Diego

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Dienstag, 30. August 2022 - 15:58

Mahlzeit zusammen,

Kurz zu mir, bin 32 Jahre alt. Alles begann vor knapp 3 Jahren bei einer Kniebeuge die unangehme Schmerzen im linken unterbauch verursachte. Ca 1 Jahr davor begann mein Stuhlgang extrem zu variieren unabhängig davon was,wann und wie viel ich gegessen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war mein Stoffwechsel wie eine müllverbrennungsanlage, nie Probleme mit irgendwelchen Dingen nahrungstechnisch gehabt und auch keine Schmerzen oder sonstige wahrnehmbare Veränderung zu sehen oder spüren gewesen. Als wie gesagt die unangenehmen Schmerzen anfingen meidete ich die Kniebeuge und schob es bei seite, bis der bewegungsschmerz willkürlich auftrat,sprich beim laufen,sitzen,gehen etc... da beschloss ich mir hilfe suchen zu müssen... im laufe der folgenden 2 1/2 Jahren folgten alle möglichen Untersuchungen (4 Koloskopien, CT's,MRT's, Blutbild stuhlproben,Unverträglichkeitstests, Ernährungstagebuch/Umstellung, und einiges mehr in eigenregie)  alle diese Untersuchungen fanden bei unterschiedlichen fachärtzten statt und ergaben das selbe ergebniss: Sie sind kerngesund... nicht das ich mich in irgendeiner Art und Weise darüber beschweren würde, jedoch nach einer so langen Zeit ohne Diagnose mit gleichen Schmerzen wird es auf Dauer extrem schwierig... in diesem Zeitraum war der tiefpunkt 14kg unfreiwilliger Gewichtsverlust, mental echt am arsch, 14 jährige Beziehung stand auf der kippe, ein Rechtsstreit mit dem exvermieter wegen schimmel lief parallel, beruflich wurde mir durch die Blume die krankheitsbedingte Kündigung angedroht und und und... da dachte ich mir komm sammel dich, pack deine krankenakte die gefühlt 10kg wiegt und nicht eine handfeste Diagnose beinhaltet und mach druck in den Krankenhäusern,kliniken und Ärzten... im Januar 2021 wurde dann eine laporoskopie veranlasst dort wurde der Blinddarm entfernt ohne Anzeichen auf Entzündungen und im linken unterbauch Bereich wurde ein verkrusteter Lymphknoten entfernt der des Rätsels Lösung war laut Mediziner... nach Heilung der OP musste ich dann leider feststellen das die Symptome die selben sind, willkürliche  schubartige schmerzen im linken unterbauch die variieren zeit wie auch intensitätstechnisch in Kombination mit dem Stuhlgang, Unwohlsein extrem laute magengeräusche, Blähungen, Völlegefühl, kraftlos fast nonstop müde etc... nach anraten von meinem Hausarzt sollte ich dann in die Reha die gastroentrologisch sehr gut aufgestellt war um dort eventuell Hilfe zu bekommen denn zu diesem Zeitpunkt bekam ich von immer mehr Seiten zu hören das es einen psychischen Auslöser geben muss... ich war und bin mir dessen bewusst,dass die psyche ein großer Faktor bezogen auf die allgemeine Gesundheit ist, jedoch in meinem Fall aus meiner Sicht nicht ausschließlich dafür verantwortlich sein kann. Also ab in die Reha dort Vorgesprochen, wieder alles erläutert berichte überreicht etc... das Ende vom Lied war dann das dort nur Sport gemacht wurde ohne ansatzweise auf meinen Fall einzugehen oder nach einer Lösung zu suchen welche Wege ich noch gehen kann um endlich weiter zu kommen... ach ja kurz zu meinem Gewicht ich bin 1,86 groß und befand mich immer zwischen 85 und 94 kg und diese waren für meine Verhältnisse gut verteilt, sprich kein Übergewicht habe Sport gemacht auf Ernährung versucht größten teils zu achten. Leider habe ich die Reha dann nach 2 Wochen abgebrochen weil diese aus meiner Sicht keine Hilfestellung war im Gegenteil die ganze Geschichte war für mich eher ein mega Kraftakt, von den liebsten weg, keine richtung wie es gesundheitlich weiter geht und der erwähnte stress nebenher... als ich wieder zuhause war beschloss ich die sache bei seite zu schieben um erstmal die wohn/job situation zu ändern, dass gelang mir und meiner Freundin recht gut obwohl unsere Katze 6 Monate vor dem Umzug Erblindet ist und extrem auf ihre Umgebung bzw auf uns angewiesen war... naja dann die neue Wohnung eingerichtet versucht die Beschwerden zu ignorieren so gut wie es ging aber leider ist jetzt der Punkt gekommen wo es beängstigend, kräftezehrend und Perspektivlosigkeit ist. Symptomatik die selbe nur das die schmerzen auch in den unteren linken rücken abwandern,meine Lymphknoten hinter den ohren anschwellen und ich seit ca 2 Monaten das gefühl habe das die augen von jetzt auf gleich zu gehen und nicht mehr aufgehen... ich bin so unendlich müde, die kleinsten Dinge im Haushalt oder auch frisörbesuche Zeit für Freunde, Frau etc... rauben mir so viel Kraft das es nicht mehr zu ertragen ist... also muss ich neu angreifen, mich neu aufstellen und die Möglichkeiten ausloten die mir zur Verfügung stehen... vielleicht konnte ich euch einen kleinen Überblick über meine Problematik verschaffen und freue mich auf den einen oder anderen Kommentar bzw. Impuls... habe mir schonmal ein paar kliniken rausgesucht wo ich spätestens am Wochenende vorstellig sein will um Gewissheit zu haben ob es sich nicht um darmkrebs handelt denn diese Botschaft kann man nicht mehr zurück nehmen und die muss ich auch erstmal verdauen bzw. Einen weg finden damit stand jetzt umzugehen.... ich hoffe es ist nicht zu unübersichtlich geschrieben und einigermaßen verständlich... Vielen Dank im Voraus Gruß Diego

