Ance

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Dienstag, 10. Mai 2016 - 15:03

Hallo zusammen

Anfang Februar wurde bei meinem Ehemann (42 Jahre alt. SeineMutter hatte vor 35Jahren Darmtumor, Tante starb mit 52 anDarmrebs)ein Darmtumor gefunden. Dieser wurde am 11.3 rausoperiert (T4a N0 M0 L0 V1 G2 R0). Nach langem hin und her (bim ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er HNPCC-Patient ist, dies muss aber noch getestet werden) hat jetzt mein Mann gestern mit der Chemo begonnen (Oxi... mit Xeloda-Tabletten).

Ich habe jetzt viel über Darmkrebs gelesen, aber etwas verstehe ich immer noch nicht und ich hoffe, ihr könnt mir das erklären:

Mein Mann hat gestern den Onkologen gefragt, wann denn die nächste grössere Kontrolle sei (CT, Ultraschall, MRI etc.). Dieser meinte nur, dass er das noch planen muss, aber ziemlich sicher gibt es keine solchen Kontrollen während der Chemo (d.h. 6 Monate lang wird kein CT gemacht??). Mein Mann hat diese Antwort akzeptiert. Ich find das schrecklich, denn ich hab so oft gelesen, dass Patienten eine adjuvante Chemo gemacht haben und ca. nach 2 Jahren kam der Krebs wieder zurück, dann sogar mit Metastasen und plötzlich ist man im Endstadium :-(

Ich habe soooo extreme Angst um meinen Mann. Wir haben zwei kleine Kinder. Die Diagnose hat uns umgehauen (vor allem, weil mein Mann bis Februar nicht wusste, dass Darmkrebs in seiner Familie so verbreitet ist) und ich kann nicht aufhören mich zu fragen, wie kann so etwas passieren, dass plötzlich die Leute im Endstadium sein können. Könnt ihr mir das erklären? Diese Patienten werden doch auch ärztlich betreut, untersucht etc. Kann der Krebs wirklich auf einmal zurückkommen und sofort Metastasen verteilen???

Danke für die Antworten. Liebe Grüsse aus der Schweiz

Wiese

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Freitag, 13. Mai 2016 - 15:42

Hallo Ance

Wenn Du mal meine Geschichte liest (4Wochen auf Befund warten) kansst Du sehen, dass eigentlich niemand etwas weiß. Alles Spekulationen und unterschiedliche Meinungen. Ich bin 58, also auch nicht so alt, dass man schon abtreten wollte. Mein Darmkrebs wurde entfernt, die Metastasen auf der Leber ebenfalls, und die Chirurgen haben mir freudenstrahlend erklärt, dass ich krebsfrei bin. Das bischen, was nun noch irgendwo im Körper sein könnte, wäre mit einer kleinen Chemo problemlos in den Griff zu bekommen.

Pustekuchen! Der Onkologe sieht das nicht so!

Was ich jetzt gelernt habe:

Der Krebs verbreitet sich in der Regel über die Lympfknoten. Bei der Darm-Op werden die Lympfknoten entfernt, die mit dem befallenen Darm in Verbindung stehen. Der Patologe prüft diese Lympfknoten und wenn sie nicht befallen sind, hat der Tumor nicht über die Lympfknoten gestreut. Eigentlich ein gutes Zeichen.

Ich gehöre nun zu den wenigen Patienten, ich weiß nicht wieviel % das sind, bei denen der Tumor bereits mehrere Metastasen in die Leber gestreut hat (das mag jetzt fachlich falsch ausgedrückt sein), aber meine Lympfknoten waren nicht befallen. Wären die Metastasen in der Leber noch so klein (unter 2 mm) gewesen, dass man sie im CT nicht gesehen hätte, so wäre man davon ausgegangen dass alles in Ordnung ist, weil die Lympfknoten nicht befallen waren.

Auch die sogenannten Tumormarker, die man normalerweise im Blut feststellen kann, sind kein sicheres Zeichen wenn sie nicht vorhanden sind. Es gibt Patienten die vom Krebs im Endstadium zerfressen sind, aber keine Tumormarker im Blut nachgewiesen werden können.

