Paul

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Freitag, 4. Mai 2018 - 13:44

Ich bitte dringend um Eure Erfahrungen. Mein Mann 67 J. hat kürzlich einen iFOBT Test durchführen lassen und er war positiv. Nach nun 6 Wochen Wartezeit soll eine Magen-Darm-Spiegelung vorgenommen werden. Ich bin noch viel aufgeregter als er. Je näher der Termin kommt, je nervöser werde ich und kann an nichts anderes denken. Wir sind eine Ewigkeit zusammen. Alle guten Vorsätze ruhig zu bleiben schlagen fehl. Mein Mann ist jetzt der Meinung, dass er nicht zur Spiegelung geht, weil er nichts hat. Nichts auffälliges. Stuhl normal, Essen schmeckt, keine Schmerzen - nichts.

Der iFOBT Test ergab einen Wert von +44 ug/g. Die Blutwerte sind unauffällig. Hb bei 13,9.

Bitte nehmt Euch die Zeit und gebt mir einen Rat. Ich weiß nicht mehr weiter.

Pauline

Güsi

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Freitag, 4. Mai 2018 - 17:47

Hallo Pauline,

habe soeben  Ihre Mitteilung von der iFOBT-Test von ihren Mann gelesen. Ein positives Testergebnis weist nur auf Blut im Stuhl hin und muss aus diesem Grund weiter untersucht werden. Das Blut kann unter anderem aus dem oberen Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) infolge eines Ulcus ventriculi stammen. Auch Hämorrhoiden (knotenförmige Erweiterungen kleiner Arterien im Bereich des Darmausgangs, die leicht bluten) können ein positives Testergebnis bewirken, d.h. noch lange nicht, dass ein Tumor vorliegt. Deshalb würde ich an seiner Stelle auf jeden Fall eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Bitte versuchen Sie ihren Mann anhand der anderen Möglichkeit, z.B. Hämorrhoiden, (knotenförmige Erweiterungen kleiner Arterien im Bereich des Darmausganges, Polypen im Darmtrakt , die dieses positive Testurteil ausgelöst hat. Da ich im Jahre 2012 selber an einen Rektumkarzin erkrankte, kag mein Hämoglobinwert bei 7,1 bei Ihren Mann liegt der Wert bei 13,9 , d.h. Blutwert ist in Ordnung .

Also bitte Ruhe bewahren, dieses gilt auf für Ihren Mann, und immer positiv denken.

Gruß

Güsi

Paul

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Freitag, 4. Mai 2018 - 19:39

Liebe Güsi, ich danke Ihnen herzlich für Ihre Nachricht. Ja, ich werde tun was in meiner Macht steht damit er hingeht. Sie glauben gar nicht wie mir das jetzt über das Wochenende hilft. Nicht das Sie denken, dass ich nur an mich/uns denke und es mich nicht erschüttert, wenn andere Menschen so etwas Böses bekommen - Sie machen mir auch Mut, dass so ein Wert ganz anders aussehen kann. Danke, dass Sie so offen drüber geschrieben haben! Wir kennen den Arzt noch nicht so lange und waren so erschrocken als er uns das so mal eben mitteilte. Wahrscheinlich war es aber auch ein Erlebnis aus dem Jahr 2000 als uns ein lieber Mensch (von uns Beiden keine direkte Verwandtschaft) mitteilte, dass er Blut im Stuhl hat und innerhalb kürzester Zeit nach der OP verstarb. Wir hatten ein sehr inniges Verhältnis.

Ich danke Ihnen wirklich sehr. Wir sind Beide davon ausgegangen, dass dieser relativ neue Test richtig sein muss. Anders hat man uns das auch nicht erklärt und dann noch dieser hohe Wert +44  wobei der Schwellenwert mit < 10 ug/g angegeben war. Ganz besonders mir ging das wie ein Stich durchs Herz. 

Ganz zu schweigen von der langen Wartezeit bis zur Spiegelung. 

Noch einmal Danke und wenn es Ihnen Recht ist melde ich mich noch einmal.

