herirein

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Donnerstag, 1. März 2018 - 14:41

Der Ursprung des Methadonhype kam aus der Krebsforschung an Hirntumore vom Typ Glioblastom. Hier die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung des DKFZ:

"Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) weist in einer aktuellen Pressemitteilung darauf hin, dass in Deutschland viele Glioblastom-Patienten mit Methadon behandelt werden, ohne dass es dafür eine evidenzbasierte Grundlage gibt. Auf dem 33. Krebskongress vom 21. bis 24. Februar in Berlin stellten Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) neue experimentelle Untersuchungen über den Einfluss von Methadon auf Glioblastomzellen vor.
In dieser Studie behandelten die Forscher Glioblastom-Zellkulturen entweder mit dem Zytostatikum Temozolomid allein, mit Methadon allein oder mit einer Kombination aus Temozolomid und Methadon. Unbehandelte Zellkulturen dienten als Kontrolle.
„Leider mussten wir feststellen, dass Methadon die Wirksamkeit der Chemotherapie nicht verstärkt. Das Opioid hat keinerlei sensibilisierende Wirkung für die bei Glioblastomen eingesetzte Standardtherapie mit Temozolomid. Auch Methadon allein hat keinen nachweisbaren Effekt auf das Überleben oder Sterben der Krebszellen“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe, Professor Wolfgang Wick, Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg "

Ob das Opioid Methadon Nebenwirkungen von Chemotherapeutika verringern hilft oder gegen Schmerzen besser wirkt als andere Opioide war nicht Gegenstand der Untersuchungen.

Gruß Heri