Hallo
Am Freitag mittag hat mein Vater, Ende des Jahres 78 Jahre alt, die Diagnose Darmkrebs mit Metstasen in der Lebeer, vermutlich auch in der Lunge, erhalten. Die Familie fährt Achterbahn. Einerseits soll der Alltag weitergehen, bis die Ärzte zusammen gesessen und entschieden haben, wie behandelt wird. Das wird Dienstag abend sein. Dann wird der Hausarzt informiert. Vor Freitag werden wir also eher nichts wissen.
Ich google mir die Figner wund. Wir sollten uns also wohl darauf einstellen, dass mein Vater in ein bis zwei Jahren tot sein wird. Nur, wie ist dieser Tod? Was wird passieren? Womit müssen wir rechnen?
Wie kann ich als Angehörige helfen? Gibt es Entlastungen für meine Mutter? Pflegegeld, Kur oder sowas? Ich habe gelesen, ich (Beamte) kann mir zwei Wochen zu Pflegezwecken frei geben lassen (mit Gehaltsabzügen). Geht das mehrfach?
Ich weiß nicht wohin mit mir. Meine Großeltern sind in hohem Alter "einfach" umgekippt. Da war kein langes Leid. Wer will schon den eigenen Angehörigen leiden sehen?
Mit freundlichen Grüßen,
Lisa
MICHAELII
287 postsHallo Lisa,
bisher weisst du noch nicht viel.Warte nun erst einmal das Gespräch mit dem Behandler ab und was die interdisziplinäre Konferenz des (zertifzierten?) Darmzentrums deinem Vater, dir oder dem Bevollmächtigten vorschlägt.
Wichtig ist eine genaue Diagnose und die Beurteilung des Allgemeinzustands deines Vaters.
Grundsätzlich stehen heute auch einem 78-jährigen Patienten alle Behandlungswege offen, sofern sie als sinnvoll erachtet werden. Selbst wenn nur eine palliative Therapie möglich ist, können die Mediziner heute viel für einen lebenswerten und vor allem schmerzfreien Lebensabend tun.
Vielleicht liest du dir in Ruhe mal die Leitlinien für fortgeschrittene mKRK durch.
http://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/tx_sbdownloader/Patientenleitlinie_Darmkrebs_fortgeschritten.pdf
Es wäre sicherlich sinnvoll, wenn du die genaue Diagnose benennen und kurz auch über die körperliche Verfassung berichten könntest.
Michael
Herzlichen Dank für die Antwort.
Mein Vater sollte wegen Blutungen bereits vor zwei Jahren zur Darmspiegelung. Die Utnersuchung konnte nicht stattfinden (die Praxis brannte ab) und er hat sich nicht weiter gekümmert. Er hat Diabetis Typ II und ist herzkrank, hat seit ungefähr einem halben, dreiviertel Jahr starke Luftnot. Was nun davon dem Krebs zuzuschreiben ist, und was den Herzmedikamenten - das beurteilen die Ärzte hoffentlich besser, als wir das können.
Morgen ist Montag, ich werde meinen Hausarzt aufsuchen und hoffe, dort etwas mehr zu erfahren. So wurde mir von einer Freundin geraten, mich jetzt schon mal wegen eines Hospizplatzes zu erkundigen, da die Wartezeit sehr lang sein kann. :-(
Wie kann ich herausbekommen, wo eine gute Klinik ist? Das örtliche Krankenhaus ist zwar zertifiziertes Darmzentrum, hat aber einen schlechten Ruf und nach dem Umgang am Freitag sehe ich meinen Vater dort nicht gut versorgt.
Gruß
MICHAELII
287 postsHallo,
die DKG hat Listen unter
http://www.oncomap.de/.
Michael