Güsi

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Mittwoch, 13. Mai 2020 - 20:01

Neue Krebstherapien  

Bericht vom 20. März 2019

Metastasierter Darmkrebs in Einzelfällen heilbar

Metastasierter Darmkrebs ist nicht unbedingt ein Todesurteil mehr. Durch multimodale Krebstherapien und die Immuntherapie können einzelne Patienten noch sehr lange damit leben.

Darmkrebs gehört mit rund 70.000 Neudiagnosen pro Jahr zu den vier häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Die Heilungschancen hängen entscheidend vom Krankheitsstadium ab, in dem der Darmkrebs entdeckt wird. Bei etwa 50 Prozent der Patienten ist eine Heilung durch Operation und Chemotherapie möglich. Die anderen 50 Prozent befinden sich früher oder später in einer metastasierten bzw. palliativen Situation. Doch auch bei diesen Patienten haben sich die Überlebenschancen in den letzten Jahren verbessert. In Einzelfällen besteht sogar Chance auf Heilung.

Zentren kombinieren neue Therapien

Spezialisierte Zentren wie das Darmkrebszentrum der Charité haben schon einzelne Patienten mit metastasiertem Darmkrebs geheilt oder zumindest viele zusätzliche Jahre geschenkt, und zwar mit multimodalen Therapiekonzepten. Hierbei stellen die Ärzte sehr individuelle Kombinationen aus radikaler Operation, Strahlen- und/oder Chemotherapie und Metastasenchirurgie zusammen.

Darmkrebs metastasiert häufig in die Leber

Darmkrebs metastasiert häufig in die Leber. Da die Patienten in der Regel an ihren Metastasen sterben und nicht an ihrem Primärtumor, kommt der Leberchirurgie bzw. Metastasenchirurgie eine enorme Bedeutung zu. Selbst wenn die Leber bereits durchmetastasiert ist, lassen sich die bösartigen Absiedlungen mitunter noch chirurgisch entfernen. Ergänzend können Ärzte an der Charité auf eine ganze Reihe an Spezialverfahren zurückgreifen, darunter die Radiofrequenzablation (RFA), die selektive intraarterielle Radiotherapie (SIRT) oder die Präzisionsbestrahlung CyberKnife. Wenn schon das Bauchfell bereits vom Krebs befallen ist, kann die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) zum Einsatz kommen.

Heilung nur in Einzelfällen

Patienten, die für solche multimodalen Therapien in Frage kommen, müssen in der Regel noch in einem guten Allgemeinzustand sein. Die Therapien sind belastend und nicht jeder eignet sich dafür. Auch müssen die Krebsspezialisten eine realistische Chance auf Besserung sehen. Ist dies nicht der Fall – was auf die Mehrheit der Patienten mit metastasiertem Darmkrebs zutrifft – werden die Ärzte versuchen, mit palliativmedizinischen Maßnahmen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.

Immuntherapie eine neue Therapieoption

Multimodalen Therapien sind nur an hoch spezialisierten Darmkrebszentren möglich. Daneben gibt es mittlerweile noch eine weitere Therapieoption für Darmkrebs im metastasierten Stadium: die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren.

Darmkrebs spricht auf diese Antikörper eigentlich sehr schlecht an. Doch in Studien sind Wissenschaftler auf eine Subgruppe aufmerksam geworden, die enorm von der Immuntherapie profitiert: Es sind Patienten, deren Tumore eine sogenannte die Mikrosatelliten-Instabilität aufweisen. Ärzte sprechen auch von Hypermutationen. Dabei werden „Auffällige“ Proteine gebildet, die stimulierend auf das Immunsystem wirken. Die Antikörper sorgen dann dafür, dass die natürlichen Bremsen des Immunsystems gelöst werden, und so der Krebs und die Metastasen von der körpereigenen Abwehr bekämpft werden kann.

Mikrosatelliten-Instabiliät erhöht Überlebenschancen 

Eine Mikrosatelliten-Instabiliät liegt in rund 15 bis 20 Prozent der Fälle von fortgeschrittenem Darmkrebs vor. Für diese Indikation ist die Immuntherapie bereits zugelassen. Bei metastasiertem Darmkrebs ist dies leider noch nicht der Fall. Hier sind nur drei bis fünf Prozent der Tumore hypermutiert. Jedoch profitieren auch diese Patienten von einer Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren. Ärzte berichten, dass sogar eine Heilung im metastasierten Stadium möglich ist.

Neue Studien wollen das nun mit den entsprechenden Daten belegen. Bevor die Immuntherapie für Mikrosatelliten-instabile Darmtumore zugelassen wird, haben betroffene Patienten die Möglichkeit, einen Antrag bei ihrer Krankenkasse zu stellen. In Bayern sind derzeit die Chancen am größten, dass die Immuntherapie bei metastasiertem Darmkrebs mit nachgewiesener Mikrosatelliten-Instabiliät genehmigt wird.