Diego

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Donnerstag, 1. September 2022 - 07:09

Wie sehen die Erfahrungswerte aus? Wovon würdet Ihr in meinem Fall ausgehen anhand der gelaufenen Untersuchungen? Um ehrlich zu sein habe mega schiss vor der Diagnose... danach geht's ja sehr oft schlag auf Schlag... was würdet ihr tun? Reagiere ich über oder ist meine Befürchtung berechtigt?

Theresa

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Donnerstag, 1. September 2022 - 10:42

Hallo Diego

es ist sehr schwierig auf Deine Fragen zu antworten, da einerseits die Fachärzte bei Dir nichts finden und die Ärzte auf der Reha wohl auch nicht. Andererseits aber schreibst Du von mehreren Symptomen, unter anderem auch von Lymphknotenschwellungen hinter den Ohren und vor allem von dieser Müdigkeit, die Dich offensichtlich schon länger begleitet.

Also ich bin kein Arzt. Ich kann Dir nur von mir berichten: Ich leide jahrelang unter dieser furchtbaren Niedergeschlagenheit und Müdigkeit, jetzt auch noch. Ich dachte, es sei mein anstrengender Job, der verlangte mir psychisch ordentlich etwas ab. Auch mein Privatleben war immer sehr belastend.

Aber dann stellte sich heraus, dass ich Colitis Ulcerosa und jetzt Morbus Crohn und auch Dickdarmkrebs hatte. Aber den sah man in der Koloskopie und operierte ihn heraus. Bei Dir fanden schon 4 Koloskopien stadt. Man untersuchte vier Mal den Dickdarm und man sah keinen Krebs. 

Es können ja auch leichte Entzündungen sein, wie zum Beispiel Magenentzündungen oder im Dünndarm etc. Das kann man aber von Spezialisten untersuchen lassen. Man kann das ganze Verdauungssystem untersuchen lassen, was ich an Deiner Stelle tun würde, um Gewissheit zu haben, da Du Ungewissheit als sehr psychisch belastend erlebst, was ich sehr gut verstehe.

