Clara

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Mittwoch, 12. Dezember 2018 - 19:54

Hallo, ich hatte heute meine zweite Koloskopie! Bei der ersten würde ein Adenom 3cm entdeckt! Es wurde nicht entfernt sondern nur ein reiskorngrosse Gewebeproben entnommen. Histologie der  kleinen Probe: Tubuläres Adenom der Schleimhaut mit geringgradiger Dysplasie! Die Entfernung erfolgte nun aus Sicherheitsgründen mit Koloskopie im Spital 

! Nun zu meinem Problem: Eigentlich habe ich mir keine Sorgen gemacht das etwas bösartiges sein könnte wegen der ersten Histologie! Der Arzt heute meinte aber das bei der Größe es links gut und rechts bösartig sein kann und es trotzdem bei der kompletten Histologie des ganzen Ding ein Karzinom sein kann!

Hat jemand Erfaheing damit denn mein Kopfkino bringt mich um!

Ich hatte Blut im Stuhl, bin 45 und wurden durch  es entdeckt! 

herirein

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Mittwoch, 12. Dezember 2018 - 21:48

Hallo Clara,

ein Adenom ist letztlich nichts anderes als eine aus Darmschleimhaut entstandener gutartiger Tumor oder auch Polyp genannt. Weil einige der Polypen dazu neigen zu entarten also bösartig zu werden, entfernt man sie und führt sie einer gründlichen pathologischen Untersuchung zu.

Das hat man bei Dir richtiger Weise gemacht. Jetzt solltest Du soviel Geduld aufbringen, das Ergebnis des Pathologen abzuwarten. Wahrscheinlich ist alles gut. Selbst wenn in einzelnen Zellen ein stärkeres Wachstum erkannt wird, bedeutet es in aller Regel, dass dieser Polyp die Neigung entwickelt hat irgend wann einmal zu entarten. Jetzt kann er Dir nichts mehr tun!

Mit regelmäßigen Darmspiegelungen wird als Nachsorge jede neu entstehende Polypenknospe gleich wieder entfernt und schützt Dich auch weiterhin vor Darmkrebs.

Ich weiß, das Kopfkino lässt sich nicht so ohne Weiteres ausschalten, aber sich zu viel sorgen macht krank.

Ich drücke Dir die Daumen, dass alles harmloser ist, als es im Moment scheint.

Gruß Heri

Clara

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Mittwoch, 12. Dezember 2018 - 22:02

Danke dir für deine Anwort! 

Was meinst du damit „jetzt kann er die nichts mehr tun“? Wenn er nun weg ist -aber trotzdem bösartige Zellen drinnne waren - ist die Gefahr dann gebannt? 

Clara

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Mittwoch, 12. Dezember 2018 - 22:04

Warum erkranken denn dann noch immer so viele an Darmkrebs? Dann könnte man ja bei jedem den den bösartigen Polypen bei der Koloskopie entfernen, und die Sache wäre erledigt!?

herirein

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Donnerstag, 13. Dezember 2018 - 10:50

Bis auf wenige Ausnahmen von besonders aggressiven Tumorzellen, kann man das so stehen lassen. Besonders aggressive Tumoren haben bereits vor der Entdeckung gestreut.

Wenn in einer polypösen Veränderung bösartige Zellen sind, handelt es sich bereits um ein Karzinom. Da reicht es nicht mehr nur den Geschwulst selbst zu entfernen. Scheinbar ist Dir meine Erklärung zur Polypen-Entfernung als Vorbeugung vor Darmkrebs nicht verständlich genug.

Die wenigsten Polypen entarten zum Krebs. Nur einige davon haben die Veranlagung irgend wann einmal zu entarten. - Um es nicht dazu kommen zu lassen, macht man Darmspiegelungen um alle Polypen jedes mal zu entfernen. Dabei ist es möglich, dass sich bereits nach einigen Monaten oder wenigen Jahren neue Polypen (gutartige Tumore der Darmschleimhaut) entwickelt haben, aber genau so möglich, dass erst nach 5 oder 10 Jahren oder nie sich ein neuer Polyp entwickelt.

Noch einmal, ein Polyp ist grundsätzlich ein gutartiger Tumor, der nie Probleme machen wird. Wenige davon tendieren, sich irgend wann in einen bösartigen Tumor umzuwandeln. Um diese Möglichkeit auszuschalten, werden alle Polyen entfernt. Krebs entwickelt sich grundstzlich aus gesunden Zellen. In einer Zelle wird durch äußere oder genetische Einflüsse die DNA verändert, dass sie nicht mehr dem natürlichen Zelltot zugeführt werden können, wie alle normalen Körperzellen. So kommen zu der einen Tumorzelle durch Teilung immer neue bereits entartete Zellen hinzu.

Der Pathologe kann solche Zellen von normalen Zellen u.a. an der Zellkernstruktur unterscheiden.

Gruß Heri