Bernd Heller

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Sonntag, 18. August 2019 - 12:31

Hallo, letzen Winter wurde bei mir Darmkrebs festgestellt. Im März 2019 wurde dann dieser Tumor entfernt. Vor der OP hatte ich einen CEA Wert von 6,8  und nach der OP dann 3,7, der dann vor der Karnkenhaus entlassung nochmal gemessen wurde und dann 2,81 aufzeigte. Nach den besagten 3 Monaten "Nachuntersuchung", war mein Wert bei 1,62 also richtig gut. Jetzt bekam ich die zweite Nachuntersuchung des CEA Wertes und der zeigt nun 7,32 auf, also viel zu Hoch. Als der Tumor festgestellt wurde war der Wert zur Erinnerung bei 6,80 und einen Tag vor der OP bei 7,21. Was haltet Ihr davon? Der Arzt möcht nun einen erneuten CT Scan durchführen. Jedoch hatte ich in diesem Jahr bereits 3 CT Scan und eine MRT. Die damalige Diaknose war ohne Befund also keine Metastasen. Nach der OP habe ich auch keine Chemo gemacht, denn es wurden alle Lymphknoten (2kleine) entfernt und großzügig noch weitere 20 Lymphknoten.  Meine Frage ist nun wie oft habt Ihr einen CT Scan gehabt? Habe gelesen, dass dieser sehr gefährlich ist und es nun dann machen sollte wenn es unbedingt notwendig ist. Wer kann mir einen Ratschlag geben?

Danke

Bernd

Güsi

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Sonntag, 18. August 2019 - 14:59

Hallo Bernd,

habe soeben deine Krankengeschichte gelesen und zwar wegen den sinkenden und anschließend steigenden CEA-Wert nach der Operation. Lt. damaliger  Diagnose war ohne Befund  also keine Metastasen, deshalb keine Chemo, wurde diese Chemo von der Klinik oder von Dir abgelehnt.. Da ich kein Arzt bin, zitiere ich aus meinen ILCO-Unterlagen:

Die Chemotherapie wird sowohl beim Kolonkarzinom als auch beim Rektumkarzinom - bei letzterem meist in Kombination mit einer Strahlentherapie - in bestimmten Situationen bzw. Tumorstadien eingesetzt:

- Konnte der Tumor zwar vollständig entfernt  werden, besteht aber eine erhöhter Rückfallgefahr, (Lokalrezidiv = 
Wiederauftreten  des Tumors am Ort des ursprünglichen Tumors) so gibt man unterstützend (adjuvant) eine Chemotherapie.. Diese Therapie zielt darauf ab, eventuell im Körper verbliebene Tumorzellen zu zerstören und damit die Erkrankung "KREBS" zu heilen.,

Lt. Leitlinienprogramm für alle zertifizierten Darmkliniken)

Allen Patientinnen und Patienten, die vor der Operation die neoadjuvante Radiochemotherapie (Chemo- und Bestrahlung) erhalten haben, empfiehlt die Leitlinie laut Studienlage nach der Operation eine Chemotherapie - unabhängig vom UICC-Stadium.

Hallo Bernd, wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich auf jedem Fall, den vom Arzt geforderten  CT Scan durchführen lassen.  

Gruß

Güsi

Bernd Heller

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Sonntag, 18. August 2019 - 15:50

Hallo Güsi,

recht jherzlichen Dank das du dir die Zeit genommen hast mir zu antworten.

Die Klinik wollte eine Chemo machen, ich weigerte mich jedoch. Denn laut Chefarzt wurden alle befallenen Stellen wie 2 Lymphknoten entfernt und zusäzlich noch reichlich Dickdarm und nochmal 20 benachbarte Lymphknoten.

Ich habe gelesen, dass ein CT Scan die gleichen Strahlungen hat wie Tchernobil jeder 1200 Patient hatte Krebs nach dieser Behandlung. So ich hatte in diesem Jahr schon 3 CT's, dass wäre nun die vierte. Ich sehe darin eine sehr große Gefahr. Wieviel hattest du denn bisher?

Computertomographie so schädlich wie Atombomben? https://sciencev1.orf.at/news/123639.html

Güsi

391 posts
Sonntag, 18. August 2019 - 20:35

Hallo Bernd,

ich wurde am 23.02.2012 in der Klinik Polyklinik für Strahlentherapie in Erlangen (CCC-Klinik gehört zu den 13 Spezialkliniken in Deutschland) Rektumkarzinom--Behandlung: "Neoadjuvante Simultane Radiotherapie". .t und 1x wöchentlich Hyperthermie (Wärmebehandlung, der Körper wird auf 42 bis 44 Grad Celsius erwärmt.