Ich denke Du solltest in erster Linie Deinen Mann nicht verrückt machen. Angst und Unsicherheit sind ein schlechter Wegbegleiter für jemanden der vielleicht gar nicht so krank ist wie man vermutet. Je kleiner der Tumor war, desto größer ist die Chance, dass er noch nicht gestreut hat. Je mehr Faktoren negativ ausfallen, also kein Befall der Lympfknoten, keine Tumormarker, keine Auffälligkeiten in anderen Organen, desto größer ist die Chance, dass der Krebs besiegt ist. Ich habe in den letzten Monaten die Erfahrung machen müssen, dass niemand sagen kann wie es wirklich aussieht. Alles ist nur Spekulation, Statistik und Wahrscheinlichkeiten.

Gruß

Peter

TA

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Freitag, 13. Mai 2016 - 15:55

@Wiese

ich fahre dir ungern ins Wort.....aber:

Lymphknoten metastieren nicht.

Die ist schon seit nahezu 10 jahren medizinisch / wissenschaftlich belegt.

Siehe u.a.:

http://www.swr.de/odysso/lymphknoten-metastasieren-nicht/-/id=1046894/did=4615634/nid=1046894/1suio10/index.html

http://imu-online-college.de/2009/03/06/ein-dogma-der-krebsmedizin-entfaellt-metastasen-metastasieren-nicht/

Gruß TA

TA

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Freitag, 13. Mai 2016 - 16:17

@Wiese

Fast hätte ich es vergessen:

Die Mehrheit der Tumormarker basieren auf Grundlage des CRP, bzw. des HN-CRP.

Da aber sowohl der CRP, als auch der HN-CRP nur ausschlagen, wenn Entzündungen im Körper zugegen sind, kann auch ein Tumormarker nicht vorher ausschlagen.

Und da wiederum die meisten Krebsarten durch Viren hervorgerufen werden, muss ein Tumor im frühen bis mittleren Stadium, nicht zwingen mit einer Entzündung einher gehen.

Nur ein bereits ausgebrochener Darmkrebs durch Darmpolypen wird zu eier Erhöhung desCRP, als auch einesTumormarkers führen, weilein Tumor dann mit entzündlichem Gewebe umgeben wird.

Und doch,dereigentliche AUSBRUCH eines Darmkrebs ist nicht auf Grund des Vorhandenseins der Viren zurückzuführen.

TA

TA

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Freitag, 13. Mai 2016 - 16:32

Sorry, sollte natürlich HS-CRP heißen..........

TA

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Freitag, 13. Mai 2016 - 16:41

Lymphkoten metastieren nicht, hier noch ein Bericht aus dem Ärzteblatt:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/65146

TA

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Freitag, 13. Mai 2016 - 17:04

@Wiese

Noch etwas, auch wenn du es vielleicht nicht verstehst, nicht glaubst oder es dir weh tut.

Deine sogenannten Mestatstasen in der Leber hast du einzig der Chemotherapie zu verdanken, denn diese wirkt im höchsten Maße toxisch.

Eines der ersten Organ das unter Toxität im Blut leidet, ist die Leber, wodurch dieseäußerst anfällig wird gegen weiteren Viren- oder Bakterienbefall.

Niemand käme auch nur annähernd auf die Idee z.B. eine Portion Voltaren oder ähnliches zu schlucken, um seiner Leber durch toxsisches Einwirken zu schaden, nur bei der Chemotherapie tut man es "leichtsinniger Weise" doch.

Da aber die Schulmedizin einerseits doch recht clever ist und zudem auf Anraten der Pharmaindustrie die Chemo fast immer in Verbindung mit Bestrahlung anwendet, lässt sich dadurch für den Patienten natürlich nicht erkennen, was nun eigentlich für den Rückgang eines Tumor verantwortlich war, insofern es überhaupt dazu kommt.

Der belesene Patient aber weiß, WENN sich ein Tumor verkleiner oder gar verschwindet, DANNist NUR die Bestrahlung diewie körpereigenes Fieber, dem Körpergegen die Vernichtung von Tumorehilft.

Aus diesem Grund gibt es u.a. auch die Photo dynamische Therapie, die bei Tumore oder bei Tumorreste seltsamer Weise ganz OHNE Chemo auskommt.

TA

Gast
Freitag, 13. Mai 2016 - 17:11

Hallo Ance,

habe in dieser Woche deine Bericht gelesen, möchte Dir folgendes mitteilen.

