Gast
Montag, 28. Dezember 2015 - 13:46

Liebe Betroffene, liebe Leser,
heute suchen wir etwas Rat. Vielleicht könnt ihr uns etwas weiterhelfen. Meine Mutter (T3, N2, G2, M0, R0) hat heute ihren 7. (von 8) Xelox-Zyklus begonnen. Inzwischen sind die Nebenwirkungen für sie nur schwer zu ertragen. Vorallem bei dieser Kälte (und der Winter ist noch mild!). Wir fragen uns, ob ein vorzeitiges Abbrechen der Chemo (keinen weiteren Zyklus nach dieser Runde) wirklich so "schlimm" wäre.

Der Onkologe vor Ort hat wegen der vielen Patienten kaum Zeit ihre Fragen zu beantworten. Stattdessen wird sie noch mehr verängstigt: "Wenn Sie die Chemo nicht weiter vertragen, können wir beim nächsten Mal einen Port anlegen... Wir müssen bei nächsten Mal sowieso schauen, ob noch weitere gemacht werden müssen."

Sind nicht 8 Zyklen bei T3 Standard? Will der Onkologe wirklich mehr Chemo? Hat jemand von euch vorzeitig abgebrochen?
Ich danke schon im Voraus für eure Ratschläge.

Gast
Montag, 28. Dezember 2015 - 21:13

Hallo Chris

erstmals eine Frage, sind die Werte T3,N2,G2,M0 Werte vor der Operation, da bei der Operation RO bedeutet keinsichtbarer Tumorrestmehr vorhanden

Mo = keine Fremdmetastasen vorhanden

N2 bedeutet hat 4 oder bernachbarte Lymphknoten befallen.

Da ich annheme das es sich beidieser Chemotherapie um eine adjuvante Chemotherapie handelt(Anwenungsart zu 100% bei einem Rektumkarzinom)um ein lokales Rezidiv (Wiederauftritt eines Tumors an der selben Stelle)vorzubeigen.

So nun zu deiner Frage, Chemo abbrechen.dazu folgendes.

Ich nehme an, das diese Onkologe seine eigene Praxis hat, ich würde in das Krankenhaus gehen, wo die Operation ihrer Mutter stattfand . Hier kurz berichten warum Weiterbehandlung in Tablettenform zu großer Nebenwirkung nicht mehr möglich ist.

Ich könnt mir vorstellen, dass wegen 1 Zyklus unmöglich ein Port gesetzt werden muss, Hier wird über eine Vene im Arm die Chemo übertragen. Ich nehme an ihre Mutter hat durch das platinhaltige Oxalipkatin eine Neuropathie berkommen (Taubheitsgefühl in den Füßen und Händen, Missempfindungen wie Kribbeln und Stechen.) Übelkeit werden ja sehr gut mit Tabletten behandelt.

Wie schon gesagt bitte fragen den Arzt im Krankenhaus wo die Operation statt gefunden hat, ob 7 Zyklen ebenso ausreichen, wenn er ja sagt kann man ja abbrechen.

Da ich selber 2012 an einem Rektumkarzunom in Erlangen behandelt wurde, mit den selben Werte, wie ihre Mutter, hoffe ich das ich etwas zur Lösung beigetragen habe.

PS: Nur bei der Chemo habe ich mich schon vorher für einen Port entschlossen, schon deshalb weil alle Chemo in Tablettenform über den Magen verarbeitet werden . Dieses Giftwollte ich meinen Magen nicht antun. Ebenso habe ich dieselben Werte gehabt, wie ihrer Mutter. Mir geht es bisher bis auf diese Neuropathie sehr gut.-

So nun wünsche ich ihrer Mutter und der ganzen Familie ein gesundes Jahr 2016. zugleich eine schnelle Gesundung deiner Mutter .

Gruß

Guesi

Gast
Mittwoch, 30. Dezember 2015 - 21:04

Hallo Chris,

als langjähriger Leser in diesem Forum kann ich mich daran erinnern, dass schon öfter mal die Frage des Chemoabbruches oder der Dosisverringerung diskutiert wurde.

Ein Beispiel würdest du finden wenn du mit demWort Entscheidungsnotstand in die Suchfunktion des Forums gehst. Da ging es wohl sogar um die Frage, ob die adjuvante Chemo überhaupt immer notwendig ist.

Einen konkreten Rat kann man nicht geben, weil die individuellen Umstände immer andere sind, eben individuell sind.