surviver
17 postsLiebes Forum,
Ende April wurde bei mir ein Sigmakarzinom lapraskopisch erfolgreich entfernt, T3, G2, ohne Metastasen und Lymphknotenbefall. Eine Chemotherapie wurde in der Klinik und von meinem Darmspezialisten nicht empfohlen. Mein Darmspezialist erwähnte, daß er zwei Patienten mit ähnlicher Diagnose aus einer anderen Klinik hätte, die eine Chemo bekamen, seiner Meinung nach aber "übertherapiert" seien...Ein CT wurde vor und nach der OP nicht veranlaßt. Jetzt hatte ich die erste Nachsorge. Auf mein Drängen wurde ein CT gemacht. Beim Ultraschall, Blutwerten etc. war alles O.K., im CT wurde eine Lebermetastase sichtbar, ca. 3 cm groß, die jetzt operativ entfernt werden muß. Die Lage ist anscheinend gut operabel, immerhin. Ich frage mich jetzt natürlich, ob eine Chemo damals sinnvoll gewesen wäre und ob man die Metastase damals schon hätte sehen können. 3-4 cm wachsen ja nicht über Nacht. Des weiteren steht die Frage an, wann und wo ich operiert werde, das nächste Spitzenzentrum in NRW, Essen, ist ca. 160 km entfernt. Des weiteren steht ein Urlaub an, auf den ich mich schon seit einem halben Jahr freue...Und mit schulpflichtigen Kindern ist man nicht unendlich flexilbel, und wer weiß, wie es im nächsten halben Jahr aussieht...
Ich verfolge das Forum regelmäßig und immerwieder steht die Frage im Raum, ob eine Chemotherapie sinnvoll erscheint. Ich hätte gern etwas anderes berichtet, zumal ich mich topfit und gesund fühle...
LG
surv
Herr der Ringe
3 postsHallo, surviver
das ist ja nicht erfreulich so kurz nach der großen Op.
Aber ich schildere mal wie das meine Ärtze bei mir machten .
Mein Arzt sagte eine Krebs Op mache er nie lapraskopisch, er hat Angst man kann was übersehen, ich habe ein Analkalkarzinom , ich bekam vor der Op Bestrahlungen und schon mal über 2 Wochen Chemo, nach der Op bekam ich über 4 Monate noch mals eine Chemo.
Ich hatte T 3 G 2
dies ist nun schon über 4 Jahre her und alles passt bis jetzt.
ich wünsche Dir alles Gute und glaube mir es wird alles wieder gut
viele Grüße an Dich ,und bedenke bei jedem ist die Behandlung anders und jeder hat hat hier seine eigene Meinung und Behandlung
Herr der Ringe
3 postsHallo, surviver
ach was hab ich wieder geschrieben ,ich habe ein Rektumkarzinom und kein Analkarzinom.
Metastasen hatte keine,
Gruß
Hallo survier,
habe soeben deine Krankengeschichte gelesen und möchte Dir, da ich selber im Jahre 2012 in einem der 13 "Onkologischen Spitzenzentrum in Deutschland und zwar inErlangen, behandelt wurde einige gut Ratschläge geben.
Vorab noch eine Frage, vorausgesetzt Du sagst in deiner Krankengeschichte die Wahrheit. Was war das für eine Klinik, auf jedem Fall keine zertifizerte Klinik, denn beiner T3 TNM-Klassifikation (Der Primärtumor erstreckt sich durch alle Darmschichten hinaus bis in die Subserosa oder in umgebendes Fettgewebe. Bei mir wurde vor der Operation Bestrahlung des Primärtumors bzw. zusätzlich eine Chemobehandlung (5 FU +Folinsäure -(verstärkt die Wirkung von 5FU) + Oxaliplatin (Achtung alle Chemos die Platin enthalten besteht die Gefahr das beizu großer Dosis die Nerven angegriffen werden (Neuropathie) und einmal in der Woche Hyperthermie = Wärmebehasmdlung in Verbindung mit Chemo. .Bei mir wurde der Operationmethode:offene Bauchschnitt mit Sichtkontrolle der Leber bzw. und aller wichtigen Organe im kleinen Beckenkontrolliert.
Bei Dir wurde zwar die schonende lapraskopische Operationsmethode angewandt, gegenüber der offenen Bauchschnittmethode ist eine genaue Untersuchung auf milimeter grosse Metastasen schwer möglich.
Ebenso würde ich an deiner Stelle den "Darmspezialisten" wo der Patient den Therapieplan (CT-Aufnahme) erst durch Drängen von deiner Seite aus genehmigt, ebenso die Aussage über seine Kollegen sie würden die Patienten übertherapieren meiden. Wichtig ist auch neben derCT dasdie >Lunge überprüft wird, hierbesteht bei Darmkrebs ein weitere Gefahrenstelle. zumindestens in den ersten zwei Jahren, dann nimmt die Gefahr rasant ab.
