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Donnerstag, 21. September 2017 - 12:18

Hallo an alle,

vor ein paar Tagen wurde bei meinem Bruder ein Rektum Ca diagnostiziert. Die Ärzte beraten sich nun ob direkt nächste Woche operiert wird oder zuerst eine neoadjuvante Therapie durchgeführt werden soll. Meine Sorge ist, dass der Tumor sehr nah am Schließmuskel gelegen ist und die Ärzte, nicht garantieren können ob sie den Schließmuskel erhalten können. Ich würde definitiv meinem Bruder empfehlen eine Zweitmeinung einzuholen. Mein Bruder ist grade mal 50 Jahre alt und Sportler. Ein endständiges Stoma wäre verheerend. Deshalb bin ich auf der Suche nach einem Darmkrebszentrum welches wirklich exzellente Chirurgen hat um eine so knifflige OP durchzuführen. Bitte und hoffe einfach um eure Rückmeldungen!!! Vielen Dank!!!

Güsi

391 posts
Donnerstag, 21. September 2017 - 13:46

Hallo Duni01,

habe soeben die Krankengeschichte deines Bruders gelesen, hier die 13 "Onkologischen Spitzenzentren Deutschlands"

13 Onkologische Spitzenzentren (CCC- Darmkrebs - Spitzenzentren) in Deutschland.

(www.ccc-netzwerk.de)

Aufgrund der großen Nachfrage, nach den Anschriften, Telefonnr und E-Mailadr. der 13 Darmkrebs-Spitzenzentren/Kliniken in Deutschland, können Sie in den nachfolgender Auflistung ersehen. An diesen Spitzen-Darmkrebszentren arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen, zum Beispiel Gastroenterologen, Viszeralchirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen zusammen und betreuen alle Menschen mit Darmkrebs ambulant und stationär ? von den vorbereitenden Untersuchungen über die Behandlung bis hin zu den Jahren der Nachsorge. Hier wird nicht nur nach höchsten Qualitätsstandards behandelt, sondern zudem auch intensiv geforscht. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell den Patienten zugutekommen (man spricht von ?Translationaler Forschung?).

Kontaktieren Sie das Onkologische Spitzenzentrum in ihrer Nähe

Berlin

Charité Comprehensive Cancer Center Universitätstumorzentrum

Tel: 030 / 450 564 222 (Cancer-Hotline)

E-Mail cccc@charite.de

http://cccc.charite.de

Dresden

Universitäts KrebsCentrum Dresden

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Tel.:0351 / 458 4500 (Anmeldung)

E-Mail info@krebscentrum.de

www.krebscentrum.de

Düsseldorf

Universitätstumorzentrum (UTZ) Düsseldorf

Universitätsklinikum Düsseldorf

Tel.: 0211 / 81 082 00 (Info-Telefon)

E-Mail: UTA@med.uni-duesseldorf.de

www.uniklinik-duesseldorf.de/UTZ

Erlangen

Comprehensive Cancer Center Erlangen-Europäische

Metropolregion Nürnberg (CCC Erlangen-EMN)

Tel.: 09131 / 85470 29

E-Mail ccc-direktion@uk-erlangen.de

www.ccc.uk-erlangen.de

Essen

Westdeutsches Tumorzentrum Essen (WTZ)

Tel.: 0201 / 723 1614

E-Mail wtz@uk-essen.de

www.wtz-essen.de

Frankfurt a. M.

Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen ? UTC Frankfurt

Tel.: 069 / 6301 87333 (Zentrale Informationshotline)

E-Mail: info-uct@kgu.de

www.uct-frankfurt.de

Freiburg

Tumorzentrum Freiburg ? CCCF

Universitätsklinikum Freiburg

Tel.: 0761 / 270 71510

E-Mail: tumorzentrum@uniklinik-freiburg.de

www.tumorzentrum-freiburg.de

Hamburg

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Hubertus Wald Tumorzentrum / Universitäres Cancer Center Hamburg

Tel.: 040 / 7410 556 92 (Zentrale Anlaufstelle)

E-Mail: ucch@uke.de

www.ucch.de

Heidelberg

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)?

