Theresa
505 postsLiebe Leser, ich mache auch CT Untersuchungen in der Nachsorge, aber ich mache so gut es geht lieber MRT Untersuchungen, denn diese sind keine Strahlenbelastung. Wenn man so viele CT Untersuchungen wie ich in der Krebsbehandlung und Nachsorge macht, gebe ich jedenfalls seit Jahren auf die Strahlendosis Acht. Es gibt ja die MRT Alternative.
Kopiert aus dem Deutschen Ärzteblatt Aktuell:
USA: Studie prognostiziert Zahl der Krebserkrankungen durch CT-Untersuchungen
- Mittwoch, 7. Mai 2025
/dpa
San Francisco – Eine Modellierungsstudie aus den USA schätzt, dass bei derzeitigem Nutzungsverhalten und der heute üblichen Strahlendosis durch Computertomografien (CT) bedingte Krebserkrankungen künftig bis zu 5 % aller jährlich neu diagnostizierten Krebsfälle in dem Land ausmachen könnten. Über ihre Projektionen berichten die Forschenden in JAMA Internal Medicine (2025; DOI: 10.1001/jamainternmed.2025.0505).
Die bei CT-Untersuchungen zum Einsatz kommende ionisierende Strahlung hat eine karzinogene Wirkung. Rebecca Smith-Bindman vom Department of Epidemiology and Biostatistics der University of California in San Francisco und ihre Kollegen wollten wissen, wie viele Krebserkrankungen in den USA auf den Einsatz von CT zurückzuführen sind.
Zur Abschätzung der durch CT-Untersuchungen induzierten Krebsinzidenz in den USA im Jahr 2023 zogen sie reale Strahlendosisdaten aus dem International CT Dose Registry der University of California San Francisco heran. Diese multizentrische Datenbank enthält prospektiv erfasste Informationen zu CT-Untersuchungen, die zwischen 2018 und 2020 durchgeführt wurden.
Die Strahlendosen wurden auf die Gesamtbevölkerung skaliert
Die organbezogenen Strahlendosen schätzten sie für verschiedene CT-Kategorien und unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und untersuchter Körperregion.
Anschließend skalierten sie die aus der Stichprobe abgeleiteten Verteilungen der CT-Untersuchungen und Strahlendosen mithilfe von Daten aus der IMV-Erhebung auf die gesamte US-Bevölkerung im Jahr 2023. Die IMV National Survey ist eine Marktanalyse, die die Verbreitung von Bildgebungstechniken in den USA erfasst.
Für die Schätzung der alters-, geschlechts- und organspezifischen Krebsinzidenz verwendeten Smith-Bindman und ihr Team Modellrechnungen des National Cancer Institute. So konnten sie die Zahl der zukünftigen CT-bedingten Krebsfälle über die Lebenszeit der exponierten Patienten prognostizieren.
Die Forschungsgruppe kommt zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2023 in den USA 93 Millionen CT-Untersuchungen bei 61,5 Millionen Patienten und Patientinnen durchgeführt wurden. Es waren überwiegend Erwachsene (95,8 %) und ein kleiner Teil Kinder (4,2 %).
Sie prognostizieren, dass sich aus diesen CT-Untersuchungen über die Lebenszeit der exponierten Patienten etwa 103.000 (90-%-Unsicherheitsgrenzen [UL] 96.400-109.500) strahlungsinduzierte Krebserkrankungen ergeben werden.
Links
Studie in JAMA Internal Medicine
Weitere Artikel
Studie: CT könnte Risiko auf bestimmte Krebserkrankungen erhöhen
Die geschätzten strahlungsinduzierten Krebsrisiken waren bei Kindern und Jugendlichen höher, aber da Erwachsene häufiger mittels CT untersucht werden, treten die meisten strahlungsinduzierten Krebserkrankungen bei ihnen auf (93.000 [91 %]; 90-%-UL 86.900-99.600 [91 %]).
Die häufigsten Krebserkrankungen in der Gesamtstichprobe waren Lungenkrebs, Leukämie und Blasenkarzinome. Bei Frauen war Brustkrebs am zweithäufigsten.
Die untersuchte Körperregion spielt eine Rolle
Die Studienautoren prognostizieren, dass die größte Zahl an Krebserkrankungen bei Erwachsenen aus CT-Untersuchungen des Abdomens und des Beckens resultieren werden. Dies entspricht 37.500 von 103.000 Krebserkrankungen (37 %) bei 30 Millionen von 93 Millionen CT-Untersuchungen (32 %).
Darauf folgen CT-Untersuchungen des Brustkorbs mit 21.500 Krebserkrankungen (21 %) bei 20 Millionen Untersuchungen (21 %). Die projizierte Zahl der durch CT-Untersuchungen induzierten Krebserkrankungen lag auch nach verschiedenen Sensitivitätsanalysen noch in einem hohen Bereich von 80.000-127.000.
„Unsere Studie zeigt, dass die in 2023 durchgeführten CT-Untersuchungen über die Lebenszeit der exponierten Patienten zu etwa 103.000 Krebserkrankungen führen werden“, schlussfolgern die Forschenden. „Bei fortgesetzter Anwendung der gegenwärtigen Vorgehensweise könnte der durch CT verursachte Krebs in Zukunft 5 % aller neuen Krebserkrankungen pro Jahr ausmachen.“
nec
- Fachgebiete:
- Radiologie
- Onkologie
Uli_29
252 postsLiebe Theresia,
schön von dir zu hören und Danke für den Hinweis auf diese Publikation.
