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Donnerstag, 28. September 2023 - 15:50

Hallo liebes Forum,

Ich bin neu hier. Mein Name ist Janny, 32 Jahre alt, weiblich. Mein Vater hat Darmkrebs, die Chemotherapie ist bei ihm nur noch lebensverlängernd. Deshalb bin ich auch als Angehörige hier.

Aber als Tochter eines Darmkrebspatienten, dessen Schwester ebenfalls Darmkrebs hatte, kommt man schon mal auf die Idee, bei sich selbst auf Dinge mehr zu achten. Deshalb möchte ich hier nach eurer Einschätzung zu meinen Symptomen fragen - keine Sorge, bin bereits in ärztlicher Behandlung.

Ende letztes Jahr hatte ich einen leichten Magen-Darm-Infekt, zumindest dachte ich das, aber die Beschwerden gingen 4 Wochen lang nicht weg (vor allem Durchfall, Rumoren, Schmerzen). Auf mein Drängen hin hat meine Hausärztin mich dann zur Darmspiegelung überwiesen. Der Gastro war auch der Meinung, dass wir das, auch aufgrund meiner familiärem Vorgeschichte, abklären sollten. Gesagt getan, Darmspiegelung gemacht, Magen halt einfach gleich mit. Ergebnis: Darm komplett unauffällig (Proben auch unauffällig), Magen kleine Hernie. Sonst alles gut.

Das war im Februar. Danach hatte ich das eigentlich für mich abgehakt. Beschwerden, die ich ab und an noch hatte, habe ich auf Reizdarm geschoben. War da schon immer empfindlich, Bauchhirn ist bei mir sehr sensibel. :D

Anfang-Mitte September hatte ich nun Corona, kein Krankenhausfall, aber schon mit Fieber und Schmerzen und dem ganzen Programm für 5 Tage. Danach plötzlich: Mega viel Schleim im Stuhl, Schmerzen beim Stuhlgang und plötzlich - und bisher (sichtbar) nur einmal - oh Schreck, hellrotes Blut auf Stuhl und im Schleim am Klopapier.

Da hörte der Spaß dann für mich auf und ich bin wieder zu meiner HÄ. Sie bestätigte mir nochmal, dass bei der Spiegelung alles ok war und sie wirklich in meinem Alter nicht schon wieder eine veranlassen wollen würde. Überhaupt glaube ich, sie hat mich da nicht so ganz ernst genommen, dachte, ich steigere micj in etwas rein. Nichtsdestotrotz: Urintest, Test auf okkultes Blut, kleines Blutbild. Ergebnis: Urin ok, Test auf okkultes Blut kann ich wegen Regel und Praxisurlaub erst übernächste Woche machen.

Aber: Blut zeigt Anämie an. Jetzt nimmt die HÄ mich dann plötzlich doch ernst. Erklärt zumindest, warum ich mich so schwach, schwindelig usw fühle. Sie will nach dem Praxisurlaub jetzt noch mal auf Eisenmangel untersuchen, hat aber auch gesagt: Falls ich nochmal Blut sehe oder der Test auf okkultes Blut positiv ist, sollte ich wohl doch besser nochmal zur Spiegelung.

Jetzt mache ich mir natürlich Gedanken. Ist es eine simple Eisenmamgelanämie? Kommt es von Corona? Die akuten Magen-Darm-Probleme sowie das Schwächegefühl habe ich erst seitdem. Oder muss ich mir - trotz Darmspiegelung ohne Befund im Februar, nicht mal Polypen waren da - jetzt doch Sorgen um Darmkrebs machen?

Da meine Familie schon wegen dem Gesundheitszustand meines Vaters sehr belastet ist, dachte ich mir, ich spreche mich erstmal hier aus und höre mir die Meinung von Erfahrernen an. 

Danke euch und ich drück euch ganz lieb :) 

Uli_29

223 posts
Freitag, 29. September 2023 - 17:51

Grüß Dich, Janny,

ich schätze, es wird hier niemand aufgrund deiner Schilderungen relevant und verlässlich deine Symptome bewerten können.
Mir persönlich erscheint am plausibelsten, dass du noch mit Auswirkungen von Corona zu tun hast: Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall sind nicht die Regel als Folge von Corona, können aber vorkommen.
Angesichts deiner Jugend und der erst kürzlichen Darmspiegelung ohne Befund erscheint es mir eher unplausibel, dass da unmittelbar nach Corona nun Darmkrebs aufgetreten sein soll.
Aber du bist beunruhigt und das ist nicht gut: eine Darmspiegelung ist m.W. schon eine gewisse Belastung; die Darmflora muss danach wieder neu aufgebaut werden etc. und du hattest erst kürzlich eine. Ich denke, du könntest alternativ auch ein Stuhlprobe analysieren lassen.