Tel.: 06221 / 56 5924 (Patientenzentrum)

E-Mail: nct.patientenzentrum@med.uni-heidelberg.de

www.nct-heidelberg.de

Köln/Bonn

Centrum für integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn

Tel.: 0221 / 478 87660 (Köln) 0151 / 582 428 77 (Bonn)

E-Mail: cio@uk-koeln.de / cio@ukb.uni-bonn.de

www.cio-koeln-bonn.de

München

CCC München ? Comprehensive Cancer Center

Tel.: 089 / 4400 57430

E-Mail: ccc-muenchen@med.uni-muenchen.de

www.ccc-muenchen.de

Ulm

Comprehensive Cancer Center Ulm

Universitätsklinikum Ulm

Tel.: 0731 / 500 56056

E-Mail: sekr.cccu@uniklinik-ulm.de

www.ccc-ulm.de

Würzburg

Universitätsklinik Würzburg

Comprehensive Cancer Center Mainfranken

Tel.: 0931 / 201 35350

E-Mail: anmeldung_ccc@ukw.de

www.ccc.uni-wuerzburg.de

Vielleicht  zu Deinen Hinweis. dass Du ein endständiges Stoma verheerend findestm das kann ich nicht so stehen lassen. Seit meiner Rectrumkarzinomoperation 2012 in der CCC-onkologische Spitzenzentrum Erlangen, bin ich ehrenamtlicher Mitarbeiter von ILCO  und komme sehr oft mit Darmkrebspatienten zusammen, wo  eine Darmrückverlegung gemacht wurde bzw . Patienten mit Stoma. Mit Patienten mit Stoma sind es weniger als 3%  die sich wegen den Stoma beklagen, hingegen bei den Patienten mit einer Darmrückverlegung  beklagen sich ca. 50% - 70% , mindestens in den ersten 1 1/2 Jahren nach der Rückverlegung über ihre Lebensqualität. Der Grund : Störung der Kontinenz 

Grund: Jede Darmnaht im Afterbereich führt zu einer Schließmuskeldrucksendung. Hinzu kommt ein von Wienholz beschriebenes Phänomen, dass eine Druckerhöhung vor einer Darmnaht eine reflektorische Schließmuskeldrucksenkung bewirkt und dies umso ausgeprägter, je näher die Nahtsstelle am After (Schließmuskel) (Ausschnitt aus meinen ILCO-Unterlagen.

Es gehört von den Ärzten, viel chirurgischer Mut und Überzeugungskraft dazu, gefährdete Patienten für die bessere Lösung einer Stomaanlage zu gewinnen.

Ich wünsche Ihren Bruder eine kurative Behandlung  und eine schnelle Gesundung.

Guesi1

herirein

343 posts
Freitag, 22. September 2017 - 13:34

Wenn es um den Erhalt des Schließmuskels geht, braucht auch der beste Operateur etwa 2 cm Abstand zwischen Tumor und Schließmuskel. Um diese Situation noch zu verbessern, sollte eine sog. Radiochemotherapie vor weiteren Überlegungen durchgeführt werden.

Dabei wird initial in der ersten Woche eine Chemotherapie (möglichst mit 5FU) an 5 aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Diese Chemo wird in der 4. Woche wiederholt. Parallel werden an jedem Werktag insgesamt 28 Bestrahlungen mit modernen Linearbeschleuniger durchgeführt. Diese vorbereitende Therapie soll mögliche Metastasierungen verhindern, aber genau so wichtig, durch die Bestrahlung den Tumor soweit schrumpfen zu lassen, dass größere Chancen bestehen, den Schließmuskel zu erhalten.

Vorgesehen ist danach die operative Entfernung des Tumors und das Anlegen eines Colostoma.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die S3 Leitlinie zum Colorektalen Karzinom, welche in seltenen Fällen einen Verzicht auf die operative Entfernung des Rektumkarzinoms zulässt. Siehe dort Seite 113

Die Spezialkliniken, deren Ärzte genau beurteilen können, welche Möglichkeiten sich diesbezüglich bieten, hat Dir Guesi1 bereits aufgezählt.

Ich hoffe, Dein Bruder findet eine für sich tragbare Lösung, vor allen Dingen aber mit heilender Wirkung.

LG Heri