. Ab 13.06.2012 stationäre Behandlung in der Universitätsklinik Erlangen bis 04.07.2012 Entlassung aus der Klinik.

8 mal CT-Behandlungen (Nachsorgeuntersuchungen lt. Nachsorgekalender)  Wieviel  CT-Behandlung  während der stationären Behandlungen  kann ich nicht mehr feststellen. (meine Schätzung liegt  bei ca 3-4 mal)

So nun die Entfernung meiner Lymphknoten es waren insgesamt 24 Stück.

Hallo Bernd, 

mir hat die Chemo bzw. die zusätzlichen CT's -Behandlungen bzw. Hyperthermie nicht geschadet, hätte ich auf die Chemo oder die CT's  verzichtet, wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Deine CEA-Werte 7,32 sind weit über Grenze von übe den CEA-5.00 (Dieser Wert ab 5.00 wird ein neuer Tumor (Rezidiv) vermutet -Lt. Uniklinik Erlangen-, deshalb würde ich auf jeden Fall den Rat des Arztes befolgen, vorausgesetzt Du hast noch Lust auf ein normales Leben.

Ich hoffe auf eine positive Entscheidung für ein Weiterleben.

Gruß

Güsi

herirein

343 posts
Sonntag, 18. August 2019 - 22:35

Hallo Bernd,

ein Übersichts- CT von Thorax, Abdomen und Becken belastet mit ca. 10 mSievert. Eine kombinierte Strahlen- Chemotherapie, wie von Güsi bei einem Rektumkarzinom appliziert, ergeben 54 Gy. Die Applikation des genannten Übersichts-CT ergibt gerade mal 12 mGy.

Die Strahlenaufnahme bei der Radio-Chemotherapie eines Rektumkarzinoms ist also 4.500 mal größer als die Aufnahme der Strahlung eines Übersicht-CTs. Deshalb würde ich mir keinerlei Sorgen über die Durchführung eines CT machen.

Gruß Heri
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MilliSievert (mSv) Sie dient zur Bestimmung der Strahlenbelastung biologischer Organismen und wird bei der Analyse des Strahlenrisikos verwendet
MilliGray (mGy) gibt an, wie viel Energie (in Joule) durch Strahlung pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen wird, um die Wirkung der Strahlung auf die Teilungsfähigkeit der Zelle zu errechnen.

Henrike

145 posts
Montag, 19. August 2019 - 08:35

Hallo Bernd,

Du weißt vermutlich, dass ein erhöhter CEA-Wert auch andere Gründe haben kann. Aber bei deiner Vorgeschichte liegt der Verdacht natürlich nahe... Ich hoffe natürlich, dass sich die Vermutung nicht bestätigt. 

Ich hatte in den letzten fünf Jahren nun über 90 Chemos und ca. 25 CTs / MRTs zur Diagnose bzw Verlaufskontrolle (in meinem Fall sind die Lebermetastasen im MRT besser sichtbar als beim CT), u.a. auch ein PET-CT. Bei der Darm-OP wurden zahlreiche Lymphknoten entnommen, die nicht befallen waren. Metastasen waren jedoch schon bei Erstdiagnose zahlreich vorhanden, sind also nicht erst durch die Chemo entstanden, wie manchmal behauptet wird. Bis jetzt haben wir durch die Chemo die Metas auch halbwegs im Griff. Ich will die Gefahren und Risiken durch Strahlenbehandlung bzw. Chemo jetzt keineswegs kleinreden, aber ich frage mich halt: Was sind die Alternativen? Sowohl zum CT oder MRT bei der Diagnose/Verlaufskontrolle als auch zur Chemo bei inoperablen Metastasen? Ich bin ein Mensch, der in so einer Situation Gewissheit haben wollte und würde daher ein CT wollen, aber die Entscheidung musst letztendlich du treffen.

LG Henrike 

Bernd Heller

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Dienstag, 20. August 2019 - 13:09

Danke euch ALLEN!!

Ja ich habe mich jetzt entschlossen erstmal eine MRT machen zu lassen.Eines will ich noch sagen, bei meinem Erstbefund wurde ein kleiner Tumor in der Leber festgestellt nach weiteren Untersuchungen mit MRT, CT und Ultraschall hat man dann gemeint, dass es "nur ein Muttermal" sei. Doch 100% sicher war sich keiner. Jedoch haben die nicht den Leberfleck entfernt. Was mich als Laie sehr verwundert, ist die Tatsache, dass nach der OP mein Wert von 6,8 VOR DER OP und nach der OP au 3,7 sank. Und nach der ersten Kontrolluntersuchung, also 3 Monate später  der Wert sogar bei 1.62 lag.