Bei den Nachuntersuchungen ist neben der CT ebenso Sonographie (Ultraschalluntersuchung (Leber, Niere ) wichtig.
Ich lasse mir alle Untersuchung in Erlangen verschreibenund besuche anschließend in meinem Heimatort (Entfernung zur Klinik ca. 140 kg einfach)die gewünschten Anlaufstellen für Koloskopie, Sonographie und CT. Ab 2017gelteich lt. med. Aussage als geheilt.
Ich würde dir dringen raten gehe in dieses Spitzenzentrum in NRW. Essem, Düsseldorf oder Köln/Bonn, diese onkologischen Spitzenzentren gehören zu den 13 Zentren in Deutschland. Hier würde ich mir diese Metastase operieren lassen.
Ich wünsche Dir viel Gesundheit und einen schnellen Heilerfolg.
Gruß
Guesi
surviver
17 postsHallo zusammen,
ich bin natürlich noch geschockt von der Diagnose. Grundsätzlich fühle ich mich von den Ärzten hier emphatisch betreut, ich schreibe über meinen Therapieverlauf, um Tipps zu bekommen und vielleicht auch darauf Aufmerksam zu machen, das z.B. ein zusätzliches CT nicht schaden kann! Ob eine Chemotherapie die Metastasenbildung hätte abwenden können, wird man nie wissen. Dafür ist mein Allgemeinzustand sehr gut und ich habe habe die "gesunde" Zwischenzeit super genutzt. Man hätte nach der O.P. meiner Laienmeinung nach noch eine gründliche Nachuntersuchung mit CT machen können, im Krankenhaus! Die Lunge ist kontrolliert worden und wird auch im Ultraschall kontrolliert. Mein nachbehandelnder Darmspezialist meinte eigentlich, ein CT würde eher etwas später einen Sinn machen, da ich ja laut Krankenhaus gesund entlassen worden bin und der Krebs beim Grading 2 auch nicht so schnell wächst. Kann man auch nachvollziehen...Er hat sich schon mit meinem Krankenverlauf beschäftigt und ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Chemo drangehängt hätte, wenn er es mir empfohen hätte...ich war auch davon überzeugt, das sei nicht nötig.Im Krankenhaus war sich der Operateur ganz sicher, daß die O.P. optimal gelaufen sei. Auch dieser Arzt war kein "Herrgott" in weiß, war davon überzeugt und hat nach bestem Wissen gehandelt.
Wahrscheinlich werde ich die nächste O.P. aber doch in einem Spitzenzentrum machen lassen...
LG Surv.
TA
68 posts@surviver
Meiner Meinung nach wurdest du in deiner Klinik bestens aufgeklärt und behandelt.
Einer Klinik, die selbst bei T3 keine Chemotherapie für nötig befindet, eine solche sogar als übertherapiert ansieht, gehört einen Orden verpasst.
Und da du dich dort auch noch gut betreut fühlst, müssteman einen Orden nachlegen.
DasHandelnder Klinik war völlig richtig, eine Chemotherapie ist gerade bei Krebs, dass Schlechteste was man über sich ergehen lassen kann, es sei denn ein zukünftiger Krebs, welcher mitunter erst in Jahren auftritt,wäre gewollt.
Solltest du dich nochmals operieren lassen, würde ich an deiner Stelle wieder auf diese Klinik zurückgreifen, zumal sich-, deiner Aussage zur Folge, dein behandelter Arzt nicht wie sonst üblich, als Halbgott in Weiß ansah.
Zu den sogenannten Spitzenzentren ...lol.
Auch diese kochen nur mit Wasser.
Die Ärzte dort sind auch nicht besser als in einer normalen Klink, die sich intensiv mit Krebs beschäftigt und diesen behandelt.
Der eigentliche feine Unterschied des möglich Besseren, liegt in den Chirugen. Nur warum sollten gerade größere Kliniken über die besseren Chriugen verfügen, zumal diese wiederum als ausführende Organe, nurso gut arbeiten können (dürfen), wie es deren Vorgabenverlangt (falsche Vorgabe auch gleich Pfusch)?
Im Übrigen müssen sich bei Krebs, sowieso alle Klinikenan die derzeitigen S-Leitlinien halten.
Von daher, lieber eine kleinere Klinik aufsuchen, in der du noch als Mensch und nicht als ausweitbares Schlachtvieh auf dem Fließband behandelt wirst. ;)
Letztendlich werden dir gerade die sogenannten Spitzenzentren bei Krebs, aus Geldgier IMMER eine Chemo empfehlen, sei diese auch noch so unnötig.
Gruß TA
Birthday
25 postsAlso ich kann mir auch nicht vorstellen dass eine 3cm Metastase in so kurzer Zeit wächst
Es tut mir mega leid.
