Theresa

473 posts
Donnerstag, 28. Oktober 2021 - 11:33

Hallo liebe Forenteilnehmer,

weiß jemand, welche Bedeutung Krebsstammzellen haben? Ich habe gelesen, sie teilen sich langsamer als normale Krebszellen. Das würde ja bedeuten, dass sie nicht so gut durch die Chemotherapie erwischt werden. Wenn man davon ausgeht, dass schlafende Tumorzellen von der Chemotherapie nicht vernichtet werden können (weil sie sich im Ruhezustand ja nicht teilen und die Chemo angeblich nur bei Zellteilung die Zelle angreifen kann), und Stammzellen auch nicht, dann ist die Frage, ob man messen kann, ob jemand schlafende und/oder Krebsstammzellen im Blut hat. Ist diese liquid biopsie Methode dafür geeignet und wenn ja, wo kann ich das in Österreich machen lassen? Gibt es besondere Medikamente für Stammzellen zur Vernichtung bzw. für ruhende Krebszellen? Wie lange können die ruhenden Krebszellen ruhen? Auch länger als ein halbes Jahr? Sollte man einen Status davon machen lassen, wie viel zirkulierende Krebszellen (Stammzellen, ruhende Krebszellen, aktive Krebszellen) man in sich hat bzw. kann man das unterscheiden und kann sich das auf die positive Wirkung einer medikamentösen Therapie auswirken.

Vielleicht weiß jemand eine Antwort.....

Dankeschön im Voraus

Liebe Grüße

Theresa

herirein

341 posts
Samstag, 30. Oktober 2021 - 11:28

Liebe Theresa,

je weiter man sich mit der Krebthematik beschäftigt, gerät man als Nichtmediziner in einen Recherchesumpf, der immer mehr Begriffe aufzeigt, die sich dem eigenen Problem nicht zuordnen lassen. Das geschieht weil uns dazu die Grundkenntnisse der physiologischen Zusammenhänge fehlen und viele dieser Begriffe zwar in Studien Erwähnung finden, ihre Bedeutung aber selbst dem Wissenschaftler noch nicht klar sind. Geschweige denn, ob sich durch sie neue Therapieoptionen eröffnen.

Herzliche Grüße
Heri

Uli_29

223 posts
Samstag, 30. Oktober 2021 - 12:50

Hi,
mir scheint auch, es ist wenig hilfreich, sich mit diesem "Zeugs" zu beschäftigen: das ist "vorderste Front" in der Forschung. Krebsstammzellen haben derzeit anscheinend noch den Status eines "Modells" (also keine komplett abgesicherte Erkenntnis), das in Konkurrenz zu anderen Modellen steht (erwähnt wird "stochastisches Modell"). Um mit dem Stammzellenmodell weiter zu kommen, wird sehr viel an Mäusen getestet ... die armen Viecher.
Krebs: eine Krankheit der Stammzellen? | Eurostemcell
factsheet_de_cancer.pdf (eurostemcell.org)
Gruß,
Uli

Theresa

473 posts
Samstag, 30. Oktober 2021 - 15:52

Hallo liebe Forumsteilnehmer, hallo lieber Heri, Hallo lieber Uli,

es ist richtig mit dem Recherchesumpf. Macht nix, habe Gummistiefel an, Taschenlampe dabei etc.

Ich versuch in dieser neuen Sumpflandschaft Orientierung zu bekommen. Ich will so gut es geht Diagnosen und Therapieempfehlungen verstehen und selbst entscheiden, ob ich diese oder jene Therapie (OP mit oder ohne Chemo danach) tatsächlich für die Klügste in meinem Fall halte. Kann ja nur eine Einzelfallentscheidung sein bzw. muss ja letztlich ich ganz alleine aushalten, seinen Weg entscheiden. Und ich möchte nicht das Gefühl haben, dass ich etwas nur deshalb tue, weil ein Arzt mir das "einredete", sondern ich will die Entscheidung mittragen. Sonst gehts nicht bei mir.

Da stehen mir als Entscheidungshilfen zur Verfügung: Ärzte und Ihr liebes Forum, aktuelle Fachbücher nachschlagen, (z.B. Molekularbiologie der Zelle etc. / ist mein Hobby / ich komm von den Naturwissenschaften, bin aber kein Arzt), Internetrecherchen, Studien dazu, S-3 Leitlinien. Und vor allem dann wieder nachdenken, alles ordnen, Begriffe definieren und konkretisieren. Studien richtig lesen und ihre Interpretationen anhand der Studienergebnisse relativieren.

Mir ist aufgefallen, dass sogar Fach-Ärzte unterschiedlicher Meinung sind. Oft recht krass.

Auch eindeutig und klar formulierte Studien werden von Fach-Ärzten unterschiedlich interpretiert bzw. teilweise überinterpretiert.

