Svenja

2 posts
Dienstag, 19. Dezember 2017 - 11:17

Hallo Zusammen,

Ich habe am 15.12 die Diagnose Darmkrebs bekommen. Ob es Mastdarmkrebs oder Analkrebs ist, steht noch nicht hundert prozentig fest. Er liegt bei einer Höhe von 5 cm (was für Mastdarmkrebs spricht), ist 2 cm groß, hat  aber anscheindend Zelllen eines Analtumors... Ursprünglich solllte ich wegen einer Analfissur operiert werden dabei haben die Ärzte einen auffälligen Polypen gefunden und davon Gewebeproben entnommen. Die Nachricht hat mich wie ein Schlag getroffen...Denn eigentlich fühl ich mich kerngesund =(

Ich war zuvor schon öfter bei meinem Hausarzt, weil ich ständig mit Darmproblemen zu kämpfen hatte...das ganze wurde auf Unverträglichkeiten, Stress etc. geschoben "Sie sind viel zu jung für Darmkrebs, ihr Blutbild ist absolut perfekt..." Auch die Tatsache, dass ich davon berichtet habe, etwas verhärtetes in meinem Darm ertatstet zu haben wurde auf Hämorrhoiden und letzendlich auf die Fissur und das dadurch entstandene Nabengebilde geschoben... Ich fühl mich einfach gerade so verarscht.. als wäre ich Teil eines schlechten Films! Ich bin unfassbar wütend und habe so Angst vor der Zukunft. Die Ungewissheit macht mich gerade so wahnsinnig....Alle lieben Menschen in meinem Umfeld sagen "Alles wird gut, das wurde früh erkannt, du schaffst das" Aber wer sagt, dass es früh erkannt wurde?..ich zweifel gerade so daran...

Morgen komme ich für 2 Nächte ins Krankenhaus, um alle notwendigen Untersuchungen durchführen zu lassen...nächste Woche Mittwoch findet dann die Tumor Konferenz statt. Ich weiß nicht, ob ich stark genug bin, um zu kämpfen...Ich habe Angst davor, dass sich bereits Metastasen gebildet haben und meine Überlebenschancen schwindend gering sind. .. Was soll ich dann machen?!

Ich hatte eigentlich vor, nächstes Jahr nach meinem erfolgreich abgeschlossenen Studium ( das Zeugnis kam übrigens an dem Tag der Diagnose) voll durchzustarten...endlich einen vernünftigen Job ausüben zu können und viel zu reisen....ich hatte so viel vor....und jetzt das?!

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich mir durch diesen Post verspreche aber es tat gut sich das alles mal vn der Seele zu reden...

Viele liebe Grüße

Svenja

herirein

343 posts
Mittwoch, 20. Dezember 2017 - 10:04

Hallo Svenja,

eine solche Diagnose, besonders in so jungen Jahren ist sehr schlimm. Ich verstehe Deine Verzweiflung sehr gut. Wichtig ist jetzt die komplette Diagnostik abzuwarten. Daraus ergeben sich erst die Chancen, wie es Dir und Deinen Ärzten gelingt mit der Krebsdiagnose umzugehen.

Ich hoffe mit Dir, dass trotz der schlimmen Diagnose, eine heilende Behandlung möglich ist, die Dir ein erträgliches Leben gestattet.

Alles Gute und lG Heri

Mittwoch, 20. Dezember 2017 - 10:31

Liebe Svenja,

vielleicht möchtest Du Dich auf facebook in der geschlossenen Gruppe "Darmkrebs geht uns alle an" umsehen. Hier findest Du auch viele jüngere Betroffene, die Dir sicherlich Informationen geben können. https://www.facebook.com/groups/darmkrebsgehtunsallean/

Alles Gute.  

Elfe

11 posts
Mittwoch, 20. Dezember 2017 - 20:43

Hallo Svenja! Ich kann deine Angst völlig verstehen, das ist total normal nach so einer schockdiagnose. Ich habe selbst die Diagnose rektumskarzinom mit 34 (und zwei kleinen Kindern) bekommen, durfte mir auch vorab öfter anhören das ich ja viel zu jung und keinerlei Risikogruppe etc bin, Gott sei dank ist meine Hausärztin hartnäckig geblieben, denn krank gefühlt habe ich mich auch nicht, mein Blutbild war auch hervorragend... Ich möchte dir vor allem ganz doll ans Herz legen dir ggf. noch eine zweitmeinung zu holen bevor du operiert wirst. Meine Ärztin hat damals darauf bestanden, ich hätte das gar nicht auf dem Schirm gehabt. Und in meinem Fall lagen Welten zwischen der erst-und der zweitmeinung, mir ist dadurch sehr viel erspart geblieben, unter anderem ein dauerhafter künstlicher Darmausgang (den hätte ich im 1. Krankenhaus bekommen). Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, das es bei Dir noch ganz am Anfang ist und du bald wieder gesund bist! Halte durch! 

