Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine feuchte Haut, die den Bauchraum auskleidet und dort die inneren Organe umgibt. Auch im Bauchfell können Metastasen wachsen. Für einige Menschen, bei denen sich die Metastasen nur imBauchfell und dort auch nur begrenzt ausgeweidet haben, kommt eventuell eine besondere Behandlung in Frage: die Operation der Bauchfellmetastasen mit einer nachfolgenden Chemotherapie in der Bauchhöhle, wobei die Wirkstoffe auf über 40 Grad Celsius erhitzt werden.
Bei der Operation öffnet die Chirurgin oder der Chirurg die Bauchhöhle und sucht den gesamten Bauchraum nach Tumorherden ab. Wenn es noch nicht zu viele Metastasen sind, entfernen die Operateure das gesamte Bauchfell und alle erkennbaren Tumorherde. In der Fachsprache heißt dies "zytoreduktive Chirurgie", Danach leitet das Op-Team über Schläuche eine Spüllösung, die erhitzt wird, zusammen mit einem Chemotherapeutikum in den Bauchraum ein. Dies nennt man "Hyperthermic Intraperitoneal Chemotherapie (HIPEC)". Hierdurch sollen die Krebszellen, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen wearen, abgetötet werden. Krebszellen reagieren auf Hitze empfindlicher als normale Körperzellen.
Die gesamte Behandlung ist sehr aufwendig und kann länger als zehn Stunden dauern. Es bvesteht die Gefahr, dass es zu Bauchfellentzündungen oder Vernarbungen im Bauchraum kommt.
Laut Leitlinie kann eine solche Behandlung in spezialisierten Zentren durchgeführt werden, wenn die Metastasen auf den Bauchraum beschränkt sind und sich dort nicht zu stark ausgebreitet haben. Außerdem muss es möglich sein, alle sichtbaren Tumorherde durch die Ioeration zu entfernen. Eine Studie ergab, dass mit dieser Behandlung Patientinnen und Patienten länger überlebten als mit einer üblichen Chemotherapiue. Laut Leitlinie is aber noch nicht ganz klar, welche Personen von dieser Behandlung profitieren.