Güsi
391 postsBauchfellmetastasen (Behandlung HIPEC und PIPAC)
Peritonealmetastasen (Bauchfellmetastasen) müssen kein Todesurteil sein- HIPEC und PIPAC können helfen
Bei allen im Bauchwachsenden Krebserkrankungen können Bauchfellmetastasen auftreten. Sehr selten treten aber auch Metastasen (Tochtergeschwülste) von anderen Karzinomen am Petritoneum auf.
Wenn die Bauchfellmetastasen im Bauch nicht oder mit einer konventionellen Chemotherapie behandelt werden, wird die Überlebungszeit der Betroffenen in der Regel nicht wesentlich verlängert, da die Medikamente das Bauchfell nur sehr schwer durchdringen können und so in den Metastasen nicht oder nur sehr begrenzt wirken.
Die Metastasen galten in der Vergangenheit als nicht chirurgisch behandelbar. Das hat sich inzwischen verändert. 1989 wurde von Sugarbasker ein Verfahren entwickelt, Peritonealmetastasen aus dem Bauch zu entfernen. Zusätzlich wird in den meisten Fällen nach vollständiger Entfernung der Bauchfellmetastasen eine Chemotherapie im Bauchraum durchgeführt, die eventuell vorhandenen verborgenen Reste der Metastasen und verbliebene einzelnen Zellen abtöten soll. Die Verfahren nennt sich Peritonektomie mit HIPEC (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie)
Leider werden nicht alle Patienten mit Bauchfellmetastasen durch diese Operation geheilt. Voraussetzung für die Operation ist immer ,, dass man auch bei Vorliegen weiterer Tochtergeschwülste ( z.B. in Leber und Lunge) alle Metastasen entfernen kann und das der Dünndarm nicht oder begrenzt durch die Peritonealmetastasen befallen ist.
Immerhin kann bei Darmkrebs mit Peritonealmetastasen jeder Vierte durch die Operation geheilt werden, Auch bei Magenkrebs ist eine, leider etwas kleinere, Heilungschance vorhanden. Auch Patienten mit einem Ovarialkarzinom, bei denen eine Bauchfellmetastasierung im Verlauf der Behandlung entsteht (Rezidivsituation) überleben vier mal häufiger mindestens drei Jahre als die Patienten, die nur eine Chemotherapie bekommen. Leider profitieren Patienten mit einem Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Gallenkrebs nicht von der oft ausgedehnten Operation.
Auch sehr alte und/oder sehr kranke Patienten sind oft nicht für die Peritonektomie mit HIPEC geeignet, da die ausgedehnten und langandauernden Prozeduren die Kraft der Patienten überfordern können .
Eine Alternative für die Behandlung der Pertionealmetastasen kann die PIPAC. Bei dieser Therapie handelt es sich um die Vernebelung einer Chemotherapie im Bauch während einer Laparoskopie. Nachgewiesen wurde, dass die Chemotherapie mit dieser Methode sehr tief in die Metastasen eindringt und so eine effektive Wirkung erreicht werden kann. Da die Operation minimalinvasiv erfolgt und keine Organe entfernt werden, sind die Komplikationen und Komplikationsmöglichkeiten sehr überschaubar. Dieses minimale Risiko der Operation macht den Eingriff auch für alten oder sehr kranke Patienten möglich und auch Patienten, bei denen eine Symptomlinderung erreicht werden soll, z.B. mit einer durch die Peritonealmetastasen bedingten Bauchwassersucht (Aszites)können so behandelt werden . Die PIPAC ist eine sehr neue Behandlungsmethode, konnte aber in den bisher vorliegenden Daten eine Wirksamkeit ähnlich der HIPEC zeigen. Etwa die Hälfte der Patienten profitiert von der Behandlung und es sind bereits Heilungen nachgewiesen. Um die Methode und die Indikationsstellungen weiter zu verbessern, werden alle Patienten nachuntersucht und in Beobachtungsstudien eingebracht,
Dier Operation dauert etwa zwei Stunden und wird minimalinvasiv durchgeführt. Die Bauchfellmetastasen werden teilweise entfernt, um eine feingewebliche Untersuchung zu ermöglichen. Der stationäre Aufenthalt dauert 3 bis 4 Tage, vor der Operation eine Computertomographie durchgeführt wird und die Überwachung nach der Operation zwei Tage dauert. Es ist mit geringen Bauchschmerzen zu rechnen, die durch Schmerzmittel gut behandelt werden können. Zusätzliche Komplikationen sind selten und auch medikamentös gut behandelbar. Die Behandlung wird weitere zweimal im Abstand von 6 Wochen durchgeführt und auch dabei werden Peritonealmetastasen entnommen und feingeweblich überprüft. Wenn die Therapie beim dritten Mal nachweislich eine Verbesserung oder zumindest keine Verschlechterung ergibt, kann sie weiter fortgesetzt werden.
Für alle Krebs-Patienten, die Bauchfellmetastasen haben.
