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Sonntag, 20. Januar 2019 - 14:51

Hallo!

Zunächst einmal möchte ich allen betroffenen viel Kraft wünschen und bedanke mich bereits jetzt im Voraus bei allen hier für ihre Antworten!

Ich bin weiblich, 22 und habe diese Woche ein Vorgespräch für eine Darmspiegelung, die dann 2 - 3 Wochen später folgen soll. Während ich die Untersuchung einerseits kaum erwarten kann, um endlich Klarheit zu haben, könnte ich andererseits ständig weinen aus Angst vor der Diagnose Darmkrebs, obwohl ich noch recht jung bin und auch keine erblichen Risikofaktoren bestehen. Trotzdem sehe ich nich ständig in der Praxis sitzen und hören, dass sich meine schlimmste Angst erfüllt hat...

Konkret ist es so, dass ich schon immer eine recht empfindliche Verdauung hatte, aber mir meine sporadisch auftretenden Beschwerden nicht den Anlass gaben zum Arzt zu gehen (hin und wieder Durchfälle, ab und an Schleim). Während eines Auslandsaufenthaltes im Herbst 2018 war ich aber viel allein und hatte Zeit, sowohl zum Grübeln als auch zum Googeln, woraufhin ich mir begann große Sorgen zu machen und die Beschwerden natürlich schlimmer wurden. Als sie sich, anders als erwartet, zu Hause nicht wieder besserten, ging ich zu meinem Hausarzt, der mir etwas für den Darmaufbau und gegen die Blähungen verschrieb, da meine Hauptsymptome damals Blähungen und weiche Stuhlgänge waren. Noch bevor das Zeug zu wirken beginnen konnte, steckte ich mich mit einer Magen-Darm-Grippe an. Als ich mich von all dem erholt hatte, war ich erst mal guter Dinge und mein Stuhlgang wieder fest. Danach stellten sich aber immer wieder Schleimbeimengungen ein (ohne Durchfall), die nun wirklich zum ständigen Begleiter und meinem größten Sorgenkind geworden sind. Hinzu kommt, dass ich nun insgesamt 4x kleine Blutfäden am Toilettenpapier bzw. mit dem Schleim vermischt vorgefunden habe, was mich komplett fertig macht. Als ich meinem Hausarzt davon erzählt habe, tippte er auf Schleimhautirritationen, in Bezug auf den Schleim auf eine verschlimmerte Symptomatik wegen meiner Psyche und meinte nur, er könne sich nicht vorstellen, dass eine Koloskopie irgendetwas zeigt, vor allem, da meine Blutwerte perfekt sind. Nahrungsmittelunverträglichkeiten konnten bis auf eine wahrscheinliche Histaminintoleranz ausgeschlossen werden und meine via Ultraschall untersuchten inneren Organe sehen laut Internisten auch top aus. Dieser riet mir aber zur Koloskopie, da der Schleim auf ein entzündliches Geschehen hindeuten könnte.

Von Krebs war also nie die Rede und ich weiß auch, dass dies in meinem Alter eher unwahrscheinlich ist, dennoch bin ich voller Angst, dass das Schlimmste eintritt, da man eben auch immer das Schlimmste liest. :((

Zusätzlich habe ich auch noch abgenommen, was ein weiteres Symptom sein könnte, aber vermutlich eher vom Stress herrührt, mich aber trotzdem total verunsichert...

Ich weiß einfach nicht mehr was ich glauben soll, nichts ergibt Sinn von meinen Symptomen her  (z.B. diese plötzliche Auftreten von Blut, das ist einfach neu...) und ich stehe schon komplett neben mir, aus Angst bereits ganz schlimm erkrankt zu sein, weil ich nicht früher zum Arzt bin und dies nun zu fühlen... Irgendwie kann ich meinem Gefühl einfach nicht mehr vertrauen und meine Gedanken drehen sich nur noch im Kreis..:/

Aja und falls das relevant ist: mein Onkel leidet an einer CED, mein Opa tat es vermutlich auch und meine Mama an Hämorrhoiden, ansonsten sind keine Darmerkrankungen bekannt...

