Struppi

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Donnerstag, 14. März 2019 - 14:22

Bei meinem Mann (52) wurde bei der DS (auf mein Drängen hin, da Blutflecken in Unterhose) ein 13 mm "kleiner" Polyp entfernt, der sich als bösartig herausstellte.

Da er weder in Lymph- noch in Blutbahnen gewachsen war, konnte er komplett entfernt werden. Beim CT wurden keine Krebsherde im Körper gefunden werden. Er gilt im Moment als krebsfrei!

Nun wurden ihm vom Arzt 2 Möglichkeiten aufgezeigt: engmaschige Kontrolle vierteljährlich oder vorsorglich ca. 20 cm Mastdarm rund um den Krebsherd operativ entfernen, um die Wahrscheinlichkeit von ca. 5 % auf 0 zu bringen.

Da ja jede OP auch ein Risiko birgt, sind wir sehr verunsichert, wie er sich entscheiden soll.

Gibt es Erfahrungen diesbezüglich hier im Forum?

Danke fürs Mitteilen!

Flieder

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Donnerstag, 14. März 2019 - 20:10

Hallo Struppi, bei mir wurde im Februar 2018 ein 7 mm kleiner Polyp entfernt, der sich als bösartig herausstellte. Der Befund lautete Adenom mit schwerer Epitheldysplasie, G2. Da keine vollständige Entfernung sicher war, durfte ich innerhalb einer Woche wieder zur Darmspiegelung. Hier wurde eine Mucosaresektion durchgeführt, zum Glück ohne Befund! Die Nachsorge D S nach einem Jahr war ohne Befund und ich brauche erst wieder in 5 Jahren hin. Ich würde immer versuchen ohne OP auszukommen. Aber das ist abhängig vom genauen Befund. Die Experten hier können dir dazu sicher mehr sage, LG Andi

hopeful

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Donnerstag, 14. März 2019 - 22:48

Hallo an euch beide...

Auch bei mir begann die Darmkrebserkrankung mit einem Polypen, der im April 2013 schon bösartig war. Es handelte sich aber um Stadium 1 und ein geringes Risiko, so dass ich halbjährlich zur Nachsorge war und auch in größeren Abständen zur Darmspiegelung. Alles war immer in Ordnung und mein Gastroenterologe sagte immer, dass ich auf der sicheren Seite sei...

Von wegen...man muss, wenn auch mit geringer Wahrscheinlichkeit auch nach Jahren mit einem Rückfall rechnen. Bei mir ist dann ab Sommer 2017 wieder ein Adenocarcinom ausserhalb des Darms gewachsen und hat trotz einer geringen Größe Metastasen im Bauchfell und in der Leber gebildet. Ich hatte linksseitig dann häufig Bauchschmerzen, habe es aber fehlgedeutet, weil "bei mir ja nichts mehr passieren konnte" laut Arzt. Also auf solche Sprüche sich nicht verlassen!!

Ansonsten würde ich mich auch in keinem Fall operieren lassen, weil ich nicht weiß, ob das wirklich das Risiko senkt. Da hat man dann aber auch wieder eine Baustelle, die man nicht unterschätzen sollte.

Also meiner Meinung lieber regelmäßig zur Nachsorge und auch auf sich achten und in sich hinein horchen.

Alles Gute für euch, bzw den Ehemann, hopeful

Daniel Schreiber

140 posts
Donnerstag, 14. März 2019 - 23:45

Wie Hopeful schon sagt, in sich rein horchen und auf seinen Körper hören.

Ich bin letzten Sommer operiert wurden und gelte als "krebsfrei". Mein Köper fühlt sich nach der OP alles andere als gesund an...

Muss dazu sagen, das ich mich vor der OP keineswegs krank gefühlt habe. 

Von daher würde ich wahrscheinlich die engmaschige Kontrolle vorziehen, obwohl diese Darmuntersuchungen nicht gerade angenehm sind.

Die OP nur, wenn wirklich notwendig, ist meine Meinung. Eine Zweitmeinung eines anderen Arztes kann nicht schaden :-)

Und ein Restrisiko auf einen Rückfall besteht mit oder ohne OP!!

Dann sollte man sich fragen, wie geht es deinem Mann jetzt?  Würde er eine OP gut vertragen? oder ist er  eher etwas schächlich oder andere gesundheitliche Einschränkungen? 

hopeful

51 posts
Freitag, 15. März 2019 - 09:29

Guten Morgen, 

Ich möchte mich nochmals äußern, weil ich gestern nicht geschrieben habe, dass ich im März 2014 am Darm operiert wurde. Ich hatte Ende 2013 eine perforierte Divertikulitis genau im Bereich des Sigma, wo ich Monate vorher das Sigmacarcinom hatte. Ich konnte mich dafür entscheiden, ob ich einen Teil des Darms, das Sigma entfernen lassen möchte. Ich habe micj dafür entschieden, weil ich dachte, dass dann auch der Teil des Darms weg ist, wo ich den Krebs hatte.

Wie ihr gelesen habt, hat mir die Entfernung des Darmstücks/Sigma 20 cm nicht geholfen. Darmkrebszellen können sich auch an anderen Stellen festsetzen, auch ausserhalb des Darms wie in meinem Fall. Ich würde sicherlich auch noch eine zweite Meinung einholen.

Alles Gute für die Entscheidungsfindung, hopeful 

herirein

341 posts
Freitag, 15. März 2019 - 10:29

Hallo Struppi,

ob eine engmaschige Überwachung oder die Entfernung vom belasteten Darmstück den Krebs sicher beseitigt kann niemand versprechen.

Auch wenn zur Zeit weder befallene Lymphknoten oder Aussiedlungen in andere Organe mit bildgebenden Verfahren nachweisbar sind, können sich auch im frühen Stadium aus Primärtumor (Polyp) bereits einzelne Krebszellen über die Lymphbahn ausgesiedelt haben. - Das sind die genannten 5% die zur Zeit keine Diagnostik und Therapie sicher ausschließen kann.

Manche Ärzte versuchen in dieser Situation eine adjuvante Chemotherapie durchführen zu lassen um dieses Restrisiko weiter zu minimieren. Andere Arztmeinungen gehen dahin, diese Chemotherapie als Übertherapie zu bewerten.

Wieder andere Ärzte sind der Auffassung, dass ein intaktes Immunsystem ausreicht, evtl. vagabundierende, einzelne Tumorzellen selbst erledigen zu können. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine 100%ige Sicherheit vor einem Rezidiv nicht zu erreichen ist. - Siehe Beitrag "hopeful"! Letztlich bleibt die Entscheidung über den einzuschlagenden Weg dem Betroffenen selbst überlassen.

Ich wünsche Euch eine glückliche Hand für die Entscheidung

Herzliche Grüße, Heri

Struppi

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Freitag, 15. März 2019 - 12:45

Danke für Eure zahlreichen Nachrichten, Tipps und Hinweise.

Wir haben uns vorerst gegen die OP und für die engmaschige Kontrolle entschieden.

Der Termin für Sono und Blutabnahme ist im Mai.

Solange alles gut bleibt, werden wir es wahrscheinlich so machen.

Da ja zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen kann, welche Entscheidung die richtige ist, hilft nur Hoffen und Achtsamkeit.

Alles Liebe für Euch von Struppis Frau.