Manuela Stadler
1 postsMein Papa wurde vor zwei Wochen aufgrund akuter Bauchschmerzen in die Klinik eingeliefert. Es wurden verschiedene Untersuchungen gemacht, u.a. ein CT, Ultraschall und auch eine Darmspiegelung. Bei der 1. Darmspiegelung kamen Sie nicht weiter und haben die Darmspiegelung dann abgebrochen. Zwei Tage darauf erfolgte der 2. Versuch. Der hat geklappt und es wurde ein verdächtiger Befund festgestellt. Die Ärzte sagten beim Gespräch, dass eine Biopsie gemacht wurde, sie aber sicher sind, dass es bösartig sind, weil die Kollegen, die die Darmspiegelung durchgeführt haben, 3000 Darmspiegelungen im Jahr machen und dementsprechend große Erfahrung machen und das erkennen können. So wie es aussieht aus den ganzen Untersuchungen und der Spiegelung, hat es noch nicht gestreut. Die Größe ist ca. 3 cm. Es soll umgehend operiert werden, da es ja schon Beschwerden verursucht. Der Stelle ist im Dickdarm, also nicht im Mastdarm. Der Plan war dann, das mein Dad am Montag (also am 1.10) nach Hause sollte und am darauffolgenden Montag wieder kommen sollte um dann am 9.10. (Dienstag) operiert zu werden. Als meine Mama am Montag in die Klinik kam, hieß es, sie wollen noch ein Röntgenbild machen und er darf am Dienstag heim. Am Dienstag um 10 Uhr wollte sie ihn abholen dann kamen erneut die Ärzte und sagten (ich war hier nicht mit dabei), dass der Pathologe bei der Biopsie kein eindeutiges Ergebnis stellen konnte, da zu wenig Material vorhanden war. Die Darmspiegelung muss nun (innerhalb von 2 Wochen) zum dritten Mal wiederholt werden, weil sie ein eindeutiges Ergebnis wollen, vielleicht ist es ja doch kein Krebs sondern eine Entzündung. Eine Entzündung sieht in der Koloskopie doch sicher anders als als ein Tumor oder liege ich da falsch - bei "3000 Darmspiegelungen und so viel Erfahrung" sollte so etwas dann auch erkannt werden!? Sie wollen natürlich nicht unnötig operieren, deshalb jetzt noch eine Darmspiegelung. Bin ziemlich durcheinander, zum einen hofft man natürlich, dass es vielleicht doch kein Krebs ist, zum anderen bin ich aber auch wütend, weil drei Darmspiegelungen in drei Wochen sicher auch nicht "gesund" für den Körper sind. Hatte jemand schon einmal eine ähnliche Erfahrung? Mein Vertrauen in die Ärzte dort ist auch nicht mehr sehr groß ...
herirein
343 postsHallo Manuela,
ein Krebsverdacht haut einen natürlich zunächst einmal um. Wenn bei Deinem Vater eine Wucherung in der Dickdarmschleimhaut festgestellt wurde, kann es sich um einen Polypen oder/und um ein Krebsgeschwulst handeln.
Bei meiner Darmspiegelung wurden gleich 4 solcher Geschwulste festgestellt und gleich mit einer Schlinge abgetragen. Drei davon waren harmlose Polypen und der Vierte war leider sehr nah am Schließmuskel mit Krebszellen durchsetzt.
Möglicherweise hat man bei der Biopsie nur einen Anteil eines noch nicht bösartigen Tumors erwischt und wird wohl bei der nächsten Spiegelung den Geschwulst auch mit einer Schlinge abtragen wollen um erstens ein sicheres Krebsergebnis zu bekommen oder was auch möglich ist, einen Krebsbefund auszuschließen.
Zudem sind früh erkannte Darmkarzinome sehr gut heilbar und machen außerhalb des Mastdarms viel seltener Metastasen. Macht Euch nicht zu viel Gedanken darüber, was alles schlecht sein kann, sondern lasst bitte auch Gedanken zu, die einen harmloseren Befund zulassen.
Dir, Deiner Familie und vor allen Dingen Deinem Vater alles Gute
mit herzlichen Grüßen, Heri
Daniel Schreiber
140 postsNun, ich denke mal das es erst mal gut ist wenn sie deinen Vater gründlich untersuchen um einer vielleicht unnotwendigen OP vorzubeugen. Auch sollten wir soviel wie möglich Vertrauen in die medizinische Betreuung haben. Sieh es mal so: Die vielen tausend Male, wo eine OP gut geht und der Patient geheilt worden ist liest und sieht man nix in den Medien. Aber wehe es geht einmal nicht gut... das wird dann breitgetreten...
Auch wenn sich das Personal bei der Darmspiegelung ziemlich sicher ist, das es Krebs ist, können und dürfen sie wohl keine Diagnose stellen. Dafür ist der Arzt zuständig.
Bei mir haben sie auch schon während der Spiegelung gesagt das alles auf Krebs hindeuten würde. Ich selber habe nix auf dem Schirm gesehen, sah alles normal (gesund) aus. Aber sie sollten Recht behalten.
Nun ist die Diagnose Krebs oder vielmehr das ein Tumor gefunden worden ist kein Weltuntergang, aber auch nichts womit zu spassen ist.
Bei mir vergingen von der ersten Diagnose (also Erstverdacht) beim Hausarzt bis zur OP 14 Tage. Ist nun 8 Wochen her. Geht mir persönlich jedoch (noch) schlechter als vor der OP.
Aber den Ärzten zufolge wurde der Tumor zu 100% entfernt und mein Allgemeinzustand sollte sich auch merkbar verbessern. Sollte er auch, habe ja noch ein paar Jahre zu arbeiten.