Grüss Euch zusammen!
Im April wurde ich notfallmässig ins Spital eingeliefert mit einem Hämoglobin Wert von 6.9. In der Folge machte man eine Magenspiegelung (alles war OK) und am nächsten Tag eine Darmspiegelung, die mich mit der Diagnose "Tumor im Dickdarm (T2), bösartig" konfrontierte. Krebs! Fünf Tage später wurde ich in einem Darmkrebszentrum operiert. Es ging alles gut. Der Tumor hatte zwar stark geblutet, aber nicht gestreut, die Lymphknoten sind nicht betroffen, und ich habe kein Stoma bekommen. Ich habe also allen Grund, Gott von Herzen zu danken! Ab und zu habe ich noch Schmerzen, und die Verdauung spielt immer noch verrückt. Obwohl ich sehr sehr viel Glück hatte, habe ich das Erlebte noch überhaupt nicht verkraftet, und ich bin sehr verunsichert. Es ging alles so mega mega schnell, und ich fühle mich manchmal wie im Traum, wie im "falschen Film". Ich bin für jedes aufmunternde Feedback dankbar.
Alfred Gerhard
Hallo Alfred,
mir erging es ähnlich. Ich hatte die Diagnose sogar erst postoperativ erhalten, einen Tag vor der Entlassung. Zuvor ging man immer noch von einem HGIEN Polypen aus.
Es ist schwer zu beschreiben und das Umfeld versteht meine Ängste nicht. Rein äußerlich ist alles verheilt, ich gehe arbeiten und treibe Sport. Aber innen drin hat man die gleichen Fragen und Ängste wie jeder andere Krebspatient auch. Wo kam er her, kommt er wieder, tauchen noch Metastasen auf? Vom Chirurg bis zum Hausarzt lautete der Tenor: Alles super, alles draußen, alles gut, alles tip top. Erst mein Gynäkologe hat ein ehrlicheres Gespräch mit mir geführt.
Es dauert ein bisschen, bis man alles im Kopf sortiert hat.
Viele Grüße
Kafudabi
21 postsWas meinst du mit ehrliches Gespräch?
Lg Nikos
Hallo Nikos,
er meinte, dass in meinem Körper etwas schiefgelaufen ist. Zellen haben verrückt gespielt und mein Immunsystem hatte dem nichts entgegenzusetzen. Und es besteht das Risiko, dass dies wieder geschieht. Gerade bei den jungen Patienten (ich war 38).
Kamila38
21 postsHallo ich möchte fragen zum letzte Antwort welche Stadium hattest du dein Krebs und warum behauptet dein Arzt dass es wieder kommt ich war auch 38 bei mir es ist vor halbes Jahr passiert alles raus t3 ohne Lymphe ohne Blutgefässe alles gut und mir hat keiner gesagt dass es muss kommen weil ich jung bin....stadium 2 ..lg kamila
James 72
2 postsHallo Alfred,
ich hatte die Diagnose Stadium 4 mit Metastasen in und an der Leber. Grosser Schock. Bei 3 kleinen Kindern zieht es einem den Boden unter den Füssen weg. Die "Metastasen" waren aber in Wirklichkeit nur Hämangiome und so wurde es eine erfolgreiche Stadium 1 OP. Das ganze ist jetzt 18 Monate her. Bei mir hat es ca. 1 Jahr gedauert bis alles wieder halbwegs normal lief. Mittlerweile denke ich aber fast gar nicht mehr daran. Ich kann also bestätigen dass Psyche und Körper einfach nur Zeit brauchen.
Viele Grüße und Kopf hoch
Hallo Kamila,
nein, er hat nicht gesagt, dass er wieder kommen muss. Er hat nur erzählt, dass er das in seiner langen Berufserfahrung schon öfter gesehen hat.
Krebs streut schon sehr früh. Einzelne Zellen gehen auf Wanderschaft und legen sich an anderen Organen erst mal schlafen. Das siehst du nicht auf dem CT, MRT etc. Das sieht auch nicht der Pathologe, der deine Lymphknoten untersucht hat. Und vielleicht wird die Zelle wach und schafft die Vermehrung.
Ich hatte Stadium 1. Meine Chancen sind sehr gut, dass es diese Zellen nicht gibt bei mir. Und sicherheitshalber gebe ich mein Bestes für ein fittes Immunsystem. Ernährung, Sport, Schlaf, Wohlbefinden.
Mein Kopf ist aber hin- und hergerissen zwischen "Glück gehabt" und Angst. Darmspiegelung hatte ich auch schon wieder als Kontrolle nach der OP und da war tatsächlich ein neues (viertes) Adenom. Vielleicht wurde es vor der OP aber auch übersehen.
Viele Grüße
Hallo Forum,
bin grad vor einer Stunde von einer Darmspiegelung zurück (das erste Mal seit ca. 20 Jahren). Vernichtendes Ergebnis: Geschwulst, sicherlich Krebs, ob gutartig oder nicht muss man erstmal abwarten bis zum Befund kommende Woche. Muss aber auf jeden Fall operiert werden. Ich kann nichts tun bis dahin. Frage mich nur ob es mit einer Operation getan ist oder vielleicht schon Metastasen gebildet hat. Ist jemand in einer ähnlichen Situation?
