8 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 01:03

Hallo zusammen,

ich hatte heute eine Koloskopie aufgrund meiner Beschwerden (seit längerem Schübe mit Durchfall/Verstopfung abwechselnd, mit Schmerzen linker Unterbauch und leichtem Fieber manchmal).

Das Resultat (u.a.):
Kolon - alles normal, ausser die Sigmaschleimhaut ist stark verdickt und gerötet.

Beurteilung ist : Verdickte Sigmaschleimhaut

Polypen wurden keine gefunden, es wurden aber einige Biopsie-Proben gemacht.

Jetzt habe ich recht Panik - kann eine verdickte Sigmaschleimhaut auch durch Krebs verursacht sein?? Ist es gar möglicherweise "Krebsgewebe"?

Beim Verlassen der Praxis habe ich (noch etwas benebelt von der Narkose) so halbherzig gefragt ob bei meinem Befund Krebs ausgeschlossen werden kann - ich kann mich aber nicht an eine klare Antwort erinnern...

Zusätzlich wurde mein Blut entnommen für weitere Tests und ich muss eine CT Abdomen machen. Das macht mir echt Angst, bin fast dem Weinen nahe..

Ich habe aber auch gelesen dass verdickte Darmwand durch Entzündungen entstehen kann - ich weiss Morbus Crohn etc. sind auch keine "guten" Krankheiten aber wäre natürlich weniger schlimm als Krebs.... Bin echt super verunsichert ....... 

Weiss da jemand von euch Rat? Ich entschuldige mich, ich weiss das sind so typische Darmkrebs-Panik Fragen die häufig kommen.. aber ich weiss einfach nicht weiter

346 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 03:09

Ja, könnte Krebsgewebe sein. Warum soll man sonst auch ein CT Abdomen machen? Die wollen bestimmt schauen, ob und wie viele Metastasen schon da sind. Mein Rat wäre, deinen Arzt solche fragen zu stellen!

8 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 10:51

Also der Arzt meint nach meiner Nachfrage, es sei eher nicht von Krebs auszugehen, die Biopsien-Resultate müssen aber abgewartet werden.. 10 Tage Warten (!!! frown)...

Die CT kann auch bei enzündlichen Erkrankungen angewandt werden um diese zu Bestätigen. Es wird auch nur der Bauchraum untersucht. Metastasen könnten ja auch in der Lunge sein.

Da meine Schübe schon seit Jahren bestehen und es dazwischen mir bestens geht wäre eine Entzündliche Krankheit eher zutreffend. Vielleicht wäre ich bei Darmkrebs schon tot, wobei der kann sich ja auch sehr langsam entwickeln..

Ist es denn nicht so dass in meisten Fällen ein Polyp oder eine Verwachsung Darmkrebs anzeigt? Kennt Ihr Fälle bei welchen ohne Polypen Krebs diagnostiziert worden ist??

Mann, das wird echt eine harte Zeit...

346 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 12:11

Es gibt HNPCC, das steht für Hereditäres nicht polypöses Kolonkarzinom. Ist aber sehr selten.

hopeful

51 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 20:25

Hallo...

Es tut mir leid, dass du so eine Panik hast, kann dich aber auch verstehen. Leider kann ich dir da fachlich auch nichts zu sagen. Mein Eindruck ist aber, dass es eher kein Krebs ist, wenn du die Beschwerden schon seit Jahren hast. Ich glaube, dass man dann schnell in so eine Schiene rutscht und sich das Schlimmste ausmalt. Ein CT Abdomen wird  aus diagnostischen Gründen und zur Sicherheit gemacht um nichts zu übersehen.

Wünsche dir viel Kraft, die Tage bis zum Ergebnis durchzustehen. 

LG yes

8 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 20:59

Hallo Hopeful,

ich danke dir sehr für die netten und unterstützenden Worte, das bedeutet mir viel.

Ich glaube auch dass Krebs sehr unwahrscheinlich ist in meinem Fall, allerdings nicht 100% ausschliessbar - ich denke der Arzt ist derselben Auffassung möchte es aber wohl nicht so ganz direkt sagen damit ich mir keine zu grossen Sorgen mache.. leider nicht geglückt :)

Auch klar ist dass Krebs nicht ein Todesurteil ist, es gibt auch bei fortgeschrittenem Stadium die Hoffnung auf Heilung. Meine Mutter hatte Lungenkrebs (sie raucht seit jugendlichem Alter) - ich bin 40 Jahre alt, meine Mutter 68 - ich habe erlebt durch sie wie es ist die Diagnose zu erhalten und das Durchmachen von Chemotherapie/Bestrahlung - es ist unglaublich hart aber sie lebt noch und erholt sich nun von Tag zu Tag.

Darmkrebs hat es in meiner Familie nie gegeben, deshalb glaube ich nicht an die vererbbare Krebsvariante.

Echt schwierig, aber ich hoffe das beste.

