Rosemarie

7 posts
Mittwoch, 9. Juli 2025 - 09:56

Hallo ,

meine Mama hat im Enddarm ein stenosierendes Adenokarzinom mit leichten Befall im Bauchell. In der Lunge wurden Granulome oder Metastasen gefunden, das kann mach noch nicht genau sagen, bzw nach den ersten 3 chemos wird eine CT Untersuchung durchgeführt und wenn das Bild in der Lunge besser wird , sind es Metastasen, ansonsten Granulome.

Das ganze wurde Ende April diagnostiziert und nächste Woche ist die 3. Chemotherapie. Danach die CT Untersuchung…Im Entlassbericht steht was von einer neoadjuvanten kurative induktionschemotherapie. 
Die Onkologin allerdings nimmt uns eher die Hoffnung und sagt man muss schauen ob überhaupt operiert wird bzw wie sich sie Metastasen entwickeln…

Zweitmeinung haben wir uns eingeholt, die würden alle erstmal chemo geben…. Aber die Frage ist ja warum jetzt plötzlich nicht mehr sicher ist ob überhaupt operiert wird? 
hat jemand ähnliche Erfahrungen?

vg Rosi

Theresa

511 posts
Mittwoch, 9. Juli 2025 - 16:05

Hallo Rosemarie

ich würde auf eine auf Darmkrebs spezialisierte Universitätsklinik gehen und dort mit spezialisierten Viszeralchirurgen sprechen, ob eine intraperitoneale Chemotherapie (Spülung des Bauchraums mit erwärmter Chemotherapiesubstanz während der Operation) und auch eine Darmkrebsoperation (Krebsentfernung) möglich ist bzw. würde ich in deren Privatordination gehen und um Rat fragen. Wenn ein stenosierendes Adenokarzinom vorhanden ist, dann ist das ja eine Stenose, eine Verengung des Darmkanals. Suche nach Metastasenchirurgie für Lungenmetastasen wäre auch ein Tipp.

//www.muenchen-klinik.de/krankenhaus/bogenhausen/magen-darm-leber-pankreas/chirurgie/operation-behandlung/bauchfellkrebs/

Ich würde bei sehr sehr spezialisierten Professoren weitersuchen, denn es scheint mir einiges unklar in Deiner Geschichte.

Alles Gute und viel Kraft

Theresa

Rosemarie

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Mittwoch, 9. Juli 2025 - 17:08

Dankeschön Theresa, wir haben auch schon an ein anderes Darmkrebszentrum gedacht..

vg Rosi

Rosemarie

7 posts
Mittwoch, 9. Juli 2025 - 17:09

Vielleicht kann uns da jemand einen Spezialisten empfehlen…. 
 

Kikihoo

14 posts
Mittwoch, 6. August 2025 - 00:32

Wenn man operiert, kann man keine Chemo machen. Und die ist erst mal notwendig, ob die Metastasen  zu bekämpfen. Ich kenne viele Fälle aus anderen Foren und Gruppen wo das genau auch so gemacht wird.

mein Mann er erhielt die Diagnose im Januar und ist auch jetzt noch nicht ab operiert. Weil man sich in mittlerweile 11 Chemo und Antikörper Zyklen um die Metastasen in der Leber kümmert,

8 posts
Samstag, 27. September 2025 - 05:52

Hallo,  
ich habe leider keine eigenen Erfahrungen, aber weiß aus dem Bekanntenkreis, dass dies leider oft so abläuft. Die Ärzte wollen erst sehen, wie die Tumoren und Metastasen auf die Chemotherapie ansprechen, bevor sie eine Operation in Erwägung ziehen. Das ist oft üblich, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Es bleibt natürlich immer eine sehr belastende und ungewisse Situation. Ich wünsche viel Kraft und alles Gute für euch!