Gruß

Güsi

Maike

2 posts
Donnerstag, 14. Mai 2020 - 19:46

Danke für deinen Beitragsmiley

In welchen Kliniken holt man sich am besten eine Zweitmeinung, wenn es eine Immuntherapie geht?

Güsi

391 posts
Donnerstag, 14. Mai 2020 - 19:57

Hallo Maike

 Hier die 13 "Onkologischen Spitzenzentren Deutschlands"

13 Onkologische Spitzenzentren (CCC- Darmkrebs - Spitzenzentren) in Deutschland.

(www.ccc-netzwerk.de)

Aufgrund der großen Nachfrage, nach den Anschriften, Telefonnr und E-Mailadr. der 13 Darmkrebs-Spitzenzentren/Kliniken in Deutschland, können Sie in den nachfolgender Auflistung ersehen. An diesen Spitzen-Darmkrebszentren arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen, zum Beispiel Gastroenterologen, Viszeralchirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen zusammen und betreuen alle Menschen mit Darmkrebs ambulant und stationär ? von den vorbereitenden Untersuchungen über die Behandlung bis hin zu den Jahren der Nachsorge. Hier wird nicht nur nach höchsten Qualitätsstandards behandelt, sondern zudem auch intensiv geforscht. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell den Patienten zugutekommen (man spricht von ?Translationaler Forschung?).

Kontaktieren Sie das Onkologische Spitzenzentrum in ihrer Nähe

Berlin

Charité Comprehensive Cancer Center Universitätstumorzentrum

Tel: 030 / 450 564 222 (Cancer-Hotline)

E-Mail cccc@charite.de

http://cccc.charite.de

Dresden

Universitäts KrebsCentrum Dresden

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Tel.:0351 / 458 4500 (Anmeldung)

E-Mail info@krebscentrum.de

www.krebscentrum.de

Düsseldorf

Universitätstumorzentrum (UTZ) Düsseldorf

Universitätsklinikum Düsseldorf

Tel.: 0211 / 81 082 00 (Info-Telefon)

E-Mail: UTA@med.uni-duesseldorf.de

www.uniklinik-duesseldorf.de/UTZ

Erlangen

Comprehensive Cancer Center Erlangen-Europäische

Metropolregion Nürnberg (CCC Erlangen-EMN)

Tel.: 09131 / 85470 29

E-Mail ccc-direktion@uk-erlangen.de

www.ccc.uk-erlangen.de

Essen

Westdeutsches Tumorzentrum Essen (WTZ)

Tel.: 0201 / 723 1614

E-Mail wtz@uk-essen.de

www.wtz-essen.de

Frankfurt a. M.

Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen ? UTC Frankfurt

Tel.: 069 / 6301 87333 (Zentrale Informationshotline)

E-Mail: info-uct@kgu.de

www.uct-frankfurt.de

Freiburg

Tumorzentrum Freiburg ? CCCF

Universitätsklinikum Freiburg

Tel.: 0761 / 270 71510

E-Mail: tumorzentrum@uniklinik-freiburg.de

www.tumorzentrum-freiburg.de

Hamburg

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Hubertus Wald Tumorzentrum / Universitäres Cancer Center Hamburg

Tel.: 040 / 7410 556 92 (Zentrale Anlaufstelle)

E-Mail: ucch@uke.de

www.ucch.de

Heidelberg

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)?

Tel.: 06221 / 56 5924 (Patientenzentrum)

E-Mail: nct.patientenzentrum@med.uni-heidelberg.de

www.nct-heidelberg.de

Köln/Bonn

Centrum für integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn

Tel.: 0221 / 478 87660 (Köln) 0151 / 582 428 77 (Bonn)

E-Mail: cio@uk-koeln.de / cio@ukb.uni-bonn.de

www.cio-koeln-bonn.de

München

CCC München ? Comprehensive Cancer Center

Tel.: 089 / 4400 57430

E-Mail: ccc-muenchen@med.uni-muenchen.de

www.ccc-muenchen.de

Ulm

Comprehensive Cancer Center Ulm

Universitätsklinikum Ulm

Tel.: 0731 / 500 56056

E-Mail: sekr.cccu@uniklinik-ulm.de

www.ccc-ulm.de

Würzburg

Universitätsklinik Würzburg

Comprehensive Cancer Center Mainfranken

Tel.: 0931 / 201 35350

E-Mail: anmeldung_ccc@ukw.de

www.ccc.uni-wuerzburg.de

Gruß

Güsi