Liebe Forum-Leser,
bei meinem Mann (51) wurde im August 2014 ein Rektumkarzinom festgestellt und seitdem erfolgte folgender Ablauf:
Sept/Okt. 2014? Bestrahlung + Chemo
Ende Nov. 2014 ? OP mit vorübergehendem Stoma
Mitte Dez. 2014 ? Rückverlegung künstlicher Ausgang
Jan.2015 ? Chemo (Xeloda) noch bis April 2015
Im Januar kam nun zusätzlich eine schwere Depression hinzu die nun von einem erfahrenen Psychologen behandelt wird.
Sein größtes Problem ist die Darmtätigkeit bzw. die Stuhlinkontinenz.
Er muss sehr unregelmäßig und derzeit bis zu 15 mal am Tag auf die Toilette. Er hat keinen Durchfall, den Flosamen hat er schon vor einiger Zeit abgesetzt. Der Stuhldrang ist nicht kontrollierbar was ihn langsam verzweifeln lässt. Auch ein Tagebuch über die tägliche Nahrungsaufnahme bringt uns nicht weiter. Die Ärzte raten zur Geduld. Er würde gerne wieder arbeiten gehen, aber so lange der Zustand sich nicht bessert ist dies nicht möglich.
Da er mir wahnsinnig leid tut und ich auch mit ihm leide hoffe ich im Forum Ratschläge von Betroffenen zu erhalten. Wem geht oder erging es ähnlich ? Und was kann mein Mann noch tun ?
Vielen Dank und herzliche Grüße
Silke
sYogi
282 postsHi Silke,
bei mir war die RV am 15.1., also etwas später. Die Probleme kenne ich auch. Ich hatte für mich entschieden, Risiken einzugehen und das hat sich m.E. gelohnt. Beispiel: wenn der Bewegungsapparat aktiv ist, wird Energie aus der Verdauung abgezogen. Mit diesem Mechanismus kann man versuchen, den Stuhlgang wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Man darf halt keine Angst vor 'Unglücken' entwickeln. Die wird es geben. Derzeit laufe und radle ich wieder regelmässig.
Eine andere Sache ist, den 'Drang' bewusst wahrzunehmen und langsam wieder lernen damit umzugehen. Nicht immer ist er unkontrollierbar. Beispiel: neulich bekam ich Pobleme an einem denkbar ungünstigen Moment, Todenstellung im Yoga in der Gruppe. Da konnte ich es wider Erwarten doch kontrollieren. Kann aber auch schiefgehen. Das Problem ist, dass sich die Nerven anders verhalten als vor der OP. Und auch der Darm selbst verhält sich anders.
Michael und ich haben viel nachgelesen. Eine wirksame Behandlung haben wir nicht gefunden. Also selbst ist der Mann/Frau. Es gibt viele Aussagen, dass ein Endzustand nach etwa einem bis zwei Jahren erreicht ist. Bei mir in der Klinik sprach man von drei Monaten.
Ich riskiere es, zur Arbeit zu gehen. Dort gibts ja Toilletten in der Nähe. Kann trotzdem doof sein, klar. Also Mut zum Risiko und Gelassenheit bei Unglücken :-)
Die grosse Zahl an Stuhlgängen ist ja nicht das grösste Problem. Eher die Verteilung über dan Tag und die Kontrollierbarkeit, also der Zeit die man hat bis ...
Ich wünsche uns beiden mal gute Besserung
sYogi
Silke
1 postsHallo syogi,
danke für deine Infos. Mich würde aber noch interessieren wieviele cm dein Karzinom vom Schließmuskel entfernt war.
Wurde bei deiner Operation das Reservoir mit entfernt ?
Das mit der Arbeit ist so eine Sache, mein Mann ist im Außendienst tätig und sehr viel mit dem Auto unterwegs.
Was ist mit der Ernährung ? Mein Mann kann eigentlich alles zu sich nehmen ohne Durchfall zu bekommen.
Danke und Grüße
Silke
sYogi
282 postsHi,
es waren 10 cm. Ob das Reservoir entfernt wurde weiss ich ehrlich gesagt nicht. Auto fahren ist bisher doof, ich mache erst ab nächste Woche wieder Fahrten mit dem Auto.Ich denke bisher, das ich das hinbekomme. Ich übe weiter - Gmnastik, Laufen und Radfahren. Ich glaube, das bringt viel.
Ich esse auch fast alles. Nur bei Rohkost bin ich unterwegs noch vorsichtig. Ohne Duchfall ist das mit dem Stuhlgang besser steuerbar. Da ich ja auch noch in der CT Xelodo bin, hab ich hier noch Probleme, nicht wirklich schlimm. Aber es ist schon Zyklus 6 von 8 - das Ende ist absehbar.
sYogi