Gruß
Güsi
Hallo
Hat Jemand Erfahrungwerte mit dem Hipec-Verfahren in Freiburg und Tübingen? Bin mir unsicher in welche Klinik ich soll...
Vielen Dank
Sahnebonbon
Güsi
391 postsHallo Sahnebonbon,
ich sende dir u.a. die 13 Onkologischen Spitzenzentren in Deutschland (siehe Beschreibung) darunter fällt auch das Tumorzentrum Freiburg CCCF -- Universitätsklinikum Freiburg. Bei diesen 13 "Onkologischen Spitzenzentren, kann man von viel Erfahren der Ärzte bzw. höchsten Wissenschaft in der Onkologie ausgehen.
Hier die 13 "Onkologischen Spitzenzentren Deutschlands"
13 Onkologische Spitzenzentren (CCC- Darmkrebs - Spitzenzentren) in Deutschland, darunter fällt auch das Tumorzentrum Freiburg, leider nicht Tübingen
(www.ccc-netzwerk.de)
Aufgrund der großen Nachfrage, nach den Anschriften, Telefonnr und E-Mailadr. der 13 Darmkrebs-Spitzenzentren/Kliniken in Deutschland, können Sie in den nachfolgender Auflistung ersehen. An diesen Spitzen-Darmkrebszentren arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen, zum Beispiel Gastroenterologen, Viszeralchirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen zusammen und betreuen alle Menschen mit Darmkrebs ambulant und stationär ? von den vorbereitenden Untersuchungen über die Behandlung bis hin zu den Jahren der Nachsorge. Hier wird nicht nur nach höchsten Qualitätsstandards behandelt, sondern zudem auch intensiv geforscht. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell den Patienten zugutekommen (man spricht von ?Translationaler Forschung?).
Kontaktieren Sie das Onkologische Spitzenzentrum in ihrer Nähe
Berlin
Charité Comprehensive Cancer Center Universitätstumorzentrum
Tel: 030 / 450 564 222 (Cancer-Hotline)
E-Mail cccc@charite.de
http://cccc.charite.de
Dresden
Universitäts KrebsCentrum Dresden
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Tel.:0351 / 458 4500 (Anmeldung)
E-Mail info@krebscentrum.de
www.krebscentrum.de
Düsseldorf
Universitätstumorzentrum (UTZ) Düsseldorf
Universitätsklinikum Düsseldorf
Tel.: 0211 / 81 082 00 (Info-Telefon)
E-Mail: UTA@med.uni-duesseldorf.de
www.uniklinik-duesseldorf.de/UTZ
Erlangen
Comprehensive Cancer Center Erlangen-Europäische
Metropolregion Nürnberg (CCC Erlangen-EMN)
Tel.: 09131 / 85470 29
E-Mail ccc-direktion@uk-erlangen.de
www.ccc.uk-erlangen.de
Essen
Westdeutsches Tumorzentrum Essen (WTZ)
Tel.: 0201 / 723 1614
E-Mail wtz@uk-essen.de
www.wtz-essen.de
Frankfurt a. M.
Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen ? UTC Frankfurt
Tel.: 069 / 6301 87333 (Zentrale Informationshotline)
E-Mail: info-uct@kgu.de
www.uct-frankfurt.de
Freiburg
Tumorzentrum Freiburg ? CCCF
Universitätsklinikum Freiburg
Tel.: 0761 / 270 71510
E-Mail: tumorzentrum@uniklinik-freiburg.de
www.tumorzentrum-freiburg.de
Hamburg
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Hubertus Wald Tumorzentrum / Universitäres Cancer Center Hamburg
Tel.: 040 / 7410 556 92 (Zentrale Anlaufstelle)
E-Mail: ucch@uke.de
www.ucch.de
Heidelberg
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)?
Tel.: 06221 / 56 5924 (Patientenzentrum)
E-Mail: nct.patientenzentrum@med.uni-heidelberg.de
www.nct-heidelberg.de
Köln/Bonn
Centrum für integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn
Tel.: 0221 / 478 87660 (Köln) 0151 / 582 428 77 (Bonn)
E-Mail: cio@uk-koeln.de / cio@ukb.uni-bonn.de
www.cio-koeln-bonn.de
München
CCC München ? Comprehensive Cancer Center
Tel.: 089 / 4400 57430
E-Mail: ccc-muenchen@med.uni-muenchen.de
www.ccc-muenchen.de
Ulm
Comprehensive Cancer Center Ulm
Universitätsklinikum Ulm
Tel.: 0731 / 500 56056
E-Mail: sekr.cccu@uniklinik-ulm.de
www.ccc-ulm.de
Würzburg
Universitätsklinik Würzburg
Comprehensive Cancer Center Mainfranken
Tel.: 0931 / 201 35350
E-Mail: anmeldung_ccc@ukw.de
www.ccc.uni-wuerzburg.de
Gruß
Güsi