Aber vielleicht ist die Lage bezüglich des Krebsrisikos durch CT-Scans doch nicht so ganz klar. Als Laie fühle ich mich natürlich nicht in der Lage, die entsprechenden Untersuchungen zu bewerten.
Ich hatte mich mal mit einer Literaturarbeit aus 2020 beschäftigt, die die Ergebnisse von Publikationen über Risiken von CT ausgewertet hatte:
The Risk of Cancer from CT Scans and Other Sources of Low-Dose Radiation: A Critical Appraisal of Methodologic Quality
Sie berücksichtigten dabei jeweils auch die Qualität der entsprechenden Studie und kamen zu dem Schluss:
"Conclusions: A clear preponderance of articles with higher quality methods found no increased risk of cancer from low-dose radiation. The evidence suggests that exposure to multiple CT scans and other sources of low-dose radiation with a cumulative dose up to 100 mSv (approximately 10 scans), and possibly as high as 200mSv (approximately 20 scans), does not increase cancer risk."
Sie sagen also, wenn man die Forschungsartikel mit besseren Methoden bevorzugt, dann findet man kein erhöhtes Risiko aufgrund niedrig dosierter Strahlung.
Ich habe in meinen Befunden mal nachgeschlagen, beim letzten CT war ich einer Dosis von 663,95 mGycm DLP ausgesetzt. Laut Dosisrechner (z.B. CT-Dosis-Rechner für CT Untersuchungen - | radiolect ) entspräche das etwa 12 mSv. Ich habe etwa ein halbes Dutzend Scans hinter mir und läge damit im niedrig-dosierten Bereich.
Angesichts meines Lebensalters hält sich meine Sorge aber eh in Grenzen; im Alter von 72 sorge ich mich nicht allzu sehr darüber, evtl. in 25 Jahren aufgrund der CT-Scans Krebs zu bekommen.
Aber, wer noch jung ist - besonders im Kindesalter - und sich über einen längeren Zeitraum 4 oder mehr Scans pro Jahr aussetzt, für den kann das sicher ein Thema sein.
LG, Uli
Theresa
505 postsHallo lieber Uli
ich freu mich auch sehr, von Dir zu hören! Danke für Deine Studienhinweise. Ist erleichternd. Wahrscheinlich macht wie immer die Summe das Gift aus. Danke auch für Deinen Rechner zu den mSievert! Werde ich anwenden - muss auch in den alten Befunden herumsuchen.
Also wenn ich nicht im Spital und von den Ärzten so oft pro Jahr zum CT gesendet worden wäre, hätt ich mich gar nicht so damit beschäftigt. In der Diagnosstik des Darmkrebses 2018 war das so und dann auch 2019 und 2020 zur Metastasensuche (weil der CEA anstieg). Und so fand ich heraus - es gibt Tabellen im Internet, wieviel Millisievert eine Untersuchung etwa hat - dass CT Abdomen bis 20 Millisievert haben kann (ist ja die Leber dabei, das Becken etc.). Und der Thorax dann auch noch 6-10 und schon sind wir auf 25-30 mSv. Und dann wollte ich das nicht 3 Mal pro Jahr so über mich ergehen lassen. Dazu habe ich habe auch herausgefunden, dass mit 15 mSv ein Grenzwert angegeben ist, den man pro Jahr eher einhalten sollte. Und deshalb stieg ich auf MRT um und bin deshalb seit Jahren beruhigt. Das muss ich zwar selber zahlen, aber das ist es mir wert. Und es funktioniert genauso gut oder besser sogar hinsichtlich der Wahrnehmung von Metastasen. Ich verwende beim MRT nie dieses Kontrastmittel in die Vene, denn ich habe Bilder von der Lebermetastase mit Kontrastmittel und ohne Kontrastmittel im Vergleich vor mir liegen gehabt. Kein Unterschied. Sollte man irgendwas bei mir finden, dann lasse ich mir das Kontrastmittel spritzen und wiederhole halt die Untersuchung. Zu viel Kontrastmittel lagert sich angeblich im Hirn ab. Das muss jetzt dann auch nicht sein. Ich pass halt auf mit den Giften, die ich meinem Körper zufüge.
Hab schon genug falsch gemacht in meinen 60 Jahren Erdgeschichte. Und ich geh ja jetzt 2 Mal pro Jahr zum MRT Abdomen, Leber, Becken, Thorax. Bei mir ist der Tumormarker seit Metastasenentfernung (Leber) 2021 stabil und es kam nichts mehr nach. Du weißt, ich hatte nie Chemotherapie. Ich sage jede Nacht GROSSES DANKE und könnt die Welt umarmen.
Wie geht es Dir Uli? Hoffentlich ist bei Dir auch alles in Ordnung !!!
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/strahlenschutz/grenzwerte/grenzwerte.html
Ganz liebe Grüße
Theresa
Uli_29
252 postsLiebe Theresa,
danke der Nachfrage; mir geht es momentan bestens. Ich lasse Ende Juni ein CT für Abdomen und Thorax machen. Da die Tumormarker beim letzten Bluttest vor 2 Wochen okay waren, bin ich aber deswegen nicht in Panik. Es gibt keinen Hinweis auf irgendwas Malignes.
Danke, dir auch alles Gute und liebe Grüße,
Uli
PS. da du die Scans engmaschiger (also öfter) machst als ich und auch jünger bist, verstehe ich gut, dass du die Bedenken wegen des Strahlenrisikos hast.