Die Daten aus dem Arztbrief (T4a, N0,M0,L0 V1, G2, R0) sehen im Grißen und Ganzen hoffnungsvoll aus. Zumindetens was bei folgen Bezeichnungen:

R0 = Bei der Operation waren keine Tumorreste mehr vorhand

N0 = keine Fremdmetastasen

und was sehr wichtig ist, die Eigenschaften der Tumorzellen, d.h. Die Tumorzellen sind der normalen Schleimhaut nicht mehr sehr ähnlich. Man spricht von mäßig differenzierten Zellen.

Hingegen von G3 bzw. G4 diese Tumore gelten als aggressiv bzw. sehr aggressiv.

Also denke mal etwas positiv und nicht immer negativ.

Ebenso hat dein Mann , die Vorschläge des Arztes (Onkologen) akzeptiert, denn während einer Chemo bringt eine Ultraschall , CT- bzw. MRT nichts.

Erst nach Beendigung der Chemo, kann man durch CT, Ultraschallerst beurteilen ob weiterhin krebsfrei bzw. irgendwoMetastasensich gebildet haben.

Normalerweise werden nach der Entlassung aus dem Krankenhaus Nachsorgeempfehlungen bei Patienten mit Kolonkarzinom anhand eines Nachsorgekalenders angeboten. Diese Nachsorgeuntersuchungen sind sehr wichtig, denn in den ersten bzw. zweiten Jahr sind Rezidiv (Rückfall des Tumors) sehr hoch, deshalb auch in den beiden Jahren alle halben Jahr finden die Untersuchung statt, ab den 3. Jahr nur 1mal jährlich.

Hier führe ich mal kurz, die Untersuchungen , anhand meiner Unterlagen der Universitätsklink, Erlangen . bekommen habe. Da ich im Jahre 2012 an einem Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs) behandelt wurde.

Hier die Tabelle.

N achsorgeempfehlungen bei Patienten mit Kolonkarzunom UICC Stadium II-III (4)

Untersuchungen - Monate-

6 12 18 24 36 48 60

Anamnese

körperliche Unter-

suchung, CEA + ++ ++ + +

Abdomen-Sonografie + + + + + + +

Röntgen-Thorax+ + ++

Koloskopie(a)++

a 3 Monate postoperativ, wenn präoperativ Abklärung des gesamten Kolons nicht möglich.

Spiral-Computertomographie Abdomen befundorientiertt (z.B. bei unklaren Sonographiebefund, CEA-Anstieg)

Nach dem 5. Jahr alle 3 Koloskopie.

HNPCC: ohne subtotale Kolektomie 2Jährlich Koloskopie, wenn kein Adenom-Nachweis in der Voruntersuchung: nach subtotaler Kolektomie alle 2 Jahre Rektoskopie

(entsprechend der S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom.

Achtung!!!

Nach dieser Richtline arbeiten unsere zertifizierten Kliniken, wie es in der Schweiz gehandhabt wird, weiß ich nicht.

So nun wünsche ich ihren Mann eine schnelle Heilung von dieser Krankheit.

Gruß

Guesi

TA

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Freitag, 13. Mai 2016 - 17:30

Zum Nachdenken in Sachen Metastasen:

http://gnm-wissen.de/mythos-metastasen/

http://gnm-wissen.de/der-sonntagskrimi/

TA

Wiese

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Freitag, 13. Mai 2016 - 18:59

Hallo TA

Ich bin kein Fachmann, und ich will es auch nicht werden. Ich kann nur das wiedergeben was man mir erzählt, und nur so wie ich es verstanden habe. In einem Punkt hast Du mich aber falsch verstanden. Ich wurde noch nie mit einer Chemo behandelt, also haben die Metastasen in meiner Leber damit nichts zu tun. Bei den Untersuchungen vor den Operationen wurde der Tumor am Dickdarm und mehrere Metastasen in der Leber gefunden.Was da an den Lymphknoten festgestellt werden kann weiß ich nicht, mir wurde aber mitgeteilt, dass meine Lympfknoten nicht befallen waren, was sehr ungewöhnlich ist, wenn Metastasen in anderen Organen vorhanden sind.

