Steve
1 postsHallo
Mein Name ist Steve, ich bin 41 Jahre alt und bei mir wurde im Januar 2019 ein Sigma Karzinom festgestellt.
Bereits im Verlauf des Sommers 2018 hatte ich immer mal wieder etwas Blut im Stul. Mal mehr, mal weniger, mal längere Zeit garnichts... Da denkt man erstmal an nichts schlimmes, war ja frisches Blut, eher Hämorrhoiden oder sowas. Dann neue Freundin und die mich zum Arzt gescheucht... Hinterher ist man schlauer...
Am 28.1. erfolgte dann die Sigma Resektion, komplikationslos ohne künstlichem Darmausgamg. Nach der Histologie ergab sich eine Einstufung als... pt3a pN1a (1/23) cM0 G3 L1 V0 R0 und Überweisung in die Onkologie, Port implantation und adjuvante Chemotherapie alias FOLFOX4 mit 12 Anwendungen. Letzte Chemo Anfang August und direkt im Anschluss zur Reha.
Seit 7.1. gehe ich nun wieder Arbeiten und sämtliche Nachuntersuchungen waren ohne Befund. Die Genetische Untersuchung ergab dann bei mir und meiner Mutter einen Gendefekt welcher den Krebs begünstigt.
Die Chemo hatte ich mehr oder weniger gut vertragen. Anfangs ohne große Nebenwirkungen, am Ende hatte ich viel mit Übelkeit zu tun und war permanent schlapp, Müde und die Haare wurden deutlich dünner.
Am schlimmsten war aber, daß sich durch das Oxaliplatin im Verlauf der Reha eine Neuropatie entwickelte. Anfangs nur ein leichtes kribbeln, nach 3 Wochen konnte ich mir nichtmal die Schuhe zu schnüren und die Füße waren wie abgestorben und ich lief als hätte ich einen zuviel getrunken. Dank der bis heute andauernden Ergotherapie kann ich meine Hände schon fast wieder normal einsetzen, nur Modellbau ist noch etwas schwierig. Die Füße sind leider immernoch ziemlich Taub, speziell im Bereich der Zehen und dem Zehballen. Bei längerem stehen bekomme relativ unangenehme Schmerzen in den Füßen und Socken kann ich garnicht tragen. Mit Socken fühlen sich die Füße an wie eine zweite dicke Haut. Sehr unangenehm und Pelzig.
Gibt es hierzu vielleicht Erfahrungen wie lange es dauert bis die Neuropatie abgeklungen ist?
Philipp
6 postsHallo Steve,
bei nahezu identischer Diagnose und nahezu identischem Behandlungsverlauf habe ich die nahezu identischen Folgen des Oxaliplatin am eigenen Leib zu spüren bekommen, allerdings schon während der Behandlung: nach Zyklus Numero 9 waren die Taubheitsgefühle in Händen und Füßen so stark und anhaltend, dass ich die letzten beiden Zyklen ohne das Oxaliplatin gemacht habe. Ich habe im Dezember 2014 angefangen, war also im Mai 2015 fertig und im Juni desselben Jahres zur Reha, dot hat man sich intensiv um die Neuropathie gekümmert, der Erfolg blieb aber erstmal aus. Erst ca. ein Jahr später war der Spuk in den Händen vorbei. Manchmal, vor allem bei Kälte, kehrt sie ein wenig zurück, dann werden die Fingerkuppen wieder so merkwürdig taub wie damals, aber im großen und ganzen ist es verschwunden. In den Füßen allerdings nicht: dort sind sie zurückgegangen, aber ganz weg sind sie auch fünf Jahre später nicht. Ich kann alles machen, es schränkt mich null ein im Alltag, ich fühle Wärem, Kälte, Berührungen, Schmerz, kann mich normal , bewegen, Sport machen etc. aber ich habe immer gefühlt ein zweites Paar Socken an. :D
Beste Grüße und alles Gute!
Philipp