Daniel Schreiber

140 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 22:59

Bei mir wurde zb Krebs festgestellt ohne das ich vorher Polypen oder dergleichen hatte. 

Auch hâtte ich niemals geglaubt das ich Krebs hatte als ich bei der Spiegelung war. Sah alles schön frisch aus... Um so mehr der Schock als der Arzt dann sagte das er ziemlich sicher sei  (aufgrund der langen erfahrung) das es Krebs sei, man aber die Gewebeprobe abwarten müsste... Naja, der Arzt hatte Recht...

Also wenn der Arzt mein das es kein Krebs ist, würde ich das erst mal glauben. Klar ist da noch Zweifel, aber es hilft doch nicht.

Hauptsache deine Ärzte suchen weiter nach der Ursache deiner Beschwerden wenn du keinen Tumor haben solltest. 

8 posts
Donnerstag, 14. Februar 2019 - 23:45

@Daniel - wie waren denn deine Symptome? Ähnlich wie bei mir? Und weisst du noch was genau der Arzt bei der Spiegelung entdeckt hat?

Na wenn der Arzt Krebs klar erkannt hätte geh ich davon aus dass er es mir schon gesagt hätte, oder?

Leider hat er ja eben nicht klar gesagt es ist kein Krebs, hatte eher das Gefühl er weiss nicht warum die Schleimhaut verdickt ist - kann ja aber eben auch Entzündliche Ursache haben.

Ach, schon nervenaufreibend diese Gedankenspiele.. man dreht einfach zu sehr im Kreis.

Daniel Schreiber

140 posts
Freitag, 15. Februar 2019 - 20:47

Donnerstag, 14. Februar 2019 - 23:45

@Daniel - wie waren denn deine Symptome? Ähnlich wie bei mir? Und weisst du noch was genau der Arzt bei der Spiegelung entdeckt hat?

Ich habe nichts gesehen, in meinen Augen war alles frisch.

Meine Symptome waren Gewichtsverlust (ca 10kg innerhalb von 6 Monaten) sehr unregelmässiger Stuhlgang, teilweise sehr häufig. Wenig Energie irgendwas zu machen. Hatte von deshalb eher an ein "Burn Out" gedacht. 

KEIN sichtbares Blut im Stuhl,aber nachweisbar in der Stuhlprobe. KEINE Schmerzen. (die habe ich jetzt ) Stuhl war in Konsistens und Form eigentlich wie immer. Also kein "Bleistiftstuhl" oder ähnliches. 

Glaube schon das dir das dann dein Arzt gesagt hätte. Warum soll er was schön reden was nicht schön ist? Wie dein Arzt schon richtig sagte: Er "vermutet" das es kein Krebs ist. Er kann das nicht mit Gewissheit sagen, da nur die Gewebeprobe die in der Pathologie untersucht wird, 100% Aufschluss gibt ob und welcher Tumor. Und auf diese Ergebnisse wartet dein Arzt genauso wie du. 

Was habt ihr denn vereinbart wie du informiert wirst? Anruf? persönliches Gespräch? Ich weiss gar nicht mehr wie es bei mir war, ich glaube die haben mich angerufen. 

Ich habe mich nicht verrückt gemacht, weil ich das Gefühl hatte, "noch nicht dran zu sein". Habe den Ärzten vertraut und siehe da, nach 6 Monaten bin ich immer noch da. 

Was mir erst hinterher so richtig bewusst wurde das ich ja gar nicht auf der "Krebsstation " lag sonder "nur" auf der Chirugie. Der Eingriff bei mir wurde auch mit einem "Kaiserschnitt" verglichen. Naja, ich als Mann kann das schlecht vergleichen. Der Chirurg wollte mir vielleicht auch nur eventuelle Ängste nehmen indem er verdeutlichte, das es ein Routineeingriff sei. Lag ja auch nicht lange auf Station. Mittwochs operiert und Sonntags ging es schon wieder nach Hause. 

Also selbst wenn bei dir die Diagnose entgegen aller Odds "Krebs" sein sollte, das ist noch lange kein Todesurteil, auch wenn es gerne in den Medien so dargestellt wird. 

8 posts
Samstag, 16. Februar 2019 - 21:51

@Daniel Schreiber:

Vielen Dank für deine sehr interessante Antwort! smiley

Bei mir sind es ganz andere Symptome - ich habe Schmerzen (Krämpfe bei Verstopfung), nie hatte ich Blut im Stuhl  - es wurde mal als ich beim Hausartzt war vor etwas mehr als 1 Jahr sogar das Blut auf unsichtbares Blut untersucht und es wurde nichts gefunden, kein Gewichtsverlust - habe auch eigentlich grossen Appetit und fühle mich auch ausserhalb der Schübe ganz normal und gut.

Trotzdem denke ich kann Krebs nicht ausgeschlossen werden, auch wenn die Zeichen und die ärtztliche Tendenz weg davon geht.