Dany

13 posts
Mittwoch, 20. Dezember 2017 - 20:55

Hallo Svenja,

mein Mann war 2015 ebenfalls an einem Rektumkarzinom erkrankt. Er wurde erfolgreich behandelt mit einer neoadjuvanten Behandlung bestehend aus Bestrahlung mit begleitender Chemo. Er hatte einen guten Arzt der nach der Bestrahlung einige Wochen länger gewartet hat mit einer Operation als üblich. Der Tumor bildete sich in dieser Zeit soweit zurück dass auf eine Operation verzichtet werden konnte. Er musste anschließend noch eine Chemotherapie machen und wird seit Herbst 2015 1/4 jährlich untersucht. Der Tumor hat sich durch die Behandlung vollständig zurück gebildet. Diese Methode ohne Operation nennt sich Watch and Wait, kann aber nur bei vollständiger Rückbildung des Tumors angewendet werden. Du findest hier im Forum einige Einträge zu dieser Methode.

Alles Gute für die weiteren Untersuchungen.

Dany

Ilona

7 posts
Donnerstag, 21. Dezember 2017 - 21:20

Hallo Svenja, ich kann Deine Ängste und deine  Wut sehr gut verstehen.  Bei mir hat es 1 Jahr gedauert, bis die Diagnose Anal ca feststand. 4 Ärzte haben mich mit Salben gegen Hämorrhoiden oder schmerzstillenden Salben abgetan. Der Fünfte Arzt war sich sofort sicher.... Es war ein Tumor ,  t2, knapp 5 cm groß.  Dann ging alles ganz schnell.  Port gelegt, Chemotherapie,  28 Bestrahlungen  und 10 BoostBestrahlungen.  Der Tumor ist weg... Kopf hoch und marschiere da durch. Du schaffst das... fühle dich gedrückt...glg ilona

Svenja

2 posts
Samstag, 23. Dezember 2017 - 11:27

Vielen lieben Dank für eure Antworten!

Im Moment bin ich schon wieder etwas positiver gestimmt und hab im Gefuhl, dass ich diesen scheiß Krebs besiegen werde... Bin gestern Abend aus dem Krankenhaus entlassen worden und es haben sich Gott sei Dank noch keine Metastasen in meinem Körper gebildet! Es handelt sich bei mir um Analkrebs (kommt wohl nur zu 1 Prozent vor) und kann vorraussichtlich durch Chemo und Bestrahlung behandelt werden, also ohne OP.... Ich hoffe gerade so sehr, dass ich ohne Op durchkomme und die Therapie bei mir anschlägt und sich der Turmor zurück bilden kann, dann würde mir ein künstlicher Darmausgang erspart bleiben!!!!I

Ich fühle mich durch eure Kommentrae nun noch viel motivierter... Der Tumor wird sterben!!!!

Danke euch allen für die lieben Worte und den Tipp mit der Facebook Gruppe...

LG

Svenja

Dreisam

4 posts
Montag, 22. Januar 2018 - 01:05

Liebe Svenja . ich wünsche dir viel kraft. bin mit 31zum darmspiegelung gegangen und bis heute genauso wie bei dir , kommen immer die gleiche Fragen : wie komme ich drauf, wieso so früh komme ich zu Untersuchung... einfach ..weil ich Grund habe... (klar der Rest der Patienten ist doppelt so alt , was noch mehr Frust anbringt ).

Ich habe eine gen Mutation:  mein Opa , Vater jetzt bin ich getroffen... nach 10 Jahren Vorsorge -doch die Anruf: bösartige Veränderungen...

Ich weiss auch nicht wirklich wie ich damit umgehen soll , vrdammt meine Tochter muss ich auch untersuchen lassen  .

es ist alles neu und ich muss mich damit abfinden,und weiss nicht was mich erwartet...

ich wünsche Dir trotzdem viel kraft , wenn Du Lust hast kannst mich  privat per email anschreiben...

nächste Woche bin ich ran...und  keine Ahnung von...lg

Ilona

7 posts
Sonntag, 11. Februar 2018 - 12:10

Liebe Svenja, die richtige Einstellung hast du schon mal;-) ich drücke dir die Daumen und denke an dich, wenn du deine Behandlung durchläufst . Wenn du Tipps  brauchst oder einfach jemanden, der weiß, wie du dich fühlst, melde dich.  Ansonsten wünsche ich dir alles gute und baldige Genesung. Glg ilona