Sollte also der "Leberfleg" doch ein Tumor sein, dann frage ich mich wiso der Wert von CEA zuerst auf 1.62 runterging?

Was ist eurer Meinung und Erfahrung, das wahrscheinlichste? Darkkrebs kommt erneut? Oder Leberfleck war bereits ein Tumor? Oder Metastasen haben sich gebildet kurzfristig, vielleich sogar mehrere auch in der Lunge? Oder der Wert ist erhöht, hat aber nichts mit dem Krebs zu tun.

Bernd Heller

7 posts
Dienstag, 20. August 2019 - 13:27

Was ich noch vergessen habe zu sagen,ist, es wunderbar, dass es euch sehr gut geht und Ihr das schlimmst hinter euch habt. Vielleicht kann ich das auch in ein paar Jahren von mir sagen.

yesheart

Güsi

391 posts
Dienstag, 20. August 2019 - 17:28

Hallo Bernd,

nochmals zu deinen CEA-Werten

6,80 vor der Operation

3,70 nach der Operation (dieser Wert wird als Standard-Wert mit den danach folgenden Werten verglichen

2,81 nach der Entlassung aus der Klinik

1,62 nach der 1. Nachsorgeuntersuchung

7.32 nach der 2. Nachuntersuchung ( hier ist Gefahr in Verzug, d.h. Ursache der Steigerung  von Wert 3,70 nach Operation           auf Wert 7,32)

Hinweis auf den CEA-Werte ,  wenn in verschiedenen Laboren

geprüft wurde,  aber die Differenz ist niemals so groß zwischen den einzelnen Laboren.

Vielleicht noch ein Tipp von mir.  Lt. Aussage meiner Ärzte in Erlangen: Ist das 1.Jahr nach der Operation, das gefährlichste

Jahr wo Rezidive auftauchen können, die Gefahr verringert sich von Jahr zu Jahr, ab dem 5.Jahr nach der Operation, gilt man als geheilt (lt., Statistik)

Gruß

Güsi

Henrike

145 posts
Dienstag, 20. August 2019 - 17:43

Hallo Bernd,

wie kommst du denn darauf, dass es uns allen sehr gut geht und wir das schlimmste hinter uns haben? Ich bin Palliativpatientin mit multiplen inoperablen Lebermetastasen, unheilbar, und befinde mich seit fünf Jahren quasi in Dauer-Chemo, also unter "sehr gut gehen" und "das schlimmste hinter sich haben" verstehe ich was anderes. Aber nix für ungut.

Egal, es geht ja jetzt schließlich um dich. Die Frage, was der Anstieg des CEA-Wertes zu bedeuten hat, hast du dir in deinem nächsten Satz schon selbst beantwortet. Kann alles sein, was du aufgelistet hast, sogar noch viel mehr, im besten Fall aber auch harmlos. Ich will da jetzt keinen Tipp abgeben. Was würde dir das nützen? 

Manche geben auf den CEA-Wert gar nicht so viel. Ich habe z.B. aktuell einen vorbildlichen CEA-Wert von 1,2...Aber suspekte Lymphknoten und meine Leber ist voller Metastasen. Kann mir auch keiner erklären.

Ich schreibe das hier öfters: Die einzige "Qualifikation", die ich in punkto Krebs habe ist die, dass ich blöderweise selbst erkrankt bin, aber das macht mich weder zu einer Diagnostikerin, noch zu einer Hellseherin, ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten. Ich denke, das gilt für viele Forumsteilnehmer hier. Ich meine, Herirein kommt aus dem medizinischen Bereich (?), vielleicht meldet er sich nochmal zu dem Thema.

Ansonsten wünsche ich dir baldige Gewissheit durch das MRT und am besten ein beruhigendes Ergebnis.

LG Henrike

Henrike

145 posts
Dienstag, 20. August 2019 - 17:57

Ergänzung zu meinem Beitrag von eben:

Versteh mich aber bitte nicht falsch: Bei einem Anstieg des CEAs wie bei dir würde ich der Sache aber auch auf jeden Fall nachgehen und die Entscheidung, ein MRT machen zu lassen ist auf jeden Fall richtig. Nur mit irgendwelchen Vermutungen tue ich mich halt schwer.