Nun geht es aber um viel -  um die bestmögliche Behandlung für jeden Menschen. Und bei so vielen Widersprüchen wie Chemo oder nicht Chemo, diese Chemo oder jene oder nur OP.

Mir wäre lieber, wenn Ärzte mir korrekterweise sagen würden: Das und jenes wissen wir noch nicht, wir vermuten, es ist so das Beste, aber diese und jene Infos fehlen uns und hier und dort ist das Risiko so und so. 

Für mich als Laie ist schwer, Hypothesen von Tatsachen zu unterscheiden, ist aber finde ich wichtig, wenn ich die Verantwortung für die Behandlung übernehme - muss ich ja. 

Und angesichts dieser vielen Widersprüche frag ich mich immer wieder, ob ich eine Chemo durchführen werde, wenn es doch laut Studien und Leitlinien kaum Überlebensvorteil ergeben soll, wenn das sogar in den S3-Leitlinien bei resektabler Lebermetastase steht. Und ich frag mich, warum der Onkologe meine TP 53-Mutation im Kolonresektat zur Wahl der Chemo für die Lebermetastase nicht beachten will. Er sagt, es ist egal, darum geht es nicht. Andere Fachärzte, wie etwa Prof. Kandioler schreiben im internet aber, dasss man den Status des TP-53 in der Therapiewahl sehr beachten müsse. Also es ist ein hin und her beim Abwägen, was man tun soll. 

Deshalb  bin ich dankbar für jede noch so ausgefallene Info !

Danke Euch allen!

Theresa

herirein

341 posts
Samstag, 30. Oktober 2021 - 17:36

Liebe Theresa,

Deine Argumente sind absolut nachvollziehbar, Deine Recherchen insofern natürlich auch. Trotzdem solltest Du bedenken, dass es in der Medizin immer nur um Abwägen geht, weil es nie um mathematische Ereignisse geht. Die Ärzte, ob nun erfahrene Ärzte einer Klinik mit dem Problem befasst sind oder der rein wissenschaftlich orientierte Professor einer Universität eine Beurteilung vornimmt, beide erreichen im Ergebnis nicht die 100%.
Deshalb ist es erforderlich, sich schlau zu machen um das letzte Risiko selbst zu tragen.

Wenn Dir deine Situation die Zeit lässt, dich ohne weitere Nachteile zu informieren und damit zu orientieren, wünsche ich dir den richtigen Weg zu finden.

Alles Gute und herzliche Grüße
Heri

Uli_29

223 posts
Samstag, 30. Oktober 2021 - 18:30

Liebe Theresa,
mit diesen unterschiedlichen Ansichten von Experten muss man wohl leben; das gibt es selbst in der Physik (wenn auch seltener).
Wenn ich mich recht entsinne, dann waren wir zwei ja nach der Tumor-Resektion in ähnlicher Ausgangslage: Typ T3, der noch nicht gestreut hatte. Mir war eine Chemo-Therapie dringend angeraten worden, bei dir wurde verzichtet. Wenn ich die S3-Leitlinie recht verstanden habe, dann wird sie dort in diesen Fällen tatsächlich empfohlen: auch so eine unklare Geschichte.
Aber ich als Laie wäre - ehrlich gesagt - überhaupt nicht auf die Idee gekommen, die Empfehlung des Tumor-Boards infrage zu stellen. Ich war allerdings auch total überrumpelt und wie gelähmt damals. Sicher gehst du einen guten Weg, die Verantwortung für das was geschieht und was gemacht wird, mitzutragen. Ich denke, davon kann ich lernen. Aber ich hoffe, ich muss es gar nicht. Naja, Krebs ist halt heimtückisch: man kann sich nie in Sicherheit wiegen.
Bei einer guten Bekannten in Deutschland war vor einiger Zeit der Brustkrebs nach fast 30 Jahren wieder ausgebrochen, hatte bereits in die Knochen metastasiert. Gesund wird sie nicht mehr, aber der Prozess konnte zumindest angehalten werden mit zyklischer Chemo-Therapie ... und sie schwört auf 3 Tassen einjährigen Beifuß-Tee pro Tag.
Alles Gute und liebe Grüße,
Uli