LG, Uli

4 posts
Sonntag, 1. Oktober 2023 - 04:45

Hallo Uli,

Vielen Dank für deine Antwort! Ja, wirklich sagen kann es mir wohl nur ein Arzt. Aber da bin ich ja dran. Also keine Sorge, ich sehe das nicht als Ersatz für eine medizinische Diagnose. Das hier ist, ich gebe es zu, hauptsächlich um meine Psyche etwas zu beruhigen, bis es an der Behandlungsfront weiter geht.

Ich hoffe, das ist okay und wird nicht als taktlos empfunden. Ich weiß, wie hart Darmkrebs sein kann - sehe es jeden Tag bei meinem Vater - deshalb will ich auf keinen Fall zusätzlich belasten, meine "Probleme" sind da vergleichsweise ja nichts. Dann bitte Bescheid sagen und ich ziehe mich sofort zurück. 

Zu deiner konkreten Antwort: Ja, ich halte das mit Corona auch für eine gute Möglichkeit. Das Timing ist halt verdächtig. Wäre schon ein arger Zufall, dass alles dann erst nach Corona Beschwerden macht. Das einzige, was für mich etwas dagegen spricht ist das Blut. Aber wer weiß, vielleicht war der Darm so gereizt, dass er (einmalig) geblutet hat.

Einen Stuhltest habe ich schon hier liegen. Muss ihn aber noch aufschieben, weil die Arztpraxis Urlaub hat. Am 9. Oktober gebe ich ihn dann ab. Noch eine Spiegelung möchte ich - wenn medizinisch nicht unbedingt notwendig - auch erstmal bis zur nächsten Vorsorge nicht. Die Untersuchung an sich war nicht schlimm (hab ja auch geschlafen), aber ich und das Abführmittel werden keine Freunde (ging am Ende nur mit gespritztem Magenschutzmittel). 

Danke dir für die lieben Worte und die Einschätzung. Ich wünsche dir alles alles Gute!!! :)

Liebe Grüße, 

Janny

Uli_29

223 posts
Sonntag, 1. Oktober 2023 - 09:13

Hi Janny,
>> Ich hoffe, das ist okay und wird nicht als taktlos empfunden.
Von mir sicher nicht, wir wissen ja alle wie quälend Ungewissheit sein kann - die Zeit, in der man auf einen Befund wartet. Wegen der Blutungen, z.B. massiver Durchfall kann Hämorrhoiden belasten und dadurch zu deren Blutung führen.

Alles Gute und Danke,
Uli

4 posts
Sonntag, 1. Oktober 2023 - 09:38

Hallo Uli,

Danke für dein Verständnis. :) Ich bin ein kleiner Kontrollfreak, und das Gefühl, über irgendwas in meinem Leben keine Kontrolle zu haben ist für mich total schrecklich. Wenn ich eine Diagnose hätte, unabhängig davon, was es ist, kann ich wenigstens lernen, damit umzugehen. Und ich hatte schon die eine oder andere unschöne (wenn auch nicht akut lebensbedrohliche) Diagnose in meinem Leben - alles chronische Krankheiten, die nicht heilbar sind. Aber man lernt, damit zu leben. Nur Ungewissheit macht einen dann echt fertig, da gebe ich dir Recht.

Zu deiner Bemerkung: Ich hab gar keinen Durchfall. Mein Stuhl ist normal fest. Ist halt nur einiges an Schleim beigemischt - aber auch nur manchmal, nicht immer. Ich weiß schon immer, wenn es mal wieder Zeit für "diesen" Stuhl ist, weil ich dann kurz vor dem Toilettengang auch immer Krämpfe habe.

7 von 10 mal ist der Stuhl völlig okay. 3x ist es dann aber eine Qual (schmerzlich, und sieht dann eben auch nicht gut aus).

Hab deshalb auch schon über eine Unverträglichkeit nachgedacht. Könnte also (wie so vieles) alles und nix sein.

Aber ja Hämorrhoiden-Reizung durch Durchfall kann es bei mir nicht sein. WOBEI ich schon seit Jahren ab und an mal Blut am Toilettenpapier habe, das dann aber nur, wenn ich merke, dass ich da eine Verletzung habe. Und auch nur am Papier und nirgends sonst. Das war dieses Mal anders. Viel war es nicht, aber es war da.

Naja, abwarten. Ich lenke mich weiter etwas ab und melde mich, wenn ich mehr weiß. Auch, wenn es nichts (schlimmes) ist. 