Guten Abend
Besten Dank für Deinen Post. Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass das Ergebnis "vernichtend" ist, wie Du schreibst. Aber: bitte frage Dich nicht zu viel! Du hast es ja selber geschrieben: "erstmal abwarten". Also: Bitte quäle Dich nicht: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
B'hüet Di Gott!
Alfred Gerhard
Güsi
391 postsHallo Gerhard,
habe soeben deine Krankengeschichte gelesen, zu deiner Diagnose Tumor bösartig - T2 bedeutet ist bis in die Muskulatur der Darmwand eingewachsen und fällt in das Stadium: UICC
I , das heißt Der Tumor ist höchstens bis in die Muskelschicht der Darmwand gewachsen (T1 oder T2) und hat noch keine Lymphknoten (N0) oder andere Organe (M0= keine Metastasen vorhanden). deshalb auch keine Chemotherapie bzw. Bestrahlungen. Ebenso hast Du die Operation gut überstanden sogar ohne Stoma, da steht eine kurative Behandlung (. auf Heilung) nichts im Wege. Du meinst bei der Verdauung bestimmt, dass Du öfter (6-8mal zur Toilette musst, das ist normal. Es kann mindestens 1)2 Jahr bis 1-2 Jahre, je nach Alter. aber mit der eit werden die Stuhlgänge im weniger.- Frage deinen Hausarzt wegen diesen Stuhlproblem und lass Dir vom Hausarzt alle Ärztebriefe geben von deiner Krankheit, dazu hast Du ein Recht darauf, es könnten Kopierkosten entstehen.
Ich bin zwar kein Arzt, bin aber bei der ILCO Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs. Die oben aufgeführten Daten sind aus meinen ILCO-Unterlagen, deshalb auch neuester Stand.
Ich hoffe ich habe Dir alle Sorgen, wegen dieser Krebserkrankung genommen.
Gruß
Güsi
Hallo Forum,
ich habe vorhin telefonisch erfahren, dass es schon einen Bericht gibt, aber dazu kommt im Laufe der Woche noch ein Nachbericht.
Ist das nun eher ein schlechtes Zeichen? Mir wäre am Liebsten ein Wort: "gutartig".
Viele Grüße
Ostfriese
Befund ist da, aber leider doch "bösartig". Angeblich aber im frühen Stadium. Mittwoch ist TC, dann baldmöglichst Operation.
Was ist ein "oberflächlich invasives, tubuläres Adenocarcinom vom colo-rectalen Typ (G2)?"
Viele Grüße
Ostfriese
Andreas
246 postsHallo Ostfriese,
frühes Stadium ist immer gut! Ich denke das mit dem oberflächliches Adenoc. gemeint ist, dass der Tumor noch nicht in oder durch die Darmwand gedrungen ist, daher auch das frühe Stadium. Bei mir (Stadium T3) war der Tumor schon in die Darmwandeingedrungen aber hatte ihn zum Glück noch nicht durchdrungen. Wenn er ihn durchdringt kann oder wird er auch in die Lympfbahnen eindringen, was das bedeutet.......also bekam ich erst Chemo und Bestrahlung vor der OP damit er kleiner gemacht wird. Wollen sie dich sofort operieren? Wie weit liegt er vom Anus weg? Ich hoffe weiter als 10 cm.
Bösartig sind die glaub ich alle in den Stadium. Klar ist das jetzt erst mal ein Schock aber das ist gerade in deinem Stadium gut zu behandeln.
Alles Gute weiterhin.
LG Andy
100 cm vom Anus weg, rechte Körperseite, wo der Darm gerade wieder einen "Knick" abwärts macht, so siehts jedenfalls auf der Systemskizze der Darmspiegelung aus. Das Stück muß raus. Die Ärzte mit denen ich zu tun habe waren da alle ziemlich dröge. Als ob man einen alten Gartenschlauch reparieren muß, nichts weiter schlimmes.
Andreas
246 posts....ganz ehrlich gesagt, dass finde ich ja am schlimmsten. Wenn man sich von den Ärzten nicht verstanden fühlt oder alles runter gespielt wird so nach dem Motto "was gehts mich an". Ich kann nur sagen, das es in meinen Krankenhaus echt sehr gut war. Natürlich haben sie auch erst versucht mich zu beruhigen. Sie haben auch nichts konkretes gesagt, bevor die ganzen Auswertungen der Untersuchungen da waren. Das waren schlimme 10 Tage mit allem, bis ich dann endlich die nähere Diagnose bekam. T3, M0. Gut fand ich, dass ich danach schon im Krankenhaus über alles sehr gut informiert wurde. WIe es weiter geht, wann ggf. operiert wird. Wann Chemo usw. Aber auch in der Onkologie wurde alles erklärt. Auch warum das so und nicht so gemacht wird. Ich habe natürlich auch einen Zettel mitgehabt, wo ich mir alle Fragen, die mir so einfielen, aufgeschrieben habe und dann auch diese alle beim Gespräch gestellt habe.
Ich glaube aber auch, dass das nicht immer böswillig von den Ärzten ist. Die machen jeden Tag (fast) das gleiche und gehen davon aus, dass du da voll im Thema bist. Man muss dann halt alles fragen. Mach dir am besten auch eine Liste mit allen Fragen die du hast.
LG Andy