Theresa

473 posts
Sonntag, 31. Oktober 2021 - 16:21

Lieber Uli

ja wir waren selbe Ausgangslage, T3 und sonst nur Null. Ich allerdings in dem mikrobiologischen Befund des Krankenhauses die TP3 Mutation im Resektat, dh. nur in den  entfernten Tumorzellen die Mutation. Ich habe damals um Zusendung des mikropathologischen Befundes ersucht. Als Patient hat man ja Recht auf alle Befunde. Man hat sie mir damals zugefaxt. Sie senden das auch per Post auf Anfrage oder man holts persönlich mit Ausweis. Spitäler müssen 30 Jahre die Befunde der Patienten aufheben und es gehört zum Tagesalltag die Befunde an Patienten zu senden. Oft wird es nur auf Anfrage gemacht. Hast Du so einen Befund erhalten und steht da eine Mutation in einem Gen? Bzw. steht da MSI (Mikrosatelliteninstabilität?) - steht da etwas? Das, was da steht, könnt uns  im genetischen Charakter der Tumorzellen unterscheiden. Was uns aber noch unterscheidet ist, dass bei mir ein N1c gewertet wurde, nämlich ein Mikrosatellitenknötchen neben dem Tumor. Das war nicht mit freiem Auge sichtbar, sonder nur in der Histologie im Mikroskop. Das heißt, meine Tumorzellen hatten jedenfalls schon die Möglichkeit bzw. Entwicklungsstufe erlangt, auf Reise zu gehen und Metastasen zu bilden, sonst könnten sie nicht 1 cm vom Tumor entfernt einen Klon bilden. Trotzdem hat man gesagt, es wurden so viele Lymphknoten entnommen (über 40) und alle Null, also keine Chemo. Und der Tumormarker CEA fiel auch super nach der OP und blieb eineinhalb Jahre unten. Man sagte mir im Nachhinein, da wäre Chemo sowieso nicht wirksam gewesen, weil ja die Tumorzellen schliefen. Dann im Frühling MRT Leber, alles okay. Dann wie gesagt Darmentzündung, Antibiotika und plötzlich stieg im Sommer der CEA und in der Leber eine kleine Metastase begann zu wachsen, sah man 4 Monate später im MRT. Und jetzt Gott sei Dank OP Termin! Ich frage mich natürlich rückblickend, ob die DArmentzündung und ob die Antibiotika bzw. beides ein Milieu für die schlafenden Tumorzellen boten, also ob mein Immunsystem so mit der Entzündung beschäftigt war, dass die Tumorzellen aus dem Schlaf in Aktivität gingen? Ich frage mich, ob die starken Antibiotika gegen die Darmentzündung Einfluss hatten, dass der CEA 2 Wochen drauf zu steigen begann........ich habe eine metachrone Lebermetastase bekommen. Sie ist Gott sei Dank resektabel. Nun wieder die Frage, jetzt Chemo oder nicht und wenn ja, welche? Es ist so schwer zu entscheiden.

Aber wann war Deine DickdarmOP? Welcher Dickdarmteil wurde bei Dir entfernt? Sigma? Welchen mikrobiologischen Befund hast Du bekommen vom Spital? Welche Chemotherapie bekamst Du genau und wie ging es Dir dabei? Und wieviel Zeit ist seither vergangen? Machst Du auch MRT Abdomen? Da braucht man nicht immer Kontrastmittel, weil man sieht eigentlich laut Radiologen oft genug gut. Bei mir sah man die Lebermetastase im CT mit KM nicht und im MRT ohne KM schon und zwar im MRT deutlich!

Danke Dir für Deine Infos zu Deiner Gesundungsgeschichte ! Du hilfst mir dabei im Nachdenken sehr, was ich tun soll, Chemo jetzt oder nicht nach OP. 

Liebe Grüße

Theresa

Theresa

473 posts
Sonntag, 31. Oktober 2021 - 16:42

Lieber Heri,

danke für Deine Worte!

ja, es ist wirklich so lieber Heri, es ist immer ein Abwägen und ein Einschätzen. Es sind nie mathematische Ergebnisse, es ist so komplex und schwierig zu entscheiden. Alles ist intransparent und ungenau. 

Wenn tatsächlich die Covid-Impfstofferzeuger seit Jahrzehnten am mRNA - Produkt in der Krebsbehandlung forschten (und deshalb mit dem mRNA Impfstoff so schnell am Markt waren), dann frage ich mich, ob man vielleicht doch bald ein mRNA basiertes Medikament gegen Krebs auf dem Markt hat? Weiß jemand darüber?

Meine Situation ist die, dass die Lebermetastase nun herausoperiert wird und ich hoffe, es geht alles gut. Hab schon Angst, aber das muss raus. Die Zeit während der Erholung von der OP werde ich nutzen und mir alles anhören, was man mir sagt, was ich tun soll oder nicht. Das Tumorboard wird mir einiges sagen und wie immer werde ich sie bissi nerven, weil ich Fragen stelle, eh bin grundauf sehr freundlich. Der histologische und der mikropathologische Befund wird auch Grundlage sein, ob ich eine Chemo machen werde und wenn ja, welche.