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Sonntag, 20. Januar 2019 - 15:19

Hi,

ich glaube nicht, dass du Darmkrebs hast. Sonst hättest du keine perfekten Blutwerte. Bis zu der Darmspieglung wirst du es schon durchhalten und dann wirst du es noch mal bestätigt bekommen, dass da nichts ist.

BG  Olli

Daniel Schreiber

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Sonntag, 20. Januar 2019 - 20:40

Olli, auf Blutwerte kann man sich nicht 100% verlassen. Meine Werte waren zB auch ok und der Hausarzt meinte es wäre eher kein Krebs. 

Wo dein Arzt Recht hat ist das deine Symptome auch auf andere Krankheiten hindeuten können. Ja, und die Psyche spielt auch eine Rolle. 

Das was gut ist das bei dir die Untersuchungen weitergehen. Mit der Darmspiegelung wird 100%ig geklärt ob du einen Tumor im Darm hast oder nicht. 

Bei mir wurde auch (für mich ganz überraschend) Darmkrebs bei der Spiegelung entdeckt oder, falls diie Ärzte schon einen Verdacht hatten, dieser bestätigt. 

Danach ging alles sehr, schnell. Rein ins KH, operiert und fertig. Das was der Chirug mir noch vor der OP sagte war das die OP nicht schlimmer sei als ein Kaiserschnitt.

Und ich muss sagen, von der OP selber habe ich nix mitgekriegt (logisch unter Vollnarkose) und die OP- Schmerzen hatten wir  sehr gut im Griff. 

Nützt nix dich jetzt schon verrückt zu machen, deine Spiegelung ist doch recht zeitnah. Bis dahin entspanne dich. |Und selbst wenn sie einen Tumor entdecken sollten ist das noch lange kein Todesurteil. Habe von  Menschen aus meinem Umfeld  gehört die sind beide über 100 geworden. 

Ist nur eine Vermutung, aber du bist noch so jung das, falls sie einen Tumor im Darm entdecken sollten, dieser sicher gut operabel sein wird. 

Ich bin zb 46 und mein Tumor wurde (Gott sei Dank) rechtzeitig entdeckt und auch entfernt. Und hier im Forum wurden noch mehrere erfolgreich gegen Krebs behandelt. 

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Sonntag, 20. Januar 2019 - 21:26

Danke Euch beiden für eure Antworten. Mich macht einfach diese Ungewissheit so fertig, ich sollte eigentlich mein Studium abschließen und etwas dafür tun, bin aber teilweise total abgelenkt. Nachdem ich heute so völlig fertig und voller Angst war, hat meine Mama gemeint, dass wir morgen mal im Krankenhaus in unserer Nähe anrufen, um nachzufragen, ob es dort schneller einen Termin gibt, da sie meine Angst nicht weiteransehen kann. Mal schaun.

Dass Krebs nicht immer tödlich enden muss, habe ich eh schon oft genug in meinem Umfeld gesehen, aber man malt sich dann eben trotzdem das Schlimmste aus und dass ich mich bereits in einem Darmkrebsforum herumtreibe macht das alles sicher nicht besser. Ich hab einfach so Angst, dass mir mein Leben, so wie es jetzt ist, genommen wird.

Daniel Schreiber

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Montag, 21. Januar 2019 - 06:57

Ich kann dich verstehen, bei mir war die Zeit zwischen Diagnose und OP am Schlimmsten. Man weiss ja nicht was auf einen zukommt. (jedenfalls nicht wenn es das 1. Mal ist). 

Sicherlich hat man auch Angst. Mir wurde die jedoch ziemlich schnell genommen. Auch wenn man sich selbst Scheisse fühlt und man sich vom KH-Personal viel mehr Zuwendung wünscht (weil man ist ja ach so krank), im Nachinnein war das vollkommen richtig. Denn sie haben dadurch nicht noch mehr das Gefühl verstärkt, das man "todsterbenskrank" ist. War ein Patient wie viele andere, egal ob man mit Blindarm oder gebrochenem Bein lag.