Ich hatte auch 3TN0M0 und bekam auch keine Chemo, aber vorallem weil ich MSI-H hatte und keine sogenannten "high risk" Faktoren vorhanden (T4, Obstruktion, Durchbruch Darmwand, hoher CEA, etc.), klar, das ist auch keine Garantie, aber da mein Rückfallrisiko geringer als 10% ist kann ich mal damit leben.
Bei Rektumkarzinomen bekommt man ja anscheinend immer Chemo und Bestrahlung, da das Risiko höher ist.
Und... hier in der Schweiz müssen! sie vor oder direkt nach der OP eine CT von Bauchraum und Lunge machen plus Darmspiegelung. Bei mir wurde sie 1 Woche vor OP gemacht. Auch hatte eine offene Bauch-OP und es wurden auch distante Lymphknoten entfernt (im Bereich von Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse), welche Gott sei Dank auch alle negativ waren.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die offene Bauch-OP ein geringeres Rückfallsrisiko hat... eben wahrscheinlich weill man mehr sieht.
Danach alle 3 Monate Check-up und Blutwerte. CT und Darmspiegelung nach 1 Jahr und dann jährlich.
Allesl Gute weiterhin!
surviver
17 postsHier 'mal wieder neues zum Verlauf...
Die Lebermetastase ist 'raus, war wie vorher vermutet gut operabel. Die ersten drei Tage habe ich auf der "Intensiv" verbracht, danach ging es aber schnell wieder bergauf und nach einer knappen Woche, diesmal im sg. "Spitzenzentrum", konnte ich wieder nach Hause, alles wieder lapraskopisch. Das Krankenhaus fand ich baulich furchtbar! Vierbettzimmer mit Schwerstkranken, Toiletten nur vom Flur aus erreichbar, einen Tag komplett verstopft, 2 Duschen auf dem Flur für eine ganze Station...Das Aufklärungsgespräch hatte wohl auf der Privatstation stattgefunden...Als ich auf der Station angekommen bin, war der Arzt, der mit mir das Aufklärungsgespräch geführt hatte und mir noch am Telefon von sich aus mitgeteilt hatte, er werde mich operieren, im Urlaub und die Station machte so einen kathastrophalen Eindruck, daß ich ernsthaft überlegt habe, wieder zu fahren. Das ist mir noch nie passiert...An die armen sympathischen Frauen, die z.T. schon Monate in diesem Raum verbracht hatten, muß ich jetzt jeden Tag denken und das ganze erstmal für mich verarbeiten. Ich hatte nicht gedacht, daß wir noch solche Verhältnisse an Kliniken haben, da ist jede Jugendherberge mittlerweile besser! Krankentechnisch wurde mir gesternder Port für die Chemotherapie (Folfox) gesetzt. Davor hatte ich vorher komischerweise genauso viel Respekt wie vor der OP, habe mir dann aber eine Narkose spendieren lassen und es war alles ziemlich unspektakulär, es ziept noch etwas aber ein langer Spaziergang heute war schon bestens machbar. Dienstag geht dann die nächste Phase los, die Chemo. Die erste stationär zum Üben danach dann ambulant, aber alles wohnortnah...Habe es jetzt eilig, die Therapie durchzuziehen damit ich im nächsten Sommer das Thema hoffentlich erstmal hinter mich gebracht habe.
Freu' mich immer über die mutmachenden und positiven Rückmeldungen!
LG surv.
surviver
17 postsLiebe Mitstreiter,
hier ein Update zu meinem Verlauf. Die Chemotherapie ist überstanden, Folfox + Oxialiplatin bis Ende April, 12 Zyklen. Das ganze war kein Spaziergang, ich hatte mit Übelkeit, kribbelnden Füßen + Händen, ziemlicher Erschöpfung in der Therapiewoche zu kämpfen. Mal Schüttelfrost, immer nicht vorhersehbar. In der Woche dazwischen habe ich es aber immer noch zum Sport geschafft, auch wenn die Kondition oft zu wünschen übrig ließ, habe ich mich doch einigermaßen berappelt. Nach der Chemo dann 3 Wochen Reha in Bayern, die mir sehr gutgetan haben (kann ich nur jedem empfehlen!). Jeden Tag Sportprogramm, für mich mentaler und körperlicher Wiederaufbau, fühlte mich nach der Chemo ziemlich ausgebrannt. Unmittelbar nach der Chemo ziepte es überall im Bauch und ich witterte schon wieder Metastasen...Das Ziepen ist in der Reha verschwunden, die Nachwirkung der Chemo, Kribbeln in den Händen und Füßen habe ich noch etwas, aber es schränkt mich nicht ein (erinnert an eingeschlafene Hände und Füße). Ich fühle mich wieder fit und hoffe, dass es so bleibt. Hatte diese Woche MRT Bauch, CT Lunge & Darmspiegelung in der Nachsorge und es war alles picobello.
Allen die das Programm noch vor sich haben, Kopf hoch, es geht auch wieder bergauf!
LG surv.