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Montag, 27. Juli 2015 - 13:34

Viele Menschen sind zunächst sehr erleichtert und freuen sich, wenn bei Ihrer Operation der Schließmuskel erhalten werden kann. Trotzdem kann es auch zu Problemen mit dem Stuhlgang kommen, die zum Beispiel erst offentsichtlich werden, wenn das vorläufige Stoma zurückverlegt wird.

An der Kontinenz - also der Fähigkeit, den Stuhl zu halten und kontrolliert auszuswcheiden - sind nicht nur der Schließmusel, sondern komplizierte Mechanismen im Enddarm und im Becken beteiligt - zum Beispiel Empfindungen und Reflexe. Durch die Operation am Enddarm (Rektumoperationen=Mastdarm)und die Bestrahlung können diese Regelkreise gestört sein.

PROBLEME, DIE NACH EINER REKTUMOPERATION HÄUFIG AUFTRETEN:

- Verspüren Patientinnen und Patienten den Drang, Stuhl zu entleeren, können sie ihn nur kurze Zeit halten.

- Betroffene haben sehr häufige Stuhlentleerungen in kleinen Portionen oder Durchfall.

- Nach dem Stuhlgang haben Betroffene das Gefühl, ihren Darm nur unvollständig entleert zu haben, und verspüren schnell wieder den Drang zur Entleerung.

- Manche Betroffene sind teilweise inkontinent.

Dier Haut um Schließmuskel wird wund.

Wer nach der Operation und Behandlung unter Problemen leiden wird, ist kaum vorherzusagen. Auch wie oft solche Probleme auftreten, lässt sich schwer sagen - es kommt immer auf die Art der Operation und die Erfahrung des Chirurgen buw. wie es Ihnen vor der Operation ging. Bevor ein vorläufiges Stoma zurückverlegt wird, sollte auf jeden Fall Ihre Schließmuselfunktion orientierend geprüft werden.

Haben Sie Geduld - oft dauert es etliche Monate bis hin zu ein bisdrei Jahren, bis sich ihre Darmfunktion wieder eingespielt hat (oder auch nicht!!!!) Reden Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihren Arut oder mit Gleichbetroffenen (DE'UTSCHE ILCO EV). Ein Schema für die Behandlung dieser Probleme gibt es nicht. Es kann sein, dass Sie verschiedene Mittel und Methoden ausprobieren oder kombinieren müssen, um für Sie b efriedigende Lösungen zu finden.

HELFEN KÖNNTEN ZUM BEISPIEL:

- Beckenbodentraining, Physiotherapie oder Biofeedbacktraining (wird zum Beispiel in spezialisierten Rehakliniken angeboten);

- Bei sehr häufigen und dünnflüssigen Stuhlabgängen Quellstoffe (zum Beispiel "Flohsamen) oder Medikamente, wie Loperamid;

- Einlauf/Spülung des Dickdarms über den Schließmuskel (transanale Irrigation);

- Analtampons und/oder weitere Hilfsmittel (Windel)

Bei entzündeter, gereizter Haut: Sitzwannenbäder; nach dem Stuhlgang Säuberung nur mit der Dusche, danach vorsichtig abtupfen und eine Hautschutzcreme auftragen.

Wenn alle Maßnahmen auf Dauer keine befriedigenden Ergebnisse bringen, können chirurgische Maßnahmen die beste Lösung sein, um Lebensqualität zurückzugewinnen, zum Beispiel die Anlage eines dauerhaften Stomas