LG Henrike 

Andreas

246 posts
Mittwoch, 21. August 2019 - 09:04

Hallo,

bei mit war der CEA-Wert vor der Diagnose bei 2,1 oder so. Also nicht erhöht. Trozdem hatte ich bereits einen Tumor der Größe T3. Ich schenke diesen Wert nicht so viel Bedeutung. Zudem kann er bei Rauchern wohl auch stark schwanken. Die Messung von CEA bzw. anderer Tumormarker im Blut sollte auch nicht als Suchtest für eine Tumorerkrankung eingesetzt werden, denn dieser Laborwert kann auch bei einer Reihe von gutartigen Erkrankungen erhöht sein. Es soll aber eine neue Methode des CEA-Wertes geben. Ich glaube er heißt HS-CEA. High sensiblity CEA. Das habe ich von meiner Betriebsärztin gehört. Bin mit aber nicht sicher ob der Test wirklich so heißt.

Ich wünsche allen Betroffenen weiterhin alles Gute.

LG Andy

herirein

343 posts
Mittwoch, 21. August 2019 - 09:43

Hallo Bernd,

CEA ist ein Protein, welches beim Wachstum von Zellen entsteht und grundsätzlich beim Erwachsenen ein Zeichen dafür ist, dass eine erhöhte Zellteilung, wie bei Krebszellen, stattfindet. Ein erhöhter Wert entsteht aber auch, wenn besonders viele Zellen absterben. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Erklärungen. Z.B. bei einer Lungenentzündung, Leberentzündung, Pankreasentzündung, Darmentzündung usw. sterben viele Zellen ab, die letztlich auf das Protein zurückgreifen, um für die toten Zellen Ersatz zu beschaffen. Ein geringer Wert des CEA ist ständig vorhanden, weil auch beim Erwachsenen sich Zellen erneuern müssen.

Was beim Kleinkind für das schnelle Wachstum der Zellen erforderlich ist, tritt beim Erwachsenen im besonderen Maße bei Krebserkrankungen auf und ganz besonders bei Mastdarmtumoren.

Das kann aber auch Folge von Bestrahlung des Tumors oder der Apoptose der Tumorzellen durch eine Chemotherapie sein. Überall da, wo besonders viele Zellen absterben, wird besonders viel von dem CEA produziert.

So wie ich bei Dir gelesen habe, wurde weder eine Strahlentherapie noch eine Chemotherapie durchgeführt, welche ein besonders hohes Zellsterben verursachen. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass der Tumor bei Dir wieder aktiv ist.

CT, ggf MRT machen lassen um den Herd (die Herde) zu erkennen um ggf. chirurgisch, radiochirurgisch oder/und chemisch dagegen vorzugehen

Gruß und alles Gute
Heri

CEA besteht aus Zucker und Eiweiß (Glykoproteine)

Bernd Heller

7 posts
Mittwoch, 21. August 2019 - 20:44

Recht herzlichen Dank an alle, es hat mich wirklich sehr gefreut dass viele von euch helfen möchten. Jetzt weiß ich sehr viel mehr und warte mal auf mein Ergebnis. Werde euch auf jeden Fall unterrichten. Mein Ergebnis wird aber erst am 4. September kommen, denn zuvor hatte ich keinen Termin für MRT bekommen. Liebe Grüße

Bernd Heller

7 posts
Mittwoch, 21. August 2019 - 20:50

Hallo Henrike, ich wusste nicht, dass es bei dir so schlimm ist. Es tut mir aufrichtig leid dies lesen zu müssen. Wie hältst du nur diese Ungewissheit aus? Ich denke um so etwas durchstehen zu können muss man schon eine sehr starke Persönlichkeit haben. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung . Ich weiß es gibt Menschen die haben den Krebs besiegt und sind nie operiert worden. Und es gibt Tausende von Menschen die nicht wussten dass sie Krebs haben und heute krebsfrei sind. Irgendwie kann der eigene Körper den Krebs besiegen ich weiß nur nicht wie.

Henrike

145 posts
Donnerstag, 22. August 2019 - 12:36

Hallo Bernd, jetzt mach dir mal keinen Kopf meinetwegen.  Ich hab das über mich nur geschrieben, um zu erklären, dass wir hier keine Experten sind, die alle ein Patentrezept in petto haben, wie man eine Krebserkrankung am besten übersteht, sondern teilweise (noch) selbst mittendrin stecken und unsicher sind, was unsere eigene Behandlung angeht.

Aber das hier ist DEIN Thread, warte mal das MRT ab und berichte dann weiter. Daumen sind gedrückt. 

LG, Henrike