Bei meiner Schwester wurden bei der Darmkrebsop 60 Lymphknoten entfernt. Nun hat sie Angst, dass sie " aufschwemmt", da ihr Lymphsystem nicht mehr richtig arbeiten kann.
Die Gefahr besteht tatsächlich - warum wurden 60 Lymphknoten entfernt - die Ärzte sind doch völlig irre und skrupellos - ich würde da einen Anwalt hinzuziehen.
selbst wenn der Operateur ca. 60 sichtbare Lymphknoten aus dem Bauchraum entfernt hat, sind noch ca. 140 kleine, für den Operateur nicht sichtbare Lymphknoten im lymphatischen Fettgewebe vorhanden, die innerhalb kurzer Zeit die Abwehraufgaben des Lymphsystems übernehmen. Ob sich aufgrund der Entfernung von 60 Lymphknoten im Bauchraum Lymphflüssigkeit ansammelt, hängt von der Fähigkeit des Operateurs ab, die Lymphgefäße mit Clips zu verschließen, damit sich keine Lymphozele bildet. Ein paar Leckstellen spielen dabei keine Rolle, weil a) Saug-Drainagen in den Op-Bereich die Lymphe nach draußen befördern, b) sich kleine Leckstellen von selbst verschließen und c) der verbliebene Dick- als auch Dünndarm Lymphe resorbiert.
Was bei einer solchen Menge entfernter Lymphknoten oft nicht vermeidbar ist, ist ein Lymphstau, der vorübergehend (auch schon mal schmerzende) Schwellungen verursachen kann. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass in den meisten Regionen des Bauchraumes nicht mit ausreichender Intensität bestrahlt werden kann, um verdächtige Lymphknoten mit Strahl zu eliminieren. Noch vor etwas mehr als 10 Jahren haben Operateure den Bauch ohne Entnahme der erkrankenten Organe einfach wieder zu gemacht und für inoperabel erklärt. Inzwischen bekommt man auch höhere Austritte von Lymphe in den Bauchraum mit Medikamenten wieder ganz gut in den Griff.
Solch umfangreiche Entfernungen von verdächtigen Lymphknoten dienen der Tumorlastsenkung und vergrößern bei der adjuvanten Chemotherapie die Chance längeren rezidivfreien Überlebens. Außerdem würde ich das Problem, falls es eins ist, mit dem Operateur besprechen und ggf erklären lassen.
JennyH
29 postsDie Gefahr besteht tatsächlich - warum wurden 60 Lymphknoten entfernt - die Ärzte sind doch völlig irre und skrupellos - ich würde da einen Anwalt hinzuziehen.
herirein
343 postsHallo Rosa,
selbst wenn der Operateur ca. 60 sichtbare Lymphknoten aus dem Bauchraum entfernt hat, sind noch ca. 140 kleine, für den Operateur nicht sichtbare Lymphknoten im lymphatischen Fettgewebe vorhanden, die innerhalb kurzer Zeit die Abwehraufgaben des Lymphsystems übernehmen. Ob sich aufgrund der Entfernung von 60 Lymphknoten im Bauchraum Lymphflüssigkeit ansammelt, hängt von der Fähigkeit des Operateurs ab, die Lymphgefäße mit Clips zu verschließen, damit sich keine Lymphozele bildet. Ein paar Leckstellen spielen dabei keine Rolle, weil a) Saug-Drainagen in den Op-Bereich die Lymphe nach draußen befördern, b) sich kleine Leckstellen von selbst verschließen und c) der verbliebene Dick- als auch Dünndarm Lymphe resorbiert.
Was bei einer solchen Menge entfernter Lymphknoten oft nicht vermeidbar ist, ist ein Lymphstau, der vorübergehend (auch schon mal schmerzende) Schwellungen verursachen kann. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass in den meisten Regionen des Bauchraumes nicht mit ausreichender Intensität bestrahlt werden kann, um verdächtige Lymphknoten mit Strahl zu eliminieren. Noch vor etwas mehr als 10 Jahren haben Operateure den Bauch ohne Entnahme der erkrankenten Organe einfach wieder zu gemacht und für inoperabel erklärt. Inzwischen bekommt man auch höhere Austritte von Lymphe in den Bauchraum mit Medikamenten wieder ganz gut in den Griff.
Solch umfangreiche Entfernungen von verdächtigen Lymphknoten dienen der Tumorlastsenkung und vergrößern bei der adjuvanten Chemotherapie die Chance längeren rezidivfreien Überlebens. Außerdem würde ich das Problem, falls es eins ist, mit dem Operateur besprechen und ggf erklären lassen.