Valentines
1 postsHallo ihr Lieben!
Ich will eigentlich gar nicht so lange ausschweifen. Daher kurz und knapp zur Vorgeschichte:
Meine Mama (*1951) bekam 1999 die Diagnose Morbus crohn.
Jänner 2015 erneute Darm-OP, dabei wurde Krebs am terminalen Ileum festgestellt. Bereits Stadium III, T4, M1, N0. Peritonealkarzinose Es wurde so weit es ging operiert, aber alles ging natürlich nicht, auch aufgrund des Crohns, durch den sie nur noch 1 m Dünndarm hatte. Allgemeinzustand war damals schlecht, daher fiel auch HIPEC weg...
Letzes Jahr bekam sie insgesamt 17 Chemos, davon 11 mit dem Folfox-Schema und da diese Chemo keine Wirkung zeigte bekam sie noch 6 Folfiri-Chemos mit Avastin. Ergebnis: wieder keine Wirkung.
Letzter Versuch mit Stivarga. Heute das Ergebnis des Kontroll-CT: Primärtumor gewachsen. Zwar nicht schlimm, aber gewachsen. Metas is Niere und Milz, wobei er sich bei den Metas nicht 100 % sicher ist, denn dazu müsste man punktieren, meinte der Arzt. Der Arzt war lt. meinen Eltern sehr einfühlsam, hat aber keine Hoffnugen mehr gemacht. Therapieende. "Genießen Sie die verbleibende Zeit."
Ich weine. Eigentlich weine ich seit der Diagnose im letzten Jahr.
Wir wussten, dass es keine Heilungschancen gibt, aber hatten doch Hoffnung, dass die Behandlung ein wenig anschlägt und wir noch ein wenig Zeit, vielleicht sogar ein paar Jahre mit Mama haben dürfen...
Ist es wirklich zu Ende? Keine Therapie mehr?
Kennt ihr eine Therapie, die so einen resistenten Krebs zumindest ein wenig eindämmen könnte???
Ich muss noch dazu sagen, meine Mama ist zwar dünn durch das Kurzdarmsyndrom, aber unglaublich fit! Sie macht den Haushalt, Ausflüge, putzt Fenster, schläft gut, hat unglaublichen Appetit... Sie hat Energie!! (vielleicht durch die Misteltherapie, die sich mittlerweile schon 1 Jahr macht?) Nicht mal Stivarga konnte ihrem Zustand etwas anhaben... Wir können es nicht glauben. Es ist unbegreiflich
Vielleicht könnt ihr mir ein paar Meinungen oder Erfahrungen da lassen? Vielleicht auch einfach nur Mut zusprechen?!
Danke!!
V.
Apollon86
18 postsHallo. Habe dir eine PN geschickt. Schau mal bei deinen Nachrichten rein!
LG
Coloni
6 postsHallo Valentines,
das ist alles sehr traurig.
Ich bin momnetan in der gleichen Situation wie du. Auch meine Mutter ist an Darmkrebs erkrankt. Ratschläge kann ich dir leider in dieser Situation kaum geben. Aber ich kann versuchen dich etwas zu trösten, wenn es überhaupt möglich ist. Es ist schlimm wenn man erleben muss wie Angehörige leiden. Ich glaube du gibst deiner Mutter alleine mit deiner Anwesenheit Kraft und Stärke.
Ich bin auch auf der Suche nach Antworten, die ich von den Ärzten zum Teil nicht ausreichend erhalte. Aber alleine der Austausch mit Betroffenen erleichtert manchmal ein wenig die Situation. Ich bin in Gedanken bei euch...
Sandi36 / Ilse
26 postsHallo Valentines, auch ich bin eine leidene Angehörige. kann daher nachvollziehen wie du leidest. Bei mir ist es anders herum. Meine Tochter hat im Alter von 12 Jahren Morbus Crohn bekommen. Mit 24 J. bekam sie das erste Mal Darmkrebs. Es wurden bis auf den Dünndarm alles Entfernt. Es wurde ein Poutsch mit Storma angelegt. Der Storma wurde nach 6 Monaten zurückverlegt. sie galt als geheilt. Es gab keine Chemo nichts. Nach ca 11 jahren war der Kreb wieder da. sie ist Mama von zwei Kinder und heute 36 jahre. Nach vielen Ops und Not Ops geht es ihr im Moment ganz gut. Sie bekommt in ca. einer Woche eine Antikörper Therapie als letzten Versuch. Sie ist voller Metastasen und trotzdem als letzte Reise heute nach Mallorca mit ihrer Familie geflogen. Sie sagt meine Kinder sollen mich in guter Erinnerung behalten. Sie wird Weihnachten nicht mehr unter uns sein. Wir verbringen als Familie viel Zeit mit ihr und es wird auch mal gelacht. Weinen kann ich nicht mehr bin einfach nur im Schock... Für ihre Mama alles liebe und noch eine schöne gemeinsame Zeit.
Küstenkind
32 postsauch ich bin als Angehörige in einer ähnlichen Situation wie du.
Meine Mutti (geb. 1961) leidet seit 2013 An Darmkrebs mit immer wiederkehrenden Leber-Metastasen, mittlerweile ist aus der zunächst kurativen Behandlung eine palliative geworden.
Im letzten Jahr Okober sagten uns die Ärzte, dass sie mit Durchführung der Chemo noch 1-2 Jahre leben wird. Dies ist nun schon wieder ein Jahr her.
Sie hat täglich Schmerzen und ist schnell schlapp, macht aber noch alles mit (Spaziergänge, Einkaufen, auf Geburtstage gehen, Essen gehen, in den Zoo usw.) und geht sogar einmal die Woche zum Reha-Sport.
Sie ist eine unheimliche Kämpferin. Obwohl der Bauch voller Wasser ist und ihr der Antikörper stark zusetzt und die Füße schon ganz offen und kaputt sind.
Im Oktober fliegt sie 2 Wochen in den Urlaub.
Als Tochter ist es sehr quälend, ihr Leiden mitanzusehen, vor allem wie die Chemo sie immer mehr kaputt macht.
Niemand kann sagen, wie lange sie noch Zeit hat, dennoch quält die Frage immer wieder.
Würde mich hier über Austausch mit euch betroffenen Angehörigen sehr freuen.
Ich merke, wie ich zur Zeit wieder sehr traurig und depressiv verstimmt werde.
Zwischenzeitlich, nach einer sher furchtbaren, tränenreichen Anfangszeit, hatte ich mich eigentlich wieder etwas gefangen und stabilisiert.
Nun gewinnt die Traurigkeit aber wieder Überhand.
Küstenkind
32 postsAch so, sie macht auch schon seit einiger Zeit begleitend die Mistel-Therapie so wie deine Mutter.
Zusätzlich zu den Leber-Metas sind seit ca. 1 Jahr noch Metas im Bauchfett hinzugekommen.
Merlin
12 postsHallo Valentines,
harte Sache, die du da erzählst. Da wie es scheint, dass der Zug bereits abgefahren ist [so traurig es klingt], hast du nur die Möglichkeit, dich auf das vorzubereiten, was auf dich zukommen kann.
Leb mit deiner Mutter das Leben, was du mit ihr noch leben möchtest. Auch wenn die Nebenkriegsschauplätze nicht gerade der Hit sind.
Ich wünsch dir viel Kraft.
Beste Grüße von Carlo