JennyH

29 posts
Donnerstag, 12. Januar 2017 - 09:27

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier. Bei mir wurde ein tiefsitzendes Rektumkarzinom T3 mit Lymphknotenbefall diagnostiziert. Deshalb soll vor der OP eine Radio/Chemotheraopie durchgeführt werden. Nachdem ich über die Nebenwirkungen und Langzeitschäden aufgeklärt bin, überlege ich diese abzulehnen und sofort operieren zu lassen. Hat jemand diesbezuglich Erfahrungen. Die Zeit drängt etwas, da die Radio/Chemo bereits am Dienstag (17.01,1017) beginnen soll. Geplant ist 6 Wochen Bestrahlung mit durchgängiger Einnahme von Xeloda. Ich bin für jede Antwort dankbar.

Wolfgang_

12 posts
Donnerstag, 12. Januar 2017 - 15:59

Hallo Jenny,

was ein Schock oder?

Wo sitzen die 2 Tumore genau? Beide im Rektum? Wie viel Abstand ist zwischen Schließmuskel und dem nächsten Tumor?

Ist eine Lymphinfiltration vorhanden ? L0, L1, L2...

Gruß

Wolfgang

Gast
Donnerstag, 12. Januar 2017 - 17:00

Hallo JennyH,

ich habe soeben deine Krankengeschichte gelesen. da ich 2012 ebenso aneinen T3-Rektumkarzinom behandelt wurde. Die Vorbehandlung war genauso, wie die Ärzte Dir vorgeschlagen haben. (Radio/Chemo)Ich bekam sogar in der Vorbehandlung einmal in der Woche Hyperthermie (Wärmebehandlung, bei derBereiche des Körpers auf 42-44 Grad erwärmt werden, so sollen Krebszellen für Chemotherapie oder Strahlentherapie empfindlicher gemacht werden. Das Therapieverfahren wird standardisiert an ausgewiesenen klinischen Zentren im Rahmen umfassender Therapiekonzepte mit hoher Qualitätssicherung durchgeführt. Dieses Verfahren ist zwar freiwillig und wird nur in den 13 CCC- Darm-Spitzenzentren in Deutzschland durchgeführt.

So nun zu deiner Rektumkarzinom-Behandlung. Die 6 Wochen Radio/Chemotherapie ist bei einem Rektumkarzinom normal. Ich ließ mir einen Port ambulant im Brustbereichen legen,somit ersparte ich mir bei jeden Wechsel ein erneutes Suchen einer Vene im Arm. Wegen der Bestrahlung mußte ich jedesmal ca. 120 km in dieses Onkologische Spitzenzentrum Erlangen mit dem Mitauto fahren (Kosten werden von der Krankenkasse übernommen) Der Grund dieser 6 Wochen-Behandlung liegt darin. Das der Tumor durch die Bestrahlung kleiner wird und besser zu opieren ist. Die Chemo dient dazu: Die im Blut befindeten Krebszellen abzutöten.

Ich kann Dir nur raten, diese Vorbehandlung durchführen zulassen, wenn DFu an ein Weiterleben noch Interesse hast.

Da ich als "ehrenamtlicher MA" bei Ilco (Verein für Darmkrebs bzw. Stoma künstlicher Ausgang) betreue und berate ich viele Darmkrebskranke

Da ich die Gegend nicht kenne, wo Du wohnst, sonst würde ich Dir eines dieser "Onkologischen Spitzenzentrum hier angeben. Da sich der Rektum im kleinen Becken befindet, wegen Blase, Leber, Nerven- und Muskelstränge und weiter Organe, wird von den Chirurgen größte Erfahrung verlangt. Da der Titel Darmzentrum kein geschützter Titel ist, können Kliniken sich mit diesen Titel schmücken auch wenn sie im Jahre höchsten 50-100 Darmoperationen durchführen. Bei den CCC-Kliniken liegen diese Zahl bei 800-1000 Operationen im Jahr, je mehr Operationen um so mehr Erfahrung sammelt ein Chirurg.

So nun wünsche ich Dir alles Gute für diese bzwweitere Behandlungen.

Guesi1


Dany

13 posts
Freitag, 13. Januar 2017 - 09:44

Hallo Jenny,

Mein Mann hatte vor 2 Jahren auch die Diagnose Rektumkarzinom T3, G2.

Er machte auch die neoadjuvante Therapie. Nach dieser Therapie wurde festgestellt, dass sich der Tumor vollständig unter der Behandlung rückgebildet hat. Er bekam eine "kleine OP" bei der Narbengewebe vom rückgebildeten Tumor entnommen wurde. Da keine Krebszellen mehr nachweisbar waren, wurde auf eine weitere OP verzichtet. Er bekam zu Sicherheit noch eine Chemotherapie und wird nun 1/4 jährlich untersucht. Sieh Dir auch einmal die Krankengeschichte von Erwin an, die ist so ähnlich.

Das setzen des Ports vor der Chemo ist auf jedenfall sehr zu empfehlen.

Alles Gute für Deinen weiteren Weg.

Gast
Freitag, 13. Januar 2017 - 09:52

Hallo JennyH,

habe heute anhand deines Krankenberichtes deine Krebswerte gelesen, diese Werte sind besser als meine Werte. Hauptsächlich die Gefährlichkeit des Krebses G1, d.h. .s.u.