Übrigens habe ich die Prof. Kandioler-TP-53er Studien zum Zusammenhang mit Chemotherapiewirkung heute im Original auf Englisch gelesen und war - abgesehen dass mir jetzt der Kopf raucht - erstaunt, denn aus den Originalen lese ich für mich persönlich nicht konkret genug heraus, dass Chemo nicht oder fraglich wirkt, wenn man einen TP-53 Defekt hat. Also das Studiendesign ist nicht so ganz eindeutig für mich, um daraus für meine ganz persönliche Behandlungsentscheidung etwas Handfestes ableiten zu können. Hauptsache ich laufe keiner vermeintlichen Tatsache nach, obwohl sie nur eine Hypothese war. 

Diese verflixte Risiko dabei, dass vielleicht nicht wirkt (weil die Metas ja auch jahrelang schlafen können und eine Chemo z.B. 6 Monate gegeben wird) oder alles noch schlechter macht als zuvor (wegen dem TP 53 Defekt), ist für mich ein offenes Thema.

Danke, dass Du mir wünscht, dass ich meinen Weg finde, quasi die Taschenlampe finde, die mir den richtigen Weg weist in einer Sumpflandschaft, in der ich noch nie zuvor war. Nacht ist es obendrein. Schön, dass es so liebe Seelenwesen gibt, die sich untereinander und übers Forum mit mir austauschen, vielleicht sehen wir gemeinsam mehr! 

Liebe Grüße 

Theresa

Uli_29

223 posts
Montag, 1. November 2021 - 09:22

Liebe Theresa,
war bei mir alles ganz ähnlich: Befunde habe ich komplett, allerdings irgendwo in einem Aktenordner in unserem kleinen "Büro". Habe grad keine Lust, das hervorzukramen, deshalb die Antwort aus dem Gedächtnis. Von Mutation stand da nichts; es waren auch bei mir weit mehr Lymphknoten als empfohlen negativ getestet worden, und der CEA-Wert sank nach der OP (Anfang Juli 2020) gleich auf "normal". Der Unterschied war, dass es bei mir eine spontane Not-OP wegen Darmverschluss mit beginnender Perforation war; darum wurde wohl auch die Anlage des Stoma nötig. Der Tumor lag, wie du vermutest, im Sigma; dieses wurde entfernt samt ca 60 - 70 cm Dickdarm aufwärts. 
Wegen Untersuchungen: unmittelbar vor der Not-OP und später zur Vorbereitung der Rückverlegung (Sommer 2021) war ein CT durchgeführt worden, und eine Darmspiegelung vor der RV. Letztere Untersuchungen waren unauffällig: Rest-Darm wie Hartmann-Stumpf waren gut verheilt. MRT hatte ich noch keines; ich werde mich gegen Jahresende bei der Operateurin melden (zu der ich mittlerweile ein fast freundschaftliches Verhältnis habe), um die Nachsorge zu besprechen. Momentan genieße ich einfach mein stoma-freies Leben. Ich bin fast wieder der "Alte"; nur die Narben auf meine Bauchdecke schauen aus, als habe ich auf einer detonierenden Handgranate gelegen.  Aber schön muss man in meinem Alter ja zum Glück nicht mehr sein. smiley
Zur Chemo-Therapie, ich hatte ich ca 1/2 Jahr Capecitabin geschluckt. Ich bin mir nicht sicher, ob bzw. was für Nebenwirkungen ich hatte. Mit dem sehr häufigen und gefürchteten Hand-Fuß-Syndrom hatte ich zum Glück nicht zu schaffen.
Da stehst du vor einer sehr schwierigen Entscheidung - Chemo ja oder nein. Da du in einer entsprechenden Klinik bist, hat dein Arzt ja umfangreiche Erfahrungen mit der Behandlung von Darmkrebs und wird auch auf dem "Laufenden" sein, was aktuelle Erkenntnisse angeht. Ich würde seine Meinung sehr hoch wichten bei der Entscheidung.
Liebe Grüße,
Uli

Theresa

473 posts
Montag, 1. November 2021 - 11:20

Lieber Uli

ich verstehe, die Not-OP und beginnende Perforation und das Stoma, alles in allem sprach ehr für eine adjuvante Chemo - sicherheitshalber. Ja ich bin in einer Spezialklinik, aber hier ist man eben auch unterschiedlicher Meinung betreffend Cemo ja/nein.  Die Narben werden vielleicht mit Narbensalbe aus der Apotheke schneller heilen.

Für mich ist das auch immer Überwindung gewesen, wieder alles rauskramen. Dazwischen ists auch nicht in meinem Privatbereich, sondern im kleinen Büro. Lustige Ähnlichkeit.

Also was mich so schockte war, das der CEA eineinhalb Jahre nach OP total unten war und dann plötzlich hoch ging und im CT mit Kontrastmittel sah man übrigens nichts! Aber dann erst, als ich das MRT Abdomen machte, sah man 4 Monate nach CEA Anstieg die kleine Lebermetastase im MRT, obwohl kein Kontrastmittel dabei war.

