Güsi
391 postsNeue Krebstherapien
Bericht vom 20. März 2019
Metastasierter Darmkrebs in Einzelfällen heilbar
Metastasierter Darmkrebs ist nicht unbedingt ein Todesurteil mehr. Durch multimodale Krebstherapien und die Immuntherapie können einzelne Patienten noch sehr lange damit leben.
Darmkrebs gehört mit rund 70.000 Neudiagnosen pro Jahr zu den vier häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Die Heilungschancen hängen entscheidend vom Krankheitsstadium ab, in dem der Darmkrebs entdeckt wird. Bei etwa 50 Prozent der Patienten ist eine Heilung durch Operation und Chemotherapie möglich. Die anderen 50 Prozent befinden sich früher oder später in einer metastasierten bzw. palliativen Situation. Doch auch bei diesen Patienten haben sich die Überlebenschancen in den letzten Jahren verbessert. In Einzelfällen besteht sogar Chance auf Heilung.
Zentren kombinieren neue Therapien
Spezialisierte Zentren wie das Darmkrebszentrum der Charité haben schon einzelne Patienten mit metastasiertem Darmkrebs geheilt oder zumindest viele zusätzliche Jahre geschenkt, und zwar mit multimodalen Therapiekonzepten. Hierbei stellen die Ärzte sehr individuelle Kombinationen aus radikaler Operation, Strahlen- und/oder Chemotherapie und Metastasenchirurgie zusammen.
Darmkrebs metastasiert häufig in die Leber
Darmkrebs metastasiert häufig in die Leber. Da die Patienten in der Regel an ihren Metastasen sterben und nicht an ihrem Primärtumor, kommt der Leberchirurgie bzw. Metastasenchirurgie eine enorme Bedeutung zu. Selbst wenn die Leber bereits durchmetastasiert ist, lassen sich die bösartigen Absiedlungen mitunter noch chirurgisch entfernen. Ergänzend können Ärzte an der Charité auf eine ganze Reihe an Spezialverfahren zurückgreifen, darunter die Radiofrequenzablation (RFA), die selektive intraarterielle Radiotherapie (SIRT) oder die Präzisionsbestrahlung CyberKnife. Wenn schon das Bauchfell bereits vom Krebs befallen ist, kann die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) zum Einsatz kommen.
Heilung nur in Einzelfällen
Patienten, die für solche multimodalen Therapien in Frage kommen, müssen in der Regel noch in einem guten Allgemeinzustand sein. Die Therapien sind belastend und nicht jeder eignet sich dafür. Auch müssen die Krebsspezialisten eine realistische Chance auf Besserung sehen. Ist dies nicht der Fall – was auf die Mehrheit der Patienten mit metastasiertem Darmkrebs zutrifft – werden die Ärzte versuchen, mit palliativmedizinischen Maßnahmen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.
Immuntherapie eine neue Therapieoption
Multimodalen Therapien sind nur an hoch spezialisierten Darmkrebszentren möglich. Daneben gibt es mittlerweile noch eine weitere Therapieoption für Darmkrebs im metastasierten Stadium: die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren.
Darmkrebs spricht auf diese Antikörper eigentlich sehr schlecht an. Doch in Studien sind Wissenschaftler auf eine Subgruppe aufmerksam geworden, die enorm von der Immuntherapie profitiert: Es sind Patienten, deren Tumore eine sogenannte die Mikrosatelliten-Instabilität aufweisen. Ärzte sprechen auch von Hypermutationen. Dabei werden „Auffällige“ Proteine gebildet, die stimulierend auf das Immunsystem wirken. Die Antikörper sorgen dann dafür, dass die natürlichen Bremsen des Immunsystems gelöst werden, und so der Krebs und die Metastasen von der körpereigenen Abwehr bekämpft werden kann.
Mikrosatelliten-Instabiliät erhöht Überlebenschancen
Eine Mikrosatelliten-Instabiliät liegt in rund 15 bis 20 Prozent der Fälle von fortgeschrittenem Darmkrebs vor. Für diese Indikation ist die Immuntherapie bereits zugelassen. Bei metastasiertem Darmkrebs ist dies leider noch nicht der Fall. Hier sind nur drei bis fünf Prozent der Tumore hypermutiert. Jedoch profitieren auch diese Patienten von einer Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren. Ärzte berichten, dass sogar eine Heilung im metastasierten Stadium möglich ist.
