch aufrecht und der Blick nach vorne ausgerichtet ist. Andere Menschen grüssen und den Blick nicht senken,.... Spaziergänge sind mit Ausnahme von Glatteis und Orkan bei jedem Wetter schön. Es geht nur darum diese Schönheit zu erkennen und wahrzunehmen und dankbar dafür sein, dass man diesen schönen Moment erleben darf.

Nur so als Anregung :-)

Viele Grüße

sYogi

sYogi

282 posts
Montag, 2. Februar 2015 - 21:41

eins hatte ich vergessen, eine ganz einfache Übung für jeden morgen: sich im Spiegel anlächeln und sich schön fühlen

smiley

sYogi

ritschi

72 posts
Dienstag, 3. Februar 2015 - 09:32

Hallo Inge,

ich habe Dir eine PN geschickt.

Beste Grüße

Ritschi

Inge

7 posts
Dienstag, 10. Februar 2015 - 22:18

Hallo,

ich konnte leider nicht früher antworten, der grippale Infekt hatte mich ziemlich beansprucht. Doch nun geht es schon besser und ich danke nochmals für die neuen Antworten und Anregungen.

Für Ritchie: habe leider keine PN(bedeutet doch persönliche Nachricht,oder??) in meiner Nachrichtenbox gefunden.

Ich wünsche Euch allen für heute eine gute Nacht.

Ingesmiley

ritschi

72 posts
Mittwoch, 11. Februar 2015 - 09:28

Hallo Inge,

ich habe die PN noch einmal an Dich geschickt und hoffe, dass es geklappt hat.

Viele Grüße

Ritschi

ritschi

72 posts
Donnerstag, 12. Februar 2015 - 11:39

Hallo Inge,

ich hoffe, dass der 3.Versuch erfolgreich war. smileysmiley

beste Grüße

Ritschi

pevau

151 posts
Montag, 23. Februar 2015 - 08:41

Hallo Inge!

Hast du meine PN bekommen?

Petra