Bis dann! Und einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße,

Janine 

Theresa

470 posts
Samstag, 7. Oktober 2023 - 17:30

Hallo Janine

hab Videos gefunden, das sich mit Ernährung und Zusatzstoffen beschäftigen, diese zwei haben mich persönlich angesprochen:

https://www.youtube.com/watch?v=NIP5lc7Z608

Auch hier geht es um Ernährungsfolgen für das Gehirn und auch den Darm betreffend:

 https://www.youtube.com/watch?v=eyxReniHaBk

Vielleicht hilft es.

LG Theresa

4 posts
Sonntag, 15. Oktober 2023 - 12:53

Hallo in die Runde, hallo Uli, hallo Theresa,

Danke erstmal für eure Antworten. Theresa, die Links funktionieren bei mir leider nicht :(

Ich hatte ja versprochen, mich noch einmal zu melden.

Eisenmangel habe ich nicht. Urin war wie gesagt ok. Und die Stuhlprobe auf okkultes Blut (immunologischer Test) war auch negativ. Der Eingangssatz meiner Ärztin am Freitag beim Termin war "Sie haben eine Anämie... aber ich weiß beim besten Willen nicht, warum."

Ich hab ihr dann meine Theorie unterbreitet, dass es vielleicht noch eine Nachwirkung von Corona ist, denn:

Zwischenzeitlich fühle ich mich nicht mehr so unglaublich schwach, müde und schwindelig wie zum Zeitpunkt meines ersten Postings. Auch die Beschwerden beim Stuhlgang haben nachgelassen. Damit meine ich hauptsächlich den Schleim und die Schmerzen beim Stuhlgang. Die sichtbaren Blutauflagerungen hatte ich ja nur einmal, und das ist nun 3,5 Wochen her. Due restlichen Beschwerden (Schleim & Schmerzen) wurden immer seltener, jetzt hatte ich es heute Nacht wieder, aber davor das letzte Mal am 30. September, also liegen inzwischen schon 2 Wochen zwischen diesen "Problemestuhlgängen", dazwischen ist alles normal. Und da im Test kein Blut war, ist zumindest klar, dass es keine konstante Blutquelle im Darm gibt - auch, weil ich bei einer konstanten Blutung parallel einen Eisenmangel entwickelt haben müsste, zumindest sagt mir das das Internet. Kurz gesagt: Darmprobleme werden besser und ich fühle mich subjektiv gar nicht mehr so, als hätte ich eine Anämie. Sport und so geht auch wieder einigermaßen (gehe es aber langsam an).

Ärztin meinte dann, dass Corona ja viel auslösen könnte, aber eine Anämie wäre ihr neu. Nichtsdestotrotz hat auch sie gemerkt, dass ich weniger fertig wirke, so allein von außen betrachtet. Ganz ruhen lassen will sie es trotzdem nicht, was ich aber auch gut und gründlich finde. Ich soll jetzt nochmal zur Gynäkologin (auch, wenn ich da erst im August war und da war alles ok). Sie hat mir Folsäure und Vitamin B12 aufgeschrieben, da das wohl auch Bestandteile für die Blutbildung sind. Und wir haben einen Termin zum Ultraschall Abdomen gemacht, das will sie sich auch nochmal angucken. Und wenn bei all dem nichts raus kommt machen wir nochmal ein Blutbild und schauen, ob die Anämie überhaupt noch da ist.

Ich denke also, Darmkrebs ist damit vom Tisch? Im Anbetracht des negativen Bluttests, des fehlenden Eisenmangels, und der unauffälligen Darmspiegelung die ich ja nun auch erst vor 8 Monaten hatte. Das Einzige, was mich etwas verunsichert, ist, dass ich die Beschwerden beim Stuhlgang, wenn auch selten, ab und zu immer noch habe. Seltsam. 

Soweit erstmal das Update von mir. Ich wünsche euch einen schönen Sonntag. :)

Theresa

470 posts
Montag, 16. Oktober 2023 - 17:52

Hallo Janine

Eisenmangel hatte ich immer während einer Dickdarmentzündung. Das hat mit Entzündung zu tun. Nach der Entzündung, die schubweise kam, war wieder kein Eisenmangel.

Ich hätte jedenfalls wie der Sherlock Holmes dahinter sein sollen, damit der Tumor im Dickdarm früher gefunden wird! Denn dann ist mit einer Operation viel an Behandlung oft schon getan!

Also liebe Janine, bleib bitte aufmerksam ........alles Gute Theresa

Uli_29

223 posts
Freitag, 15. Dezember 2023 - 19:13

@Admins: bitte letzten Post (harry5) entfernen; enthält versteckte Links, die offenbar abgeklickt werden sollen.
Danke