Dori Fish

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Freitag, 6. September 2019 - 19:47

Hallo an Alle!
Ich bin gerade in Chemotherapie (6. Zyklus mit 5FU und Oxaliplatin) und es treten bei mir immer WÄHREND der Chemotherapie neue Metastasen auf. Einmal entstand eine Lebermetastase und nun während der letzten 5 Zyklen scheinen sich Metastasen auf dem Eierstock und im kleinen Becken gebildet zu haben. 
Nun habe ich ein paar Fragen an euch:
1. War das bei euch auch so, dass WÄHREND einer Chemo neue Metas hinzugekommen sind? Mir kommt das etwas komisch vor, denn ich würde zumindest von einer wirksamen Chemo erwarten, dass währenddessen KEINE neuen Metastasen kommen - oder sehe ich das falsch? (Mein Arzt möchte aufgrund dessen noch eine stärker Chemo anwenden, was ich aber ablehnen werde.)
2. Ich sehe in meinen Blutwerten, dass die Alkalische Phosphatase immer weiter steigt - momentan liegt der Wert bei 211. Überall lese ich, dass dies ein Hinweis auf Knochenmetastasen sein kann. Habt Ihr Erfahrung? Wie hat sich dieser Wert während einer Chemotherapie bei euch verhalten? Ist es normal, dass dieser Wert ansteigt? Ich habe keine Vergleichsdaten von meinen ersten beiden Chemophasen, denn dieser Wert wurde damals nicht überwacht (ich habe jetzt bei der 3. Phase in ein anderes Spital gewechselt).
Vielen Dank für Eure Antworten - vielleicht weiß ja jemand etwas dazu zu berichten. 
euch allen ganz herzliche Grüße und Heilung für euch alle!!!! 
Dori


 

346 posts
Samstag, 7. September 2019 - 14:07

Hi Dori

als ich die Therapie mit Irinotecan und Oxaliplatin hatte, habe ich nichts von neuen Metastasen gehört. Allgemein hatte die bei mir angeschlagen, aber nach dem 5 Zyklus war ich körperlich durch gewesen und konnte damit nicht weiter machen. Mit den Blutwerten kenne ich mich nicht so aus. Kann dir so leider wohl nicht viel weiter helfen.

LG Olli

herirein

341 posts
Samstag, 7. September 2019 - 15:00

Hallo Dori,

die Erhöhung der Alkalischen Phosphatase kann beim Umbau von Knochenstrukturen entstehen, ist aber auch beim Umbau von Leberzellen erhöht.

Wenn Chemotherapeutika nicht oder nur unzureichend wirken, reagieren die Krebszellen nicht darauf. Deshalb ist es angezeigt, ein anderes Mittel einzusetzen. Das kann aus der Erfahrung und der Einschätzung Deines Onkologen herausgeschehen. Wie Du schreibst, möchte er ein anderes Mittel einsetzen.

Es gibt Untersuchungen, mit denen man feststellen kann, ob und welche Mittel geeignet sind, die Krebszellen in die Apoptose zu schicken. Solche Laboruntersuchungen werden  maintrac-Untersuchungen genannt. Das Verfahren ist relativ teuer und wird nur auf Antrag und mit besonderer Begründung von der GKV bezahlt. Lies Dir mal deren Seiten durch und sprich Deinen Onkologen darauf an.

Viel Glück und lieben Gruß
Heri

Dori Fish

4 posts
Samstag, 7. September 2019 - 16:12

hallo herirein,
also ich weiß nicht ob eine maintrac-untersuchung gemacht wurde, jedoch hat mein behandelnder arzt letztens gemeint, dass die antikörper die normalerweise mit irinotecan gegeben werden, bei mir getestet wurden und nicht wirken - deshalb hat man mir avastin + 5fu + oxaliplatin gegeben. wobei oxaliplatin und capecetabin beim 1. mal chemo eine verkleinerung einer metastase bewirkt haben... trotz allem habe ich das gefühl, dass die chemo bei mir mehr kaputt macht als dass sie hilft - und dass es das wachstum der metastasen nur anfeuert statt zu bremsen (dazu muss ich auch noch bemerken, dass ich glucose nicht gut vertrage - ich merke sie tut meinem körper nicht gut - allerdings kann man oxaliplatin nur mit einer glucoselösung verabreichen .....was soll ich sagen????)
und auch die tumormarker steigen und steigen während der chemo (obwohl sie nicht exorbitant hoch sind, steigen sie doch - CEA liegt mittlerweile bei 50...)
nun ich werde sehen wie es weiter geht mit mir ... erstmal danke jedenfalls für eure antworten
und liebe grüße

Henrike

145 posts
Dienstag, 10. September 2019 - 14:58

Hallo Dori,

Zu deinen Fragen kann ich nur folgendes beitragen:

1. Es ist natürlich wünschenswert und eigentlich der Sinn einer Chemo, dass die Metastasen während der Therapie nicht wachsen. Aber leider kommt es auch öfters anders, ein Zeichen, dass die Chemo nicht oder nicht ausreichend wirkt und der Arzt wird auf eine andere Zweit- oder Drittlinien-Therapie umsteigen wollen. Aber ich verstehe auch, dass du vor einer stärkeren Chemo zurückschreckst. Das kann glaube ich jeder verstehen, der schon eine Zeit lang unter starken Chemo-Nebenwirkungen leidet.

Das maintrac-Verfahren ist natürlich eine sinnvolle Sache, ich weiß allererdings nicht, wie schwierig es durchzuboxen ist.

Der Test, der bei dir wegen des Antikörpers gemacht wurde, betrifft wohl die KRAS-Mutation, deshalb hat man sich bei dir dann für Bevacizumab entschieden.

Bei mir selbst sah es bis jetzt immer so aus, als seien die Metastasen nur während längerer Chemopausen gewachsen, das hieß für mich dann immer: Ende der Pause - weiter mit Chemo, dann war beim nächsten Staging i.d.R. wieder Stillstand angesagt.

Du schreibst von Chemophasen. Darf ich fragen, wie lange die immer gingen und wie lange die Pausen dazwischen waren?

2. Der Wert der Alk. Phosphate ist bei mir nicht gestiegen. Bei mir besteht allerdings aktuell auch kein konkreter Verdacht auf Knochenmetastasen (obwohl...mein Kalziumspiegel ist zu hoch, das könnte wiederum ein Hinweis auf Knochenmetastasen sein...). Bei mir ist der Alk.Phosphate- Wert eher zu niedrig, geht also eher in Richtung Anämie... Was sagt dein Onkologe zu dem erhöhten Wert?

Ich wünsche dir alles Gute. 

LG Henrike