Gruß

Peter

Wiese

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Freitag, 13. Mai 2016 - 19:29

Noch was TA

Ich habe die links mal angeschaut. Sorry, aber ich halte nichts von solchen Verschwörungteorien. So weit ich das verstanden habe gibt es viele verschiedene Tumortypen. Wenn man nun am Darm einen alten Tumor hat, und in einem anderen Organ sehr viel jüngere Tumore des selben Typs, dort also sozusagen die direkte Verwandschaft wuchert, dann geht man davon aus, dass der alte Tumor gestreut, sich also verbreitet hat. Ob das so ist wird nach der Op oder bei einer Probenahme im Labor überprüft. Ich hatte also keine Hunde im Darm und Katzen in der Leber, um es mit den Worten in einem der links zu sagen, sondern einen fetten Hund im Darm und Welpen in der Leber.

Selbstverständlich ist das alles komplizierter, ist aber für einen Laier wie mich eine ausreichende Erklärung. Es gibt auch genügend Menschen die behaupten, dass die Erde 5000 Jahre alt ist und die Dinosaurier eine Erfindung der Wissenschaftler sind. Eventuell hat auch die CIA selbst die Twintowers gesprengt um einen Krieg im nahen Osten anzuzetteln.

Gruß

Peter

TA

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Freitag, 13. Mai 2016 - 20:34

@Wiese (Peter)

Wo liegt der Sinn darin,Verschwörungstheorien anzuführen, WENN:

a. u.a. durch die Uni München belegt ist, dass weder Metastasen-, noch Lymphknotenmetastieren ?

und

b: schon seit Jahren-, auch durch Aussagen der Schulmedizin, IMMER wiederekehrend behauptet wird, dass ein Tumor IMMER in seinem Erst(Früh)Stadium metastiert, kaum aber später im Endstadium?

Wobei übrigens der Link-, so auchmit den Hunden und Katzen, NUR zum (Nach)denken eingestellt wurde,nicht aber als Veschwörungstheorie verstanden werden sollte. ;)

Schließlich schrieb ich nicht, dass sogenannte Metastasen, ausschließlich auf Grund vonChemotherapie entstehen.

Denn,wer einen Tumor besitzt, sollte sichfragen, wieso und weshalb man diesen überhaupt bekommen hat und generell in Erwägung ziehen, dass,wenn ein Tumor auftaucht, mit dem Körper etwas nicht stimmt und die Wahrscheinlichkeit deshalb einen 2. Tumor zu erlangen,um einiges höher ist, als einen 2. Tumor durch angebliche Metastasen zu bekommen.

Im Übrigen gilt.

Je anfälliger ein Immunsystem, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einen Krebs zu bekommen.

Ausserdem, wer einen Tumor beklagt, benötigt wiederum ein halbwegs gut funktionierendes Immunsystem, weil dieses sich um den Krebs kümmern muss. (Siehe Anzahl von Leukozyten, besonders Granulozyten, die rund 70% der Leukozyten ausmachen)

Ist aber die Anzahl der Granulozytenzu gering, weil die Mehrzahl derer am 1. Tumor beschäftigt sind, werden andere Organe um ein Vielfaches anfälliger für weitere Tumore.

Krebs ist überhaupt nicht so kompley wie viele glauben.

Das aber ein Pathologe bei der Untersuchung sogenannte Mikrometastasen feststellen könnte, gehört ins Reich der Fabeln.

KEIN mir bekanntes Krankenhaus verfügt über ein Elektronen Raster Mikroskope, welche zur Entdeckeung dieser-, insofern vorhanden, zwingen notwendig wäre.

Dies gilt übrigens auch für NORMALE Viren, wie z.B. der HP Gattung, deren Größeim Hunderstel Nanometerbereich liegt.

TA

TA

Katharina

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Freitag, 13. Mai 2016 - 22:18

Hallo Ance,

es tut mir leid, dass dein Thread so zerpflügt wird von der Diskussion um Metastasen.

Auch ich kenne es so, dass eine Untersuchung während der Chemo nicht gemacht wird, auch nicht bei Privatpatienten. Es ist also wirklich wohl nicht sinnvoll.

Was ich euch allerdings ans Herz legen würde, die Chemo mit dem Onkologen in HInblick auf die erbliche Veranlagung zu besprechen. Beispielsweise in

www.medgenetik.de/2006/2006_3_246_holinski.pdf wird wegen der besonderen Bedeutung des Immunsystems bei dieser Variante auf die Chemo eingegangen. Der Artikel ist schon älter und ich glaub, heute wird nicht mehr so differenziert wegen anderer Chemoverfahren, aber ich würde das detailliert besprechen.

Alles Gute deinem Mann