Theresa

511 posts
Montag, 13. Oktober 2025 - 20:16

Hallo Ihr Betroffenen,

mir persönlich ging es auch so, dass bei einer Oligometastasierung (Leber)  2 Jahre nach Darmkrebsoperation (R0) zuerst die Chemotherapie angeboten wurde. Ich habe mir über das Internet die S3-Leitlinien Kolonkarzinom gesucht und unger der Überschrift Metastasen geschaut. Da steht, dass Metastasen, wenn es nur einige wenige sind, ohne Chemotherapie einfach herausoperiert werden sollten - vorausgesetzt sie liegen so, dass man sie herausoperiere kann. Ich habe dann darum gekämpft, dass meine Lebermetastase 1 cm (Form Kugerl) aus der Leber herausoperiert wird und keine Chemotherapie anschließt. Das war 2021. Seither kein Rückfall. Begründung: es wird so in den unabhängigen S3 Arzt-Leitlinien empfohlen. Es steht, es sollte dabei keine Chemotherapie durchgeführt werden. Mein damaliger Chirurg war nur damit überstimmen, dass er mich ohne Chemo vorher trotzdem operiert, weil ich es offen ließ, ob ich danach Chemo mache. Dann war die Resektion R0 und sie haben auch keine weiteren Metastasen im perioperativen Ultraschall, in der CT und im MRT gefunden. Deshalb habe ich dann die S3 Leitlinien ausgedruckt und dem Leberspezialisten übergeben. Er war sehr betroffen, dass ich keine Chemotherapie wollte. Er wollte sie mir unbedingt geben. Ich habe fast mit ihm zu streiten begonnen. Fast. Aber wenn nix drinnen ist, was soll die Chemotherapie dann bekämpfen? Er sagte, die noch schlafenden Metastasen (dormic metastasis). Aber ich dachte, die Chemotherapie würde das Immunsystem sehr herunterfahren (sie killt ja auch die Immunzellen) und wenn dann noch Tumorzellen im Blut zirkulieren würden, würden sie vielleicht von der Chemo erwischt oder bei "schlafenden" Tumorzellen nicht erwischt wrden. Die Aussage des Leberspezialisten ist für mich heute noch fraglich. Im Internet finden sich nämlich Biologen als Wissenschaftler von Deutschen Kliniken, die sagen, dass Chemotherapie auf schlafende Tumorzellen keine Auswirkung haben können, weil sich diese ja gerade nicht teilen. Nur wenn sich Zellen sich teilen würden, würde sie die Chemosubstanz erwischen können.

Also verließ ich mich auf die S3 Leitlinien und mein Immunsystem. Raus mit der Metastase, Untersuchung nach weiteren Metastasen, wenn keine gefunden, dann keine Chemo. So entschied ich für mich.

Aber jeder muss da seiner Logik folgen. Jeder muss seine Entscheidungen überlegen und dann die Folgen tragen. Ich bin keine Ärztin und kann dazu nur aus meiner Geschichte erzählen. Es ist sowieso so oder so ein Risiko dabei. Aber es ist auch Überlebenschance dabei !!!!!!

Alles Gute

Theresa

Uli_29

262 posts
Mittwoch, 15. Oktober 2025 - 19:55

Liebe Theresa,
>> Nur wenn sich Zellen sich teilen würden, würde sie die Chemosubstanz erwischen können.

Meines Wissens ist das so, wie du denkst. Mittlerweile habe ich aber Argumente dafür gefunden, nach Resektion des Primärtumors eine Chemo durchzuführen, selbst wenn keine weiteren Herde (Metastasen) vorliegen bzw. bekannt sind. Es ist wohl so, dass das Verschwinden des Primärtumors von massiven Versuchen, schlafende Krebszellen zu wecken, begleitet wird. In seinen letzten Zuckungen versucht er sozusagen, seine schlafenden Kinder zu wecken. Es besteht deshalb in dieser Phase eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass die Chemo tatsächlich, frisch aufgeweckte Mikrometastasen erwischt und killt. Ich hatte ja nach Resektion des Primärtumors die angeratene Chemo gemacht, und dann später gezweifelt, ob das die korrekte Entscheidung gewesen war. Es gab aber wohl auch Argumente dafür. Ob sie etwas bewirkt hatte oder nicht, das bleibt natürlich Spekulation.
Nach Resektion einer Metastase zieht dieses Argument aber nicht, weil diese keine "Weckrufe" abgibt.
Alles Gute dir und liebe Grüße, Uli