Gast
Freitag, 30. Oktober 2015 - 08:24

Hallo,

ich bin neu hier.

ich bin nun 23 und im Juli 2015 wurde bei mir ein bösartiger Tumor nah des Schließmuskels entdeckt.

Nun habe ich schon zwei Chemos und 5 einhalb Wochen Bestrahlung hinter mir.

Gestern hatte ich meine Nachuntersuchung und das Vorgespräch zur OP.

der Tumor hat sich so wie gewünscht verkleinert.

Der Chirurg versucht Schließmuskelerhaltend zu operieren. Er ist darauf spezialisiert, deshalb hoffe ich das es klappt. Ich bekomme ein vorübergehendes Stoma, welches nach der letzten Chemo dann zurückverlegt werden soll.

Nun meine Frage: die Narkoseärztin möchte mir zur OP eine PDA legen mit Schmerzmittelpumpe.

Der Chirurg meinte das müsste nicht unbedingt sein, wenn ich Angst davor habe, weil er minimalinvasiv (Schlüsselloch Technik) operiert, ohne großen Bauchschnitt.

also stehe ich jetzt vor der Entscheidung ob mit PDA oder Vollnarkose operiert werden soll.

ich tendiere zwar zur PDA, habe aber Angst vor dem stechen.

hat jemand Erfahrung damit und kann mir berichten?

Vielen Dank schonmal

PS. Ich hatte vorher noch nie eine OP, deshalb habe ich total Angst.

Biene

27 posts
Freitag, 30. Oktober 2015 - 11:28

Hallo Ewi92

Es tut mir sehr leid ,dass du dich mit dieser Diagnose auseinander setzen musst.

Ganz klar ist jeder Eingriff mit Risiken verbunden,auch die PDA

Ich hatte 4 große OPs,und bei Dreien davon mit PDA.

Ich würde es wieder so machen,da es eine sehr große Erleichterung für mich war.

Beim Setzen einer PDA bekommst du eine örtliche Betäubung.Danach tut es nicht weh,du verspürst ein Ziehen oder etwas Druck.

Bei einem Eingriff wie bei dir weiss ich nicht wie es danach mit den Schmerzen aussieht.Wenn der Chirurg meint es geht auch so.

Was sagt dir denn dein Bauchgefühl ? Hast du mit der Narkose Ärztin nochmal

gesprochen und dir deine Ängste erklärt?

lg Bieni

Biene

27 posts
Freitag, 30. Oktober 2015 - 11:34

Ich habs nicht richtig gelesen, hab angenommen als reinen Schmerzkatheter.

Da kann ich dir keinen guten Rat geben da wär ich jetzt auch unentschlossenindecision

Alles Gute für Dich,

lg Bieni

ewi92

1 posts
Freitag, 30. Oktober 2015 - 11:48

Hallo Bieni,

danke für deine Antwort.

Die PDA dient zur Schmerzmittelgabe. Die Narkose bekomme ich dann über die Vene damit ich nichts mitbekomme.

Der PDA Schlauch bleibt dann noch ca. 3 Tage drin und ich kann über die Pumpe selbst steuern wenn ich schmerzmittel brauche.

So habe ich es verstanden.

Die Narkoseärztin hat gesagt man kann es auch ohne PDA machen, aber sie würde mir die PDA empfehlen.

Gast
Freitag, 30. Oktober 2015 - 22:48

Hallo,

Ich hatte vor 7 Wochen meine Darm-OP.

80 cm Dickdarm mit großem Bauchschnitt.

Ich habe mir vor der OP eine PDA legen lassen. Im Vorbereitungsraum zur OP

setzt man Dich an die Kante der Liege. Dann bekommst Du einen kleinen

Picks in den Rücken zur örtlichen Betäubung, den ich selber kaum gespürt habe.

Dann wird eine winzige Kanüle in die Nahe der Nervenstränge gelegt, aus der dann

das Schmerzmittel unmittelbar über die Nervenbahnen geleitet wird. Das setzen der

Kanüle dauert auch nicht sehr lange und ict nur verbunden mit einem sehr leichten

Druckgefühl, so als ob Du Dir mit dem Finger leicht auf den Rücken drückst.

Der Arzt fragt immermal ob Du irgendein Kribbeln in den Füssen spürst, oder

sonst Beschwerden hast. War bei mir alles ohne Probleme. Bedenke, dass die

Ärzte diese Sachen täglich , wahrscheinlich sogar mehrmals machen.

Bei mir wurde die Schmerzpumpe durch die Ärzte voreingestellt in welcher

Menge und in welchem Rhytmus die Pumpe Schmerzmittel abgibt.

Auf der Intensiv war wohl was stärkeres drinn, welches ausgetausch wurde als

ich am Morgen nach der OP, völlig schmerzfrei wieder auf Normalstation

kam. Ich muss sagen, trotz dieser großen OP mit dem riessigen Bauch-

schnitt, hatte ich nicht einmal Schmerzen. Mal ein kurzes kleines Zwacken

und Picksen, aber keinerlei Schmerzen. Dadurch habe ich auch schon am

Tag nach der OP das Bett verlassen und bin mit der Pumpe in der Aldi-Tüte

:-) in die Cafeteria gewandert mir die Zeitung zu holen. Am zweiten Tag wurde

die Ration an Schmerzmittel halbiert. Am dritten Tag wurde die Pumpe abgeklemmt,

die Kanüle blieb aber zur Sicherheit noch liegen falls größere Schmerzen auftreten

würden. Zusätzlich lagen an meinem Bett noch Tabletten und Tropfen, welche ich aber

nicht nutzte. Dann wurde die Kanüle gezogen.Davon habe ich garnichts mitbekommen.