Das CT mit Kontrastmittel einen Monat davor zeigte nichts !

Es ist bei mir so gewesen, wie in der Literatur beschrieben ist, der CEA zeigte mir 1-5 Monate vorher, bevor man es im bildgebenden Verfahren sah (nur im MRT!!!), dass ein Rezidiv bzw. Metastase begann. Und mich irritiert so, dass die hochstrahlige (5-10 Millisievert) CT nichts zeigte. Die CT zahlt die Kassa bei uns und das ist in den Leitlinien in der Nachsorge vorgesehen.

Erst als ich mich selber überwand und zur MRT Abdomen recherchierte und es machen ließ, fand man ´die Lebermetastase.

Hätte ich nicht das alle rundherum schon verrückt machende Trara mit dem CEA veranstaltet und die Sherlock Holms -Metastasensuche, so hätte ich bis zur nächsten Nachsorge im April nächsten Jahres schon Symptome von einer großen Lebermetastase.....also das meine ich............wenn ich denke, ich muss oft selber viel denken, weil irgendwie das Gesundheits-System auf die kleine Veränderungen in meinem Körper wohl nicht zielsicher genug reagiert hat - das war eben schon öfter. Ja und die FAchliteratur sagt übrigens auch, sobald der CEA steigt kann Metastase im Anmarsch sein. Und ich hätte NIE NIE NIE gedacht, dass mir das passiert. Gott sei Dank ist sie klein und man kann sie deshalb operieren.

Also ich will sagen, Deine Therapie war schon gut so, so scheint es !!!! Trotzdem achtsam sein. MRT ohne Kontrastmittel hat - glaubt man dem Gelesenen - angeblich keine Schadenswirkung auf den Körper, keine Strahlenbelastung und keine Toxizität und man kann offensichtlich Weichteile gut beurteilen. Nur zur Info, weil ich die Erfahrung machte!! FAlls Du mal überlegst.

Ganz liebe Grüße

Theresa

35 posts
Montag, 1. November 2021 - 13:42

Hallo liebe Theresa, hallo liebe Uli,

ich habe große Angst,

weil meine PCR Test wieder positiv ist und meine OP ist wieder verschoben!😞 Denkt ihr, dass zu spät ist?

Ich kann nicht denken, ich kann nicht schlafen!!!

Theresa deine Beschreibung ist sehr, sehr pünktlich!

Ich denke jeden Tag, wie ist möglich das. Für 4 Monate der Rezidiv bis 30 sm wachsen kann. Plus eine Metastasie dazu!!!  Bedeutet das, dass ein Tumor kann für drei Monate so groß werden. Meine Gedanken sind auch, ob die erste OP vielleicht erfolglos war.🤷‍♀️ Zwei Jahre später sind die beiden gekommen. 
Ich will und muss von der ganzen Herz das schaffen!!! Meine Familie ist sehr traurig und ich verstecke mich zum weinen. Ich fühle mich sehr, sehr schuld dafür! Ich bin die Mutter und alles muss ich machen. Momentan habe ich nicht so viel Kraft dafür.

Theresa, spürst du etwas wie Schmerzen oder drück in diese Bereich in Leber? 
 Ich drücke euch ganz lieb!

Liebe Grüße Tanya ❤️

Theresa

473 posts
Montag, 1. November 2021 - 16:42

Liebe Tanya

oije, das ist nicht gut, wenn Du einen positiven PCR-Test hast. Du musst jetzt noch achtsamer sein, irgendwo steckst Du Dich dauernd an. Jetzt musst Du maximal super gut auf Dich schauen, damit Du endlich den OP Termin einhalten kannst!  Das ist wichtig! Vielleicht hast Du eine Verwandte, die zu Euch zieht und Dir die Kinderbetreuung abnimmt! Vielleicht bringen Deine Kinder die Viren vom Kindergarten heim? Ich weiß jetzt nicht genau, wie Du das häuslich und familiär organisieren kannst, aber nimm Dir alle Kraft und organisiere es so, dass DU DICH IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN NICHT MEHR MIT COVID ANSTECKST, DAMIT DEIN OP TERMIN KLAPPT !!!!! Das ist jetzt wichtiger als alles andere. Da muss die ganze Familie eben zusammenarbeiten, Dein Mann Urlaub nehmen, die Tante ins Haus ziehen etc. Jetzt musst Du Dich als oberstes Ziel stellen, oberstes Ziel ist der nächste OP Termin MUSS klappen, bitte Tanya!!!

Deine Angst hat auch vielleicht eine gute Seite, fühlt sich schlimm an, aber sie treibt Dich an, dass Du die von den Ärzten empfohlenen Schritte schnell machst. Angst ist ein Antreiber FÜR das ÜBERLEBEN !!! Nimm Deine Angst nicht als Hemmschuh, sondern als Antreiber. Wenn Du erst mal geschafft hast, bei der OP zu sein, bist Du einen super guten Schritt weiter!