Das Lustige war, als ich ins KH bin zum OP-Termin hatte ich nicht richtig den Brief durchgelesen. Bin sofort auf die Krebsstation. Die wollten mich aber (noch) gar nicht haben und es stellte sich heraus das ich auf die Chirugie musstecheeky

Wichtig ist sich nicht verrückt zu machen. Lass es erst mal in Ruhe auf dich zukommen, kümmer dich um die Sachen die du eigentlich vorhattest. 

Du hast doch einen Termin der gar nicht lange hin ist. Wenn ich da von anderen Fällen höre... Meine Mutter zb bekam erst nach 3 Monaten ein Termin... 

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Montag, 21. Januar 2019 - 07:54

Danke, dass du deine Erfahrungen mit mir teilst, aber eigentlich hoffe ich doch sehr, dass es etwas anderes ist...

Bezüglich des Termins, hätte ich dort, wohin ich ursprünglich überwiesen wurde, ein halbes bis 3/4 Jahr warten müssen, nachdem mein Hausarzt aber gesehen hat, wie nervös ich schon bin, hat er zuerst einmal versucht mich zu beruhigen und war dann aber so nett mir eine neue Überweisung ohne Datum und ohne Arzt darauf zu geben, sodass ich selbst herumtelefonieren und den schnellstmöglichen Termin suchen konnte.

Donnerstag, 24. Januar 2019 - 19:25

Ich wahr Freitag letzte Woche beim Arzt und das ebenfalls wegen dem Darm, habe Durchfall und Schmerzen im linken Unterbauch, der Arzt meinte es sei eine Entzündung des Darms aber trotzdem hab ich Angst das es Krebs ist weil meine Mutter mit 36 an Darmkrebs starb mache ich mir total Sorgen drum 😕 meine Freundin sagt das ich mir keine Sorgen machen soll aber so einfach ist das nicht 😔 ich habe auch einen Termin morgen muss ich zur Besprechung in die Praxis und dan geht es hoffentlich gut aus für mich 😨 

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Freitag, 15. Februar 2019 - 14:54

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich an dieser Stelle zurückmelden, wie es mir ergangen ist, nachdem ich ja so tolle Antworten bekommen habe. :)

Also: Heute hatte ich meine Colo, vor der ich ja enormen Bammel hatte, aber es ist alles ok! Ich hab den Arzt nach der Untersuchung nur ganz kurz gesehen, da er mir nur sagen musste, dass alles soweit in Ordnung ist. :) In 2 Wochen hab' ich dann aber noch einen Termin zur konkreten Befundbesprechung, da der Arzt, wie im Vorhinein besprochen, Gewebeproben entnommen hat, um den ursprünglichen Verdacht einer Entzündung völlig ausschließen zu können. 

So kann es also gehen! Danke euch allen sowie alles Gute für euren weiteren Weg und allen Mitlesern kann ich nur raten, sich nicht so stressen zu lassen, wie ich. :)

Und @Christian, ich hoffe, auch für dich gab es Entwarnung!

Daniel Schreiber

140 posts
Freitag, 15. Februar 2019 - 20:54

Na bitte. Aber Ärzte müssen doch dranbleiben und rausfinden was dir wirklich fehlt??? Aber vielleicht bist ja jetzt beschwerdefrei und alles was war war nur eine Kopfsache? 

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Donnerstag, 4. Juli 2019 - 08:29

Hallo Daniel,

leider hab ich irgendwie verschwitzt zu antworten...

Also dem wurde schon noch weiter nachgegangen. Nachdem der Internist vor der Spiegelung schon meinte, ich solle wegen dem Histamin aufpassen, hat der andere Arzt dann noch gemeint, ich könne auch mit Gluten herumprobieren. Da ich aufgrund meines Studiums bis jetzt viel gependelt bin, ging das kaum, aber du hast recht, dass die Beschwerden sich so extrem verschlimmert haben, war schon auch Kopfsache. Sehr interessant finde ich auch, dass der Schleim zwar nicht ganz wegging, aber weniger wurde, seit ich die Pille nicht mehr nehme!

LG