@NaHo

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Samstag, 4. Januar 2020 - 19:20

Hallo liebe Forenmitglieder, 

vor einiger Zeit hat man bei meiner Mama ein 12cm großes Rektumkarzinom festgestellt, ziemlich weit fortgeschritten. Die erste Etappe, Chemo und Bestrahlung, ist bereits überstanden. Nächste Woche, kurz vor der geplanten Operation ( davinci Methode ), wird noch einmal stationär geschaut, ob der Tumor verkleinert werden konnte. 
Ihre Lymphknoten sind bereits befallen, in welchem Ausmaß weiß ich leider nicht. Manchmal denke man ich, dass sie mir nicht Alles sagt, um mich zu schützen. 
Ich habe gerade so große Angst um sie, sie ist noch so jung.
Ich habe Angst, zu viel im Internet darüber zu lesen, aber vielleicht können mir hier die Betroffenen oder Angehörigen ihre Erfahrungen mitteilen. 
Vielen Dank schon mal  
 

andrea Deininger

27 posts
Sonntag, 5. Januar 2020 - 11:45

Hallo,

mein Mann hatte eine ähnliche Diagnose und Behandlung vor etwa einem Jahr.

Die befallenen Lymphknoten wurden durch die Radiochemo abgetötet. Sein schon recht großer Tumor konnte mit dem OP-Roboter  minimalinvasiv gut entfernt werden. Er hat zwar seit dieser OP ein endständiges Kolostoma, weil bei ihm auch der Schließmuskel befallen war, er kommt aber damit relativ gut  zurecht und ist wieder Vollzeit  beim arbeiten.

Die Da-Vinci OP hat er gut überstanden und stand am nächsten Morgen schon auf den eigenen Beinen. Natürlich dauerte es einige Wochen, bis er sich davon erholt hat und die anschließende Chemo zehrt natürlich auch. Deswegen ist eine Aufbauphase und deine Unterstützung dazwischen Gold wert. Mit Aufbauphase meine ich etwas Gewicht zulegen und leichte körperliche Betätigung wie laufen an der frischen Luft.

Ich wünsche Euch alles Gute, falls Du noch weitere Fragen hast, melde dich bitte

LG 
Andrea

@NaHo

8 posts
Sonntag, 5. Januar 2020 - 12:45

Liebe Andrea, 

vielen Dank für deine Rückmeldung. Es ist schön, sich mit Betroffenen oder Angehörigen, welche dasselbe Krankheitsbild haben, austauschen zu können. 
Man fühlt sich am Anfang wie gelähmt und es fällt mir gerade sehr schwer, stark für sie zu sein. Aber ich versuche mein Bestes. 
Wie alt ist denn dein Mann, Andrea? Wie groß war der Tumor bei ihm? Ich mag mir garnicht ausmalen, wie lange der 12cm große Tumor schon in ihrem Körper wuchert und warum sie keinerlei Symptome hatte. 

andrea Deininger

27 posts
Montag, 6. Januar 2020 - 10:06

Hallo,

mein Mann ist erst 50 Jahre alt. Sein Tumor war 5 cm lang, hatte aber schon Ausläufer über die Hülle hinaus ins umliegende Gewebe und Schließmuskel gebildet. Aber eben noch keine Fernmetastasen, wie bei deiner Mutter, das ist gut für die Prognose.

So ein Tumor im Darm wächst sehr langsam und braucht mehrere Jahre. Mein Mann hatte erst in den letzten Monaten vor der Diagnose Beschwerden, wie Blutungen. Doch dazu meinte seine Hausärztin, er müsse halt mal seine Hämorriden behandeln lassen.

Für mich war die Diagnose damals schockierend, denn schon mein Vater und meine Schwester waren jung an Krebs gestorben. Anfangs war ich ihm mit Sicherheit keine Hilfe. Erst als ich ihn während der Behandlungen und OP, umsorgen konnte, fühlte ich mich nicht mehr so hilflos. Ich habe mich auch viel über das Thema Darmkrebs, Stoma und Ernährung informiert, denn er war dazu gar nicht in der Lage. Aber die Angst, das der Krebs zurückkommt ist ständig da, vor allem jetzt wieder kurz vor der nächsten Nachsorgeuntersuchung.

LG Andrea

Andrea

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Montag, 6. Januar 2020 - 14:22

Hallo, ich schließe mich an. Vor fast genau einem Jahr bekam mein Freund die Diagnose Rektumkarzinom. Obwohl  im September bei der Darmspiegelung das Ergebnis negativ war , war es dann im Januar positiv

Zum Glück keine Metastasen aber da es zu nah am Schließmuskel war musste Dieser mit entfernt werden sowie der gesamte Dickdarm da er Colitis Ulcerosa hatte und diese Krankheit sehr warscheinlich für den Tumor gesorgt hat und eben immer im Dickdarm auftritt. Von den entfernten Lymphknoten waren 5 befallen.

Es folgte 5 Tage Bestrahlung in hoher Dosis da er keine 6 Wochen mehr geschafft hätte , danach die OP mit Anlage eines Dünndarmstomas und anschließende Chemo mit Tabletten.

Es war ein riesen Schock für mich, heute kann ich sagen wir haben es erstmal geschafft. Garantie haben wir Keine aber derzeit ist er krebsfrei und wir kämpfen das es so bleibt. Er ist 47 Jahre alt

LG  Andrea