G1 = Die Tumorzellen sind der normalen Schleimhaut noch sehr ähnlich. Man spricht von gut differenziert oder ausgereiften Zellen. Solche Tumore gelten als weniger aggresiv. (ich hatte G2 , also einen schlechteren Wert ,, die anderen Werte T3,N2,MO waren so wie deine Werte)

Bedeutung der anderen Werte

T3 = Der Primärtumor hat alle Schichten der Darmwand durchdrungen, deshalb die Bestrahlungen

N2 = Der Tumort hat vierr oder mehr benachbare Lympknoten befallen, deshalb auch die Bestrahlung

MO Tochtergeschwülste (Fernmmetastasen) wurden nicht nachgrwissen.

-Sehr wichtig, hier ist eine kurative Behandlung auf jeden Fall möglich

kurative Behandlung = heilend, auf Heilung ausgerichtet; im Gegensatz zu palliativ.

Also bitte die Vorschläge Ihres Arztes, " Chemo und Bestrahlung", nicht ablehnen.

Guesi1

JennyH

29 posts
Freitag, 13. Januar 2017 - 13:56

Hallo,

Danke euch für die Antworten. Ich wohne zwar in der Nähe von Münster, lasse mich aber in Heidelberg bei Prof. Büchler behandeln. Ich habe halt Angst vor den Nebenwirkungen der Chemo und Strahlentherapie. Ich bin schon jetzt sehr dünn - ich darf auf keinen Fall weiter abnehmen. Außerdem kann es ja diverse Langzeitschäden geben. ASm ERnde schadet es mehr, als es nützt. Wie waren denn die Nebenwirkungen bei Euch. Ich habe die Strahlentherapeutin jetzt nach Dronabinol (meditinisches Cannabis) gegen die Nebenwirkungen gefragt. Das soll ja auch gegen die Übelkeit helfen und den Appetit verbessern. Leider habe ich da bis jetzt keine Antwort. Die wollen da alle nicht dran, obwohl es in Californien und Israel Studien gibt, die die Wirksamkeit belegen - und keine Nebenwirkungen. Außerdem wirkt das Cannabis selbst ja wohl auch auf die Tumorreduktion ein. Kennt sich da jemand aus?

Gast
Freitag, 13. Januar 2017 - 16:24

Hallo JennyH.

habe gerade wieder deine neue Nachricht gelesen. Erstmals kann ich Dir gratulieren, in einer der bekanntesten CCC-Klinik Heidelbertg zur Behandlung deiner Krebserkrankung bist. Glaube mir diese CCC-Kliniken in Deutschland befinden sich weltweit auf allen medizinischen Kongressen, da diese CCC-Kliniken eigene Forschungen betreiben und alle Ergebnisse international weitergeben.

Hallo JennyH , ich hoffe, dass Du niemals wegen dieser Krankheit Cannabis nehmen mußt, ich kenne in meinem Bekanntenkreisd 2 Personen bzw. nur noch einen, da derAndere bereits verstorben ist. Die bekamen Cannabis in der Krebsendphase, weilSie diese Schmerzen nicht aushalten konnten.-

Hier sind meine ärztlichen Werte bei der Radiotherapie (Simultane Radiochemotherapie)

Primärtumor und Lymphabflussgebiet

Einzeldosiis 1,8 Gy Gesamtdosis 50,4 Gy

Chemotherapie:

5FU (250 mg/m hoch 2, Tag 1-4 und Tag 22-36)

Oxaliplatin 50 mg/m hoch 2 Tag 1, 8, 22, 29)

Hinweis m hoch 2 mußte ich so schreiben, da ich auf meiner Tastatur , dieses Zeichen nicht habe. (Anhand meiner Werte kannst Du ja mal im Krankenhaus nachfragen)

Lt. Aussage einiger Patienten bzw. aus der Fachliteratur besteht die Gefahr bei platinhaltigen Chemobehandlung auf Neuropathie.

Ebenso würde ich an deiner Stelle, mir grundsätzlich alle Arztbriefe von der Klinik bzw. vom überweisenden Hausarzt als Kopien geben lassen, dazu hast Du ein Recht darauf.. Ich habe mir alle diese Unterlagen geben lassen zur Sicherheit

Gruß

Guesi1

Haki

19 posts
Montag, 16. Januar 2017 - 08:48

Hallo,

mein Man macht gerade diese Vorbehandlung, er hat noch 2 Wochen, er hat manchmal Durchfall, sonst keine großen Nebenwirkungen, manchmal auch durch Chemo müde oder unruhig, er geht oft spazieren, Appetit ist eigentlich normal, er hat kaum abgenommen, er sagt, er muss durch, er ist sehr tapfer. Seine Diagnose T3N2?M0G2

Gast
Montag, 16. Januar 2017 - 13:37

Hallo Nadine,

bin es noch einmal, Zu deiner Frage, wegen einen Port.!!!!

Ich kann Dir nur dazu raten, , WARUM????

Es kann auf das viele Einstechen und Suchen einer Vene im Unterarm verzichtet werden. Keine Verletzungen der Ader(Vene) bzw.

Keine Behinderung bei täglichen Tätigkeiten.

Dieser Portist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venen-katheter, so können wierderholt Medikamente verabreicht werden, ohne dass immer wieder in die Vene gestochen werden muss.

Die ambulante Operation, verursacht überhaupt keine Schmerzen, da vorher, wie vom Zahnarzt , die zu operierte Stelle , mit einigen Spritzen betäubt wird-

Also alles halb so schlimm.

Also Kopf hoch und gute Besserung

Guesi1