Bitte schreibe mir, was Du nun genau für eine Diagnose hast. Meinst Du 3 cm großes Rezidiv von welchem Primärtumor und wo genau? Und wo hast Du zusätzlich eine Metastase? Ich kann es nicht genau erfassen, was Du genau hast. Hattest Du danach keine Chemotherapie oder schon und wenn ja, welche?

Ich spüre nichts auf der Leber. Aber Leberschmerzen kommen angeblich erst nach Monaten, habe ich gelesen. Plötzlich war es da und es muss so schnell wie möglich raus - bei mir und ich vermute auch bei Dir, sonst hätten die Ärzte sich Zeit gelassen.

Deine erste OP war wichtig, aber es reicht eine einzige Krebszelle, wenn die irgendwo durchgegangen ist, dass die dem Immunsystem entgeht und dann wächst. Meistens bekämpft das Immunsystem aber die Krebszellen und siegt.

Wie schon Heri im Forum schreibt, es ist manchmal sogar für die Wissenschaft undurchschaubar, wie das mit den Rezidiven und Metastasen ganz genau zustande kommt. Aber ich kann mir vorstellen, dass das schon länger bei Dir wächst, aber man sieht das im bildgebenden Verfahren erst nach einiger Zeit, wenn schon mehrere Zellteilungen stattgefunden haben und das Rezidiv einige Millimeter groß ist. CEA gibt der Tumor auch erst ab einem bestimmten Wachstum ab, so wars jedenfalls bei mir. Aber vielleicht ist es bei Dir so wie bei mir, dass man es im CT nicht sieht. Vielleicht wäre besser, in Zukunft auch MRT in geringeren Abständen zu machen!

Sowohl das Rezidiv als auch die Metastase werden bei Dir herausoperiert! Dann sind sie weg. Das ist ein wesentlicher Teil des Heilungsweges. Wenn ich das Allerbeste annehme, so kann alles ganz gut werden. Du bist jung und Dein Körper ist kraftvoll!!! Du hast super gute Chancen !!! Auch nach einem Rückfall hat man Chancen !!!

Ob Du zusätzlich zur OP noch eine andere unterstützende Therapie von den Ärzten angeboten bekommst - weißt Du schon was davon? Was sagen die Ärzte? 

Ganz liebe Umarmung - und Du kannst das schaffen mit Organisationstalent - erster Schritt: Du musst für die OP fit sein !

Theresa

Uli_29

223 posts
Montag, 1. November 2021 - 16:58

Liebe Tanya,

>> weil meine PCR Test wieder positiv ist und meine OP ist wieder verschoben! Denkt ihr, dass zu spät ist?

Es tut mir leid, diese schlechten Neuigkeiten von dir zu hören. Ich weiß nicht, wie ich Trost spenden kann. Mir fällt dazu nur der erste Satz des Gelassenheitsgebetes ein: "Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann ..."
Du bist ein Opfer dieses Schicksalsschlages; du kannst es nicht ändern, kannst nur versuchen, es zu akzeptieren: es ist, wie es ist.

>> Ich fühle mich sehr, sehr schuld dafür! Ich bin die Mutter und alles muss ich machen. Momentan habe ich nicht so viel Kraft dafür.

Das ist Unsinn: wir alle sind nicht schuld an unserer Erkrankung. Keiner von uns weiß wohl, warum sein/ihr Schicksal so ist, wie es ist. Dass dir momentan die Kraft fehlt, das kann ich gut nachfühlen.
Aber gibt nicht auf; es gibt immer eine Chance. Hier im Forum gibt es Beispiele.
Alles, alles Gute, ich drücke dir die Daumen
Uli

35 posts
Dienstag, 2. November 2021 - 12:03

Hallo liebe Theresa,

ich bedanke mich für deine Nachricht!🤗

Die Diagnose momentan ist :V.a. Lokalrezidiv auf Transversorektostomie, 30 mm. Langsam progrediente pulmonale Läsion rechter Oberlappen Segment 3. 

Theresa, ich weiß es noch nicht, ob nach dem OP eine Therapie haben. Vielleicht wenn ich in Krankenhaus bin, dann kriege ich mehr Information dafür. Bist du schon in Krankenhaus?

Ich weiß es nicht, ob man mit diese Diagnose heilen kann!

Von den ganzen Herz habe ich große Hoffnung!!!🙏🙏🙏

Liebe Grüße Tanya 

35 posts
Dienstag, 2. November 2021 - 14:29

Liebe Uli, 

ich bedanke mich für deine Nachricht!

Genau, du hast mir sehr gut verstehen! Ich will weiter leben!!! Ich habe sooo tolle Kinder und sie brauchen mich noch!