Neue Studien wollen das nun mit den entsprechenden Daten belegen. Bevor die Immuntherapie für Mikrosatelliten-instabile Darmtumore zugelassen wird, haben betroffene Patienten die Möglichkeit, einen Antrag bei ihrer Krankenkasse zu stellen. In Bayern sind derzeit die Chancen am größten, dass die Immuntherapie bei metastasiertem Darmkrebs mit nachgewiesener Mikrosatelliten-Instabiliät genehmigt wird.
Gruß
Güsi
Maike
2 postsDanke für deinen Beitrag
In welchen Kliniken holt man sich am besten eine Zweitmeinung, wenn es eine Immuntherapie geht?
Güsi
391 postsHallo Maike
Hier die 13 "Onkologischen Spitzenzentren Deutschlands"
13 Onkologische Spitzenzentren (CCC- Darmkrebs - Spitzenzentren) in Deutschland.
(www.ccc-netzwerk.de)
Aufgrund der großen Nachfrage, nach den Anschriften, Telefonnr und E-Mailadr. der 13 Darmkrebs-Spitzenzentren/Kliniken in Deutschland, können Sie in den nachfolgender Auflistung ersehen. An diesen Spitzen-Darmkrebszentren arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen, zum Beispiel Gastroenterologen, Viszeralchirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen zusammen und betreuen alle Menschen mit Darmkrebs ambulant und stationär ? von den vorbereitenden Untersuchungen über die Behandlung bis hin zu den Jahren der Nachsorge. Hier wird nicht nur nach höchsten Qualitätsstandards behandelt, sondern zudem auch intensiv geforscht. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell den Patienten zugutekommen (man spricht von ?Translationaler Forschung?).
Kontaktieren Sie das Onkologische Spitzenzentrum in ihrer Nähe
Berlin
Charité Comprehensive Cancer Center Universitätstumorzentrum
Tel: 030 / 450 564 222 (Cancer-Hotline)
E-Mail cccc@charite.de
http://cccc.charite.de
Dresden
Universitäts KrebsCentrum Dresden
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Tel.:0351 / 458 4500 (Anmeldung)
E-Mail info@krebscentrum.de
www.krebscentrum.de
Düsseldorf
Universitätstumorzentrum (UTZ) Düsseldorf
Universitätsklinikum Düsseldorf
Tel.: 0211 / 81 082 00 (Info-Telefon)
E-Mail: UTA@med.uni-duesseldorf.de
www.uniklinik-duesseldorf.de/UTZ
Erlangen
Comprehensive Cancer Center Erlangen-Europäische
Metropolregion Nürnberg (CCC Erlangen-EMN)
Tel.: 09131 / 85470 29
E-Mail ccc-direktion@uk-erlangen.de
www.ccc.uk-erlangen.de
Essen
Westdeutsches Tumorzentrum Essen (WTZ)
Tel.: 0201 / 723 1614
E-Mail wtz@uk-essen.de
www.wtz-essen.de
Frankfurt a. M.
Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen ? UTC Frankfurt
Tel.: 069 / 6301 87333 (Zentrale Informationshotline)
E-Mail: info-uct@kgu.de
www.uct-frankfurt.de
Freiburg
Tumorzentrum Freiburg ? CCCF
Universitätsklinikum Freiburg
Tel.: 0761 / 270 71510
E-Mail: tumorzentrum@uniklinik-freiburg.de
www.tumorzentrum-freiburg.de
Hamburg
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Hubertus Wald Tumorzentrum / Universitäres Cancer Center Hamburg
Tel.: 040 / 7410 556 92 (Zentrale Anlaufstelle)
E-Mail: ucch@uke.de
www.ucch.de
Heidelberg
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)?
Tel.: 06221 / 56 5924 (Patientenzentrum)
E-Mail: nct.patientenzentrum@med.uni-heidelberg.de
www.nct-heidelberg.de
Köln/Bonn
Centrum für integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn
Tel.: 0221 / 478 87660 (Köln) 0151 / 582 428 77 (Bonn)
E-Mail: cio@uk-koeln.de / cio@ukb.uni-bonn.de
www.cio-koeln-bonn.de
München
CCC München ? Comprehensive Cancer Center
Tel.: 089 / 4400 57430
E-Mail: ccc-muenchen@med.uni-muenchen.de
www.ccc-muenchen.de
Ulm
Comprehensive Cancer Center Ulm
Universitätsklinikum Ulm
Tel.: 0731 / 500 56056
E-Mail: sekr.cccu@uniklinik-ulm.de
www.ccc-ulm.de
Würzburg
Universitätsklinik Würzburg
Comprehensive Cancer Center Mainfranken
Tel.: 0931 / 201 35350
E-Mail: anmeldung_ccc@ukw.de
www.ccc.uni-wuerzburg.de
Gruß
Güsi