Ich würde jedem zu dieser PDA raten. Schmerzfrei nach einer OP ist nicht nur

mehrals wünschenswert und zusätzlich denke ich dass man auf Grund dieser

Schmerzfreiheit um etliches schneller wieder fit ist!

Gast
Freitag, 30. Oktober 2015 - 23:32

Vielen Dank für die umfangreiche Antwort.

Das hat mir die Angst wirklich etwas genommen. :-)

ich werde mich für die PDA entscheiden.

Betsy

2 posts
Sonntag, 1. November 2015 - 07:24

Hallo,

auch ich hatte bei großem Bauchschnitt eine PDA. Ich fand sie auch richtig gut, nur hat sie sich nach einem Tag im Wirbelkanal abgeknickt und ich hatte höllische Schmerzen, weil niemand auf die Idee kam, das das passiert sein könnte (obwohl das wohl öfter geschieht, wie ich dann im Internet gelesen habe). Das war übel und konnte auch nicht mehr rückgängig gemacht werden. Alles, was danach an Schmerzmittel kam, war nicht ausreichend und ich hatte mehr oder weniger ständig Schmerzen. Eine andere Sache war, dass am ersten Tag mein gesamter Oberkörper taub wurde, und zwar aufsteigend, was mir sehr viel Angst machte und es kamen auch innerhalb von einer Minute 3 aufgeregte Ärzte an mein Bett. Diese "Nebenwirkung" stellte sich als ein Zuviel an Schmerzmittel raus.

Also: Ich würde wieder einen Rückenmarkskatheder wählen, weil alleine die 24 Stunden für den Sieg über den Initialschmerz schon Gold war.

Falls Dir etwas wie ich oben erzählt habe passiert, kannst Du es schon einordnensmiley

Abschließend

Gast
Sonntag, 1. November 2015 - 10:37

Das ist ja echt blöd, was da bei Dir passiert ist. Und es ist echt schade, dass dadurch die

Schmerzfreiheit durch die PDA nicht durchgehend gegeben war.

Bei mir kam wegen der PDA und der Schmerzpumpe am Tag 2 x eine extra Visite

der Anästhesie. Die haben auch immer die Kanüleinstichstelle und den gesamtten

Schlauch bis zur Pumpe kontrolliert, denn der Schlauch ist sehr dünn.Wenn da ein Knick

drinn ist, kommt auch nichts mehr durch.

Aber wie gesagt, bei mir war alles wunderbar und ich kann es nur empfehlen.

Betsy

2 posts
Sonntag, 1. November 2015 - 18:32

.. wo bist du denn operiert worden?

Gast
Sonntag, 1. November 2015 - 18:54

Im UKB (Unfallkrankenhaus) Berlin.

Bin wirklich sehr zufrieden. Die Aufklärung vor der OP war top.

Man hat sich ( obwohl man merkte das Zeitnot bei der Visite herrschte )genug Zeit

genommen alle meine Fragen verständlich zu beantworten.

Nicht zuletzt kann ich sogar mit der Narbe zufrieden sein. Obwohl ich als 57 jähriger

Mann eigentlich auch für niemenden mehr schön sein müsste. :-))

rolli57

53 posts
Mittwoch, 4. November 2015 - 13:38

Gast hat PDA sehr treffend beschrieben, zumindest war das bei mir exakt genauso, vollkommen schmerzfrei. Ich wurde 2x Ende 2011 mit großen Bauchschnittoperiert. Würde auch jedeneineSchmerzpumpe empfehlen.Euch allen .... alles Gute

Gast
Montag, 16. November 2015 - 11:57

Ich bin seit einer Woche operiert. Es ist alles gut gegangen und es geht mir schon wieder ganz gut soweit. :-)

der Narkosearzt meinte kurz vor der OP, dass wir keine PDA brauchen. Ich bin jetzt letztendlich ganz froh weil ich sehr gut ohne ausgekommen bin und keine Schmerzen hatte. So war ich nach der OP viel schneller mobil. Ich habe aber auch keinen großen Bauchschnitt.

Danke für eure Antworten.

Gast
Montag, 16. November 2015 - 12:52

Hallo,

Schön das es Dir schon wieder besser geht und Du die OP gut überstanden hast.

Bei minimalinvasiven OP's ist es natürlich von Vorteil, dass man schnell wieder fit ist, da der

Heilungsprozess schneller voran geht.

Aber auch ich habe meinen "großen Bauchschnitt" gut überstanden. Habe nun gerade die

Reha beendet und werde wahrscheinlich ab nächste Woche wieder voll arbeiten gehen.

11 Wochen nach Diagnose bis zum Wiederarbeiten ist doch okay!

Auch sonst pendelt sich alles langsam wieder auf "normal" ein.

Bei vielen Lebensmitteln habe ich ausgetestet welche ich vertrage und welche noch nicht.

Die die ich nicht vertrage, werden immer mal angetestet ob sich was geändert hat.

Der Körper soll sich ja im Laufe der Zeit wieder anvieles gewöhnen und die

Verträglichkeitenbesser werden.

Und wenn ich auf irgendwas besonderen Appetit habe, was ich noch nicht vertrage, dann

muss ich eben, wenn die Versuchung zu groß ist, für die nächste Stunde mit den

Konsequenzen leben .wink

Für Dich und alle anderen weiterhin gute Besserung !