Deine Tipp hat mir ruhig gemacht!

 Wir sind vor 5 Jahren nach Deutschland umgezogen, weil eines meiner Kinder eine Schwerbehinderung hat.  Ihr Leben wurde hier ruiniert, wofür ich unendlich dankbar bin.  Ich musste dieses neue Leben für meine ganze Familie hier organisieren, ohne ein Wort Deutsch zu können.  Ich war so gestresst und musste die Dinge nicht so dramatisch nehmen.  Deshalb fühle ich mich wegen meiner Krankheit schuldig.

Aber ich habe eine große Hoffnung!!! Ich schaffe das!!!

Uli ich drücke dich und danke dir noch mal!

Liebe Grüße Tanya 

Theresa

473 posts
Dienstag, 2. November 2021 - 18:05

Liebe Tanya

Zur Lunge: Hast Du ein altes Röntgenbild oder CT von Dir von der Lunge oder hast Du vom Krankenhaus, wo Du zuletzt operiert wurdest einen Befund von der Lunge? Da würde drauf stehen, ob Du damals auch schon etwas Sichtbares in der Lunge hattest. Ist da eine Biopsie gemacht worden, woran man erkennen kann, ob es bösartig ist? Oder kann es auch gutartig sein? Wollen sie es auf alle Fälle rausschneiden und schauen dann, ob es bösartig ist? 

Bei mir findet man seit Jahren ein weißes Flecker auf der Lunge im CT. Ich holte die alten Befunde heraus und daran erkennt man, dass ich das schon seit Jahren habe, es verändert sich seit Jahren nicht. Darauf sagten die Ärzte, sie operieren es nicht heraus, weil es wahrscheinlich schon alt ist und irgendwas eingekapeslt ist, so Bronchitiserreger oder sowas halt. Es hat sich nicht verändert. Es schaut dadurch nicht bösartig aus. Aber würde es sich verändern, würden sie es rausschneiden.

Ich verstehe, Du hast im Transversum Dickdarm ein Rezidiv 3 cm. Das würde eigentlich doch langsamer wachsen, würde man annehmen. Ist das schon alt und hat man es erst jetzt gesehen? Meinen Dickdarmkrebs sah man erst trotz 2 Koloskopien als er schon größer als Deiner war, ist mir unverständlich. Seither lasse ich mir keine Betäubung bei der Kolo mehr geben, sondern schaue bei der Koloskopie am Bildschirm zu. Ist viel besser so. Tut mir nicht weh, ist interessant und ich habs bisserl im Blick. Also kann durchaus sein, dass man es auch bei Dir über längere Zeit übersehen hatte und es sehr langsam wächst. Es gibt ja auch Zweittumore im Dickdarm. Ab einem Stadium von 3 cm begann mein Dickdarmkrebs damals das CEA abzugeben. Steigt auch Dein CEA oder nicht?

Wenn ein Dickdarmkarzinom hinter so Schnürfalten des Darmes liegt, sei es angeblich hin und wieder nicht so leicht bei der Koloskopie zu sehen, wenn es noch klein ist, habe ich gelesen. 

Es ist gut, dass sie alles bei Dir gefunden haben und es scheint ja auf alle Fälle operabel. Es kann durchaus auch alles ganz gut werden!!!!!! Tanja, es kann alles ganz gut werden!!! Du arbeitest jetzt darauf hin, dass alles ganz gut wird !!

Bitte sag Dir das jeden Tag vor - ich mach das so, wenn ich wieder in die volle Verzweiflung kippe. Ja und das ist so wichtig für Dich und Deine Familie, dass Du jetzt diese OP und die Behandlung gut machst, die Medizin ist schon sehr sehr weit !!! 

Ich drück Dir ganz fest die Daumen, weil ich sehe Dich als so so liebe Mama für Deine Kinder und die geben Dir viel Kraft und die Diagnose hat meiner Meinung viel gute Hoffnung in sich!

Ich bin in den nächsten Tagen dann im Spital. Liebe Tanya alles wird gut!!!!!!!!

Liebe Umarmung Theresa 

35 posts
Dienstag, 2. November 2021 - 20:38

Liebe Theresa, 

vor 14. September alles war ok beim CT. Das in die Lunge ist neue. War nicht da! Deswegen bin ich so schockiert! Weil einem Jahr hatte ich kein Problem. Aber…. Die CEA sind , aber ab April hoch geworden. Langsam, langsam bis 17. 

Theresa ich brauche deine Meinung für CA 19-9. 

Was ist deine Meinung? Weil bei mir im normalen Wert sind.

Nur CEA ist erhöht. 
Meine Kinder sind echt toll! Die sind meine Leben, mein Herz und meine Seele! Die sind meine einzige Medikamente.

Ich will zusehen, wie meine Kinder wachsen!