Bei meiner CT gestern wollte mir z.B. die Radiologin keine Auskunft geben ob was zu sehen ist, sie sagt sie ist nicht ausgebildet dazu, das wird die Ärztin machen. Nicht gerade toll, da ich mich natürlich frage dass sie etwas gesehen hat es aber nicht sagen darf - aber selbst da fangen natürlich die Spekulationen an - hat sie Krebs gesehen, oder nur Hinweise auf Entzündliche Krankheit, oder gar nichts..

Ich denke momentan sehr positiv weil eben vieles gegen Krebs spricht, trotzdem muss ich mich auch damit auseinandersetzen was wäre wenn es doch Krebs ist - sonst ist der Schock dann zu überwältigend.

Und wie du sagst ist es ja kein Todesurteil, wichtig ist dass wenn etwas ist endlich dagegen was unternommen wird.

Andreas

246 posts
Montag, 18. Februar 2019 - 10:16

Hallo,

Zitat: Und wie du sagst ist es ja kein Todesurteil, wichtig ist dass wenn etwas ist endlich dagegen was unternommen wird.

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass selbst bei der Diagnose Krebs, nicht gleich Qualen, Schmerzen, Durchfall usw. zu bedeuten hat. Wenn ich so auf meinen Verlauf zurück schaue, bekomm ich fast ein schlechtes Gewissen. Ich nehme Capecitabine 4000 mg/Tag. Ich habe wenig Nebenwirkungen. Klar, oft ko und die Beine tun mir weh aber das ist ja nix. Ich kann bis jetzt alles machen. Hoffe natürlich auch, dass es so bleibt. Habe noch Chemo bis Mitte März. Also Endspurt.

Ich wollte mich dadurch nicht hervorheben, angeben oder sonst etwas. Ich wollte nur sagen, dass es auch mal "gut" laufen kann. Bischen die Angst nehemen. Ich hatte ja auch mega Angst nach der Diangnose, muss ich zugeben. Und natürlich gab es auch bei mir eine schwere Zeit. Gerade die erste Chemo mit gleichzeitiger Bestrahlung war echt Mist. Trotzdem überstanden.

Man ließt oft nur das "negative", zu selten, dass es auch erträglich ist. Das wollte ich damit sagen.

Es tut mir natürlich für alle sehr sehr leid, denen es nicht so gut dabei geht. Das will ich ganz deutlich sagen! An dieser Stelle...durchhalten und alles alles Gute!

LG Andy

8 posts
Mittwoch, 6. März 2019 - 15:12

Danke Andreas, es ist Mut machend zu lesen dass Krebs nicht das Ende bedeutet. Ich denke jeder Fall ist sehr individuell und man sollte nicht gleich mit dem schlimmsten rechnen.

Habe jetzt ein Update zu meinem Fall:

Das Resultat ist leider aber noch immer keines (!). In meinem Fall weiss der Arzt schlicht nicht was mir fehlt. Im Prinzip "fehlt" mir nur die Verdickung der Darmwand im Sigma-Bereich. Sonst ist alles ok, weder Biopsien noch Blutwerte oder Computertomographie zeigen etwas auffälliges was Krebs- oder Entzündungserkrankung bedeutet. Die CT bestsätigt im Prinzip nur die verdickte Darmwand, sonst alles unauffällig.

Das wäre eigentlich gute News, wenn da nicht einfach noch immer die Verdickung und damit mein Hang zu Verstopfung und Durchfall wären.

Es wird vorläufig von "atypischer Diverktikulitis" ausgegangen. Was heisst dass sich Divertikel im Darm schubweise entzündet haben und zur Verdickung geführt haben.


Es steht eine erneute Koloskopie an in zwei Monaten und erneute Tests von Blut, Stuhl und bei einem akuten Schub eine erneute CT.

Ich gebe Bescheid sobald ich definitiv weiss was ist, es kann ja sein dass Leser hier ähnliches erleben und sich fragen was es sein könnte.

Es ist echt schwierig manchmal ein "Leiden" welches man hat einzuschätzen wie dringend ein Arztbesuch deswegen ist. Oft hatte ich mir gesagt, da es ja nach 2-3 Tagen schon wieder gut gegangen ist es kaum was richtig ernstes sein wird.

Ich denke wenn es den Darm betrifft sollte man lieber zu früh den Arzt aufsuchen. Darminfekte oder ähnliches sind nicht vergleichbar mit Grippe, es kann eben auch viel ernster sein als es scheint.

Andreas

246 posts
Mittwoch, 6. März 2019 - 17:21

Hallo,

du hast auf jeden Fall alles richtig gemacht, als du zum Arzt gegangen bist. Nur die können dir wirklich weiterhelfen. Schön, dass du von dir hören lässt. Ist bestimmt für viel Interessant zu lesen.

Ich wünsche dir alles gute weiterhin!!! Natürlich gute Beserung.

LG Andy