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Freitag, 24. Juli 2015 - 13:35

Neben der Operation von Lebermetastasen existieren noch weitere Möglichkeiten, um Krebsherde in der Leber zu behandeln. Was dabei passiert und wie sich die Leitlinie zu den Verfahren äußert, wird im Folgenden beschrieben:

RADIOFREQUENZABLATION (RFA)

Die Radiofrequenzablation (RFA) zielt darauf, die Krebszellen in der Leber durch starke Hitze zu zerstören. Dafür schiebt die Ärztin oder der Arzt eine Sonde mit einem Durchmesser von etwa drei Millimeter durch die Haut hindurch bis in die Leber und plaziert sie dort in der Mitte der Metastase. In der Regel findet die Radiofrequenzablation in der Cimputertomographie oder im Ultraschall statt (CT). Die Untersucher sehen auf dem CT- oder Ultraschall-Bildschirm, ob die Sonde richtig liegt. Starker Wechselstrom erzeugt dann in der Sonde eine sehr hohe Temperatur, und die Krebszellen werden regelrecht verkocht.

Die Radiofrequenzablation ist ein relativ nebenwirkungsarmes Verfahren, normalerweise viel wweniger belastend als eine Operation. Oft erhalten Betroffene dafür nur eine örtliche Betäubung und ein Beruhigungsmittel. Schwere Komplikationen treten selten aujf. Ein Beispiel für eine schwere Komplikation ist etwa eine Blutung in den Brustraum, die mittels einer Drainage abgesaugt werden muss. Allerdings besteht bei einer RFA das Risiko, dass bei der Behandlung Tumorzellen verschleppt werden und der Krebs so weiter streuen kann.

Laut Leitlinie kann eine RFA durchgeführt werden, wenn nicht resektable Lebermetastasen vorliegen oder es einer Patentin oder einem Patienten für eine Operation nicht gut genug geht. Diee RFA kann aber auch kombiniert mit einer chirurgischen Resektion (Operation) erfolgen.

Neuere Studien weisen darauf hin, dass mit Hilfe einer RFA ähnlich gute Ergebnisse erzielt werden können wie durch eine Resektion, wenn nur eine einzige Lebermetastase vorliegt und diese kleiner als drei Zentimeter ist. Die bisherige Datenlage ist aber widersprüchlich, und verlässliche Studien fehlen hierzu.

LASERINDUZIERTE INTERSTITIELLE THERMOTHERAPIE (LITT)

Die Laserinduzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) läuft ähnlichwie eine Radiofrequenzablation ab, nur ist die Sonde hier eub Glasfaser-Lichtleiter. Die Ärztin oder der Arzt schiebt diesen Lichtleiter in der Regel durch einen kleinen Schnitt in der Haut bis in die Leber und plaziert sie dort in der Mitte der Metastase. An der Spitze des Lichtleiters entstehen Temperaturen, die das umliegende Gewebe so stark erwärmen, dass es abstirbt.

Die Leitlinie empfiehlt, dass ein LITT zur Behandlung von Lebermetastasen bei Darmkrebs nur innerhalb von Studien durchgeführt werden sollte. In einzelnen Fallserien war es eine sicher und wirksame Behandlung für Menschen, deren Lebermetastasen nicht operiert werden konnten. Um endgültig zu beurteilen, ob eine LITT das Überleben oder die Lebensqualität verbessern kann, liegen aber zu wenige Daten vor.

SELEKTIVE INTERNE RADIOTHERAPIE (SIRT) ODER RADIOEMBOLISATION

Bei der selektiven internen Radiotherapie (SIRT) werden die Lebermetastasen sozusagen "von innen" bestrahlt. Die Strahlung entsteht dabeu durch radioaktive Teilchen, die an winzige Harz- oder Glaskügelchen gekoppelt sind. Dafür schiebt die Ärztun oder der Arut einen Katheder über die Arterie in der Leiste bis in die Leber vor. Mit dem Blut strömen die Kügelchen dann bis zu den Krebsherden. Das Verfahren nutzt dabei aus, dass die Metastasen ihr Blut zu einem großen Teil aus anderen Gefäßen erhalten als die übrige Leber. Da die Strahlung nicht weiter als etwa einen Zentimeter reicht, wird das gesunde Gewebe so geschont. Die Harz- oder Glaskügelchen bleiben außerdem in den kleinen Gefäßen der Metastasen stecken, blockieren so ihre Blutzufuhr und "hungern" die Tumore auf diese Weise aus. Wegen dieser doppelten Wirkung nennt man das Verfahren ach Radioembolisation.

Laut Leitlinie liegen zur Radioembolisation (SIRT) zu wenige Daten vor, um zu beurteilen, ob es die Lebensqualität bei Darmkrebs mit Lebermetastasen verbessern oder das Leben von Darmkrebspatienten verlängern kann. Deshalb sollte eine S'IRT zur Behandlung von Lebermetastasen bei Darmkrebs nur bei Personen durchgeführt werden, für die keine andere Behandlungsmöglichkeit in Frage kommt. Nach Möglichkeit swollte dies innerhalb klinischer Studien erfolgen. Im einzelnen Studien überlebten Patientinnen und Patienten, für die keine andere Behandlungsmöglichkeit in Frage kam, mit S'IRT länger als ähn liche Patientengruppen ohne die Behandlung....

weiteren Bericht "Chirurgische Behandlung von Metastasen im Bauchfell erscheint im Teil 6