Leider kann ich nicht auf Deutsch alles erklären, wie ich mich fühle, was ich genau denke, aber ich glaube, dass du kannst mich sehr gut verstehen, ohne viel zu sagen!🤗

Theresa, meine Gedanken werden die nächste Tage mit dir! Meine ganze positiv Energie schicke ich für dich! Ich drücke dich und genau!!!! Wir schaffen das!!! ❤️
Vile liebe Grüße Tanya 

Theresa

473 posts
Mittwoch, 3. November 2021 - 14:26

Liebe Tanya

oh Du bist so lieb mit mir! Danke Dir!

Wegen CEA, wenn Du keine Raucherin bist und Dein CEA immer unten war, dann wäre 17 schon erhöht !! Auf alle Fälle ist er gestiegen. Hinweis darauf, dasss man ins Spezial-Krankenhaus muss bzw. zum Nachsorge-Arzt. Zum 19-9, der ist bei mir auch ganz unten und bewegt sich nicht. Allgemein lese ich immer, dass der CEA bei Ursprungstumor Darmkrebs, wenn er nach der OP abfiel, dann ist sehr wichtig ihn zu beobachten, ob er wieder ansteigt. Wenn er ansteigt, dann schnell zum Arzt und Diagnostik machen!

Also ich habe gehört, dass je nachdem, wo das in der Lunge ist, die Ärzte es keilförmig rausschneiden könnten. Hab auch gehört, dass es gleich in einer OP mit einer anderen OP gemacht werden kann, aber das kommt immer auf den individuellen Fall an. Haben Deine Ärzte Dir erklärt, ob sie alles gleichzeitig machen wollen? Wenn ja, dann raus damit! 

Wann ist Dein nächster OP-Termin? 

Der Darmkrebs muss raus und die Lungenabsiedlung ja auch, denke ich. Nicht warten! So schnell wie möglich einen neien Arzttermin im Spezialzentrum vereinbaren liebe TAnya!!!!!!!!!

Ganz liebe Grüße und Umarmung

Theresa

35 posts
Mittwoch, 3. November 2021 - 18:20

Liebe Theresa,

deine Meinung ist sehr wichtig für mich!

Bei mir CA19-9 ist auch in Ramen. Mein Hausarzt sagt immer, dass CA19-9 beim Darmkrebs sehr wichtig ist. Und ich hatte Ruhe, weil bei mir ganz gut ist!🤷‍♀️
 

Ich fühle mich jeden Tag nicht so gut mit diese Tumor in meinem Darm, aber der PCR Test ist noch positiv. Ich habe heute in Heidelberg angerufen, um zu fragen was weiter geht, aber sie haben mir die OP mit einen positiv Test abgesagt.

Der Meinung für die OP war. Zuerst Darm und dann die Lunge! Keine Ahnung! 
Ich habe einen Post von Oli gelesen für Impfung gegen Darmkrebs. Der D-r Halama in Heidelberg ist meinem Arzt. Ich kann gerne mit ihm darüber reden.

Viele liebe Grüße 

Tanya 😘❤️🥰🍀

Theresa

473 posts
Montag, 8. November 2021 - 20:25

Hallo liebe Tanya

bei mir ist CA 19-9 auch normal. Aber CEA stieg bei DArmkrebs und danach wieder bei Metastase. Ich habe3 auch gelesen, dass das CA 19-9 nur ein Zweitmarker bei Darmkrebs ist, Erstmarker wäre CEA. Aber die HÄlfte aller Erkrankten zeigt keinen Anstieg in diesen beiden Tumormarkern ! 

Also die Ärzte sagen wohl aus irgendeinem guten Grund zuerst DArm und dann Lunge. Es wird einen Grund geben. Frag nach, dann ist das geklärt. 

Impfung gegen Darmkrebs habe ich noch nie gehört, das wäre schön! Ja aber jetzt müssen die anderen Auffälligkeiten bei Dir herausoperiert werden, sagen doch die Ärzte. Die Operation ist laut S3 Leitlinien Kolonkarzinom der Königsweg. Der PCR-Test muss doch bald negativ werden, kann doch nur mehr Tage oder ein/zwei Wochen dauern??!!?? Raus damit, wenn möglich so schnell wei möglich. Oft müssen Menschen Wochen warten, bis ein OP Termin frei wird, leider. Aber es bleibt die Möglichkeit eines Privatarztes in einer Privatklinik, das kostet aber einiges. Aber mit positivem pcr wirds nicht gehen, nehme ich an.

Bist Du überhaupt noch anstecken? Das könntest auch Deinen Arzt fragen? Du hast das doch nun schon das Zweite Mal, oder? Bist ja eigentlich Genesene? Oder?

Hast Du schon ein MRT Abdomen gemacht?

Ganz liebe GRüße

Theresa