Liebe Grüße Pauline

Güsi

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Samstag, 5. Mai 2018 - 11:35

Hallo Pauline,

da ich ehrenamtlicher Mitarbeiter von ILCO (Beratung von Darmkrebspatienten mit und ohne Stoma -künstlicher Darmausgang-) bin, möchte ich aus meinen ILCO-Unterlagen folgenden  Beitrag übermitteln:  

Welche Beschwerden verursacht Darmkrebs

Darmkarzinome wachsen nicht von heute auf morgen, sondern ganz langsam im Lauf von Jahren.Meist spürt man nichts davon. Der Körper Körper sendet jedoch einige Warnzeichen, auf die man achten sollte. (lt. Ausage eines Arzt in der Uni-Klinik  Erlangen , wo ich behandelt wurde,  erst in ca. 8-10 Jahre als Karzinom (bösartig) . Also keine Angst auf die lange Wartezeit bis die Darm-Spiegelung (Koloskopie) angesetzt wurde 

- Blut im oder am Stuhl, das ihn rot oder schwarz färbt

-- Bei Abgang von Blähungen gleichzeitige Entleerung von etwas Blut, Schleim oder Stuhl.

- veränderte Stuhlgewohnheiten, z.B.. bleistiftdünner Stuhl; Wechsel von Verstopfung und Durchfall

- wiederholte, krampfartige Bauchschmerzen, die länger als eine Woche anhalten.

- häufiger Stuhldrang; Entleeren von auffallend übelriechenden Stuhl

- Blässe, ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall, Gewichtsabnahme

tastbare Verhärtung im Bauchraum und/oder vergrößerte Lymphknoten

Wenn Sie eine oder mehrere dieser Beschwerden beobachten: Suchen Sie bitte ihren Arzt auf !

Natürlich können derartige Symptome auch bei anderen, gutartigen Darmerkrankungen auftreten. Daher müssen die Symptome durch Untersuchungen abgeklärt werden.

Ich freue mich, auf weitere Meldungen von Ihnen!!!

Ihren Mann wünsche, dass die Darmspiegelung kein positives Ergebnis (Tumor), sondern negativ ausfällt.

Allen Beiden ein schönes Wochenende.

Gruß

Güsi

Paul

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Sonntag, 6. Mai 2018 - 08:53

Liebe/er Güsi, habe gestern am späten Abend erst Ihre Nachricht gelesen. Vielen Dank dafür! Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mich schlecht und falsch ausgedrückt habe, bitte um Nachsicht. Ich hätte schreiben müssen: "nach dann 8 wöchiger Wartezeit..." (z.Zt. sind erst 6 Wochen rum). Ich hebe das nur hervor weil die Magen-Darm-Spiegelung erst Anfang der 21.KW stattfinden soll, Vorgespräch Ende 20. KW. 8 Wochen Wartezeit zwischen dem Ergebnis Hämoglobin im Stuhl bis zur Spiegelung sind wirklich ein langer Zeitraum und ich nehme an, dass das besonders bei mir am Nervenkostüm zerrt. (da kommt man auf die dümmsten Vorstellungen - jedenfalls ich und sämtliche Logik wird an den Nagel gehängt) Wir sind eigentlich nicht die Typen, die sofort Panik schieben und das Internet zu Rate ziehen. (letzteres passt eh selten auf den einzelnen Krankheitsfall und so war für mich die nervliche Belastung nach jetzt 6 Wochen kaum noch auszuhalten) Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mir alles Punkt für Punkt erklärt haben. Ich selbst hatte mir verboten Google intensiv zu bemühen.

Die von Ihnen aufgezählten Symptome - nein, die sind glücklicher Weise nicht vorhanden. Einzig und allein das versteckte Blut im Stuhl machte uns sprachlos. Sozusagen aus heiterem Himmel. Zwischenzeitlich hatte mein Mann auch schon Ultraschall Bauchraum und Ultraschall Untersuchung beim Urologen - beides unauffällig. 

Ich finde es unglaublich toll, dass Sie als ehrenamtlicher Mitarbeiter des ILCO Menschen mit Rat zur Verfügung stehen. Das ist sicher nicht immer einfach.

Herzlichen Dank noch einmal. Wir sind ruhiger geworden und mein Mann geht zur Spiegelung.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag bei dem herrlichen Frühlingswetter! 

Danke, dass ich mich wieder melden darf  - Danke, dass Sie alles so genau geschildert haben - Danke für Ihre Zeit!

Liebe Grüße Pauline