Mein Dickdarmkrebs wurde herausoperiert und die Müdigkeit blieb. Vor kurzem erhielt ich die Diagnose Morbus Crohn. Da können schleichend sich über die Jahre hinweg so Entzündungsreaktionen im Körper bilden ( in Gelenken, Augen, im ganzen Verdauungstrakt...), aber das wusste ich ja nie. Diese Entzündungen und die Symptome können so unterschwellig sein, dass man von außen ja nichts sieht. Man weiß dann nicht, woher die Müdigkeit kommt. Da kann zum Beispiel der Darm bisserl entzündet sein und der Körper arbeitet an der Behebung und ist deshalb müde. Dauermüde, Dauerniedergeschlagen, extrem ! Ich kenne das. Arbeiten gehen ist super anstrengend geworden.

Es könnte auch irgendwo im Körper ein Abszess ein, ein kleiner Abszess reicht, um müde zu machen - so meine Erfahrung.

Die Ärzte suchten bei mir lange nicht nach Entzündungen, diese waren auch nicht immer da. Sie kommen manchmal schubweise. Man würde sie manchmal nur am Blutbild erkennen, am erhöhten CRP-Wert zum Beispiel. Meine Symptome waren so sehr unklar, dass ich schon dachte, es sei psychisch. Aber es ist nicht psychisch gewesen, sondern wirklich Morbus Crohn und Dickdarmkrebs kam dazu. Jetzt ist der Krebs rausoperiert. Krebs im Dünndarm gehört bei unklaren Symptomen meiner Meinung nach auch abgeklärt, auch im Magen bzw. im ganzen Verdauungssystem. Dazu gibts die CT für den Dünndarm und für den Magen die Gastroskopie etc.

Wie gesagt, es muss ja nicht Krebs sein, auch eine Entzündung macht super müde. Die muss man erst einmal finden. 

Also was ich damit sagen will ist, dass es alles Mögliche bei Dir sein kann, weshalb ich mich, wenn ich Du wäre, von mehreren Spezialisten ordentlich durchuntersuchen lassen würde. Ich kenne einen Arzt, der sich alle paar Jahre in ein Privatspital legt, dort ein paar Tage ist und dort praktisch alles vorsorglich untersuchen lässt. Das kann ich mir natürlich nicht leisten, aber ich will sagen, dass man vorsorglich alles Mögliche untersuchen lassen kann. Nicht alles wird die Kassa zahlen, nehme ich an.

Auch leichte Entzündungen im HNO Bereich können sehr müde machen, was ich von meiner Freundin erklärt bekommen habe. Sie hat eine crhonische Entzündung oder so ähnlich. Also nach Entzündungen im Körper kannst auch suchen lassen.......

Auch hormonell kann die Niedergeschlagenheit begründet sein. Das würde ich auch abklären lassen. 

Auch kannst bei einem psychologischen Diagnostiker (in Österreich z.B. bei einem klinischen Psychologen) oder auch bei diagnostisch arbeitenden Psychotherapeuten eine ausführliche psychologische Diagnostik durchführen lassen.........für Deutschland kenne ich mich mit den Berufsgruppen nicht aus. Ich war in Österreich bei einem klinischen Psychologen, weil ich schon dachte, ich sei traumatisiert oder depressiv oder so was. Es kam als Ergebnis reaktive Belastungsreaktion heraus, ja klar, ich war ja belastet - von den Symptomen und der psychischen Angstbelastung, was das sein könnte ! Das dauerte jahrelang und man fand ja nichts. 

Also es sind immer noch offensichtlich einige diagnostische Schritte offen und möglich, um den Ursachen Deiner Symptome auf den Grund zu kommen, es können auch mehrere sich überschneidende Ursachen sein, es ist oft sehr schwierig. 

Viel Kraft sende Dir dafür

Theresa